Luginger: "Jetzt vom Aufstieg zu träumen, bringt nichts"

Der 1. FC Saarbrücken ist in der 3. Liga aktuell das Maß aller Dinge. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger, die saisonübergreifend bereits seit 21 Spielen in Folge ungeschlagen ist, hat bisher die meisten Punkte (23), stellt den treffsichersten Angriff (22 Treffer) und zusammen mit Preußen Münster und dem VfL Osnabrück auch die stabilste Abwehr (acht Gegentore). Die logische Folge: Die Saarländer grüßen von der Spitze.

Am Samstag (ab 13.50 Uhr, live im SR-Fernsehen) steht für die Blau-Schwarzen, die 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga gehörten, ein Härtetest auf dem Programm. Ab 14 Uhr gastiert der Spitzenreiter zum Topspiel beim Tabellenzweiten SSV Jahn Regensburg.

Markus Weinzierl, Trainer der Bayern, hat bereits angekündigt, die Serie des FCS beenden zu wollen. Bereits mit einem 2:0-Heimsieg könnten die Regensburger die Saarländer von Platz eins verdrängen. Dagegen hat sein Pendant auf der FCS-Trainerbank natürlich etwas. Im DFB.de-Exklusivinterview redet Saarbrückens Coach Jürgen Luginger mit dem Journalisten Matthias Jansen über die Erfolgsserie und das Spitzenspiel der 3. Liga.

DFB.de: Herr Luginger, viele Trainer in Deutschland beneiden Sie sicherlich. Sie trainieren eine Mannschaft, die nicht verliert.

Jürgen Luginger: (lacht) Na ja, eine Mannschaft, die nicht verliert, gibt es eigentlich nicht. Fest steht: Wir arbeiten sehr hart, und die aktuelle Serie ist der Lohn dafür. Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass es viele enge Spiele in dieser Zeit gab. Insgesamt hat sich unsere Mannschaft jedoch weiterentwickelt - wir haben eine gute Mischung gefunden.

DFB.de: Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Luginger: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Das ist die Grundlage. Wichtig ist aber auch, dass die Mischung in der Mannschaft stimmt und dass die Jungs vom Charakter zusammenpassen. Denn so kämpft jeder für den anderen und schafft damit die Voraussetzung für unseren Erfolg. Ganz entscheidend war aus meiner Sicht, dass alle im Verein ruhig geblieben sind, als es in der vergangenen Saison nicht rund lief.

DFB.de: Am vergangenen Spieltag setzte sich Ihre Mannschaft gegen den Favoriten Wehen Wiesbaden 2:1 durch. Schlüpft Saarbrücken nun in die Rolle, die dem SVWW zugedacht war?

Luginger: Nein, ganz sicher nicht. Die Kader des SV Wehen Wiesbaden und des 1. FC Saarbrücken sind nicht zu vergleichen. Wir haben nur ein kleines Aufgebot mit 19 Feldspielern und zwei Torhütern. Da darf nicht viel passieren. Bisher hatten wir Glück. Ein kleiner Kader hat allerdings auch Vorteile: Es gibt nicht so viele unzufriedene Spieler.

DFB.de: Was kann Ihre Mannschaft in dieser Saison erreichen: Ist der Aufstieg für Saarbrücken realistisch?

Luginger: Mit 23 Punkten sind wir auf einem guten Weg. Unser Ziel war es, einen Mittelfeldplatz zu belegen. Dafür benötigen wir noch einige Punkte und werden uns erst mal ganz konzentriert auf die nächste Partie in Regensburg vorbereiten. Jetzt schon vom Aufstieg zu träumen, bringt nichts. Viele Mannschaften sind bereits gut gestartet und nachher abgerutscht. Wir bleiben realistisch.

DFB.de: Sie haben schon darüber gesprochen, dass für einen Aufstieg erst die Basis geschaffen werden muss. Was meinen Sie genau?

Luginger: Beispielsweise ist das Stadion ein wichtiger Faktor. Der Ludwigspark sieht noch genauso aus wie vor 20 Jahren. In diesem Bereich könnte sicher einiges verbessert werden. Der 1. FC Saarbrücken hat in den vergangenen Jahren stets grundsolide gewirtschaftet. Doch um aufzusteigen, muss eine breitere finanzielle Grundlage vorhanden sein.

DFB.de: Werden Sie auf der Straße auf die Erfolge angesprochen? Spüren Sie eine Euphorie in der Stadt?

Luginger: Die Begeisterung für den FCS ist in Saarbrücken immer groß. Schließlich kommen viele Fans direkt aus der Stadt. Nach der langen Serie ohne Niederlage ist das Interesse weiter gestiegen. Beim 2:1 gegen Wehen Wiesbaden waren 7400 Zuschauer im Stadion, unsere mit Abstand größte Heimkulisse in dieser Saison.

DFB.de: Der erst 19-jährige Johannes Wurtz spielt seine erste Saison bei den Männern, machte unter anderem schon durch drei Treffer auf sich aufmerksam. Wie sehen Sie seine bisherigen Leistungen, und welche Entwicklung trauen Sie ihm zu?

Luginger: Johannes Wurtz hat eine sehr schnelle Entwicklung genommen. Er verhält sich sehr gut vor dem Tor, aber es ist erst der Anfang für ihn. Wir müssen geduldig mit ihm sein und ihn in Ruhe aufbauen. Er besitzt das Potenzial für höhere Aufgaben.

DFB.de: Der nächste Gegner heißt Jahn Regensburg. SSV-Trainer Markus Weinzierl hat in den Medien das Ende Ihrer Erfolgsserie angekündigt...

Luginger: (lacht) Wenn Markus Weinzierl das schon genau weiß, dann kann er das sagen. Meine Mannschaft wird versuchen, wieder ein gutes Spiel zu zeigen. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.

DFB.de: Was muss der FCS beherzigen, damit er auch im 22. Spiel in Folge ohne Niederlage bleibt?

Luginger: Alle müssen wieder an ihre Leistungsgrenze gehen. Wenn das nur sieben oder acht Spielern gelingt, dann werden wir es nicht schaffen. Geben alle ihr Bestes, dann können wir in dieser Liga aber auch jeden Gegner schlagen.

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Der 1. FC Saarbrücken ist in der 3. Liga aktuell das Maß aller Dinge. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger, die saisonübergreifend bereits seit 21 Spielen in Folge ungeschlagen ist, hat bisher die meisten Punkte (23), stellt den treffsichersten Angriff (22 Treffer) und zusammen mit Preußen Münster und dem VfL Osnabrück auch die stabilste Abwehr (acht Gegentore). Die logische Folge: Die Saarländer grüßen von der Spitze.

Am Samstag (ab 13.50 Uhr, live im SR-Fernsehen) steht für die Blau-Schwarzen, die 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga gehörten, ein Härtetest auf dem Programm. Ab 14 Uhr gastiert der Spitzenreiter zum Topspiel beim Tabellenzweiten SSV Jahn Regensburg.

Markus Weinzierl, Trainer der Bayern, hat bereits angekündigt, die Serie des FCS beenden zu wollen. Bereits mit einem 2:0-Heimsieg könnten die Regensburger die Saarländer von Platz eins verdrängen. Dagegen hat sein Pendant auf der FCS-Trainerbank natürlich etwas. Im DFB.de-Exklusivinterview redet Saarbrückens Coach Jürgen Luginger mit dem Journalisten Matthias Jansen über die Erfolgsserie und das Spitzenspiel der 3. Liga.

DFB.de: Herr Luginger, viele Trainer in Deutschland beneiden Sie sicherlich. Sie trainieren eine Mannschaft, die nicht verliert.

Jürgen Luginger: (lacht) Na ja, eine Mannschaft, die nicht verliert, gibt es eigentlich nicht. Fest steht: Wir arbeiten sehr hart, und die aktuelle Serie ist der Lohn dafür. Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass es viele enge Spiele in dieser Zeit gab. Insgesamt hat sich unsere Mannschaft jedoch weiterentwickelt - wir haben eine gute Mischung gefunden.

DFB.de: Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Luginger: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Das ist die Grundlage. Wichtig ist aber auch, dass die Mischung in der Mannschaft stimmt und dass die Jungs vom Charakter zusammenpassen. Denn so kämpft jeder für den anderen und schafft damit die Voraussetzung für unseren Erfolg. Ganz entscheidend war aus meiner Sicht, dass alle im Verein ruhig geblieben sind, als es in der vergangenen Saison nicht rund lief.

DFB.de: Am vergangenen Spieltag setzte sich Ihre Mannschaft gegen den Favoriten Wehen Wiesbaden 2:1 durch. Schlüpft Saarbrücken nun in die Rolle, die dem SVWW zugedacht war?

Luginger: Nein, ganz sicher nicht. Die Kader des SV Wehen Wiesbaden und des 1. FC Saarbrücken sind nicht zu vergleichen. Wir haben nur ein kleines Aufgebot mit 19 Feldspielern und zwei Torhütern. Da darf nicht viel passieren. Bisher hatten wir Glück. Ein kleiner Kader hat allerdings auch Vorteile: Es gibt nicht so viele unzufriedene Spieler.

DFB.de: Was kann Ihre Mannschaft in dieser Saison erreichen: Ist der Aufstieg für Saarbrücken realistisch?

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Luginger: Mit 23 Punkten sind wir auf einem guten Weg. Unser Ziel war es, einen Mittelfeldplatz zu belegen. Dafür benötigen wir noch einige Punkte und werden uns erst mal ganz konzentriert auf die nächste Partie in Regensburg vorbereiten. Jetzt schon vom Aufstieg zu träumen, bringt nichts. Viele Mannschaften sind bereits gut gestartet und nachher abgerutscht. Wir bleiben realistisch.

DFB.de: Sie haben schon darüber gesprochen, dass für einen Aufstieg erst die Basis geschaffen werden muss. Was meinen Sie genau?

Luginger: Beispielsweise ist das Stadion ein wichtiger Faktor. Der Ludwigspark sieht noch genauso aus wie vor 20 Jahren. In diesem Bereich könnte sicher einiges verbessert werden. Der 1. FC Saarbrücken hat in den vergangenen Jahren stets grundsolide gewirtschaftet. Doch um aufzusteigen, muss eine breitere finanzielle Grundlage vorhanden sein.

DFB.de: Werden Sie auf der Straße auf die Erfolge angesprochen? Spüren Sie eine Euphorie in der Stadt?

Luginger: Die Begeisterung für den FCS ist in Saarbrücken immer groß. Schließlich kommen viele Fans direkt aus der Stadt. Nach der langen Serie ohne Niederlage ist das Interesse weiter gestiegen. Beim 2:1 gegen Wehen Wiesbaden waren 7400 Zuschauer im Stadion, unsere mit Abstand größte Heimkulisse in dieser Saison.

DFB.de: Der erst 19-jährige Johannes Wurtz spielt seine erste Saison bei den Männern, machte unter anderem schon durch drei Treffer auf sich aufmerksam. Wie sehen Sie seine bisherigen Leistungen, und welche Entwicklung trauen Sie ihm zu?

Luginger: Johannes Wurtz hat eine sehr schnelle Entwicklung genommen. Er verhält sich sehr gut vor dem Tor, aber es ist erst der Anfang für ihn. Wir müssen geduldig mit ihm sein und ihn in Ruhe aufbauen. Er besitzt das Potenzial für höhere Aufgaben.

DFB.de: Der nächste Gegner heißt Jahn Regensburg. SSV-Trainer Markus Weinzierl hat in den Medien das Ende Ihrer Erfolgsserie angekündigt...

Luginger: (lacht) Wenn Markus Weinzierl das schon genau weiß, dann kann er das sagen. Meine Mannschaft wird versuchen, wieder ein gutes Spiel zu zeigen. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.

DFB.de: Was muss der FCS beherzigen, damit er auch im 22. Spiel in Folge ohne Niederlage bleibt?

Luginger: Alle müssen wieder an ihre Leistungsgrenze gehen. Wenn das nur sieben oder acht Spielern gelingt, dann werden wir es nicht schaffen. Geben alle ihr Bestes, dann können wir in dieser Liga aber auch jeden Gegner schlagen.