Löw: "Götze hat sich das hart erarbeitet"

Prestigeerfolg im Duell der viermaligen Weltmeister: Beim 4:1 gegen Italien hat die deutsche Nationalmannschaft ein anderes Gesicht als noch beim 2:3 am vergangenen Freitag gegen England gezeigt. Rund zwei Monate vor dem Auftakt bei der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) überzeugte die Mannschaft auf ganzer Linie und ließ dem Angstgegner, gegen den ein DFB-Team zuletzt am 21. Juni 1995 gewonnen hatte, in der Münchner Allianz Arena keine Chance. Im Interview auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über die Reaktion nach dem England-Spiel, personelle Experimente und das Comeback von Mario Götze.

Frage: Joachim Löw, wie fällt Ihr Urteil nach dem historischen 4:1 gegen Italien aus?

Joachim Löw: Wir haben es besser gemacht als gegen England. Die Mannschaft war in der Lage, über 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten und die Dinge, die wir besprochen hatten, diszipliniert durch- und zu Ende zu führen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht.

Frage: War das zentrale defensive Tandem Toni Kroos und Mesut Özil nur ein Experiment, oder ist es eine echte EM-Option?

Löw: Ich wollte mal was anderes probieren. Es war ein Risiko, aber wenn nicht in so einem Spiel, wann dann? Wir haben mit einer Dreierkette gespielt, mit drei Innenverteidigern konnten wir mehr im Mittelfeld Risiko gehen. Das hängt aber auch davon ab, wie diszipliniert die vorderen Positionen im Mittelfeld spielen - und Toni und Mesut haben es hervorragend gemacht. In der Defensive, aber auch im Spielaufbau. Gegen England hatten wir da Probleme, da haben uns Spieler gefehlt, die Eins-gegen-Eins-Situationen lösen können.

Frage: Wie haben Sie Torschütze Mario Götze gesehen?

Löw: Mario hat sich das verdient und hart erarbeitet. Er war lange verletzt, hat in den vergangenen Tagen und Wochen viele Zusatzschichten absolviert. Ich hoffe, dass ihm das Selbstbewusstsein gibt für die nächsten Wochen.

Frage: Wie schwer fällt Ihnen nun die Auswahl der 23 EM-Spieler?

Löw: Es wird immer leichter jetzt, wenn alle in guter Verfassung sind. (lacht) Aber das hängt in starkem Maße davon ab, was in den nächsten Wochen passiert. Es war gegen Italien klar zu sehen, dass einige um ihren Platz gekämpft haben.

Frage: Wer hat Sie besonders überzeugt?

Löw: Ich möchte keinen herausheben, alle haben es gut gemacht. In der Defensive haben alle gut gearbeitet, die drei Abwehrspieler haben sich taktisch hervorragend verhalten, es klasse gemacht. Über Außen waren wir mit Jonas Hector und Sebastian Rudy sehr laufstark, vorne sehr spielstark. Die Mannschaft hat sehr diszipliniert und konzentriert gespielt und darüber hinaus ihre technischen Qualitäten ausgespielt.

Frage: Italien ist bei der EM ein möglicher Gegner im Viertelfinale. Wächst Ihre Zuversicht, den Angstgegner auch bei einem Turnier zu bezwingen?

Löw: Klar, es ist wichtig, dass die Mannschaft das Gefühl hat, dass sie auch Italien schlagen kann. Aber für die EM spielt das Ergebnis heute nicht die ganz wichtige Rolle. Wenn es um alles geht, werden die Italiener sicher anders auftreten.

Frage: Marc-André ter Stegen durfte Manuel Neuer im Tor vertreten. Warum er?

Löw: Marc war längere Zeit nicht mehr bei uns, deshalb wollten wir ihn mal wieder sehen. Er hat bei der von ihm geforderten Spielauslösung das ein oder andere Mal ein bisschen zu lange gezögert, da muss er aufpassen und früher eine Lösung suchen. Sein Spiel war aber gut, was kam, hat er souverän gemeistert. Er hat eine gewisse Ruhe und Ausstrahlung da hinten.

Frage: Woran muss die Mannschaft bis zur EM noch arbeiten?

Löw: Gegen England hatten wir die Konzentration und Disziplin verloren, nicht die letzte Überzeugung gehabt. Gegen Italien war es besser, aber an diesen Dingen müssen wir arbeiten. Dass wir nicht immer alles am oberen Limit halten, ist nachvollziehbar. Aber wenn die Mannschaft gut spielt, haben wir schon Möglichkeiten. Trotzdem gibt es noch ein paar Themen, die wichtig sind und die wir verbessern müssen, wie das defensive Verhalten, die Spielauslösung oder die Laufwege.

[sid]

Prestigeerfolg im Duell der viermaligen Weltmeister: Beim 4:1 gegen Italien hat die deutsche Nationalmannschaft ein anderes Gesicht als noch beim 2:3 am vergangenen Freitag gegen England gezeigt. Rund zwei Monate vor dem Auftakt bei der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) überzeugte die Mannschaft auf ganzer Linie und ließ dem Angstgegner, gegen den ein DFB-Team zuletzt am 21. Juni 1995 gewonnen hatte, in der Münchner Allianz Arena keine Chance. Im Interview auf DFB.de spricht Bundestrainer Joachim Löw über die Reaktion nach dem England-Spiel, personelle Experimente und das Comeback von Mario Götze.

Frage: Joachim Löw, wie fällt Ihr Urteil nach dem historischen 4:1 gegen Italien aus?

Joachim Löw: Wir haben es besser gemacht als gegen England. Die Mannschaft war in der Lage, über 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten und die Dinge, die wir besprochen hatten, diszipliniert durch- und zu Ende zu führen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht.

Frage: War das zentrale defensive Tandem Toni Kroos und Mesut Özil nur ein Experiment, oder ist es eine echte EM-Option?

Löw: Ich wollte mal was anderes probieren. Es war ein Risiko, aber wenn nicht in so einem Spiel, wann dann? Wir haben mit einer Dreierkette gespielt, mit drei Innenverteidigern konnten wir mehr im Mittelfeld Risiko gehen. Das hängt aber auch davon ab, wie diszipliniert die vorderen Positionen im Mittelfeld spielen - und Toni und Mesut haben es hervorragend gemacht. In der Defensive, aber auch im Spielaufbau. Gegen England hatten wir da Probleme, da haben uns Spieler gefehlt, die Eins-gegen-Eins-Situationen lösen können.

Frage: Wie haben Sie Torschütze Mario Götze gesehen?

Löw: Mario hat sich das verdient und hart erarbeitet. Er war lange verletzt, hat in den vergangenen Tagen und Wochen viele Zusatzschichten absolviert. Ich hoffe, dass ihm das Selbstbewusstsein gibt für die nächsten Wochen.

Frage: Wie schwer fällt Ihnen nun die Auswahl der 23 EM-Spieler?

Löw: Es wird immer leichter jetzt, wenn alle in guter Verfassung sind. (lacht) Aber das hängt in starkem Maße davon ab, was in den nächsten Wochen passiert. Es war gegen Italien klar zu sehen, dass einige um ihren Platz gekämpft haben.

Frage: Wer hat Sie besonders überzeugt?

Löw: Ich möchte keinen herausheben, alle haben es gut gemacht. In der Defensive haben alle gut gearbeitet, die drei Abwehrspieler haben sich taktisch hervorragend verhalten, es klasse gemacht. Über Außen waren wir mit Jonas Hector und Sebastian Rudy sehr laufstark, vorne sehr spielstark. Die Mannschaft hat sehr diszipliniert und konzentriert gespielt und darüber hinaus ihre technischen Qualitäten ausgespielt.

Frage: Italien ist bei der EM ein möglicher Gegner im Viertelfinale. Wächst Ihre Zuversicht, den Angstgegner auch bei einem Turnier zu bezwingen?

Löw: Klar, es ist wichtig, dass die Mannschaft das Gefühl hat, dass sie auch Italien schlagen kann. Aber für die EM spielt das Ergebnis heute nicht die ganz wichtige Rolle. Wenn es um alles geht, werden die Italiener sicher anders auftreten.

Frage: Marc-André ter Stegen durfte Manuel Neuer im Tor vertreten. Warum er?

Löw: Marc war längere Zeit nicht mehr bei uns, deshalb wollten wir ihn mal wieder sehen. Er hat bei der von ihm geforderten Spielauslösung das ein oder andere Mal ein bisschen zu lange gezögert, da muss er aufpassen und früher eine Lösung suchen. Sein Spiel war aber gut, was kam, hat er souverän gemeistert. Er hat eine gewisse Ruhe und Ausstrahlung da hinten.

Frage: Woran muss die Mannschaft bis zur EM noch arbeiten?

Löw: Gegen England hatten wir die Konzentration und Disziplin verloren, nicht die letzte Überzeugung gehabt. Gegen Italien war es besser, aber an diesen Dingen müssen wir arbeiten. Dass wir nicht immer alles am oberen Limit halten, ist nachvollziehbar. Aber wenn die Mannschaft gut spielt, haben wir schon Möglichkeiten. Trotzdem gibt es noch ein paar Themen, die wichtig sind und die wir verbessern müssen, wie das defensive Verhalten, die Spielauslösung oder die Laufwege.

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