Löw: "Ein Boxer, der den K.o. nicht schafft"

Weltmeister Deutschland hat sich in der EM-Qualifikation mit dem 2:1 gegen Georgien den Gruppensieg gesichert, bis zur EURO im kommenden Sommer bleibt Joachim Löw aber noch Arbeit. Darüber spricht der Bundestrainer im Interview.

Frage: Joachim Löw, 2:1 gegen Georgien, ein hartes Stück Arbeit. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Joachim Löw: Eigentlich können wir das gleiche Lied singen wie in Dublin. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mit guten Möglichkeiten achtsam umzugehen und diese in Tore umzumünzen. Da macht sich Frust breit und der Gegner weiß, dass er mit einer Aktion zum Gegenschlag kommen kann. Wir sind im Moment ein Boxer, der viele Treffer landet, aber nicht den K.o. schafft.

Frage: Wie beurteilen Sie dann die gesamte EM-Qualifikation?

Löw: Wir haben die Gruppe gewonnen, das ist gut, damit können wir sicher zufrieden sein. Mit den letzten beiden Spielen aber bin ich ganz klar nicht zufrieden, weil das nicht unser Anspruch ist. Wir wissen, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben in den nächsten Monaten, um wieder auf EM-Niveau zu kommen. Der Weg war kein einfacher, da erkennen wir alle, dass noch einiges zu tun ist.

Frage: Was macht Ihnen mit Blick auf die EURO Hoffnung?

Löw: Das ist noch lange hin. Ich weiß, dass wir dann eine lange Vorbereitung haben, was uns normalerweise gut tut. Ich denke, dass wir im November noch einige Spieler testen werden, die jetzt weniger gespielt haben oder nicht dabei waren. Im taktischen Bereich müssen wir das ein oder andere überlegen und daran arbeiten, dass wir besser werden.



Weltmeister Deutschland hat sich in der EM-Qualifikation mit dem 2:1 gegen Georgien den Gruppensieg gesichert, bis zur EURO im kommenden Sommer bleibt Joachim Löw aber noch Arbeit. Darüber spricht der Bundestrainer im Interview.

Frage: Joachim Löw, 2:1 gegen Georgien, ein hartes Stück Arbeit. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Joachim Löw: Eigentlich können wir das gleiche Lied singen wie in Dublin. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mit guten Möglichkeiten achtsam umzugehen und diese in Tore umzumünzen. Da macht sich Frust breit und der Gegner weiß, dass er mit einer Aktion zum Gegenschlag kommen kann. Wir sind im Moment ein Boxer, der viele Treffer landet, aber nicht den K.o. schafft.

Frage: Wie beurteilen Sie dann die gesamte EM-Qualifikation?

Löw: Wir haben die Gruppe gewonnen, das ist gut, damit können wir sicher zufrieden sein. Mit den letzten beiden Spielen aber bin ich ganz klar nicht zufrieden, weil das nicht unser Anspruch ist. Wir wissen, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben in den nächsten Monaten, um wieder auf EM-Niveau zu kommen. Der Weg war kein einfacher, da erkennen wir alle, dass noch einiges zu tun ist.

Frage: Was macht Ihnen mit Blick auf die EURO Hoffnung?

Löw: Das ist noch lange hin. Ich weiß, dass wir dann eine lange Vorbereitung haben, was uns normalerweise gut tut. Ich denke, dass wir im November noch einige Spieler testen werden, die jetzt weniger gespielt haben oder nicht dabei waren. Im taktischen Bereich müssen wir das ein oder andere überlegen und daran arbeiten, dass wir besser werden.

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Frage: Vermissen Sie einen echten Mittelstürmer und ist Leipzigs Davie Selke ein Kandidat?

Löw: Bei der WM waren wir effizienter. Aber unsere Spieler haben schon auch Vollstreckerqualitäten - Marco Reus, Thomas Müller oder André Schürrle. Wenn einer da ist, der die Form und das Selbstbewusstsein hat, bin ich um jeden Stürmer froh. Es ist gut, wenn ein Stürmer Qualitäten im Sechzehner hat, aber wir dürfen nicht glauben, dass wir wieder einen Horst Hrubesch benötigen. Unser Spiel soll so angelegt sein, wie es bisher war. Wir wollen nicht nur Bälle hoch reinschlagen, auch wenn das mal ein Mittel sein kann. Spieler wie Davie Selke oder Mario Gomez und andere werden mit solchen Bällen auch nicht glücklich. Besser ist es schon über Kombinationen.

Frage: Wo müssen Sie dann ansetzen?

Löw: Wir haben das Problem, dass wir relativ stark über die Mitte spielen. Die Außenverteidiger sind in ihren Vereinen eher defensiv geschult. Jonas Hector macht es gut, aber in Köln kommt er aus einer defensiven Grundordnung, die auf Konter ausgerichtet ist. Uns fehlt das Durchbrechen über außen, wir brechen stattdessen ab und spielen durch die Mitte. Wenn der Gegner nur hinten steht wie jetzt - das ist Feldhandball, was da gespielt wird -, da brauchst du Eins-gegen-Eins-Spieler. Emre Can, Matthias Ginter oder Hector sind sehr aufmerksam in der Defensive, aber es fehlt uns der Durchbruch über außen.

aufgezeichnet vom SID in der Pressekonferenz in Leipzig