Löw im Video: "Unvergessliches WM-Finale"

Was macht der Bundestrainer am Jahrestag seines größten Erfolges? In Erinnerungen schwelgen? Immer und immer wieder die entscheidende Szene des Endspiels anschauen? Noch einmal über der Statistik brüten? Am heutigen Montag, dem 13. Juli 2015, genau ein Jahr nach der historischen Nacht von Rio de Janeiro mache er "nichts im Zusammenhang mit dem Finale", verriet Joachim Löw im Interview mit der Bild am Sonntag. "Ohnehin schaue ich mir nicht ständig das Tor an. Als ich nach der WM zu Hause in Freiburg ankam, da habe ich mir die erste Halbzeit gegen Brasilien angeschaut. Und die Verlängerung gegen Argentinien. Beides wollte ich nach unserer Rückkehr noch mal sehen."

Der 13. Juli 2015, der erste Jahrestag des vierten Sterns, ein Tag wie jeder andere also für den Bundestrainer? Weit gefehlt. Die Emotionen sind noch präsent, die Bilder unauslöschlich, der Jubel unvergessen. Löw: "Ganz einschneidende Erlebnisse waren natürlich das Tor und der Abpfiff im Finale. Da fiel die ganze Anspannung ab. Aber noch schöner empfand ich die Reaktion der Menschen in Brasilien nach dem 7:1 gegen ihre Mannschaft. Wie sie uns eskortiert haben - zum Flughafen, dann zum Campo. Diese Anerkennung war die größte Ehre, die man einem Gegner zukommen lassen kann. Das werde ich nie vergessen. Genauso wenig wie den Empfang hier in Berlin, das war extrem bewegend. Wenn du aus dem Flugzeug steigst und siehst die Freude der Menschen. Das war ein richtig gutes Gefühl."

Ein Jahr ist seit dem 1:0 über Argentinien im WM-Finale von Brasilien vergangen. Ein Jahr, das das Ansehen des deutschen Fußballs in der Welt verändert hat, aber nicht den Bundestrainer. "Ich glaube nicht, dass mich der Titel verändert hat", sagte Löw der Bild am Sonntag. "Aber die Wahrnehmung von außen ist noch einmal anders, man sieht uns mit anderen Augen. Vor allem im Ausland wird der deutsche Fußball seit 2014 unglaublich positiv gesehen. Das macht mich stolz. Dass wir als Team, als Mannschaft aufgetreten sind und so auch wahrgenommen wurden."



Was macht der Bundestrainer am Jahrestag seines größten Erfolges? In Erinnerungen schwelgen? Immer und immer wieder die entscheidende Szene des Endspiels anschauen? Noch einmal über der Statistik brüten? Am heutigen Montag, dem 13. Juli 2015, genau ein Jahr nach der historischen Nacht von Rio de Janeiro mache er "nichts im Zusammenhang mit dem Finale", verriet Joachim Löw im Interview mit der Bild am Sonntag. "Ohnehin schaue ich mir nicht ständig das Tor an. Als ich nach der WM zu Hause in Freiburg ankam, da habe ich mir die erste Halbzeit gegen Brasilien angeschaut. Und die Verlängerung gegen Argentinien. Beides wollte ich nach unserer Rückkehr noch mal sehen."

Der 13. Juli 2015, der erste Jahrestag des vierten Sterns, ein Tag wie jeder andere also für den Bundestrainer? Weit gefehlt. Die Emotionen sind noch präsent, die Bilder unauslöschlich, der Jubel unvergessen. Löw: "Ganz einschneidende Erlebnisse waren natürlich das Tor und der Abpfiff im Finale. Da fiel die ganze Anspannung ab. Aber noch schöner empfand ich die Reaktion der Menschen in Brasilien nach dem 7:1 gegen ihre Mannschaft. Wie sie uns eskortiert haben - zum Flughafen, dann zum Campo. Diese Anerkennung war die größte Ehre, die man einem Gegner zukommen lassen kann. Das werde ich nie vergessen. Genauso wenig wie den Empfang hier in Berlin, das war extrem bewegend. Wenn du aus dem Flugzeug steigst und siehst die Freude der Menschen. Das war ein richtig gutes Gefühl."

Ein Jahr ist seit dem 1:0 über Argentinien im WM-Finale von Brasilien vergangen. Ein Jahr, das das Ansehen des deutschen Fußballs in der Welt verändert hat, aber nicht den Bundestrainer. "Ich glaube nicht, dass mich der Titel verändert hat", sagte Löw der Bild am Sonntag. "Aber die Wahrnehmung von außen ist noch einmal anders, man sieht uns mit anderen Augen. Vor allem im Ausland wird der deutsche Fußball seit 2014 unglaublich positiv gesehen. Das macht mich stolz. Dass wir als Team, als Mannschaft aufgetreten sind und so auch wahrgenommen wurden."

###more###

Löw: "Die ersten Monate nach der WM waren schon schwierig"

Die Mannschaft musste nach dem größtmöglichen Erfolg beinahe nahtlos zum Tagesgeschäft übergehen. Denn nach der WM ist vor der EM. Keine acht Wochen nach dem Finale von Rio traf die DFB-Auswahl in der EM-Qualifikation auf Schottland (2:1). Löw: "Die ersten Monate waren für die Spieler schon schwierig. Auch für uns Trainer. Die WM hatte uns alles abverlangt, geistig wie körperlich, viele hatten nicht den optimalen Rhythmus. Wir mussten Luft holen, uns neu motivieren. Und dadurch haben wir schon einige Punkte unnötig verloren. Aber mit Beginn dieses Jahres wurde es deutlich besser."

Die Helden von Rio, sie sollen auch den Weg zur Europameisterschaft im kommenden Jahr in Frankreich ebnen. Etwa Kapitän Bastian Schweinsteiger, der die Bayern verlässt und in Manchester eine neue Herausforderung sucht. Löw: "Er ist für mich ein Fels in der Brandung. Sein Auftritt im Finale stand für das Teamwork der Mannschaft vor und während der WM, er hat sich aufgeopfert. Der kämpfende Bastian Schweinsteiger, der umfällt und wieder aufsteht, das war symbolisch für unsere gesamte WM."

Oder Siegtorschütze Mario Götze, der sich bei den Bayern durchbeißen will. Löw: "Mario ist extrem professionell, auch was seine ganze Lebensweise betrifft. Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg machen wird. Darin habe ich ihn auch noch mal bestärkt. Es gehört eben auch dazu, sich jetzt bei Bayern in so einer Situation durchzusetzen. Und das will er, Mario will weitere Titel holen." Und auch Lukas Podolski, der bei seinem neuen Verein Galatasaray Istanbul zu alter Stärke finden will. Löw: "Für Lukas ist es jetzt wichtig, dass er über längere Distanz Spielpraxis hat. Das nächste Jahr wird für ihn entscheidend."

Löw hat Can und Volland auf dem Zettel

Löw baut weiter auf seine Weltmeister, ohne die jungen Wilden aus dem Blick zu verlieren: "Einen großen Schnitt muss es nicht geben, unsere Spieler sind noch immer jung und hungrig", sagt der Bundestrainer. "Aber natürlich rücken einige junge Spieler, die jetzt auch bei der U 21 dabei sind, in den Blickpunkt. Ein Emre Can zum Beispiel, der viele Positionen spielen kann. Ein Kevin Volland, dazu Torhüter wie Bernd Leno und Marc-André ter Stegen."

Löw fühlt sich seinen Weltmeistern verbunden, aber auch sie werden nicht an Geleistetem gemessen, sondern an ihrer Leistung. "Natürlich verspüre ich eine große Dankbarkeit den Spielern gegenüber, doch am Ende steht die Leistung über allem, die ist entscheidend", sagt Löw. Schließlich will der Bundestrainer noch einmal einen Pokal in die Höhe stemmen. Am liebsten schon im kommenden Jahr. "Das Gefühl würden wir alle gern noch mal erleben", sagt er. "Ich weiß ja jetzt, wie sich ein Titel anfühlt." Er hat es auch ein Jahr danach nicht vergessen.