Löw: "Das war eine gute Lehrstunde"

Knapp zweieinhalb Monate vor Beginn der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) ist die Mannschaft mit einer Niederlage gegen England ins neue Jahr gestartet. Im prestigeträchtigen Duell verlor der Weltmeister in Berlin trotz einer 2:0-Führung mit einer 2:3 (1:0). Bereits am kommende Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) wartet der nächste Härtetest auf die DFB-Elf, denn in München steht der zweite Klassiker gegen Italien auf dem Programm.

Im Interview spricht Bundestrainer Joachim Löw über seine Erkenntnisse aus dem Spiel gegen England, die Leistung von Torschütze Mario Gomez und das Debüt von Jonathan Tah.

Frage: Herr Löw, Ihr Team hat gegen England nach 2:0-Führung noch 2:3 verloren. Unglücklich oder verdient?

Joachim Löw: Auf der einen Seite ist es ärgerlich, wenn man 2:0 führt und noch verliert. Auf der anderen Seite muss man klar sagen, dass die Engländer verdient gewonnen haben. Es hatte sich auch schon abgezeichnet. Wir hatten auch als wir 2:0 geführt haben, nicht immer die Kontrolle über dieses Spiel. Von daher war es eine gute Lehrstunde für die Mannschaft.

Frage: Sie haben vor dem Spiel gesagt, dass das wichtigste für Sie Erkenntnisse sind. Haben Sie welche gewonnen?

Löw: Auf jeden Fall. Nach so einem Spiel wissen wir, woran wir noch zu arbeiten haben. Das war klar ersichtlich.

Frage: An welche Dinge denken Sie vor allem?

Löw: Wir haben viele Möglichkeiten zugelassen. Aber auch unsere Angriffe von hinten waren nicht so, wie es unser Anspruch ist. Wir hatten über das gesamte Spiel hinweg Probleme im Spielaufbau und haben von daher wenig Chancen herausgespielt. Unsere Kombinationen und die Laufwege haben nicht so gestimmt haben, wie wir uns das vorgestellt haben. Vor allem waren, gerade in der zweiten Halbzeit, die Organisation und Kompaktheit nicht gut. Wir haben den Engländern wahnsinnig viele Räume gegeben, obwohl wir geführt haben. So etwas darf nicht passiert. Und wir haben es auch nicht geschafft, Konter richtig abzuschließen.

Frage: Das ist eine ganze Menge. Gab es denn auch Positives? Zum Beispiel die Leistung von Mario Gomez?

Löw: Er hat auf jeden Fall untermauert, dass, wenn er eine Chance bekommt, er das Selbstbewusstsein hat, sie zu nutzen. Es war nicht ganz so einfach als Stürmer, weil wir wenige Chancen herausgespielt haben. Aber mit Marios Spiel war ich zufrieden. Man hat schon im Training gemerkt, dass er dynamischer und selbstbewusster ist. Er hat wieder das Näschen für Tore.

Frage: Wie sahen Sie Jonathan Tah bei seinem Debüt?

Löw: Es war schwierig für ihn, aber für sein erstes Länderspiel, seine ersten 45 Minuten, war es absolut in Ordnung. Man sollte nicht den Fehler machen, die Fehler bei der Innenverteidigung zu suchen, nur weil Tore gefallen sind. Das hatte sicher andere Gründe.

Frage: Inwiefern ist Deutschland bei der EM im Sommer trotzdem Favorit?

Löw: Der Weltmeister gehört automatisch zu den Favoriten. Aber auch Frankreich, Belgien, Italien, Spanien. Die haben alle Anspruch auf den Titel. Wir haben in der Qualifikation nicht immer überzeugt, da müssen wir lernen. Das müssen wir besser machen bei der EM.

Aufgezeichnet vom SID.

[dfb]

Knapp zweieinhalb Monate vor Beginn der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) ist die Mannschaft mit einer Niederlage gegen England ins neue Jahr gestartet. Im prestigeträchtigen Duell verlor der Weltmeister in Berlin trotz einer 2:0-Führung mit einer 2:3 (1:0). Bereits am kommende Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) wartet der nächste Härtetest auf die DFB-Elf, denn in München steht der zweite Klassiker gegen Italien auf dem Programm.

Im Interview spricht Bundestrainer Joachim Löw über seine Erkenntnisse aus dem Spiel gegen England, die Leistung von Torschütze Mario Gomez und das Debüt von Jonathan Tah.

Frage: Herr Löw, Ihr Team hat gegen England nach 2:0-Führung noch 2:3 verloren. Unglücklich oder verdient?

Joachim Löw: Auf der einen Seite ist es ärgerlich, wenn man 2:0 führt und noch verliert. Auf der anderen Seite muss man klar sagen, dass die Engländer verdient gewonnen haben. Es hatte sich auch schon abgezeichnet. Wir hatten auch als wir 2:0 geführt haben, nicht immer die Kontrolle über dieses Spiel. Von daher war es eine gute Lehrstunde für die Mannschaft.

Frage: Sie haben vor dem Spiel gesagt, dass das wichtigste für Sie Erkenntnisse sind. Haben Sie welche gewonnen?

Löw: Auf jeden Fall. Nach so einem Spiel wissen wir, woran wir noch zu arbeiten haben. Das war klar ersichtlich.

Frage: An welche Dinge denken Sie vor allem?

Löw: Wir haben viele Möglichkeiten zugelassen. Aber auch unsere Angriffe von hinten waren nicht so, wie es unser Anspruch ist. Wir hatten über das gesamte Spiel hinweg Probleme im Spielaufbau und haben von daher wenig Chancen herausgespielt. Unsere Kombinationen und die Laufwege haben nicht so gestimmt haben, wie wir uns das vorgestellt haben. Vor allem waren, gerade in der zweiten Halbzeit, die Organisation und Kompaktheit nicht gut. Wir haben den Engländern wahnsinnig viele Räume gegeben, obwohl wir geführt haben. So etwas darf nicht passiert. Und wir haben es auch nicht geschafft, Konter richtig abzuschließen.

Frage: Das ist eine ganze Menge. Gab es denn auch Positives? Zum Beispiel die Leistung von Mario Gomez?

Löw: Er hat auf jeden Fall untermauert, dass, wenn er eine Chance bekommt, er das Selbstbewusstsein hat, sie zu nutzen. Es war nicht ganz so einfach als Stürmer, weil wir wenige Chancen herausgespielt haben. Aber mit Marios Spiel war ich zufrieden. Man hat schon im Training gemerkt, dass er dynamischer und selbstbewusster ist. Er hat wieder das Näschen für Tore.

Frage: Wie sahen Sie Jonathan Tah bei seinem Debüt?

Löw: Es war schwierig für ihn, aber für sein erstes Länderspiel, seine ersten 45 Minuten, war es absolut in Ordnung. Man sollte nicht den Fehler machen, die Fehler bei der Innenverteidigung zu suchen, nur weil Tore gefallen sind. Das hatte sicher andere Gründe.

Frage: Inwiefern ist Deutschland bei der EM im Sommer trotzdem Favorit?

Löw: Der Weltmeister gehört automatisch zu den Favoriten. Aber auch Frankreich, Belgien, Italien, Spanien. Die haben alle Anspruch auf den Titel. Wir haben in der Qualifikation nicht immer überzeugt, da müssen wir lernen. Das müssen wir besser machen bei der EM.

Aufgezeichnet vom SID.

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