Lob für Leckie: Osieck stellt Asienmeister Australien vor

Rund drei Jahre, von 2010 bis 2013, trainierte Holger Osieck die australische Nationalmannschaft, gewann mit den Socceroos 2011 erstmals gegen Deutschland, 2:1 in Mönchengladbach - und er schaffte mit ihnen die Qualifikation für die WM 2014. Das Spiel zwischen dem Weltmeister und dem Team aus Down Under am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live im ZDF) in Kaiserslautern wird der 66-Jährige, der 1990 an der Seite von Franz Beckenbauer mit der DFB-Auswahl Weltmeister wurde, von der Tribüne aus verfolgen - gut erholt nach sechswöchiger Australien-Rundreise. Auf DFB.de stellt Osieck den frisch gebackenen Asienmeister vor.

Mathew Ryan (22): Matt ist nach Mark Schwarzer die neue Nummer eins. Beim Asien-Cup ließ Ryan nur einen Gegentreffer zu. Ryan ist in Belgien, wo er beim FC Brügge spielt, zum Torwart des Jahres gewählt worden. Er ist reaktionsschnell auf der Linie und versucht mitzuspielen - allerdings nicht auf Manuel Neuers Niveau.

Mitchell Langerak (26): Im Dezember war er bei Borussia Dortmund die Nummer eins, hat dann beim Asien-Cup nicht eine Minute gespielt, verpasste komplett die Vorbereitung und sitzt jetzt auch in Dortmund wieder auf der Bank. Es ist schwer, wenn ein Torwart nicht genug Spielpraxis bekommt. Mitch hat einen guten Charakter und bringt das nötige Talent mit.

Ivan Franjic (27): Franjic ist einer, der auf der rechten Seite hoch und runter marschiert - "a good engine", sagt man in Australien. Er spielt in Russland bei Torpedo Moskau.

Jason Davidson (23): Auch er hat bei mir debütiert. Ich weiß noch, damals in Schottland hat er bei seiner ersten Aktion ein Eigentor erzielt. Flanke, wundervoller Kopfball, leider in die falsche Richtung. Guter Linksfuß.

Trent Sainsbury (23): Einer aus der jungen Garde, die nach den Rücktritten von Spielern wie Lucas Neill und Saša Ognenovski nachrückte. Kann er auf internationalem Topniveau mithalten? Schau'n mer mal.

Aziz Behich (24): Ein Stehaufmännchen und ein Kämpfertyp, aktuell steht er bei Bursaspor in der Türkei unter Vertrag.

Massimo Luongo (22): Ein interessanter Junge, der sich sehr positiv entwickelt hat. Beim Asien-Cup im Januar erzielte er zwei Tore, bereitete vier vor und wurde zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. Australien spielt mit einem Dreiermittelfeld, ein defensiver Spieler zentral, der rechts und links flankiert wird. Luongo besetzt eine Außenbahn, die andere Milligan. Noch spielt Luongo für Swindon Town in der 3. Liga in England, aber sicher nicht mehr lange. Ihn sollte man im Auge behalten.

James Troisi (26): Ein Linksfuß mit Tempo und gutem Schuss. Im Finale gegen Südkorea schoss er das entscheidende Tor in der Verlängerung, wobei Tomi Juric den Hauptanteil mit seinem Sololauf hatte. Für mich gehört Troisi nicht zur ersten Wahl, da sehe ich eher Tommy Oar.

Tommy Oar (23): Er ist dribbelstark und kann gefährliche Flanken schlagen. Hohe Bälle auf Tim Cahill, der diesmal passen muss, das ist auch die Grundausrichtung. Beim Asien-Cup haben Leckie und Kruse die Flügel besetzt, aber Robbie Kruse von Bayer Leverkusen ist ja leider wieder verletzt und wird länger ausfallen.

Mile Jedinak (30): Der Kapitän der Mannschaft, schon zu meiner Zeit gehörte er zum festen Stamm. Im Mittelfeld übernimmt er die zentrale Defensivaufgabe. Er ist definitiv ein Eckpfeiler der Mannschaft. Bei Crystal Palace ist er Stammspieler, erzielte diese Saison bereits fünf Tore.

Mark Milligan (29): Ein zuverlässiger Defensivallrounder, auch im zentralen Mittelfeld einsetzbar.

Matt McKay (32): Zentraler Mittelfeldspieler mit Spielverständnis und Kreativität, der in der Nationalmannschaft auch aufgrund seines Alters immer häufiger als Einwechselspieler eingesetzt wird. Er spielt bei Brisbane Roar zusammen mit Thomas Broich.

Tomi Juric (23): Ein Mittelstürmer vom alten Schlag, groß und athletisch, hängt sich vorne rein, ihm fehlt aber etwas die Beweglichkeit und Spritzigkeit. Er spielt bei den Western Sydney Wanderers. Es wird sich zeigen, ob man mit seinen Attributen im modernen Fußball international mithalten kann.

Mathew Leckie (24): Er hat sich in Deutschland enorm entwickelt. Für Gladbach kam er nur auf ein paar Teileinsätze, beim FSV Frankfurt hat er sich nach einer gewissen Anlaufzeit zum Stammspieler gemausert. Dort hat er vergangene Saison mit zehn Toren und neun Assists auf sich aufmerksam gemacht. Und jetzt spielt er mit dem FC Ingolstadt, für den er auch schon wieder einige Tore erzielt und vorbereitet hat, um den Aufstieg in die Bundesliga. Er ist pfeilschnell, sehr athletisch und damit für die australische Mannschaft gerade gegen starke Gegner enorm wichtig.