Lisa Evans: "Wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren"

Für Turbine Potsdam ist es die letzte Chance, noch einmal in den Kampf um die Deutsche Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga eingreifen zu können. Der Tabellenvierte braucht im Top-Duell gegen Spitzenreiter VfL Wolfsburg unbedingt einen Erfolg (Sonntag, 14 Uhr, live auf DFB-TV).

Angreiferin Lisa Evans kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die 22-jährige Schottin ist rechtzeitig vor dem großen Aufeinandertreffen wieder in Topform. Am vergangenen Wochenende gelangen ihr beim 3:1 in Hoffenheim zwei Treffer. Im DFB.de-Interview spricht Evans unter anderem über die Partie mit Wolfsburg und über den Stellenwert des Frauenfußballs in ihrem Heimatland.

DFB.de: Frau Evans, am Sonntag steht das Spiel gegen Wolfsburg auf dem Programm. Ist die Begegnung für Turbine die große und möglicherweise letzte Chance, in dieser Saison noch einmal in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen?

Lisa Evans: Ich denke schon. Wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren, sonst ist jegliche Restchance auf die Meisterschaft weg. Die Qualifikation für die Champions League, also der zweite Platz, ist vielleicht im Fall einer Niederlage trotzdem noch möglich. Aber die Meisterschaft müssten wir dann abhaken. Es ist auf jeden Fall für uns ein ganz entscheidendes Spiel, das wir gewinnen wollen – wie jede andere Begegnung natürlich auch.

DFB.de: Wie kann man Wolfsburg trotz der überragenden Defensive mit erst einem Gegentor besiegen?

Evans: Ich glaube, dass wir immer für ein Tor gut sind, egal gegen welche Mannschaft. Wir müssen einfach gegen Wolfsburg sehr gut verteidigen, denn der VfL hat Weltklasse-Angreiferinnen.

DFB.de: Sie müssten nach Ihren beiden Treffern zuletzt beim 3:1 gegen Hoffenheim über das nötige Selbstvertrauen verfügen…

Evans: Es hat gut getan, endlich wieder auf dem Platz mit der Mannschaft zu stehen. Es ist immer ein gutes Gefühl, Tore zu schießen. Aber noch wichtiger ist mir, der Mannschaft wieder helfen zu können. Es ist nicht angenehm, monatelang nur von außen zuschauen zu können.



Für Turbine Potsdam ist es die letzte Chance, noch einmal in den Kampf um die Deutsche Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga eingreifen zu können. Der Tabellenvierte braucht im Top-Duell gegen Spitzenreiter VfL Wolfsburg unbedingt einen Erfolg (Sonntag, 14 Uhr, live auf DFB-TV).

Angreiferin Lisa Evans kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die 22-jährige Schottin ist rechtzeitig vor dem großen Aufeinandertreffen wieder in Topform. Am vergangenen Wochenende gelangen ihr beim 3:1 in Hoffenheim zwei Treffer. Im DFB.de-Interview spricht Evans unter anderem über die Partie mit Wolfsburg und über den Stellenwert des Frauenfußballs in ihrem Heimatland.

DFB.de: Frau Evans, am Sonntag steht das Spiel gegen Wolfsburg auf dem Programm. Ist die Begegnung für Turbine die große und möglicherweise letzte Chance, in dieser Saison noch einmal in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen?

Lisa Evans: Ich denke schon. Wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren, sonst ist jegliche Restchance auf die Meisterschaft weg. Die Qualifikation für die Champions League, also der zweite Platz, ist vielleicht im Fall einer Niederlage trotzdem noch möglich. Aber die Meisterschaft müssten wir dann abhaken. Es ist auf jeden Fall für uns ein ganz entscheidendes Spiel, das wir gewinnen wollen – wie jede andere Begegnung natürlich auch.

DFB.de: Wie kann man Wolfsburg trotz der überragenden Defensive mit erst einem Gegentor besiegen?

Evans: Ich glaube, dass wir immer für ein Tor gut sind, egal gegen welche Mannschaft. Wir müssen einfach gegen Wolfsburg sehr gut verteidigen, denn der VfL hat Weltklasse-Angreiferinnen.

DFB.de: Sie müssten nach Ihren beiden Treffern zuletzt beim 3:1 gegen Hoffenheim über das nötige Selbstvertrauen verfügen…

Evans: Es hat gut getan, endlich wieder auf dem Platz mit der Mannschaft zu stehen. Es ist immer ein gutes Gefühl, Tore zu schießen. Aber noch wichtiger ist mir, der Mannschaft wieder helfen zu können. Es ist nicht angenehm, monatelang nur von außen zuschauen zu können.

DFB.de: Neben Turbine und dem VfL sind auch noch München und Frankfurt im Titelrennen. Wie schätzen Sie die Situation an der Tabellenspitze ein?

Evans: Es ist alles sehr eng beisammen. Daher denke ich, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben wird und erst dann die Entscheidungen fallen werden. Für die Liga und die Fans ist das eine spannende, gute Situation. Es sind ja nur wenige Punkte Unterschied zwischen den Mannschaften...

DFB.de: Ist die Tendenz zu erkennen, dass die Spitze in der Allianz Frauen-Bundesliga immer enger zusammenrückt?

Evans: Ja, ich glaube schon. Viele Vereine leisten gute Arbeit, die Mannschaften entwickeln sich weiter. Inzwischen spielen vier Teams um die Spitze und auch auf den Plätzen fünf bis neun sind die Klubs sehr eng beisammen.

DFB.de: Sie sind seit Sommer 2012 in Potsdam. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Evans: Es ist eine tolle und aufregende Zeit. Ich habe hier meinen ersten professionellen Vertrag erhalten und kann mich voll auf den Fußball konzentrieren. Solch eine Situation war mir vorher nicht möglich. Die Liga in Deutschland gehört zu den besten Europas und der Welt. Ich habe mich hier sehr weiter entwickelt, eine neue Sprache gelernt, eine neue Kultur kennengelernt und fühle mich in Deutschland sehr wohl. Ich habe mich schnell eingelebt und viele Freunde gefunden.

DFB.de: War der Wechsel aus Schottland nach Deutschland schwer?

Evans: Am Anfang war es schon hart, aber es war trotzdem nicht so schwer, wie ich es mir vorher ausgemalt hatte. Natürlich vermisste ich meine Familie, aber meine Eltern besuchen mich sehr oft, daher ist das Heimweh nicht so groß.

DFB.de: Wie haben Sie die Eingewöhnung hinbekommen?

Evans: Die Mannschaft hat es mir leicht gemacht, mich schnell einzuleben und sie hat mich sehr gut aufgenommen. Potsdam ist eine schöne Stadt, es ist einfach, sich hier schnell wohl zu fühlen und hier zu leben. Als Mannschaft sind wir sehr eng zusammen, das hat die Eingewöhnung sehr erleichtert.

DFB.de: Wie würden Sie das Niveau des Frauenfußballs in Deutschland mit dem in Schottland vergleichen?

Evans: Es ist ein ganz anderes Niveau. Ich denke, meine alte Mannschaft Glasgow LFC ist sehr professionell aufgestellt, ist aber so ziemlich das einzige Team, das in Schottland so professionell arbeitet. Ich bin Glasgow LFC sehr dankbar für das, was mir dort ermöglicht wurde. Ich habe mich in meiner Zeit dort sehr weiter entwickelt. Aber der Schritt nach Deutschland zu Turbine und in die Bundesliga war noch einmal ein riesiger Schritt nach vorne im Vergleich zur Liga in Schottland.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball in Ihrem Heimatland?

Evans: Die Schotten sind generell absolut fußballverrückt. Der Frauenfußball entwickelt sich aber erst langsam. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Nationalmannschaft, wie erfolgreich diese spielt. Ich denke, mit der Nationalmannschaft kommen wir den guten Mannschaften Schritt für Schritt näher, sind aber trotzdem noch weit weg. In der schottischen Liga spielt Glasgow LFC eine besondere Rolle und ist mit großem Abstand führend. Alle anderen Teams kommen erst weit dahinter und haben bei weitem auch nicht diese Möglichkeiten, die sich Glasgow erarbeitet hat. Nicht viele Zuschauer kommen zu den Spielen der Frauen, aber es wird langsam mehr. Einige Vereine haben sogar die ersten richtigen Fans, die die Mannschaft auch bei einigen Auswärtsspielen begleiten. So etwas ist für den schottischen Frauenfußball noch ganz neu, das gab es früher gar nicht. Die Zuschauerzahlen sind dort auch viel geringer als in Deutschland. Es ist aber eine Entwicklung erkennbar, doch der Weg ist noch lang.

DFB.de: Wie kommt ein junges Mädchen unter diesen Umständen in Schottland dann überhaupt zum Fußball?

Evans: Ich bin damals durch die Schule und meine Schwester zum Fußball gekommen. Ich habe in der Schule immer mit den Jungs abgehangen und mit ihnen Fußball gespielt. Meine ältere Schwester Mari, die heute 26 ist, hat auch Fußball gespielt und so bin ich auch zum Fußball gekommen. Auch mein Vater Richard ist absolut fußballverrückt. Er war auch mein erster Trainer und hat meine Schwester und mich gecoacht, bis ich 15 Jahre alt war und dann nach Glasgow gewechselt bin.