Dallmann und Essen: "In zwei Jahren ganz oben mitspielen"

Sie ist so was wie die Frau der Stunde in der Frauen-Nationalmannschaft: Die 22 Jahre alte Linda Dallmann von der SGS Essen sorgte im jüngsten Länderspiel gegen Kanada für viel Schwung - und das Siegtor zum 2:1. Eine eindrucksvolle Bewerbung um einen Platz im EM-Kader von Bundestrainerin Steffi Jones. Im DFB.de-Interview spricht die U 20-Weltmeisterin mit Mitarbeiterin Nele Schenker über ihren Traum von der Teilnahme an der EURO 2017, ihr Vorbild Lukas Podolski und den Saisonendspurt mit der SGS, die am Sonntag (ab 14 Uhr) am 17. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga bei Pokalfinalist SC Sand gastiert.

DFB.de: Linda Dallmann, Premierentor schon im vierten Länderspiel - und dann gleich der entscheidende Treffer zum 2:1 gegen Kanada. Wie stolz sind Sie darauf?

Linda Dallmann: Um ehrlich zu sein, hatte ich gar nicht damit gerechnet, eingewechselt zu werden. Ich war überrascht, dass ich mich warm machen sollte. Vor dieser Kulisse das Siegtor gemacht zu haben, war natürlich sehr, sehr schön. Bisher hatte ich noch kein A-Länderspiel in Deutschland und somit auch noch nicht vor den eigenen Fans gespielt. Im Vordergrund stand aber nicht, wer das Tor gemacht hat, sondern dass wir gewonnen haben.

DFB.de: Bundestrainerin Jones war zufrieden mit Ihrer Leistung, es gab sogar Sonderlob. Wie viel Selbstbewusstsein gibt das - und inwieweit macht das auch Hoffnung auf ein EM-Ticket?

Dallmann: Das gibt natürlich viel Selbstvertrauen, das man in solchen Phasen aber auch braucht. Der Kader für die EM steht noch nicht, die Bundestrainerin hat sehr viele Möglichkeiten. Dass ich mich zeigen konnte, hat mich sehr gefreut. Ich sehe das sehr realistisch: Es wird davon abhängen, ob und wie viele Stammkräfte rechtzeitig fit sind. Es kann sich noch viel tun. Für mich gilt es, einfach dranzubleiben.

DFB.de: Sie sind eine Kämpferin. Auch nach Ihrem Mittelfußbruch im Herbst 2016 haben Sie sich schnell zurückgearbeitet. Wie viele Extraschichten haben Sie mit während Ihrer Verletzungspause eingelegt?

Dallmann: Der Mittelfußbruch kam leider wohl auch, weil ich vorher zu viel gemacht hatte. Daher war es schwierig für mich, in dieser Phase ein gutes Maß zu finden. Laufen durfte ich nicht, daher habe ich viel alternativ und viel Krafttraining gemacht. Mein Essener Trainer Daniel Kraus hat mir dann auch sofort wieder das Vertrauen geschenkt und mich spielen lassen - obwohl ich noch nicht bei 100 Prozent war. Das hat mir sehr geholfen.

DFB.de: Das heißt, Sie geben lieber 200 als 99 Prozent?

Dallmann: Ja. Aber genau das macht es manchmal auch schwierig. Ich übertreibe es gern mal. Gerade durch die Verletzung habe ich viel gelernt. Das musste vielleicht auch mal passieren, damit ich anfange, auf meinen Körper zu hören. Ich sehe das als Lehre für mich.

DFB.de: Als "Wirbelwind" oder "Powerpaket" werden Sie gern charakerisiert. Welche drei Eigenschaften ordnen Sie sich denn selbst zu: auf dem Platz und abseits davon?

Dallmann: Auf dem Platz bin ich frech, dribbelstark und verspielt. Abseits davon clever, offen und witzig.



Sie ist so was wie die Frau der Stunde in der Frauen-Nationalmannschaft: Die 22 Jahre alte Linda Dallmann von der SGS Essen sorgte im jüngsten Länderspiel gegen Kanada für viel Schwung - und das Siegtor zum 2:1. Eine eindrucksvolle Bewerbung um einen Platz im EM-Kader von Bundestrainerin Steffi Jones. Im DFB.de-Interview spricht die U 20-Weltmeisterin mit Mitarbeiterin Nele Schenker über ihren Traum von der Teilnahme an der EURO 2017, ihr Vorbild Lukas Podolski und den Saisonendspurt mit der SGS, die am Sonntag (ab 14 Uhr) am 17. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga bei Pokalfinalist SC Sand gastiert.

DFB.de: Linda Dallmann, Premierentor schon im vierten Länderspiel - und dann gleich der entscheidende Treffer zum 2:1 gegen Kanada. Wie stolz sind Sie darauf?

Linda Dallmann: Um ehrlich zu sein, hatte ich gar nicht damit gerechnet, eingewechselt zu werden. Ich war überrascht, dass ich mich warm machen sollte. Vor dieser Kulisse das Siegtor gemacht zu haben, war natürlich sehr, sehr schön. Bisher hatte ich noch kein A-Länderspiel in Deutschland und somit auch noch nicht vor den eigenen Fans gespielt. Im Vordergrund stand aber nicht, wer das Tor gemacht hat, sondern dass wir gewonnen haben.

DFB.de: Bundestrainerin Jones war zufrieden mit Ihrer Leistung, es gab sogar Sonderlob. Wie viel Selbstbewusstsein gibt das - und inwieweit macht das auch Hoffnung auf ein EM-Ticket?

Dallmann: Das gibt natürlich viel Selbstvertrauen, das man in solchen Phasen aber auch braucht. Der Kader für die EM steht noch nicht, die Bundestrainerin hat sehr viele Möglichkeiten. Dass ich mich zeigen konnte, hat mich sehr gefreut. Ich sehe das sehr realistisch: Es wird davon abhängen, ob und wie viele Stammkräfte rechtzeitig fit sind. Es kann sich noch viel tun. Für mich gilt es, einfach dranzubleiben.

DFB.de: Sie sind eine Kämpferin. Auch nach Ihrem Mittelfußbruch im Herbst 2016 haben Sie sich schnell zurückgearbeitet. Wie viele Extraschichten haben Sie mit während Ihrer Verletzungspause eingelegt?

Dallmann: Der Mittelfußbruch kam leider wohl auch, weil ich vorher zu viel gemacht hatte. Daher war es schwierig für mich, in dieser Phase ein gutes Maß zu finden. Laufen durfte ich nicht, daher habe ich viel alternativ und viel Krafttraining gemacht. Mein Essener Trainer Daniel Kraus hat mir dann auch sofort wieder das Vertrauen geschenkt und mich spielen lassen - obwohl ich noch nicht bei 100 Prozent war. Das hat mir sehr geholfen.

DFB.de: Das heißt, Sie geben lieber 200 als 99 Prozent?

Dallmann: Ja. Aber genau das macht es manchmal auch schwierig. Ich übertreibe es gern mal. Gerade durch die Verletzung habe ich viel gelernt. Das musste vielleicht auch mal passieren, damit ich anfange, auf meinen Körper zu hören. Ich sehe das als Lehre für mich.

DFB.de: Als "Wirbelwind" oder "Powerpaket" werden Sie gern charakerisiert. Welche drei Eigenschaften ordnen Sie sich denn selbst zu: auf dem Platz und abseits davon?

Dallmann: Auf dem Platz bin ich frech, dribbelstark und verspielt. Abseits davon clever, offen und witzig.

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DFB.de: Dass Sie für jeden Spaß zu haben sind, beweisen Sie auch gern auf Ihrem Facebook- und Instagram-Account. Zum Nationalmannschaftsabschied von Lukas Podolski haben sie "der zweitcoolsten 10 der Welt" Tschö gesagt. Sie sind also die coolste?

Dallmann: Klaro! (lacht) Poldi hat seine Freude immer beibehalten und in die Nationalmannschaft getragen, auch als er nicht mehr gespielt hat. Ich bewundere ihn dafür. Vom Spielerischen her zählen Götze und Messi zu meinen Vorbildern.

DFB.de: Wie viel Spaß macht es Ihnen, sich in den sozialen Netzwerken, in denen Sie eine vergleichsweise große Fangemeinde haben, von einer anderen Seite zu präsentieren - zum Beispiel als Tanzmariechen?

Dallmann: Das macht mir wahnsinnig viel Spaß. Wenn meine Schwestern da sind, kommen wir gern mal auf dumme Ideen. Auch das Tanzvideo ist so entstanden. Die Leute sollen was zu lachen haben. Ich mache dort das, was mir gerade in den Kopf kommt. Ich finde, Social Media ist ein sehr guter Weg, um den Fans auch mal andere Einblicke zu geben.

DFB.de: Auf Ihren Plattformen findet man auch viele Fotos mit Ihrer besten Freundin Ina Lehmann. Sie beide haben vor kurzem bis 2019 bei der SGS unterschrieben. War diese Freundschaft ein wichtiger Grund für Ihre Vertragsverlängerung?

Dallmann: Ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken - auch gerade nach meiner Verletzung. Die Unterstützung, die ich dort erhalte, ist nicht selbstverständlich. Außerdem studiere ich in Bochum Sportwissenschaften. Und ja, ich habe auch verlängert, weil ich mir schon dachte, dass Ina dann auch hinterherzieht. Sie hätte ihre Karriere wohl sonst beendet. Es macht wahnsinnig viel aus, gute Freunde im Team zu haben. Ich sehe uns auf einem guten Weg und denke, dass wir uns in den nächsten zwei Jahren unter dem neuen Trainer weiterentwickeln können.

DFB.de: Wo soll dieser Weg in dieser Saison und danach noch hinführen?

Dallmann: Mit den Möglichkeiten, die wir haben, ist es realistisch gesehen noch nicht möglich, ganz oben mitzuhalten. Das Potenzial fehlt uns noch. Aber wir haben ein tolles Team - wenn auch keine überragenden Einzelspielerinnen. Bis Platz vier sind es nur vier Punkte, das wäre sicher ein super Ziel. Wir haben im Sommer mit Daniel Kraus einen neuen Trainer bekommen. Das braucht seine Zeit, ehe wir das spielen, was er sehen möchte. Er hat uns bereits in dieser Saison sehr viel mitgegeben. In den nächsten ein bis zwei Jahren sehe ich uns - auch dank Zugängen wie Turid Knaak - ganz oben mitspielen.

DFB.de: Ihr nächster Gegner Sand gilt als schwierig zu bespielen, hat sich erst kürzlich wieder fürs DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg qualifiziert. Auf was wird es ankommen im Duell der Tabellennachbarn?

Dallmann: In Sand haben wir 1:4 verloren, aber auch schon gewonnen. Es liegt ganz allein an uns. Von der Qualität her haben wir die Chance, die Sanderinnen zu schlagen. Sie stellen sich gern tief, es ist schwierig, gegen sie zu spielen. Aber auch wir können eklig sein.

DFB.de: Sie haben vor vier Jahren in einem Interview Ihren damals größten Wunsch preisgegeben: einmal mit Ihren jüngeren Zwillingsschwestern Jule und Pauline gemeinsam in einem Team zu spielen. Würden Sie den Traum eintauschen, zum Beispiel gegen EM-Gold im Sommer mit dem DFB-Team oder gegen eine Champions-League-Teilnahme mit der SGS Essen?

Dallmann: Puuh, schwierig. Das realistischste Ziel ist derzeit der EM-Titel. Meine Schwestern haben gerade ihr Abi gemacht und müssen ihre sportliche Karriere auch von ihrem beruflichen Werdegang abhängig machen. Ich bin mir aber sicher, dass wir irgendwann mal zusammen spielen werden. Daher nehme ich das EM-Gold! (lacht)

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