Lewandowski: Neun Minuten, fünf Tore, vier Weltrekorde

Im September 2015 stellte Robert Lewandowski gleich vier Weltrekorde auf. Gegen den VfL Wolfsburg erzielte er in neun Minuten fünf Treffer. Im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt es nun zum Wiedersehen mit dem VfL (Dienstag, ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky).

Dieser Joker hat gezündet: Als Bayern-Stürmer Robert Lewandowski am 22. September 2015 zur zweiten Halbzeit ins Spiel kam, stand es noch 1:0 für die Gäste aus Wolfsburg. Doch dann stellte der polnische Nationalspieler das Spiel auf den Kopf. Zwischen der 51. und 60. Spielminute vollstreckte Lewandowski gleich fünfmal. Ein Abend für die Geschichtsbücher: Noch nie zuvor erzielte ein Joker mehr als drei Tore. Zugleich war es der schnellste Dreierpack (vier Minuten), Viererpack (sechs Minuten) und Fünferpack (neun Minuten), den je ein Fußballer erzielte. Am Ende sorgte Lewandowskis Torrausch für den 5:1-Endstand. Für den 28-Jährigen fünf gute Gründe, um den Spielball im Anschluss mit nach Hause zu nehmen.

Zwei Monate später, bei der Verleihung der Urkunden für seine vier Weltrekorde, blickte der Pole auf der Webseite des FC Bayern München noch einmal zurück: „Ich hatte nicht so viel Zeit zu überlegen, was ich gerade gemacht habe. Auch nach dem Spiel nicht. Meine Frau, meine Familie, meine Freunde waren zufriedener als ich. Ich habe nicht gemerkt, was passiert ist.“ Doch nicht nur er selbst sei für sein Fünf-Tore-Spektakel verantwortlich gewesen. „Der Rekord gehört der ganzen Mannschaft“, betonte der Stürmer.

539 Sekunden Ausnahmezustand

Inzwischen befindet sich Lewandowski in der dritten Saison bei den Münchenern. Beim FC Bayern wurde er seither zweimal deutscher Meister, einmal Pokalsieger, einmal Superpokalsieger und einmal Torschützenkönig. Eine Erfolgsgeschichte, die noch bis 2021 weitergehen soll. Bis dahin verlängerte der 28-Jährige im Dezember seinen Vertrag. „Die Mannschaft ist super, die Spieler auch, wir haben hier alles, was wir brauchen. Ich freue mich einfach jeden Tag, beim FC Bayern spielen zu dürfen“, sagt der Torjäger im Gespräch mit der Kreiszeitung.

Auch in der diesjährigen Pokalsaison ist die Tormaschine Lewandowski bereits warmgelaufen. Beim Erstrundenspiel gegen Regionalligist Carl Zeiss Jena setzte sich der FC Bayern mit 5:0 durch – Lewandowski erzielte einen lupenreinen Hattrick und bereitete ein weiteres Tor vor. Das Zweitrundenspiel gegen Augsburg verfolgte der 28-Jährige nur von der Bank. Doch sein Team gewann auch ohne ihn – Tore von Philipp Lahm, Julian Green und David Alaba bescherten dem FC Bayern einen 3:1-Heimerfolg.

Jetzt richtet Robert Lewandowski seinen Blick auf das Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg. Anders als bei seinem Weltrekordspiel will der Pole dieses Mal von Beginn an auflaufen. Denn die Wolfsburger liegen Lewandowski besonders. In 15 Spielen gegen den VfL traf er insgesamt zehn Mal. Gegen keinen anderen Verein in der Liga netzte Lewandowski häufiger ein. Im letzten Pokal-Aufeinandertreffen beider Teams ging der 28-Jährige allerdings leer aus. Vergangene Saison setzten sich die Münchener in der zweiten Pokalrunde mit 3:1 durch. Es war eins von insgesamt fünf Pokalspielen zwischen beiden Teams, die der Rekordpokalsieger allesamt für sich entschied.

Torgefährlichste Ausländer: Platz 2 hinter Pizarro

Auch an Münchens Tabellenführung in der Bundesliga hat Lewandowski großen Anteil: An mehr als jedem dritten Tor des Rekordmeisters ist er beteiligt. Mit 15 Treffern liegt er in der Bundesliga-Torjägerliste auf Rang zwei hinter seinem ehemaligen Dortmunder Teamkameraden Pierre-Emerick Aubameyang. Zweiter ist Lewandowski inzwischen auch in der Tabelle der torgefährlichsten Ausländer in der Bundesliga. Mit 136 Toren aus 213 Spielen hat er nur noch Werder-Stürmer Claudio Pizarro vor sich, der insgesamt schon 190 Mal traf. Doch Ambitionen auf den ersten Platz hat Robert Lewandowski nicht, auch wenn sein Vertrag bei den Bayern noch über vier Jahre läuft „Nein, weil Claudio fast sein ganzes Leben in der Bundesliga spielt. Da muss ich ja wirklich noch sehr lange spielen“, sagt er gegenüber der Kreiszeitung.

Tore seien ohnehin das Schwerste am Fußball. „Die Erwartung, dass man in jedem Spiel ein Tor schießen muss, dass man nicht nur gut spielen, sondern immer etwas Neues machen muss, ist sehr hoch. Im Fußball läuft doch am Ende einfach alles über die Tore“, erzählt der Torjäger. Sein Erfolgsrezept ist schlicht: „Als Stürmer musst du immer denken: Jetzt kommt das nächste Spiel – und ich schieße ein Tor.“ Doch vor allem Wolfsburg-Torwart Diego Benaglio weiß: Bei Lewandowski können es auch schnell mal fünf werden. Manchmal eben auch innerhalb von 539 Sekunden.

[mib]

Im September 2015 stellte Robert Lewandowski gleich vier Weltrekorde auf. Gegen den VfL Wolfsburg erzielte er in neun Minuten fünf Treffer. Im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt es nun zum Wiedersehen mit dem VfL (Dienstag, ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky).

Dieser Joker hat gezündet: Als Bayern-Stürmer Robert Lewandowski am 22. September 2015 zur zweiten Halbzeit ins Spiel kam, stand es noch 1:0 für die Gäste aus Wolfsburg. Doch dann stellte der polnische Nationalspieler das Spiel auf den Kopf. Zwischen der 51. und 60. Spielminute vollstreckte Lewandowski gleich fünfmal. Ein Abend für die Geschichtsbücher: Noch nie zuvor erzielte ein Joker mehr als drei Tore. Zugleich war es der schnellste Dreierpack (vier Minuten), Viererpack (sechs Minuten) und Fünferpack (neun Minuten), den je ein Fußballer erzielte. Am Ende sorgte Lewandowskis Torrausch für den 5:1-Endstand. Für den 28-Jährigen fünf gute Gründe, um den Spielball im Anschluss mit nach Hause zu nehmen.

Zwei Monate später, bei der Verleihung der Urkunden für seine vier Weltrekorde, blickte der Pole auf der Webseite des FC Bayern München noch einmal zurück: „Ich hatte nicht so viel Zeit zu überlegen, was ich gerade gemacht habe. Auch nach dem Spiel nicht. Meine Frau, meine Familie, meine Freunde waren zufriedener als ich. Ich habe nicht gemerkt, was passiert ist.“ Doch nicht nur er selbst sei für sein Fünf-Tore-Spektakel verantwortlich gewesen. „Der Rekord gehört der ganzen Mannschaft“, betonte der Stürmer.

539 Sekunden Ausnahmezustand

Inzwischen befindet sich Lewandowski in der dritten Saison bei den Münchenern. Beim FC Bayern wurde er seither zweimal deutscher Meister, einmal Pokalsieger, einmal Superpokalsieger und einmal Torschützenkönig. Eine Erfolgsgeschichte, die noch bis 2021 weitergehen soll. Bis dahin verlängerte der 28-Jährige im Dezember seinen Vertrag. „Die Mannschaft ist super, die Spieler auch, wir haben hier alles, was wir brauchen. Ich freue mich einfach jeden Tag, beim FC Bayern spielen zu dürfen“, sagt der Torjäger im Gespräch mit der Kreiszeitung.

Auch in der diesjährigen Pokalsaison ist die Tormaschine Lewandowski bereits warmgelaufen. Beim Erstrundenspiel gegen Regionalligist Carl Zeiss Jena setzte sich der FC Bayern mit 5:0 durch – Lewandowski erzielte einen lupenreinen Hattrick und bereitete ein weiteres Tor vor. Das Zweitrundenspiel gegen Augsburg verfolgte der 28-Jährige nur von der Bank. Doch sein Team gewann auch ohne ihn – Tore von Philipp Lahm, Julian Green und David Alaba bescherten dem FC Bayern einen 3:1-Heimerfolg.

Jetzt richtet Robert Lewandowski seinen Blick auf das Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg. Anders als bei seinem Weltrekordspiel will der Pole dieses Mal von Beginn an auflaufen. Denn die Wolfsburger liegen Lewandowski besonders. In 15 Spielen gegen den VfL traf er insgesamt zehn Mal. Gegen keinen anderen Verein in der Liga netzte Lewandowski häufiger ein. Im letzten Pokal-Aufeinandertreffen beider Teams ging der 28-Jährige allerdings leer aus. Vergangene Saison setzten sich die Münchener in der zweiten Pokalrunde mit 3:1 durch. Es war eins von insgesamt fünf Pokalspielen zwischen beiden Teams, die der Rekordpokalsieger allesamt für sich entschied.

Torgefährlichste Ausländer: Platz 2 hinter Pizarro

Auch an Münchens Tabellenführung in der Bundesliga hat Lewandowski großen Anteil: An mehr als jedem dritten Tor des Rekordmeisters ist er beteiligt. Mit 15 Treffern liegt er in der Bundesliga-Torjägerliste auf Rang zwei hinter seinem ehemaligen Dortmunder Teamkameraden Pierre-Emerick Aubameyang. Zweiter ist Lewandowski inzwischen auch in der Tabelle der torgefährlichsten Ausländer in der Bundesliga. Mit 136 Toren aus 213 Spielen hat er nur noch Werder-Stürmer Claudio Pizarro vor sich, der insgesamt schon 190 Mal traf. Doch Ambitionen auf den ersten Platz hat Robert Lewandowski nicht, auch wenn sein Vertrag bei den Bayern noch über vier Jahre läuft „Nein, weil Claudio fast sein ganzes Leben in der Bundesliga spielt. Da muss ich ja wirklich noch sehr lange spielen“, sagt er gegenüber der Kreiszeitung.

Tore seien ohnehin das Schwerste am Fußball. „Die Erwartung, dass man in jedem Spiel ein Tor schießen muss, dass man nicht nur gut spielen, sondern immer etwas Neues machen muss, ist sehr hoch. Im Fußball läuft doch am Ende einfach alles über die Tore“, erzählt der Torjäger. Sein Erfolgsrezept ist schlicht: „Als Stürmer musst du immer denken: Jetzt kommt das nächste Spiel – und ich schieße ein Tor.“ Doch vor allem Wolfsburg-Torwart Diego Benaglio weiß: Bei Lewandowski können es auch schnell mal fünf werden. Manchmal eben auch innerhalb von 539 Sekunden.

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