Leverkusens Petzelberger: "Platz fünf klingt nach Mittelmaß"

Als sie nachher geduscht hatte, als sie nachher das gesamte Spiel im Kopf noch einmal durchgegangen war, da kam Ramona Petzelberger zu einer wichtigen Erkenntnis: Dieses 2:1 von Bayer 04 Leverkusen beim FF USV Jena in der Allianz Frauen-Bundesliga könnte ein Wendepunkt gewesen sein. "In den vergangenen Jahren haben wir gegen Jena fast immer verloren, weil wir mit deren körperlichen und aggressiven Spielweise nicht zurecht gekommen sind", sagt Petzelberger: "Jetzt haben wir dagegengehalten und gewonnen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Thomas Obliers möchte nach zwei Spieltagen noch kein erstes Zwischenfazit ziehen, dafür ist dem Trainer die Saison noch zu jung. Dass der Start mit einem Unentschieden gegen Hoffenheim und dem Auswärtssieg in Jena verheißungsvoll ist, daran lässt auch der 46-Jährige keinen Zweifel: "Wir haben wieder eine extrem junge Mannschaft. Aber dieses Team macht bislang einen hervorragenden Eindruck. Es geht jetzt darum, die Ausschläge nach unten möglichst gering zu halten."

Trainer Obliers: "Chancenverwertung noch ein Manko"

Bislang ist das ganz gut gelungen. Auch wenn Obliers mit dem 1:1 am ersten Spieltag gegen Hoffenheim nicht richtig glücklich war. Denn: "Wir waren klar die bessere Mannschaft und hätten die Begegnung deutlich gewinnen müssen. Die Chancenverwertung ist noch ein Manko, an dem wir arbeiten müssen. Auch das Aufeinandertreffen mit Jena hätten wir früher entscheiden müssen. Erfreulich ist es hingegen, dass die Spielerinnen die knappe Führung über die Zeit gebracht haben. Das zeigt den Reifeprozess."

Obliers' Aussagen beweisen aber auch, dass sie in Leverkusen nicht mehr unbedingt mit einem Punkt oder einem glücklichen Sieg zufrieden sind. Es ist bekannt, dass Obliers hohe Ansprüche an seine Spielerinnen stellt. Platz fünf oder sechs sollte es am Saisonende schon sein – also möglichst eine Platzierung direkt hinter dem Topquartett Potsdam, Frankfurt, Wolfsburg und München. Dass es in erster Linie um den Klassenverbleib geht, solche Aussagen hört man in Leverkusen nicht mehr.

Petzelberger bereits in der dritten Saison bei Bayer

Dass das Selbstvertrauen der Mannschaft zuletzt deutlich gewachsen ist, dafür ist auch Mittefeldspielerin Petzelberger verantwortlich. Sie selbst ist zwar auch erst 21 Jahre alt, aber sie geht bereits in ihre dritte Saison bei Bayer 04, inzwischen als Spielführerin: "Ich habe schon den Anspruch an mich, unsere zahlreichen jungen Spielerinnen zu führen und ihnen auf dem Platz zu helfen."

Petzelberger kann bereits jetzt auf eine beachtliche Vita verweisen. Mit der DFB-Auswahl gewann sie 2009 die U 17-Europameisterschaft und 2011 die U 19-Europameisterschaft. Sie war damals bereits Spielführerin, im Endspiel gab es ein fast schon sensationelles 8:1 gegen Norwegen. Später wurde sie zur Goldenen Spielerin der Endrunde gewählt. 2012 wurde sie mit der U 20-Nationalmannschaft Vize-Weltmeister.

"Ich möchte mich in jedem Training verbessern"

Petzelberger kennt also den süßen Geschmack eines Titels. Sie weiß, dass es sich lohnt, hart dafür zu arbeiten. Sie weiß aber natürlich auch, dass der Weg, zum Beispiel zur Deutschen Meisterschaft, mit Bayer 04 Leverkusen derzeit noch sehr weit ist. Also strebt sie auch Platz fünf an - wie ihr Trainer? "Nein", sagt sie nachdrücklich, "ich möchte nicht den fünften Rang als Ziel ausgeben. Für mich klingt das nach Mittelmaß. Mir ist bewusst, dass wir damit am Ende sehr zufrieden sein können. Aber bevor ich einen guten Platz im Mittelfeld als Vorgabe ausgebe, nenne ich lieber gar keine konkrete Platzierung."

Sie hat ganz andere Ansprüche an sich, um die hohen Ziele zu erreichen. "Ich möchte mich in jedem Training verbessern", sagt Petzelberger: "Alles Weitere kommt dann von selbst. Wir wollen mit unseren Mitteln den Abstand zur Spitzengruppe möglichst Schritt für Schritt reduzieren."

"Können auch große Gegner ärgern"



Als sie nachher geduscht hatte, als sie nachher das gesamte Spiel im Kopf noch einmal durchgegangen war, da kam Ramona Petzelberger zu einer wichtigen Erkenntnis: Dieses 2:1 von Bayer 04 Leverkusen beim FF USV Jena in der Allianz Frauen-Bundesliga könnte ein Wendepunkt gewesen sein. "In den vergangenen Jahren haben wir gegen Jena fast immer verloren, weil wir mit deren körperlichen und aggressiven Spielweise nicht zurecht gekommen sind", sagt Petzelberger: "Jetzt haben wir dagegengehalten und gewonnen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Thomas Obliers möchte nach zwei Spieltagen noch kein erstes Zwischenfazit ziehen, dafür ist dem Trainer die Saison noch zu jung. Dass der Start mit einem Unentschieden gegen Hoffenheim und dem Auswärtssieg in Jena verheißungsvoll ist, daran lässt auch der 46-Jährige keinen Zweifel: "Wir haben wieder eine extrem junge Mannschaft. Aber dieses Team macht bislang einen hervorragenden Eindruck. Es geht jetzt darum, die Ausschläge nach unten möglichst gering zu halten."

Trainer Obliers: "Chancenverwertung noch ein Manko"

Bislang ist das ganz gut gelungen. Auch wenn Obliers mit dem 1:1 am ersten Spieltag gegen Hoffenheim nicht richtig glücklich war. Denn: "Wir waren klar die bessere Mannschaft und hätten die Begegnung deutlich gewinnen müssen. Die Chancenverwertung ist noch ein Manko, an dem wir arbeiten müssen. Auch das Aufeinandertreffen mit Jena hätten wir früher entscheiden müssen. Erfreulich ist es hingegen, dass die Spielerinnen die knappe Führung über die Zeit gebracht haben. Das zeigt den Reifeprozess."

Obliers' Aussagen beweisen aber auch, dass sie in Leverkusen nicht mehr unbedingt mit einem Punkt oder einem glücklichen Sieg zufrieden sind. Es ist bekannt, dass Obliers hohe Ansprüche an seine Spielerinnen stellt. Platz fünf oder sechs sollte es am Saisonende schon sein – also möglichst eine Platzierung direkt hinter dem Topquartett Potsdam, Frankfurt, Wolfsburg und München. Dass es in erster Linie um den Klassenverbleib geht, solche Aussagen hört man in Leverkusen nicht mehr.

Petzelberger bereits in der dritten Saison bei Bayer

Dass das Selbstvertrauen der Mannschaft zuletzt deutlich gewachsen ist, dafür ist auch Mittefeldspielerin Petzelberger verantwortlich. Sie selbst ist zwar auch erst 21 Jahre alt, aber sie geht bereits in ihre dritte Saison bei Bayer 04, inzwischen als Spielführerin: "Ich habe schon den Anspruch an mich, unsere zahlreichen jungen Spielerinnen zu führen und ihnen auf dem Platz zu helfen."

Petzelberger kann bereits jetzt auf eine beachtliche Vita verweisen. Mit der DFB-Auswahl gewann sie 2009 die U 17-Europameisterschaft und 2011 die U 19-Europameisterschaft. Sie war damals bereits Spielführerin, im Endspiel gab es ein fast schon sensationelles 8:1 gegen Norwegen. Später wurde sie zur Goldenen Spielerin der Endrunde gewählt. 2012 wurde sie mit der U 20-Nationalmannschaft Vize-Weltmeister.

"Ich möchte mich in jedem Training verbessern"

Petzelberger kennt also den süßen Geschmack eines Titels. Sie weiß, dass es sich lohnt, hart dafür zu arbeiten. Sie weiß aber natürlich auch, dass der Weg, zum Beispiel zur Deutschen Meisterschaft, mit Bayer 04 Leverkusen derzeit noch sehr weit ist. Also strebt sie auch Platz fünf an - wie ihr Trainer? "Nein", sagt sie nachdrücklich, "ich möchte nicht den fünften Rang als Ziel ausgeben. Für mich klingt das nach Mittelmaß. Mir ist bewusst, dass wir damit am Ende sehr zufrieden sein können. Aber bevor ich einen guten Platz im Mittelfeld als Vorgabe ausgebe, nenne ich lieber gar keine konkrete Platzierung."

Sie hat ganz andere Ansprüche an sich, um die hohen Ziele zu erreichen. "Ich möchte mich in jedem Training verbessern", sagt Petzelberger: "Alles Weitere kommt dann von selbst. Wir wollen mit unseren Mitteln den Abstand zur Spitzengruppe möglichst Schritt für Schritt reduzieren."

"Können auch große Gegner ärgern"

Dass sie dabei tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, können die Leverkusenerinnen bereits am kommenden Wochenende beweisen. In der Allianz Frauen-Bundesliga ist am Sonntag (ab 14 Uhr) der VfL Wolfsburg zu Gast, der Double-Sieger des vergangenen Jahres, der Triple-Sieger von 2012. Der erste echte Härtetest? "Wolfsburg hat eine unglaubliche Qualität im Kader", sagt Petzelberger. "Aber wir haben zuletzt häufiger bewiesen, dass wir auch die großen Gegner ärgern können. Wir werden die Punkte sicher nicht kampflos hergeben."

Es scheint das neue Motto bei Bayer 04 zu Gast. Neben der beeindruckenden spielerischen Klasse hat die Mannschaft sich inzwischen auch an die körperliche Art im Frauenfußball gewöhnt. Nur ein paar nette Spielzüge, ein paar ansehnliche Doppelpässe reichen auf diesem Niveau nicht mehr aus. Jetzt geht es nur noch vorwärts, wenn sie auch mit der nötigen Aggressivität kontern können. So wie zuletzt beim Sieg in Jena – es war möglicherweise das Knackpunktspiel für die Fußballerinnen von Bayer 04 Leverkusen. Den Beweis müssen sie jetzt liefern.