Leuchtende Vorbilder – Preisträger aus zehn Jahren treffen sich in Leipzig

Vor zehn Jahren stiftete der DFB den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den Nationalstürmer, der wegen seiner jüdischen Herkunft 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Zur Feier des runden Jubiläums treffen sich an diesem Wochenende alle früheren Preisträger zu einer Tagung in Leipzig.

Sie kommen aus Lehrte und Sedlitz, aus Mannheim, Wiesbaden, Plettenberg, Düren und München. Aus großen und kleinen Fußballvereinen, aus Fanprojekten, sozialen, kulturellen und kirchlichen Einrichtungen. Und sie haben eines gemeinsam: Sie nutzen die Kraft des Fußballs, um mit öffentlich sichtbaren Maßnahmen für Menschenrechte einzutreten, für Demokratie und Vielfalt. Im September 2005 rief der DFB den Julius Hirsch Preis ins Leben, um Einzelpersonen und Projekte zu honorieren und ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen, die sich in ihrem Umfeld, im, um und durch den Fußball gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen. 27 vorbildliche Initiativen wurden seitdem ausgezeichnet. Heute und morgen treffen sie sich in Leipzig, um bei einer Jubiläums-Tagung zurück- aber auch nach vorn zu schauen.

"Es hat sich etwas getan in der Gesellschaft wie im Fußball"

"Der Preis hat in den vergangenen Jahren eine große Bedeutung für den DFB gewonnen. Das haben wir vor allem Ihnen zu verdanken, denn sie haben ihn mit Ihrem Engagement, Ihren Ideen und Ihrer Kreativität mit Leben gefüllt", begrüßte Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik, die rund 80 Teilnehmer am Samstagnachmittag bei der Eröffnung im Leipziger Penta-Hotel. Unter den Gästen befinden sich auch zwei ganz besondere: Andreas und Mathias Hirsch, die Enkel des Namensgebers des Preises, zeigten sich angetan von der bunten Gruppe der Preisträger, und vor allem darüber, dass so viele junge Leute unter ihnen sind. "Demokratie und Menschenrechte müssen täglich von neuem erkämpft und verteidigt werden. Gegen Rassismus und Vorurteile in unseren Straßen und unseren Köpfen. Das tun die Julius Hirsch Preisträger, zum Teil schon seit mehr als zehn Jahren. Deswegen sind sie für mich leuchtende Vorbilder", so Andreas Hirsch, der seit zehn Jahren in der Jury des Preises mitwirkt.

Eine Einschätzung, der sich auch der Journalist und Autor Christoph Ruf in seinem Impulsreferat anschloss und daran erinnerte, dass Verbände, Vereine, Fans und Mitglieder gemeinsam dazu beigetragen haben, dass "Leroy und Kim, die Söhne von Souleyman Sané, heute nicht annährend mit dem gleichen Hass zu kämpfen haben wie damals ihr Vater". Noch in den 80er und frühen 90er Jahren seien rassistische Beschimpfungen Alltag gewesen, als die ersten farbigen Bundesligaspieler wie Sané, Yeboah oder Baffoe in der Bundesliga spielten: "Es hat sich also etwas getan in der Gesellschaft wie im Fußball. Was in den Fußgängerzonen und Flüchtlingsheimen die Zivilgesellschaft ist, verortet sich im Fußball im Stadion, auf den Vorstandsetagen, in der Umkleidekabine und nicht zuletzt in der Fankurve. Und dort hingen in den letzten Wochen sehr viele Transparente, die Flüchtlinge willkommen hießen."

Am Sonntag sind alle früheren Preisträger zu Gast, wenn auf einer feierlichen Matinee die Julius Hirsch Preisträger 2015 aus Göttingen, Oldenburg und Halle (Saale) ausgezeichnet werden.

[dfb]

Vor zehn Jahren stiftete der DFB den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den Nationalstürmer, der wegen seiner jüdischen Herkunft 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Zur Feier des runden Jubiläums treffen sich an diesem Wochenende alle früheren Preisträger zu einer Tagung in Leipzig.

Sie kommen aus Lehrte und Sedlitz, aus Mannheim, Wiesbaden, Plettenberg, Düren und München. Aus großen und kleinen Fußballvereinen, aus Fanprojekten, sozialen, kulturellen und kirchlichen Einrichtungen. Und sie haben eines gemeinsam: Sie nutzen die Kraft des Fußballs, um mit öffentlich sichtbaren Maßnahmen für Menschenrechte einzutreten, für Demokratie und Vielfalt. Im September 2005 rief der DFB den Julius Hirsch Preis ins Leben, um Einzelpersonen und Projekte zu honorieren und ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen, die sich in ihrem Umfeld, im, um und durch den Fußball gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen. 27 vorbildliche Initiativen wurden seitdem ausgezeichnet. Heute und morgen treffen sie sich in Leipzig, um bei einer Jubiläums-Tagung zurück- aber auch nach vorn zu schauen.

"Es hat sich etwas getan in der Gesellschaft wie im Fußball"

"Der Preis hat in den vergangenen Jahren eine große Bedeutung für den DFB gewonnen. Das haben wir vor allem Ihnen zu verdanken, denn sie haben ihn mit Ihrem Engagement, Ihren Ideen und Ihrer Kreativität mit Leben gefüllt", begrüßte Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik, die rund 80 Teilnehmer am Samstagnachmittag bei der Eröffnung im Leipziger Penta-Hotel. Unter den Gästen befinden sich auch zwei ganz besondere: Andreas und Mathias Hirsch, die Enkel des Namensgebers des Preises, zeigten sich angetan von der bunten Gruppe der Preisträger, und vor allem darüber, dass so viele junge Leute unter ihnen sind. "Demokratie und Menschenrechte müssen täglich von neuem erkämpft und verteidigt werden. Gegen Rassismus und Vorurteile in unseren Straßen und unseren Köpfen. Das tun die Julius Hirsch Preisträger, zum Teil schon seit mehr als zehn Jahren. Deswegen sind sie für mich leuchtende Vorbilder", so Andreas Hirsch, der seit zehn Jahren in der Jury des Preises mitwirkt.

Eine Einschätzung, der sich auch der Journalist und Autor Christoph Ruf in seinem Impulsreferat anschloss und daran erinnerte, dass Verbände, Vereine, Fans und Mitglieder gemeinsam dazu beigetragen haben, dass "Leroy und Kim, die Söhne von Souleyman Sané, heute nicht annährend mit dem gleichen Hass zu kämpfen haben wie damals ihr Vater". Noch in den 80er und frühen 90er Jahren seien rassistische Beschimpfungen Alltag gewesen, als die ersten farbigen Bundesligaspieler wie Sané, Yeboah oder Baffoe in der Bundesliga spielten: "Es hat sich also etwas getan in der Gesellschaft wie im Fußball. Was in den Fußgängerzonen und Flüchtlingsheimen die Zivilgesellschaft ist, verortet sich im Fußball im Stadion, auf den Vorstandsetagen, in der Umkleidekabine und nicht zuletzt in der Fankurve. Und dort hingen in den letzten Wochen sehr viele Transparente, die Flüchtlinge willkommen hießen."

Am Sonntag sind alle früheren Preisträger zu Gast, wenn auf einer feierlichen Matinee die Julius Hirsch Preisträger 2015 aus Göttingen, Oldenburg und Halle (Saale) ausgezeichnet werden.