Leonie Maier: Neue Rolle als junge Führungskraft

Wenn Leonie Maier heute zurückdenkt, dann staunt sie manchmal gewaltig. Was nicht alles passiert ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren! Debüt in der A-Nationalmannschaft, Wechsel zum FC Bayern München, Gewinn der Europameisterschaft, Kreuzbandriss, Deutsche Meisterschaft, Premiere in der Champions League. Wenn man es überspitzt formulieren will, ist aus der kleinen "Leo" die erwachsene Frau Maier geworden. Der Kern dieser Aussage trifft auf jeden Fall zu.

In diesen Tagen ist die 23-Jährige mal wieder mit der Nationalmannschaft unterwegs. Beim Sieg im EM-Qualifikationsspiel gegen Russland am vergangenen Donnerstag erzielte Maier den Treffer zum 2:0-Endstand. Am Sonntag steht das zweite wichtige Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden gegen die Türkei auf dem Programm. Maier ist schon längst nicht mehr das hoffnungsvolle Talent, sie gehört mittlerweile zu den etablierten Spielerinnen, zu den jungen Führungskräften.

"Es ist schon so, dass ich jetzt eine neue Rolle habe und diese auch sehr gerne ausfülle", sagt die Abwehrspielerin. "Ich versuche voranzugehen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Zeiten, als ich noch das Küken war, sind vorbei."

Gänsehaut am ganzen Körper

Maier füllt diese Aufgabe in ihrer ganz eigenen Art aus. Sie wird jetzt nicht der große Lautsprecher auf dem Platz sein. Das ist nicht ihre Art, das würde nicht passen. Sie will mit Leistung, vor allem mit ihrer großen Leidenschaft ihre Mitspielerinnen mitreißen. Und natürlich steht sie auch immer als Gesprächspartnerin mit Rat und Tat zur Seite.

Es ist ja noch gar nicht so lange her, als Maier selbst in die große Gemeinschaft der A-Nationalmannschaft aufgenommen worden ist. Ihre Premiere liegt zweieinhalb Jahre zurück. Es war bei einem 3:3 gegen Frankreich in Straßburg. Maier ist gut zehn Minuten vor Schluss für Anja Mittag in die Partie gekommen: "Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, als ich auf den Platz gelaufen bin. Das war wie im Film. Diesen Augenblick werde ich niemals vergessen."

Maier hat auch deshalb schnell Anschluss gefunden, weil sie ein offener Typ ist. Aber auch, weil ihr die erfahrenen Spielerinnen wie zum Beispiel Nadine Keßler, Josephine Henning, Nadine Angerer, Celia Šašic´ oder Saskia Bartusiak geholfen haben. Einige von den Genannten sind ja nicht mehr oder im Moment nicht da – und diese Lücke muss nun die nachfolgende Generation schließen. Und diese Lücke muss also auch Leonie Maier schließen.

Es gibt kaum einen Zweifel daran, dass ihr das gelingen wird. Obwohl sie erst 23 Jahre alt ist, hat sie schon einiges erlebt. Besonders der Kreuzbandriss Anfang 2014 hat sie geprägt: "Ich war vorher nie schwer verletzt. Vielleicht mal eine Zerrung, aber nichts Gravierendes. Und dann kam plötzlich diese schwere Verletzung, die ja automatisch ein halbes Jahr Pause mit sich bringt."

Maier musste erst mal schlucken und auch die eine oder andere Träne verdrücken. Aber schon am nächsten Tag hatte sie wieder neuen Mut gefasst – und einen ganz klaren Entschluss: Von dieser Verletzung wird sie sich nicht stoppen lassen. "Ich habe in dieser Zeit sehr viel über meinen Körper erfahren. Vor allem musste ich lernen, geduldig zu sein. Das war teilweise die schwierigste Sache."



Wenn Leonie Maier heute zurückdenkt, dann staunt sie manchmal gewaltig. Was nicht alles passiert ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren! Debüt in der A-Nationalmannschaft, Wechsel zum FC Bayern München, Gewinn der Europameisterschaft, Kreuzbandriss, Deutsche Meisterschaft, Premiere in der Champions League. Wenn man es überspitzt formulieren will, ist aus der kleinen "Leo" die erwachsene Frau Maier geworden. Der Kern dieser Aussage trifft auf jeden Fall zu.

In diesen Tagen ist die 23-Jährige mal wieder mit der Nationalmannschaft unterwegs. Beim Sieg im EM-Qualifikationsspiel gegen Russland am vergangenen Donnerstag erzielte Maier den Treffer zum 2:0-Endstand. Am Sonntag steht das zweite wichtige Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden gegen die Türkei auf dem Programm. Maier ist schon längst nicht mehr das hoffnungsvolle Talent, sie gehört mittlerweile zu den etablierten Spielerinnen, zu den jungen Führungskräften.

"Es ist schon so, dass ich jetzt eine neue Rolle habe und diese auch sehr gerne ausfülle", sagt die Abwehrspielerin. "Ich versuche voranzugehen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Zeiten, als ich noch das Küken war, sind vorbei."

Gänsehaut am ganzen Körper

Maier füllt diese Aufgabe in ihrer ganz eigenen Art aus. Sie wird jetzt nicht der große Lautsprecher auf dem Platz sein. Das ist nicht ihre Art, das würde nicht passen. Sie will mit Leistung, vor allem mit ihrer großen Leidenschaft ihre Mitspielerinnen mitreißen. Und natürlich steht sie auch immer als Gesprächspartnerin mit Rat und Tat zur Seite.

Es ist ja noch gar nicht so lange her, als Maier selbst in die große Gemeinschaft der A-Nationalmannschaft aufgenommen worden ist. Ihre Premiere liegt zweieinhalb Jahre zurück. Es war bei einem 3:3 gegen Frankreich in Straßburg. Maier ist gut zehn Minuten vor Schluss für Anja Mittag in die Partie gekommen: "Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, als ich auf den Platz gelaufen bin. Das war wie im Film. Diesen Augenblick werde ich niemals vergessen."

Maier hat auch deshalb schnell Anschluss gefunden, weil sie ein offener Typ ist. Aber auch, weil ihr die erfahrenen Spielerinnen wie zum Beispiel Nadine Keßler, Josephine Henning, Nadine Angerer, Celia Šašic´ oder Saskia Bartusiak geholfen haben. Einige von den Genannten sind ja nicht mehr oder im Moment nicht da – und diese Lücke muss nun die nachfolgende Generation schließen. Und diese Lücke muss also auch Leonie Maier schließen.

Es gibt kaum einen Zweifel daran, dass ihr das gelingen wird. Obwohl sie erst 23 Jahre alt ist, hat sie schon einiges erlebt. Besonders der Kreuzbandriss Anfang 2014 hat sie geprägt: "Ich war vorher nie schwer verletzt. Vielleicht mal eine Zerrung, aber nichts Gravierendes. Und dann kam plötzlich diese schwere Verletzung, die ja automatisch ein halbes Jahr Pause mit sich bringt."

Maier musste erst mal schlucken und auch die eine oder andere Träne verdrücken. Aber schon am nächsten Tag hatte sie wieder neuen Mut gefasst – und einen ganz klaren Entschluss: Von dieser Verletzung wird sie sich nicht stoppen lassen. "Ich habe in dieser Zeit sehr viel über meinen Körper erfahren. Vor allem musste ich lernen, geduldig zu sein. Das war teilweise die schwierigste Sache."

Aber es lief alles nach Plan. Seitdem hat Maier noch einmal einen Sprung gemacht. Sie weiß jetzt die Dinge besser einzuschätzen. "Es ist eine der schönsten Sachen der Welt, wenn man sich ohne Schmerzen fortbewegen kann. Viele Dinge sind nun nicht mehr so wichtig für mich. Die Prioritäten haben sich verschoben." Maier ist längst wieder da, sie ist nicht die alte Leonie Maier, sie ist eine bessere Leonie Maier.

Das haben auch die Verantwortlichen des FC Bayern mit Freude festgestellt. Maier hat schließlich entscheidenden Anteil daran, dass die Münchenerinnen über ein Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga kein Spiel verloren haben und damit völlig zu Recht in der vergangenen Saison den Titel geholt haben. Vor starken Konkurrenten wie dem VfL Wolfsburg, dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam.

"Es ist schon sensationell, was hier in der jüngeren Vergangenheit passiert ist", sagt Maier rückblickend. "Natürlich bin ich nach München gewechselt, weil ich die Ambitionen des Vereins erkannt habe. Und auch dass Thomas Wörle ein hervorragender Trainer ist, wusste ich ja. Aber mit dieser Entwicklung war wirklich nicht zu rechnen. Ich bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein."

In der Nationalmannschaft ist Maier also aktuell als Deutsche Meisterin dabei. Das ist eine Auszeichnung, aber das ist auch eine Verantwortung. Es ist logisch, dass sie deshalb unter besonderer Beobachtung steht. Aber nicht nur deshalb. Die Begegnung mit der Türkei in Sandhausen findet ja fast vor ihrer Haustüre statt.

Maier ist in Stuttgart geboren worden. Mit sieben Jahren hat sie beim TV Aldingen erstmals in einem Verein gespielt. Über die JSG Remseck ist sie zum Zweitligisten VfL Sindelfingen gekommen, wo es erstmals wirklich professionell wurde. Nach dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga ging es für sie weiter beim SC 07 Bad Neuenahr. Dort feierte sie ihr Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse, dort machte sie nachhaltig auf sich aufmerksam, von dort ging es weiter nach München.

Aber ihre Heimat ist und bleibt Baden-Württemberg, bleibt Stuttgart. Von dort aus sind es nach Sandhausen gerade einmal 100 Kilometer – ein Heimspiel also für Maier. Viele Freundinnen und Freunde werden auf der Tribüne sein. Die Eltern natürlich auch. Sie werden ihr die Daumen drücken. Deutschland ist schließlich Titelverteidiger bei der EM. Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Kroatien und Ungarn sollen die weiteren Schritte Richtung Endrunde in den Niederlanden gemacht werden. Auch das werden Maiers Freunde und Angehörige erleben. Aber vor allem werden sie sich selbst davon überzeugen können, dass aus der kleinen Leo die erwachsene Frau Maier geworden ist.