Leno: "Die Schweiz ist kein leichtes Los"

Die Entscheidung steht an: Die U 21-Nationalmannschaft tritt in den Play-offs gegen die Schweiz um die Teilnahme an der Europameisterschaft 2013 in Israel an. Das Hinspiel findet am Freitag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in der BayArena in Leverkusen statt, das Rückspiel ist für Dienstag, 16. Oktober (ab 17.30 Uhr, live in der ARD), in der Swisspor-Arena in Luzern terminiert. Nur der Sieger nach Hin- und Rückspiel qualifiziert sich für die Endrunde im kommenden Sommer.

Es wird also auch und besonders auf die Leistung des Torwarts ankommen. So wie in den Play-offs gegen Frankreich 2008, als Manuel Neuer beim Rückspiel in Metz mit unglaublichen Paraden das Zu-Null sicherte, ehe Benedikt Höwedes in der Schlussminute der Siegtreffer gelang. Der Grundstein für das schwedische Mittsommermärchen im folgenden Jahr war gelegt.

Diesmal ist Bernd Leno die Nummer eins der DFB-Junioren. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht der Keeper von Bayer Leverkusen über die Herausforderung Play-offs, den Konkurrenzkampf im DFB-Tor und die Folgen seines kometenhaften Aufstiegs.

DFB.de: Bernd Leno, was haben Sie gedacht, als die Schweiz als deutscher Gegner in den Playoffs feststand?

Bernd Leno: Mein erster Gedanke war, dass das kein leichtes Los ist. Die Schweizer haben immer eine gute Jugendarbeit. Für uns als deutsches Team ist das natürlich ein besonders attraktiver Gegner. Unterschätzen werden wir sie auf keinen Fall, aber wir wollen uns durchsetzen und uns für die EM qualifizieren.

DFB.de: Sie haben mit der Schweiz bereits bei der U 17-WM 2009 in Nigeria unangenehme Erfahrungen gemacht. Sie waren Ersatztorhüter, als die Auswahl von Trainer Marco Pezzaiuoli im Achtelfinale ausschied...

Leno: Ja, ich erinnere mich daran, dass sie damals sehr körperbetont gespielt hatten. Grundsätzlich hatten wir eine qualitativ bessere Mannschaft. Dennoch haben sie durch ihren Teamgeist die Partie gewonnen. Mit Granit Xhaka hatten Sie damals einen herausragenden Einzelspieler. Man muss Respekt vor der Schweiz haben.

DFB.de: Sie sind einer der wenigen U 21-Nationalspieler, die bereits bei einer EM- oder WM-Endrunde einige Erfahrungen gesammelt haben. Wie waren Ihre Erkenntnisse?



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Die Entscheidung steht an: Die U 21-Nationalmannschaft tritt in den Play-offs gegen die Schweiz um die Teilnahme an der Europameisterschaft 2013 in Israel an. Das Hinspiel findet am Freitag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in der BayArena in Leverkusen statt, das Rückspiel ist für Dienstag, 16. Oktober (ab 17.30 Uhr, live in der ARD), in der Swisspor-Arena in Luzern terminiert. Nur der Sieger nach Hin- und Rückspiel qualifiziert sich für die Endrunde im kommenden Sommer.

Es wird also auch und besonders auf die Leistung des Torwarts ankommen. So wie in den Play-offs gegen Frankreich 2008, als Manuel Neuer beim Rückspiel in Metz mit unglaublichen Paraden das Zu-Null sicherte, ehe Benedikt Höwedes in der Schlussminute der Siegtreffer gelang. Der Grundstein für das schwedische Mittsommermärchen im folgenden Jahr war gelegt.

Diesmal ist Bernd Leno die Nummer eins der DFB-Junioren. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht der Keeper von Bayer Leverkusen über die Herausforderung Play-offs, den Konkurrenzkampf im DFB-Tor und die Folgen seines kometenhaften Aufstiegs.

DFB.de: Bernd Leno, was haben Sie gedacht, als die Schweiz als deutscher Gegner in den Playoffs feststand?

Bernd Leno: Mein erster Gedanke war, dass das kein leichtes Los ist. Die Schweizer haben immer eine gute Jugendarbeit. Für uns als deutsches Team ist das natürlich ein besonders attraktiver Gegner. Unterschätzen werden wir sie auf keinen Fall, aber wir wollen uns durchsetzen und uns für die EM qualifizieren.

DFB.de: Sie haben mit der Schweiz bereits bei der U 17-WM 2009 in Nigeria unangenehme Erfahrungen gemacht. Sie waren Ersatztorhüter, als die Auswahl von Trainer Marco Pezzaiuoli im Achtelfinale ausschied...

Leno: Ja, ich erinnere mich daran, dass sie damals sehr körperbetont gespielt hatten. Grundsätzlich hatten wir eine qualitativ bessere Mannschaft. Dennoch haben sie durch ihren Teamgeist die Partie gewonnen. Mit Granit Xhaka hatten Sie damals einen herausragenden Einzelspieler. Man muss Respekt vor der Schweiz haben.

DFB.de: Sie sind einer der wenigen U 21-Nationalspieler, die bereits bei einer EM- oder WM-Endrunde einige Erfahrungen gesammelt haben. Wie waren Ihre Erkenntnisse?

Leno: Es zeigt sich in allen Jahrgängen, dass die Teams enger zusammenwachsen, wenn die Spieler über einen Zeitraum von mehreren Wochen gemeinsam unterwegs sind. Wenn man sich für ein solches Turnier qualifiziert, kann man viel erreichen und viel Spaß haben.

DFB.de: Bei den vergangenen U 21-Länderspielen waren Sie die Nummer eins, auch diesmal tragen Sie die Nummer auf dem Trikot. Was bedeutet Ihnen das?

Leno: Ich nehme diese Herausforderung immer gerne an. Man muss sich immer beweisen, aber ich habe schon bei Bayer gezeigt, dass ich auch auf hohem Niveau Verantwortung übernehmen kann. Es ist schön bei der U 21, ich bin sofort super aufgenommen worden. Ich versuche dann, immer mein Bestes zu geben - vorausgesetzt, ich werde aufgestellt.

DFB.de: Gibt es einen Unterschied in der Konkurrenzsituation zwischen den Keepern in der Nationalmannschaft oder im Klub?

Leno: Nein, da gibt es keinen großen Unterschied. Der Konkurrenzkampf gehört dazu, so erreicht man sein höchstes Leistungsniveau. Aber man muss das von dem trennen, was man privat macht. Gerade bei der U 21 lachen wir viel mit unserem Torwarttrainer Uwe Gospodarek und versuchen immer, ein bisschen Spaß reinzubringen. Und auch mit Michael Rensing und David Yelldell bei Bayer verstehe ich mich prima.

DFB.de: Sie haben einen steilen Aufstieg hinter sich, von der Reserve des VfB Stuttgart zu Bayer in den Europapokal. Wie sehen Sie das in der Rückschau?

Leno: Es ist schon eine interessante Situation. Wenn man neu ins Tor kommt, dann wird man nicht so kritisch gesehen, weil die Erwartungshaltung nicht so hoch ist.

DFB.de: Und in der schweren zweiten Saison?

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Leno: Das fing teilweise schon in der Rückrunde des vergangenen Jahres an. Da werden dann die Leistungen aus der ersten Phase zur Selbstverständlichkeit. Diese Ansprüche habe ich ja dann selbst hochgeschraubt. Aber ich bin mir auch dessen bewusst, dass meine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Man muss auch mal andere Phasen durchlaufen, damit man vorankommt.

DFB.de: Haben Sie an sich selbst in diesem Zeitraum Veränderungen festgestellt?

Leno: Klar, man gewinnt ja eine Menge an Erfahrung. In jedem Training und jedem Spiel entwickelt man sich weiter. Ich habe eine gewisse Routine reinbekommen und viele Eindrücke gesammelt. Man spielt sich besser mit seinen Vorderleuten ein, das hilft natürlich.

DFB.de: Ein Thema, das wohl jeden U 21-Nationalspieler bewegt hat, war der schwere Unfall von Boris Vukcevic, der wie Sie aus Stuttgart kommt. Wie haben Sie davon erfahren?

Leno: Ich habe es in der Kabine bei uns gehört und war regelrecht geschockt. Wir haben zwar beim VfB nicht in einer Mannschaft gespielt, aber natürlich habe ich ihn aus meiner Stuttgarter Zeit gekannt. Vor zwei Wochen haben wir noch in Heiligendamm bei der U 21 zusammen am Tisch gesessen... Ich hoffe natürlich, dass er wieder gesund wird, und ich wünsche ihm alles Gute!