Leno: "Bayern hat etwas mehr Glück gehabt"

Es fehlten nur Zentimeter, um den Ausgang des DFB-Pokal-Viertelfinales in eine andere Richtung zu lenken. Zweimal ahnte Bayer Leverkusens Schlussmann Bernd Leno beim 3:5 im Elfmeterschießen gegen Bayern München die richtige Ecke. Doch die Weltmeister Thomas Müller und Mario Götze schossen am Ende zu präzise, um dem deutschen U 21-Nationaltorhüter eine Chance zu lassen.

Zuvor hatte der 23-Jährige seinem Team über 120 Minuten die Null festgehalten. Mit seinen Paraden gegen Thomas Müller (40.), Robert Lewandowski (65.) und Juan Bernat (114.) hatte er überhaupt erst den Weg zum anschließenden Elfmeterschießen geebnet. Doch Welttorhüter Manuel Neuer parierte Josip Drmics Elfmeter und sicherte dem Titelverteidiger damit den Halbfinaleinzug. Für Bernd Leno blieb zumindest ein wenig Stolz über eine gute Leverkusener Leistung. DFB.de hat seine Aussagen nach dem Spiel aufgezeichnet.

DFB.de: Bernd Leno, ist es besonders bitter, gegen die Bayern auf diese Art und Weise auszuscheiden?

Bernd Leno: Ein bittereres Ende gibt es kaum, denn wir haben mit den Bayern heute auf Augenhöhe gespielt. Wir hätten viel mehr verdient gehabt, daher ist es extrem bitter. Wir hatten zum Ende der regulären Spielzeit und zum Ende der Verlängerung noch gute Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht rein. Dann wurde das Spiel in der Lotterie des Elfmeterschießens entschieden.

DFB.de: Sie gelten als Elfmeterkiller. Warum hat das diesmal nicht geklappt?

Leno: Ich habe immer gesagt, dass zum Elfmeterschießen auch ein bisschen Glück gehört. Abgesehen davon haben die Bayern auch ein bisschen mehr Erfahrung. Ich war an den Schüssen von Thomas Müller und Mario Götze dran, aber Manuel Neuer hat eben einen gehalten.

DFB.de: Warum hat das letzte Fünkchen gegen die Bayern gefehlt, um schon im Spiel den Unterschied auszumachen?

Leno: Chancen waren ja genug da. In den 120 Minuten hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Ich glaube, jeder im Stadion hat gemerkt, dass wir die Bayern am Rande einer Niederlage hatten. Am Ende haben ein bisschen die Kraft und Konzentration gefehlt, so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Natürlich hatte Bayern auch Chancen, das kann man gegen sie nicht vermeiden.

DFB.de: Dennoch hatten Sie in der ersten Halbzeit wenig zu tun. Wurde es zwischenzeitlich langweilig für Sie, ausgerechnet gegen Bayern?

Leno: (lacht) Nein, gegen Bayern wird es nie richtig langweilig. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde es noch mal gefährlich. Da musst du als Torwart immer hellwach sein. Bayern hat so gefährliche Leute, da kann immer was passieren. Sie haben über die komplette Spielzeit gezeigt, dass sie jederzeit gefährlich sind. Wir haben trotzdem gut dagegengehalten und in 120 Minuten zu Null gespielt. Die Art und Weise war richtig gut, darauf können wir stolz sein und darauf aufbauen.

DFB.de: Thiago hätte nach seinem Foul an Stefan Kießling Rot sehen können. Ist es bitter, dass gerade er am Ende den entscheidenden Elfmeter verwandelt?

Leno: Ich war bei der Szene sehr weit weg. Sein Bein war schon sehr weit oben, ich weiß jedoch nicht genau, ob er "Kies" (Stefan Kießling; Anm. d. Red.) sieht. Aber es sah schon sehr gefährlich aus und hätte vielleicht eine Rote Karte geben müssen. Aber es bringt nichts, deswegen rumzujammern. Wegen der Szene haben wir nicht verloren.



Es fehlten nur Zentimeter, um den Ausgang des DFB-Pokal-Viertelfinales in eine andere Richtung zu lenken. Zweimal ahnte Bayer Leverkusens Schlussmann Bernd Leno beim 3:5 im Elfmeterschießen gegen Bayern München die richtige Ecke. Doch die Weltmeister Thomas Müller und Mario Götze schossen am Ende zu präzise, um dem deutschen U 21-Nationaltorhüter eine Chance zu lassen.

Zuvor hatte der 23-Jährige seinem Team über 120 Minuten die Null festgehalten. Mit seinen Paraden gegen Thomas Müller (40.), Robert Lewandowski (65.) und Juan Bernat (114.) hatte er überhaupt erst den Weg zum anschließenden Elfmeterschießen geebnet. Doch Welttorhüter Manuel Neuer parierte Josip Drmics Elfmeter und sicherte dem Titelverteidiger damit den Halbfinaleinzug. Für Bernd Leno blieb zumindest ein wenig Stolz über eine gute Leverkusener Leistung. DFB.de hat seine Aussagen nach dem Spiel aufgezeichnet.

DFB.de: Bernd Leno, ist es besonders bitter, gegen die Bayern auf diese Art und Weise auszuscheiden?

Bernd Leno: Ein bittereres Ende gibt es kaum, denn wir haben mit den Bayern heute auf Augenhöhe gespielt. Wir hätten viel mehr verdient gehabt, daher ist es extrem bitter. Wir hatten zum Ende der regulären Spielzeit und zum Ende der Verlängerung noch gute Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht rein. Dann wurde das Spiel in der Lotterie des Elfmeterschießens entschieden.

DFB.de: Sie gelten als Elfmeterkiller. Warum hat das diesmal nicht geklappt?

Leno: Ich habe immer gesagt, dass zum Elfmeterschießen auch ein bisschen Glück gehört. Abgesehen davon haben die Bayern auch ein bisschen mehr Erfahrung. Ich war an den Schüssen von Thomas Müller und Mario Götze dran, aber Manuel Neuer hat eben einen gehalten.

DFB.de: Warum hat das letzte Fünkchen gegen die Bayern gefehlt, um schon im Spiel den Unterschied auszumachen?

Leno: Chancen waren ja genug da. In den 120 Minuten hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Ich glaube, jeder im Stadion hat gemerkt, dass wir die Bayern am Rande einer Niederlage hatten. Am Ende haben ein bisschen die Kraft und Konzentration gefehlt, so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Natürlich hatte Bayern auch Chancen, das kann man gegen sie nicht vermeiden.

DFB.de: Dennoch hatten Sie in der ersten Halbzeit wenig zu tun. Wurde es zwischenzeitlich langweilig für Sie, ausgerechnet gegen Bayern?

Leno: (lacht) Nein, gegen Bayern wird es nie richtig langweilig. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde es noch mal gefährlich. Da musst du als Torwart immer hellwach sein. Bayern hat so gefährliche Leute, da kann immer was passieren. Sie haben über die komplette Spielzeit gezeigt, dass sie jederzeit gefährlich sind. Wir haben trotzdem gut dagegengehalten und in 120 Minuten zu Null gespielt. Die Art und Weise war richtig gut, darauf können wir stolz sein und darauf aufbauen.

DFB.de: Thiago hätte nach seinem Foul an Stefan Kießling Rot sehen können. Ist es bitter, dass gerade er am Ende den entscheidenden Elfmeter verwandelt?

Leno: Ich war bei der Szene sehr weit weg. Sein Bein war schon sehr weit oben, ich weiß jedoch nicht genau, ob er "Kies" (Stefan Kießling; Anm. d. Red.) sieht. Aber es sah schon sehr gefährlich aus und hätte vielleicht eine Rote Karte geben müssen. Aber es bringt nichts, deswegen rumzujammern. Wegen der Szene haben wir nicht verloren.

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DFB.de: Es war nach dem Champions-League-Achtelfinale gegen Atletico Madrid das zweite Mal, dass Ihr Team im Elfmeterschießen ausgeschieden ist. Doppelt bitter?

Leno: Heute ist es genauso bitter wie gegen Atletico. Die Mannschaft muss aus solchen Erlebnissen einfach lernen, wir müssen als Mannschaft wieder zusammenrücken. Das haben wir beim letzten Mal danach auf Schalke gemacht. Genau so eine Antwort muss jetzt auch wieder kommen.

DFB.de: Wie stecken Sie dieses zweite Aus innerhalb so kurzer Zeit weg?

Leno: Einfach ist das nicht. Es ist nicht so, dass wir nach Hause fahren: "Okay, haben wir halt verloren." Nach so einem Spiel liegt jeder im Bett und hadert. Aber so ist Fußball, da gehört immer ein bisschen Glück dazu. Bayern hat das ein bisschen mehr gehabt.

DFB.de: Gibt es Anfang Mai gegen die Bayern die Revanche in der Bundesliga?

Leno: Was heißt Revanche? In der Liga haben wir noch mal die Chance, hier zu Hause die Punkte zu holen. Jetzt haben wir nur noch die Bundesliga. Da zählt für uns auf jeden Fall nur das Ziel Champions League, am besten die direkte Qualifikation. Alles andere wäre enttäuschend.

DFB.de: Was nehmen Sie trotz der Niederlage für das Spiel am Samstag bei Mainz 05 mit?

Leno: Dass wir eine Topleistung gegen eine der besten Mannschaft gezeigt haben, obwohl sie ein bisschen ersatzgeschwächt waren. Es gibt jetzt auch keine Vorwürfe an irgendwen. Wir gewinnen und verlieren zusammen, genauso werden wir es wieder anpacken.

DFB.de: Sie haben wieder hervorragend gehalten. Sind Sie gerade in der Form Ihrer Karriere?

Leno: In der Form der Karriere würde ich nicht sagen. Wenn die Mannschaft besser spielt, besser verteidigt und keine Megachancen zulässt, ist es für mich auch einfacher. Davon profitiert jeder, auch der Torwart. Heute haben alle - von der Nummer eins bis elf - ein super Spiel gezeigt.

DFB.de: Es war das neunte Rückrundenspiel ohne Gegentor, von den Elfmeterschießen mal abgesehen. Da hat sich schon einiges verändert, oder?

Leno: Ja, klar. Man sieht das nicht nur anhand der Gegentorzahl, sondern auch daran, wie wir stehen und verteidigen. Das ist einfach sicherer. Wir kommen viel besser in die Zweikämpfe, laufen fast in gar keine Konter mehr. Das ist ein Reifeprozess, den wir machen mussten, weil wir komplett anders spielen als in den Jahren zuvor. Da hat die Mannschaft extrem dazugelernt.

Aufgezeichnet von DFB.de.