Leipzigs Kaiser: "Der perfekte Balljäger"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Dominik Kaiser, der 2012 vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim in die Regionalliga wechselte und nun mit RB Leipzig den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstrebt.

Wer Dominik Kaiser zum ersten Mal sieht, der kommt wohl nicht unbedingt sofort darauf, vor einem immerhin schon 25-jährigen zehnmaligen Bundesligaspieler zu stehen. Mit seinen knapp 1,70 Metern ist er nicht nur mindestens einen Kopf kleiner als viele seiner Mitspieler beim Drittligisten RB Leipzig. Vor allem sein jugendliches Gesicht lässt ihn bisweilen fast noch wie einen Schüler wirken. "Von einigen Mitspielern werde ich deshalb ab und zu ein wenig auf die Schippe genommen", sagt Kaiser grinsend im Gespräch mit DFB.de. "Doch das kann ich mit Humor nehmen. In Leipzig muss ich zumindest nicht mehr überall meinen Ausweis vorzeigen."

Zwar zählt der im etwas über 50 Kilometer von Stuttgart entfernten Mutlangen geborene Mittelfeldmann zu den kleinsten Spielern der 3. Liga, doch bei seinem Trainer Alexander Zorniger ist Kaiser mehr als nur eine feste Größe. "Auf der Sechserposition ist ein Höchstmaß an Aggressivität notwendig, Dominik passt als Balljäger perfekt zu uns", beschreibt Zorniger seinen "Wunschspieler", der im Sommer 2012 für eine sechsstellige Summe aus Hoffenheim zu den damals noch viertklassigen Leipzigern gewechselt war.

"Ich muss ständig Topleistungen abliefern"

Mit den großen Vorschusslorbeeren konnte Dominik Kaiser aber nicht nur in der vergangenen Aufstiegssaison in der Regionalliga Nordost gekonnt umgehen. Von den bisherigen 24 Partien in der 3. Liga verpasste der zweikampfstarke und ebenso technisch versierte "Sechser" nur eine (wegen einer Gelbsperre). "Ich bin glücklich, beim Trainer einen so guten Stand zu haben", sagt er. "Wenn du zu einem neuen Verein gehst, erleichtert das Vertrauen den Einstieg. Doch ich bin mir auch darüber bewusst, dass ich vielleicht noch mehr Topleistungen abrufen muss als andere Spieler."

Auch wegen seiner bereits sieben Saisontreffer ("So viele sind mir schon lange nicht mehr gelungen") stufte das Fachmagazin kicker den Schwaben in der Winterpause als "besten defensiven Mittelfeldspieler" der 3. Liga ein. Mindestens genauso wichtig wie seine Torgefährlichkeit ist Trainer Zorniger, der großen Wert auf die Laufleistung jedes einzelnen Spielers sowie auf das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive legt, aber auch die Spielweise des Mittelfeldmotors. "Ich bin nicht der Typ, der lautstark über den Platz schreit", so Kaiser, den auch eine schnelle Balleroberung und seine Passsicherheit auszeichnen. "Dennoch gehe ich auf dem Platz voran und versuche unsere Defensive zu steuern."

"Zorniger achtete schon damals auf jedes kleine Detail"

Seinen aktuellen Trainer kennt Dominik Kaiser übrigens schon seit dem Beginn seiner Karriere. Nach Jugendstationen bei TSGV Waldstetten und beim VfL Kirchheim spielte er von 2007 bis 2009 beim damals von Zorniger trainierten 1. FC Normannia Gmünd. "Damals hatten wir nur zwei- oder dreimal pro Woche Training", sagt Kaiser, der zuvor bis zu seinem 17. Lebensjahr professionell Tennis (TC Schwäbisch Gmünd) gespielt hatte und dabei sogar auf internationalen Turnieren im Einsatz war. "Doch Alexander Zorniger achtete schon damals dennoch auf jedes kleine Detail."

Fußball, Tennis, Abitur gleichzeitig hieß es daher zeitweise für den Tausendsassa. "Der württembergische Verband hat mir geraten, voll auf die Karte Tennis zu setzen - doch komplett mit dem Fußball aufzuhören, war für mich nie eine Option", begründet Dominik Kaiser, der sich sportlich wie privat als bodenständig und zielstrebig beschreibt. Vielmehr strebte er nach seinem Zivildienst ein Sport- und Mathematikstudium an.

Bundesligaspiele für Hoffenheim

Kurios: Um parallel trotzdem weiter im Fußballgeschäft zu bleiben, wurde Dominik von seinem 14 Jahre älteren Bruder Steffen, der früher ebenfalls neben seinem Medizinstudium auf Amateurebene gekickt hatte, der U 23 von 1899 Hoffenheim empfohlen. "Mein Bruder kannte den jetzigen Hoffenheimer Cheftrainer Markus Gisdol, der 2009 die U 23-Mannschaft übernahm und einen fast komplett neuen Kader zusammenstellen musste", erinnert sich Kaiser, der im unweit entfernten Heidelberg studierte. Mit seinem Wechsel in den Kraichgau ging es mit seiner Karriere dann steil bergauf.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Dominik Kaiser, der 2012 vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim in die Regionalliga wechselte und nun mit RB Leipzig den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstrebt.

Wer Dominik Kaiser zum ersten Mal sieht, der kommt wohl nicht unbedingt sofort darauf, vor einem immerhin schon 25-jährigen zehnmaligen Bundesligaspieler zu stehen. Mit seinen knapp 1,70 Metern ist er nicht nur mindestens einen Kopf kleiner als viele seiner Mitspieler beim Drittligisten RB Leipzig. Vor allem sein jugendliches Gesicht lässt ihn bisweilen fast noch wie einen Schüler wirken. "Von einigen Mitspielern werde ich deshalb ab und zu ein wenig auf die Schippe genommen", sagt Kaiser grinsend im Gespräch mit DFB.de. "Doch das kann ich mit Humor nehmen. In Leipzig muss ich zumindest nicht mehr überall meinen Ausweis vorzeigen."

Zwar zählt der im etwas über 50 Kilometer von Stuttgart entfernten Mutlangen geborene Mittelfeldmann zu den kleinsten Spielern der 3. Liga, doch bei seinem Trainer Alexander Zorniger ist Kaiser mehr als nur eine feste Größe. "Auf der Sechserposition ist ein Höchstmaß an Aggressivität notwendig, Dominik passt als Balljäger perfekt zu uns", beschreibt Zorniger seinen "Wunschspieler", der im Sommer 2012 für eine sechsstellige Summe aus Hoffenheim zu den damals noch viertklassigen Leipzigern gewechselt war.

"Ich muss ständig Topleistungen abliefern"

Mit den großen Vorschusslorbeeren konnte Dominik Kaiser aber nicht nur in der vergangenen Aufstiegssaison in der Regionalliga Nordost gekonnt umgehen. Von den bisherigen 24 Partien in der 3. Liga verpasste der zweikampfstarke und ebenso technisch versierte "Sechser" nur eine (wegen einer Gelbsperre). "Ich bin glücklich, beim Trainer einen so guten Stand zu haben", sagt er. "Wenn du zu einem neuen Verein gehst, erleichtert das Vertrauen den Einstieg. Doch ich bin mir auch darüber bewusst, dass ich vielleicht noch mehr Topleistungen abrufen muss als andere Spieler."

Auch wegen seiner bereits sieben Saisontreffer ("So viele sind mir schon lange nicht mehr gelungen") stufte das Fachmagazin kicker den Schwaben in der Winterpause als "besten defensiven Mittelfeldspieler" der 3. Liga ein. Mindestens genauso wichtig wie seine Torgefährlichkeit ist Trainer Zorniger, der großen Wert auf die Laufleistung jedes einzelnen Spielers sowie auf das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive legt, aber auch die Spielweise des Mittelfeldmotors. "Ich bin nicht der Typ, der lautstark über den Platz schreit", so Kaiser, den auch eine schnelle Balleroberung und seine Passsicherheit auszeichnen. "Dennoch gehe ich auf dem Platz voran und versuche unsere Defensive zu steuern."

"Zorniger achtete schon damals auf jedes kleine Detail"

Seinen aktuellen Trainer kennt Dominik Kaiser übrigens schon seit dem Beginn seiner Karriere. Nach Jugendstationen bei TSGV Waldstetten und beim VfL Kirchheim spielte er von 2007 bis 2009 beim damals von Zorniger trainierten 1. FC Normannia Gmünd. "Damals hatten wir nur zwei- oder dreimal pro Woche Training", sagt Kaiser, der zuvor bis zu seinem 17. Lebensjahr professionell Tennis (TC Schwäbisch Gmünd) gespielt hatte und dabei sogar auf internationalen Turnieren im Einsatz war. "Doch Alexander Zorniger achtete schon damals dennoch auf jedes kleine Detail."

Fußball, Tennis, Abitur gleichzeitig hieß es daher zeitweise für den Tausendsassa. "Der württembergische Verband hat mir geraten, voll auf die Karte Tennis zu setzen - doch komplett mit dem Fußball aufzuhören, war für mich nie eine Option", begründet Dominik Kaiser, der sich sportlich wie privat als bodenständig und zielstrebig beschreibt. Vielmehr strebte er nach seinem Zivildienst ein Sport- und Mathematikstudium an.

Bundesligaspiele für Hoffenheim

Kurios: Um parallel trotzdem weiter im Fußballgeschäft zu bleiben, wurde Dominik von seinem 14 Jahre älteren Bruder Steffen, der früher ebenfalls neben seinem Medizinstudium auf Amateurebene gekickt hatte, der U 23 von 1899 Hoffenheim empfohlen. "Mein Bruder kannte den jetzigen Hoffenheimer Cheftrainer Markus Gisdol, der 2009 die U 23-Mannschaft übernahm und einen fast komplett neuen Kader zusammenstellen musste", erinnert sich Kaiser, der im unweit entfernten Heidelberg studierte. Mit seinem Wechsel in den Kraichgau ging es mit seiner Karriere dann steil bergauf.

Als Stammkraft bei der Hoffenheimer U 23 schaffte Dominik Kaiser den Aufstieg in die Regionalliga und wurde bereits nach gerade einmal einem Jahr von Trainer Ralf Rangnick - jetzt Sportdirektor in Leipzig - in den Bundesligakader befördert. "Dabei war ich zunächst nur als Ergänzungsspieler für die Reserve eingeplant, keiner hatte mich auf der Rechnung", so der Mittelfeldmann, der gegen den VfL Wolfsburg (1:3) im Mai 2011 sein Bundesligadebüt feierte.

Durch seine Vita avancierte er sogar zu einem Aushängeschild der Hoffenheimer Nachwuchsphilosophie. Ein Junge aus der Region, der unter der Woche studiert und sich aus der U 23 in die Bundesliga kämpft. Diese Entwicklung bezeichnete der damalige Manager Ernst Tanner einst sogar als "märchenhaft".

Studium ruht - Rückkehr in den Profibereich im Visier

Neun weitere Bundesligaeinsätze für die Sinsheimer kamen für Dominik Kaiser noch hinzu, ehe seine Erfolgsgeschichte im Jahr 2012 scheinbar endete. Als Markus Babbel Trainer bei der TSG wurde, spielte der junge Schwabe in den sportlichen Planungen keine Rolle mehr. "Es gab damals einige Alternativen. Ich habe lange überlegt, ob ich drei Schritte zurück in die Regionalliga gehen soll", so Kaiser. "Doch Alexander Zorniger und Ralf Rangnick wollten mich unbedingt nach Leipzig holen."

Die "Roten Bullen", die mit der finanziellen Unterstützung eines österreichischen Getränkeherstellers bis in die Bundesliga aufsteigen wollen, könnten als aktueller Tabellenzweiter den direkten Durchmarsch in das Unterhaus des deutschen Profifußballs schaffen. Das ist zuvor noch keinem Aufsteiger gelungen. "Aktuell konzentriere ich mich voll auf die Rückkehr in den Profibereich und stelle deshalb auch erst einmal mein Studium hinten an", sagt Kaiser. "Ich traue mir durchaus zu, mich dem hohen Niveau der Bundesliga wieder anzupassen."

Für den kleinen Kaiser wäre der Weg aus der Beletage des deutschen Fußballs in den Amateurbereich und wieder zurück zwar kein zweites Märchen, aber eine "große Überraschung".