Legendär: Olaf Thons Sternstunde beim 6:6

Heute vor genau 33 Jahren standen sich der FC Bayern und Schlake 04 im Pokal-Halbfinale gegenüber. Mit drei Toren und einer überragenden Leistung machte damals ein 18-jähriges Talent auf sich aufmerksam. Sein Name: Olaf Thon.

Wenn ein 18-jähriger Zweitligaspieler dem großen FC Bayern das Fürchten lehrt, liegt ein legendäres Pokalspiel in der Luft. Olaf Thon brachte den haushohen Favoriten im Halbfinale 1984 zur Verzweiflung und seinen FC Schalke durch drei Treffer ins Wiederholungsspiel.

Damals stand der FC Schalke mit Spielern wie Bernard Dietz, Klaus Täuber, Thomas Kruse oder Klaus Berge kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Im ausverkauften Parkstadion empfing der Außenseiter am 2. Mai 1984 den FC Bayern zum Halbfinale im DFB-Pokal. Als hängende Spitze mit dabei: Olaf Thon, der im Alter von 17 Jahren bei Schalke bereits Stammspieler war und mit 14 Treffern entscheidenden Anteil an der starken Zweitligasaison hatte.

Drei Tore: Mit rechts, links und dem Kopf

Einen Tag vor dem Pokalduell in Gelsenkirchen feierte das Talent seinen 18. Geburtstag, nichts ahnend, welch großes Spiel ihm bevorstünde. Schalke erwischte einen denkbar schlechten Start: Bereits nach zwölf Minuten lagen die Münchner mit 2:0 in Führung. Nach Thomas Kruses Anschlusstreffer war Thon zum ersten Mal zur Stelle. Eine zu kurze Kopfballabwehr von Klaus Augenthaler landete bei der Nummer zehn, der gleich zwei Bayern-Verteidiger mit einem Haken düpierte und den Ball mit einem platzierten Flachschuss vorbei an Jean-Marie Pfaff im Tor versenkte.

Beide Mannschaften setzten den offenen Schlagabtausch fort. Wieder war es Thon, der die erneute Bayern-Führung durch Michael Rummenigge ausglich. Bei seinem zweiten Treffer war der 18-Jährige per Kopf zur Stelle. 3:3. Nach zwei weiteren Treffern auf beiden Seiten ging es mit einem 4:4 in die Verlängerung. Dieter Hoeneß traf doppelt, Schalke hatte jedoch beide Male die passende Antwort parat. Erst schoss Kämpfer Dietz die Knappen zum 5:5.

Lattek: "Würde sofort zehn Millionen Mark hinlegen"

In der 120. Minute avancierte Olaf Thon endgültig zum Pokalhelden: letzte Aktion des Spiels. Freistoß für Schalke. Der Ball landet über Umwege bei Thon. Er fokussiert den Ball und hämmert ihn per Volley ins Netz. 6:6. Wenige Sekunden später fand sich der Torschütze unter einer riesigen Jubeltraube wieder. Das Parkstadion stand Kopf, das Wiederholungsspiel war erzwungen.

"Dieses letzte Tor wird immer in meiner Erinnerung sein. Wenn heute jemand ankommt und zu mir sagt '6:6', dann macht es sofort klick und ich habe wieder dieses Tor und die Sekunden danach im Kopf, als sich alle auf mich stürzten und ich unter ihnen begraben wurde", sagte Thon später im Interview mit dem Magazin 11Freunde.

Minutenlange Ehrenrunden, in denen Thon von Fans und Mitspielern gefeiert und auf den Schultern getragen wurde, folgten. Auch der Gegner zollte dem Mann des Abends höchste Bewunderung. "Für den Jungen würde ich sofort zehn Millionen Mark hinlegen", meinte Bayern-Trainer Udo Lattek nach dem Schlusspfiff.

Erster Pokaltriumph mit 35 Jahren

Vier Jahre später setzte der FC Bayern diese Empfehlung in die Tat um und lockte Thon, der als Kind in Bayern-Bettwäsche schlief und Gerd Müller bewunderte, nach München. Bis 1994 blieb er dem Rekordmeister treu, ehe er zurück zu Schalke wechselte. Dort feierte er im Alter von 35 Jahren nach einem 2:0 gegen Union Berlin seinen ersten Triumph im DFB-Pokal.

In der Saison 1983/1984 verpasste es Schalke, nach dem legendären 6:6 das Wiederholungsspiel für sich zu entscheiden. Durch den 3:2-Sieg nach Toren von Karl-Heinz Rummenigge (2) und Dieter Hoeneß zogen die Münchner ins Finale ein, wo sie nach einem ähnlich historischen Spiel den Titel feierten. Mit 7:6 setzten sie sich im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach durch.

[tn]

Heute vor genau 33 Jahren standen sich der FC Bayern und Schlake 04 im Pokal-Halbfinale gegenüber. Mit drei Toren und einer überragenden Leistung machte damals ein 18-jähriges Talent auf sich aufmerksam. Sein Name: Olaf Thon.

Wenn ein 18-jähriger Zweitligaspieler dem großen FC Bayern das Fürchten lehrt, liegt ein legendäres Pokalspiel in der Luft. Olaf Thon brachte den haushohen Favoriten im Halbfinale 1984 zur Verzweiflung und seinen FC Schalke durch drei Treffer ins Wiederholungsspiel.

Damals stand der FC Schalke mit Spielern wie Bernard Dietz, Klaus Täuber, Thomas Kruse oder Klaus Berge kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Im ausverkauften Parkstadion empfing der Außenseiter am 2. Mai 1984 den FC Bayern zum Halbfinale im DFB-Pokal. Als hängende Spitze mit dabei: Olaf Thon, der im Alter von 17 Jahren bei Schalke bereits Stammspieler war und mit 14 Treffern entscheidenden Anteil an der starken Zweitligasaison hatte.

Drei Tore: Mit rechts, links und dem Kopf

Einen Tag vor dem Pokalduell in Gelsenkirchen feierte das Talent seinen 18. Geburtstag, nichts ahnend, welch großes Spiel ihm bevorstünde. Schalke erwischte einen denkbar schlechten Start: Bereits nach zwölf Minuten lagen die Münchner mit 2:0 in Führung. Nach Thomas Kruses Anschlusstreffer war Thon zum ersten Mal zur Stelle. Eine zu kurze Kopfballabwehr von Klaus Augenthaler landete bei der Nummer zehn, der gleich zwei Bayern-Verteidiger mit einem Haken düpierte und den Ball mit einem platzierten Flachschuss vorbei an Jean-Marie Pfaff im Tor versenkte.

Beide Mannschaften setzten den offenen Schlagabtausch fort. Wieder war es Thon, der die erneute Bayern-Führung durch Michael Rummenigge ausglich. Bei seinem zweiten Treffer war der 18-Jährige per Kopf zur Stelle. 3:3. Nach zwei weiteren Treffern auf beiden Seiten ging es mit einem 4:4 in die Verlängerung. Dieter Hoeneß traf doppelt, Schalke hatte jedoch beide Male die passende Antwort parat. Erst schoss Kämpfer Dietz die Knappen zum 5:5.

Lattek: "Würde sofort zehn Millionen Mark hinlegen"

In der 120. Minute avancierte Olaf Thon endgültig zum Pokalhelden: letzte Aktion des Spiels. Freistoß für Schalke. Der Ball landet über Umwege bei Thon. Er fokussiert den Ball und hämmert ihn per Volley ins Netz. 6:6. Wenige Sekunden später fand sich der Torschütze unter einer riesigen Jubeltraube wieder. Das Parkstadion stand Kopf, das Wiederholungsspiel war erzwungen.

"Dieses letzte Tor wird immer in meiner Erinnerung sein. Wenn heute jemand ankommt und zu mir sagt '6:6', dann macht es sofort klick und ich habe wieder dieses Tor und die Sekunden danach im Kopf, als sich alle auf mich stürzten und ich unter ihnen begraben wurde", sagte Thon später im Interview mit dem Magazin 11Freunde.

Minutenlange Ehrenrunden, in denen Thon von Fans und Mitspielern gefeiert und auf den Schultern getragen wurde, folgten. Auch der Gegner zollte dem Mann des Abends höchste Bewunderung. "Für den Jungen würde ich sofort zehn Millionen Mark hinlegen", meinte Bayern-Trainer Udo Lattek nach dem Schlusspfiff.

Erster Pokaltriumph mit 35 Jahren

Vier Jahre später setzte der FC Bayern diese Empfehlung in die Tat um und lockte Thon, der als Kind in Bayern-Bettwäsche schlief und Gerd Müller bewunderte, nach München. Bis 1994 blieb er dem Rekordmeister treu, ehe er zurück zu Schalke wechselte. Dort feierte er im Alter von 35 Jahren nach einem 2:0 gegen Union Berlin seinen ersten Triumph im DFB-Pokal.

In der Saison 1983/1984 verpasste es Schalke, nach dem legendären 6:6 das Wiederholungsspiel für sich zu entscheiden. Durch den 3:2-Sieg nach Toren von Karl-Heinz Rummenigge (2) und Dieter Hoeneß zogen die Münchner ins Finale ein, wo sie nach einem ähnlich historischen Spiel den Titel feierten. Mit 7:6 setzten sie sich im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach durch.