Laudehr: "Titelchance? Aber sicher!"

Es ist das große Traditionsduell direkt zum Start in die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga. Während das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam (Sonntag, 11 Uhr, live auf DFB-TV) in den vergangenen Jahren meist entscheidenden Einfluss auf die Titelvergabe hatte, geht es für beide im aktuellen Fall darum, den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.

Im DFB.de-Interview spricht die Frankfurter Mittelfeldspielerin Simone Laudehr über die Bedeutung der Begegnung. Aber die 82-malige deutsche Nationalspielerin schaut auch schon nach vorne – im Sommer steht schließlich mit der Weltmeisterschaft in Kanada ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm.

DFB.de: Frau Laudehr, die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga startet direkt mit dem Klassiker. Geht es für den 1. FFC Frankfurt gegen Turbine Potsdam darum, die Chance auf die Meisterschaft nicht vorzeitig zu verspielen?

Simone Laudehr: Ich sehe es eher positiv: Wir haben die Chance, mit einem Sieg gegen Potsdam Boden gut zu machen und unsere Chancen zu wahren.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Laudehr: Spielstark, aggressiv und körperlich robust – so wie man Potsdam eigentlich kennt.

DFB.de: Sind Begegnungen mit Potsdam noch immer besondere Duelle?

Laudehr: Ja, klar. Die beiden Vereine haben den Frauenfußball in Deutschland jahrelang dominiert und trotz der mittlerweile größeren Konkurrenzsituation hat dieses Traditionsduell noch immer seinen ganz eigenen Charme.

DFB.de: Kann man also tatsächlich die Tendenz erkennen, dass die Konkurrenz um den Titel immer größer wird?

Laudehr: Auf alle Fälle. Ich finde, dass die Liga allgemein stärker geworden ist in den vergangenen Jahren und es keine einfachen Siege mehr gibt. Man muss an jedem Wochenende 100 Prozent geben. Vorne ist es mit vier Topklubs auf Augenhöhe so spannend wie nie – aber das ist für die Entwicklung der Liga und für die Fans eine gute Sache.

DFB.de: Wie sehen Sie derzeit die Konstellation an der Tabellenspitze?

Laudehr: Klar ist Wolfsburg mit sieben Punkten Vorsprung auf uns schon ein wenig weg. Aber es gibt ja auch noch einige direkte Duelle, in denen unsere Konkurrenten Federn lassen werden. Wir müssen auf uns schauen und möglichst alle Spiele gewinnen. Das wird natürlich schwer – unmöglich ist es aber nicht.

DFB.de: Was ist vor der Winterpause passiert? Können Sie rückblickend einordnen, wie es zum Abrutschen auf den vierten Platz kommen konnte?

Laudehr: Das ist eigentlich nicht schwer zu erklären. Wir haben drei Spitzenspiele verloren, weil wir jeweils nicht aggressiv genug waren. Man muss aber auch sehen, dass wir nur gegen die Topteams Punkte gelassen haben, während wir alle anderen Spiele gewonnen haben – und das ist keine Selbstverständlichkeit.

DFB.de: Wie sind Sie in der Winterpause mit den Rückschlägen umgegangen?

Laudehr: Wir sind mit dem 3:1 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern München in die Winterpause gegangen, also mit einem Erfolgserlebnis. Daher haben wir uns in den vergangenen Wochen nicht mehr permanent mit Rückschlägen beschäftigt. Ganz im Gegenteil: Gegen Bayern haben wir gezeigt, über welche Qualitäten wir verfügen – und das gibt uns Auftrieb für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Was muss in den ausstehenden neun Begegnungen besser werden?

Laudehr: Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute aggressiv sein, eben genauso wie in besagtem Pokalspiel gegen die Bayern. Dann können wir gegen jede Mannschaft bestehen.

DFB.de: Haben Sie noch Hoffnung auf die Deutsche Meisterschaft?

Laudehr: Aber sicher! Als Sportler gibt man nicht auf, solange man noch eine Chance hat. Wenn der Schiedsrichter am 22. Spieltag abpfeift, wissen wir mehr. Bis dahin werden wir alles geben.

DFB.de: Hadern Sie manchmal mit dem Schicksal? Sie haben fast alles gewonnen, was man im Frauenfußball gewinnen kann, nur die Deutsche Meisterschaft fehlt noch.

Laudehr: Es gibt im Leben sicher schlimmere Schicksale, von daher ist das vielleicht nicht das richtige Wort. Im Sport ist nun mal nichts planbar. Aber natürlich würde ich auch sehr gerne einmal die Meisterschale in den Händen halten.

DFB.de: Wie würden Sie insgesamt die Saison bisher einschätzen? Im DFB-Pokal stehen Sie im Halbfinale, in der Champions League im Viertelfinale.

Laudehr: Dies zeigt, dass wir insgesamt eine gute erste Saisonhälfte gespielt haben und im Hinblick auf unsere Ziele noch alles offen ist. Wir sind auf einem guten Weg.

DFB.de: Schauen wir noch nach vorne. Im Sommer steht die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Haben Sie das Turnier bereits im Fokus?

Laudehr: Ja, schon seit längerem. Es ist meine dritte Weltmeisterschaft und ich freue mich schon auf Kanada. Wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben.

DFB.de: Was ist möglich in Kanada mit der DFB-Auswahl?

Laudehr: Die deutsche Nationalmannschaft ist die Nummer eins der FIFA-Weltrangliste und zählte eigentlich immer zur Weltspitze. Ich bin sehr stolz, Teil dieses Teams zu sein und wir werden alles daransetzen, trotz starker Konkurrenz mit dem Titel aus Kanada zurückzukehren.

[sw]

Es ist das große Traditionsduell direkt zum Start in die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga. Während das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam (Sonntag, 11 Uhr, live auf DFB-TV) in den vergangenen Jahren meist entscheidenden Einfluss auf die Titelvergabe hatte, geht es für beide im aktuellen Fall darum, den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.

Im DFB.de-Interview spricht die Frankfurter Mittelfeldspielerin Simone Laudehr über die Bedeutung der Begegnung. Aber die 82-malige deutsche Nationalspielerin schaut auch schon nach vorne – im Sommer steht schließlich mit der Weltmeisterschaft in Kanada ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm.

DFB.de: Frau Laudehr, die zweite Saisonhälfte der Allianz Frauen-Bundesliga startet direkt mit dem Klassiker. Geht es für den 1. FFC Frankfurt gegen Turbine Potsdam darum, die Chance auf die Meisterschaft nicht vorzeitig zu verspielen?

Simone Laudehr: Ich sehe es eher positiv: Wir haben die Chance, mit einem Sieg gegen Potsdam Boden gut zu machen und unsere Chancen zu wahren.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Laudehr: Spielstark, aggressiv und körperlich robust – so wie man Potsdam eigentlich kennt.

DFB.de: Sind Begegnungen mit Potsdam noch immer besondere Duelle?

Laudehr: Ja, klar. Die beiden Vereine haben den Frauenfußball in Deutschland jahrelang dominiert und trotz der mittlerweile größeren Konkurrenzsituation hat dieses Traditionsduell noch immer seinen ganz eigenen Charme.

DFB.de: Kann man also tatsächlich die Tendenz erkennen, dass die Konkurrenz um den Titel immer größer wird?

Laudehr: Auf alle Fälle. Ich finde, dass die Liga allgemein stärker geworden ist in den vergangenen Jahren und es keine einfachen Siege mehr gibt. Man muss an jedem Wochenende 100 Prozent geben. Vorne ist es mit vier Topklubs auf Augenhöhe so spannend wie nie – aber das ist für die Entwicklung der Liga und für die Fans eine gute Sache.

DFB.de: Wie sehen Sie derzeit die Konstellation an der Tabellenspitze?

Laudehr: Klar ist Wolfsburg mit sieben Punkten Vorsprung auf uns schon ein wenig weg. Aber es gibt ja auch noch einige direkte Duelle, in denen unsere Konkurrenten Federn lassen werden. Wir müssen auf uns schauen und möglichst alle Spiele gewinnen. Das wird natürlich schwer – unmöglich ist es aber nicht.

DFB.de: Was ist vor der Winterpause passiert? Können Sie rückblickend einordnen, wie es zum Abrutschen auf den vierten Platz kommen konnte?

Laudehr: Das ist eigentlich nicht schwer zu erklären. Wir haben drei Spitzenspiele verloren, weil wir jeweils nicht aggressiv genug waren. Man muss aber auch sehen, dass wir nur gegen die Topteams Punkte gelassen haben, während wir alle anderen Spiele gewonnen haben – und das ist keine Selbstverständlichkeit.

DFB.de: Wie sind Sie in der Winterpause mit den Rückschlägen umgegangen?

Laudehr: Wir sind mit dem 3:1 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern München in die Winterpause gegangen, also mit einem Erfolgserlebnis. Daher haben wir uns in den vergangenen Wochen nicht mehr permanent mit Rückschlägen beschäftigt. Ganz im Gegenteil: Gegen Bayern haben wir gezeigt, über welche Qualitäten wir verfügen – und das gibt uns Auftrieb für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Was muss in den ausstehenden neun Begegnungen besser werden?

Laudehr: Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute aggressiv sein, eben genauso wie in besagtem Pokalspiel gegen die Bayern. Dann können wir gegen jede Mannschaft bestehen.

DFB.de: Haben Sie noch Hoffnung auf die Deutsche Meisterschaft?

Laudehr: Aber sicher! Als Sportler gibt man nicht auf, solange man noch eine Chance hat. Wenn der Schiedsrichter am 22. Spieltag abpfeift, wissen wir mehr. Bis dahin werden wir alles geben.

DFB.de: Hadern Sie manchmal mit dem Schicksal? Sie haben fast alles gewonnen, was man im Frauenfußball gewinnen kann, nur die Deutsche Meisterschaft fehlt noch.

Laudehr: Es gibt im Leben sicher schlimmere Schicksale, von daher ist das vielleicht nicht das richtige Wort. Im Sport ist nun mal nichts planbar. Aber natürlich würde ich auch sehr gerne einmal die Meisterschale in den Händen halten.

DFB.de: Wie würden Sie insgesamt die Saison bisher einschätzen? Im DFB-Pokal stehen Sie im Halbfinale, in der Champions League im Viertelfinale.

Laudehr: Dies zeigt, dass wir insgesamt eine gute erste Saisonhälfte gespielt haben und im Hinblick auf unsere Ziele noch alles offen ist. Wir sind auf einem guten Weg.

DFB.de: Schauen wir noch nach vorne. Im Sommer steht die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Haben Sie das Turnier bereits im Fokus?

Laudehr: Ja, schon seit längerem. Es ist meine dritte Weltmeisterschaft und ich freue mich schon auf Kanada. Wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben.

DFB.de: Was ist möglich in Kanada mit der DFB-Auswahl?

Laudehr: Die deutsche Nationalmannschaft ist die Nummer eins der FIFA-Weltrangliste und zählte eigentlich immer zur Weltspitze. Ich bin sehr stolz, Teil dieses Teams zu sein und wir werden alles daransetzen, trotz starker Konkurrenz mit dem Titel aus Kanada zurückzukehren.