Lahm: "Wir wollen Deutschland so darstellen, wie wir sind"

Er kann einfach alles. Egal, wo Philipp Lahm aufgestellt wird, er spielt weltklasse. Ob als Rechtsverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler. Als Linksverteidiger ist er nun sogar offiziell der Beste der Welt, gewählt in die FIFA-Mannschaft des Jahres 2013. Obwohl er auf dieser Position im vergangenen Jahr so gut wie gar nicht gespielt hat.

Lahm macht das Unmögliche möglich. "Ich weiß nicht, ob das schon mal jemand geschafft hat", scherzt der Kapitän der Nationalmannschaft im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, "in der Weltelf zu stehen auf einer Position, auf der er das ganze Jahr nicht gespielt hat."

"Im Turnier kann alles Mögliche passieren"

Philipp Lahm ist ein Segen für jeden Trainer. In der Nationalmannschaft ist er der verlängerte Arm von Bundestrainer Joachim Löw. Pep Guardiola, sein Trainer beim FC Bayern München, nennt ihn den intelligentesten Spieler, den er je in seiner Karriere trainiert habe. Lahm weiß das richtig einzuordnen: "Ich glaube, es ist eine große Stärke von mir, dass ich mich schnell auf verschiedenen Positionen einspielen und die dann auch ausfüllen kann. Welche, das liegt dann immer beim Trainer."

Für die Weltmeisterschaft in Brasilien wünscht er sich eine Ansage von Joachim Löw, auf welcher Position er eingeplant ist. "Das ist normal, auch für den Bundestrainer", so der 30-Jährige. Das sagt er nicht fordernd, sondern sachlich. Und vernünftig. "Im Turnier selbst kann dann ja alles Mögliche passieren, wie bei der EM 2008, als ich als Rechtsverteidiger anfing und nach anderthalb Spielen für den Rest des Turniers auf links wechseln musste." Lahm ist flexibel, er kann alles.

Respekt vor Hitzlspergers Outing

Als Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern ist er eine Führungsfigur in den beiden bedeutendsten Fußballmannschaften des Landes. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Seine Führungsrolle interpretiert er auch als gesellschaftliche Aufgabe. "Auch wir vertreten ja die Nation, vertreten Deutschland", sagt er und sieht die Nationalmannschaft als Botschafter, "wir wollen Deutschland so darstellen, wie wir sind."

Dazu gehört auch, die Augen nicht vor sozialen und politischen Problemen zu verschließen. Vor der Weltmeisterschaft in Brasilien werde er sich gründlich über die gesellschaftliche Situation im Gastgeberland informieren. "Ich werde nicht unwissend nach Brasilien reisen", so der 104-malige Nationalspieler.

Zum Outing von Thomas Hitzlsperger hat er auch eine Meinung. Die ist – wie Lahm - tolerant und respektvoll: "Für mich ist es völlig privat, wen jemand liebt, zu wem er sich hingezogen fühlt. Und ob sich jemand outet oder nicht outet." Respekt zollt er Hitzlsperger dafür, dass er sich für eine Minderheit einsetzt und das Thema ins öffentliche Bewusstsein holt. "Wenn ich sehe, wie groß und wie lange das Thema in den Medien war, dann muss ich sagen: Wir sind anscheinend doch noch nicht so weit, das als normal zu betrachten. Und es ist eigentlich normal", sagt Lahm.

"Noch mal zehn Jahre Profi? Kann ich mir nicht vorstellen"

Philipp Lahm unverwundbar? Nicht ganz. Seit zwei Monaten ist er 30 Jahre alt. "Kurz danach hatte ich meine erste Muskelverletzung seit Jahren", sagt Lahm. Seine Karriere ist endlich. Und das weiß er auch. Auf Ryan Giggs angesprochen, der auch mit 40 Jahren noch für Manchester United spielt, sagt Lahm: "Noch mal zehn Jahre Profi? Ich bin sicher, dass ich nicht an der Hälfte angekommen bin, sondern schon weit drüber." Aber noch nicht am Ende.



Er kann einfach alles. Egal, wo Philipp Lahm aufgestellt wird, er spielt weltklasse. Ob als Rechtsverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler. Als Linksverteidiger ist er nun sogar offiziell der Beste der Welt, gewählt in die FIFA-Mannschaft des Jahres 2013. Obwohl er auf dieser Position im vergangenen Jahr so gut wie gar nicht gespielt hat.

Lahm macht das Unmögliche möglich. "Ich weiß nicht, ob das schon mal jemand geschafft hat", scherzt der Kapitän der Nationalmannschaft im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, "in der Weltelf zu stehen auf einer Position, auf der er das ganze Jahr nicht gespielt hat."

"Im Turnier kann alles Mögliche passieren"

Philipp Lahm ist ein Segen für jeden Trainer. In der Nationalmannschaft ist er der verlängerte Arm von Bundestrainer Joachim Löw. Pep Guardiola, sein Trainer beim FC Bayern München, nennt ihn den intelligentesten Spieler, den er je in seiner Karriere trainiert habe. Lahm weiß das richtig einzuordnen: "Ich glaube, es ist eine große Stärke von mir, dass ich mich schnell auf verschiedenen Positionen einspielen und die dann auch ausfüllen kann. Welche, das liegt dann immer beim Trainer."

Für die Weltmeisterschaft in Brasilien wünscht er sich eine Ansage von Joachim Löw, auf welcher Position er eingeplant ist. "Das ist normal, auch für den Bundestrainer", so der 30-Jährige. Das sagt er nicht fordernd, sondern sachlich. Und vernünftig. "Im Turnier selbst kann dann ja alles Mögliche passieren, wie bei der EM 2008, als ich als Rechtsverteidiger anfing und nach anderthalb Spielen für den Rest des Turniers auf links wechseln musste." Lahm ist flexibel, er kann alles.

Respekt vor Hitzlspergers Outing

Als Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern ist er eine Führungsfigur in den beiden bedeutendsten Fußballmannschaften des Landes. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Seine Führungsrolle interpretiert er auch als gesellschaftliche Aufgabe. "Auch wir vertreten ja die Nation, vertreten Deutschland", sagt er und sieht die Nationalmannschaft als Botschafter, "wir wollen Deutschland so darstellen, wie wir sind."

Dazu gehört auch, die Augen nicht vor sozialen und politischen Problemen zu verschließen. Vor der Weltmeisterschaft in Brasilien werde er sich gründlich über die gesellschaftliche Situation im Gastgeberland informieren. "Ich werde nicht unwissend nach Brasilien reisen", so der 104-malige Nationalspieler.

Zum Outing von Thomas Hitzlsperger hat er auch eine Meinung. Die ist – wie Lahm - tolerant und respektvoll: "Für mich ist es völlig privat, wen jemand liebt, zu wem er sich hingezogen fühlt. Und ob sich jemand outet oder nicht outet." Respekt zollt er Hitzlsperger dafür, dass er sich für eine Minderheit einsetzt und das Thema ins öffentliche Bewusstsein holt. "Wenn ich sehe, wie groß und wie lange das Thema in den Medien war, dann muss ich sagen: Wir sind anscheinend doch noch nicht so weit, das als normal zu betrachten. Und es ist eigentlich normal", sagt Lahm.

"Noch mal zehn Jahre Profi? Kann ich mir nicht vorstellen"

Philipp Lahm unverwundbar? Nicht ganz. Seit zwei Monaten ist er 30 Jahre alt. "Kurz danach hatte ich meine erste Muskelverletzung seit Jahren", sagt Lahm. Seine Karriere ist endlich. Und das weiß er auch. Auf Ryan Giggs angesprochen, der auch mit 40 Jahren noch für Manchester United spielt, sagt Lahm: "Noch mal zehn Jahre Profi? Ich bin sicher, dass ich nicht an der Hälfte angekommen bin, sondern schon weit drüber." Aber noch nicht am Ende.

Lahm hat noch viel vor. Mit der Nationalmannschaft und Bayern München. "Es sind zwei Mannschaften, die Spaß machen, in denen man sich über jedes Training freut, weil das Niveau so hoch ist. Ob Bayern oder Deutschland, wir gehören immer zu den Favoriten", so Lahm. Wer in einem direkten Duell gewinnen würde, könne er nicht sagen. Dass beide Teams noch viel gewinnen werden, dagegen schon. "Für die Zukunft müssen wir uns keine Sorgen machen im deutschen Fußball", sagt er.