Lahm und Bayern: "In allen Wettbewerben bis zum Schluss dabei sein"

Weltmeister Philipp Lahm ist heute ins Mannschaftstraining beim FC Bayern zurückgekehrt. Passend dazu macht sich der 31-Jährige Gedanken über die entscheidende Phase der Saison.

Madrid? Manchester? Oder doch Wolfsburg? Wenn Philipp Lahm über den härtesten Widersacher redet, zeugen seine Worte von großem Respekt. Alleine die Zuordnung zu einem Klub fällt schwer. Im Interview mit dem kicker hat der Weltmeister-Kapitän einige Vorzüge des größten Konkurrenten des FC Bayern herausgearbeitet. In Auszügen klingt dies so: "Der Druck wird so groß, dass der Gegner nur schwer Lösungen findet." Und: "Der Verein verstärkt sich jedes Jahr punktuell", er könne "in jedem Wettbewerb bis zum Schluss dabei sein". Lahm spricht über "viele Weltklassespieler", über "eine Topmannschaft" über die "absolute Spitze in Europa."

Lahm spricht nicht über Wolfsburg, Lahm spricht nicht über Manchester und auch nicht über Madrid. Lahm spricht über den FC Bayern und will damit ausdrücken, dass diese Mannschaft so große Qualität besitzt, dass sie sich im Grunde nur selbst schlagen kann. Jedenfalls für die Bundesliga gilt für den Kapitän des FCB: "Nur wir selbst können uns noch die Meisterschale entreißen. Bei unserer Qualität und diesem Vorsprung darf man den Titel nicht verspielen."

"Ich habe als Mitspieler wie ein Fan mitgefiebert"

Der 31-Jährige kann über das Niveau seine Mannschaft so kompetent urteilen, wie wohl noch nie in seiner Karriere. Schließlich hatte er in den vergangenen Monaten eine ungewohnte Perspektive, die ihm ein fundiertes Urteil erlaubt. Fast zehn Jahre lang war Lahm weitgehend frei von Verletzungen, über mehrere Monate ausgefallen war er seit dem Seuchenjahr 2005 mit Ermüdungsbruch und Kreuzbandriss nicht mehr. Dann kam der 18. November 2014. Im Training zog sich Lahm einen Bruch am oberen Sprunggelenk zu, seither arbeitet er für sein Comeback.

Lahm hat also den Blickwinkel gewechselt und sich seine Bayern von Außen angeschaut. Dabei hat er eine multiple Persönlichkeit entwickelt. "Ich habe als Mitspieler wie ein Fan mitgefiebert, zugleich hatte ich die Trainerperspektive, weil ich weiß, wie Pep Guardiola denkt", sagt er. Was er gesehen hat, hat ihm gefallen. Auch ohne den Kapitän haben dessen Kollegen des Trainers Vorstellungen vom Spiel zu weiten Teilen umgesetzt. "Es ist schön, die Mannschaft so zu sehen", sagt Lahm. "Man kann es genießen, wir spielen einen sehr guten, sehr interessanten Fußball."

Wobei das mit dem Genuss auch ein wenig geflunkert ist. In erster Linie ist Lahm Spieler - und als Spieler juckt es ihm in den Füßen, wenn er das Spiel sieht. Momentan übt er sich in Geduld, eine genaue Festlegung, wann er sein Ciomeback feiern wird, will Lahm nicht nennen. "Es kommt darauf an, wie der Fuß und die Muskulatur auf die Belastung im Mannschaftstraining reagieren", sagt er sehr vage. Immerhin sagt Lahm aber auch das: "Es läuft alles nach Plan."



Weltmeister Philipp Lahm ist heute ins Mannschaftstraining beim FC Bayern zurückgekehrt. Passend dazu macht sich der 31-Jährige Gedanken über die entscheidende Phase der Saison.

Madrid? Manchester? Oder doch Wolfsburg? Wenn Philipp Lahm über den härtesten Widersacher redet, zeugen seine Worte von großem Respekt. Alleine die Zuordnung zu einem Klub fällt schwer. Im Interview mit dem kicker hat der Weltmeister-Kapitän einige Vorzüge des größten Konkurrenten des FC Bayern herausgearbeitet. In Auszügen klingt dies so: "Der Druck wird so groß, dass der Gegner nur schwer Lösungen findet." Und: "Der Verein verstärkt sich jedes Jahr punktuell", er könne "in jedem Wettbewerb bis zum Schluss dabei sein". Lahm spricht über "viele Weltklassespieler", über "eine Topmannschaft" über die "absolute Spitze in Europa."

Lahm spricht nicht über Wolfsburg, Lahm spricht nicht über Manchester und auch nicht über Madrid. Lahm spricht über den FC Bayern und will damit ausdrücken, dass diese Mannschaft so große Qualität besitzt, dass sie sich im Grunde nur selbst schlagen kann. Jedenfalls für die Bundesliga gilt für den Kapitän des FCB: "Nur wir selbst können uns noch die Meisterschale entreißen. Bei unserer Qualität und diesem Vorsprung darf man den Titel nicht verspielen."

"Ich habe als Mitspieler wie ein Fan mitgefiebert"

Der 31-Jährige kann über das Niveau seine Mannschaft so kompetent urteilen, wie wohl noch nie in seiner Karriere. Schließlich hatte er in den vergangenen Monaten eine ungewohnte Perspektive, die ihm ein fundiertes Urteil erlaubt. Fast zehn Jahre lang war Lahm weitgehend frei von Verletzungen, über mehrere Monate ausgefallen war er seit dem Seuchenjahr 2005 mit Ermüdungsbruch und Kreuzbandriss nicht mehr. Dann kam der 18. November 2014. Im Training zog sich Lahm einen Bruch am oberen Sprunggelenk zu, seither arbeitet er für sein Comeback.

Lahm hat also den Blickwinkel gewechselt und sich seine Bayern von Außen angeschaut. Dabei hat er eine multiple Persönlichkeit entwickelt. "Ich habe als Mitspieler wie ein Fan mitgefiebert, zugleich hatte ich die Trainerperspektive, weil ich weiß, wie Pep Guardiola denkt", sagt er. Was er gesehen hat, hat ihm gefallen. Auch ohne den Kapitän haben dessen Kollegen des Trainers Vorstellungen vom Spiel zu weiten Teilen umgesetzt. "Es ist schön, die Mannschaft so zu sehen", sagt Lahm. "Man kann es genießen, wir spielen einen sehr guten, sehr interessanten Fußball."

Wobei das mit dem Genuss auch ein wenig geflunkert ist. In erster Linie ist Lahm Spieler - und als Spieler juckt es ihm in den Füßen, wenn er das Spiel sieht. Momentan übt er sich in Geduld, eine genaue Festlegung, wann er sein Ciomeback feiern wird, will Lahm nicht nennen. "Es kommt darauf an, wie der Fuß und die Muskulatur auf die Belastung im Mannschaftstraining reagieren", sagt er sehr vage. Immerhin sagt Lahm aber auch das: "Es läuft alles nach Plan."

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"Ich habe nie lange für meine Topform gebraucht"

Zu diesem Plan gehört auch das Wissen, dass Lahm ein Spieler ist, der neben vielen unmittelbar fußballspezifischen Fähigkeiten auch über eine Eigenschaft verfügt, die bei der Rückkehr nach Pausen ungemein wertvoll ist. Lahm erreicht schnell wieder sein altes Niveau, er kommt fast aus dem Stand von Null auf Hundert. "Ich habe nie lange für meine Topform gebraucht", sagt Lahm. Mit einer kleinen Einschränkung: "Aber ein paar Spiele über 90 Minuten sind nötig für 100 Prozent Spielfitness."

Für seine Rückkehr hat der Bayern-Kapitän das Viertelfinale der Champions League im Sinn, spätestens. Und er hat keine Sorge, dass der Wettbewerb für die Münchner beendet sein könnte, bevor Lahm ins Spiel der Münchner zurückkehrt. Das torlose Remis aus dem Hinspiel bei Schachtjor Donezk ist ein gefährliches Ergebnis, Lahm lässt sich aber auf keine Diskussion ein, welche der Mannschaften nach dem Rückspiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) in der Runde der letzten Acht stehen wird: "Der FC Bayern muss weiterkommen, schließlich wollen wir eine Topmannschaft sein und zu Europas absoluter Spitze gehören." Und noch etwas absoluter: "Wir sind die bessere Mannschaft, die sich in zwei Spielen durchsetzen wird." Punkt.

Comeback von Thiago und Martinez: "Es wird Härtefälle geben"

Mit seiner Rückkehr wird die Qualität des Teams weiter steigen, in ähnlicher Weise gilt dies für Thiago und Javi Martinez. Es wird eng und enger im Ensemble der Münchner. Pep Guardiola ist ein exzellenter Trainer, die Gesetze der Mathematik aushebeln kann er nicht. Auch beim Spanier ergibt sich aus eins und zehn die Summe elf, allen Akteuren wird es der Trainer nicht in allen Spielen recht machen können. Lahm sieht dies, auch die damit verbundene Gefahr nimmt er wahr. Ein grundsätzliches Problem sieht er nicht. Schließlich solle sich jeder im Kader bewusst sein, dass er nicht für irgendeinen Verein, sondern für den FC Bayern spielt. "Da wird es Härtefälle geben, das muss jeder akzeptieren", so Lahm. "Dass mal einer sauer ist, gehört einfach dazu."

Auch er selber würde akzeptieren, wenn ihn die Gedanken des Trainers wieder auf die Position des rechten Verteidigers manövrierten. Auch Lahm beugt sich den Vorstellungen Guardiolas, es gibt keinen Automatismus, der besagt, dass der Kapitän immer auf der von ihm bevorzugten Position und also im Mittelfeld spielen muss. "Es ist nicht so, dass ich nicht mehr Rechtsverteidiger bin", sagt Lahm. Wobei für ihn die Grenzen zwischen den Positionen mittlerweile ohnehin fließend sind: "Auch als Verteidiger stehe ich nicht irgendwo rechts draußen, sondern bin bei Ballbesitz Teil des Mittelfelds. Die Außenverteidigerposition wird bei uns sehr flexibel interpretiert, das macht diese Aufgabe durchaus interessant."

Bis 2018 läuft sein Vertrag in München, Lahm hat sich früh festgelegt, dass seine Zeit als Spieler dann beendet sein wird. Für die Bayern soll für ihn gelten, was er in der Nationalmannschaft schon erreicht hat. Er geht und fehlt - bleiben und stören, das will er nicht. "Ich will bis zum Ende top sein, ich will mein Ende nach meinen Vorstellungen haben und entsprechend begeistert zurückblicken", sagt er. Damit er über die Bayern sagen kann, was heute schon für das DFB-Team gilt: "Über meine Zeit bei der Nationalmannschaft kann ich heute sagen: Sie war sensationell."