Lahm: "Die Preise werden am Ende verteilt"

Bayern München ist dem Traumziel Mailand wieder ein Stück näher gekommen. Auf dem Weg ins Champions-League-Endspiel siegte der deutsche Rekordmeister gegen Olympiakos Piräus locker mit 4:0 und sicherte sich so schon einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase das Ticket fürs Achtelfinale. Auf DFB.de spricht Weltmeister- und Bayern-Kapitän Philipp Lahm über das vorzeitige Erreichen der nächsten Runde, die Titelfavoriten in der Königsklasse und anstehende Vertragsverlängerungen bei den Münchnern.

Frage: Herr Lahm, hätte der FC Bayern das Spiel auch zu neunt gewonnen?

Philipp Lahm: Am liebsten ist es uns, wenn wir elf gegen elf spielen. Dann hat man noch mehr Kontrolle, als wenn man in Unterzahl spielt. Diesmal hat uns in Unterzahl in die Karten gespielt, dass wir schon in Führung waren und der Gegner ein bisschen aufgegeben hatte. Am liebsten wäre es uns aber gewesen, wenn wir elf gegen elf zu Ende gespielt hätten. Und natürlich ist es schade für Holger Badstuber (der wegen Notbremse die Rote Karte gesehen hatte; Anm. d. Red.).

Frage: Wie wichtig ist es, bereits nach fünf von sechs Spielen Gruppensieger zu sein?

Lahm: Das ist sehr wichtig, weil das nächste wichtige Spiel erst im Februar oder März ist, im Achtelfinale. Es ist schön, dass wir die Gruppe jetzt schon erledigt haben. Wir haben noch ein Auswärtsspiel (am 9. Dezember bei Schlusslicht Dinamo Zagreb; Anm. d. Red.), das wollen wir auch ganz seriös angehen und gewinnen, weil es für die anderen noch um was geht. Aber es ist schön, wenn man Mitte oder Ende November schon sicher ist.

Frage: Wer kommt außer Bayern München und Barcelona noch für den Titel in der Champions League in Frage?

Lahm: Ich glaube, es gibt wie jedes Jahr fünf, sechs Mannschaften, die die Champions League gewinnen können. Es wird alles darauf ankommen, was dann in den entscheidenden Spielen ist, eben ab dem Achtelfinale bis in den Mai hinein. Es ist schön, wenn man Gruppenerster wird, das ist wichtig - aber die Preise werden am Ende verteilt. Und wir wissen, wie K.o.-Runden sein können. Das kann immer eng sein in zwei Spielen. Da muss man seine Leistungen abrufen. Wie gesagt: Auf fünf, sechs Mannschaften wird es wieder hinauslaufen.

Frage: Haben Sie den Eindruck, dass im Fußball emotional langsam wieder Normalität einkehrt nach dem Terror von Paris?

Lahm: Es ist schwer für mich zu beurteilen, weil ich nicht vor dem Stadion war. Ich habe immer gesagt: Wir brauchen Vertrauen. Vertrauen in die Politik, in die Sicherheitsleute, denn die kennen sich aus bei dem Thema. Und ich habe da ein gutes Gefühl. Aber ich muss auch ehrlich sagen: Am vergangenen Wochenende hatte ich, weil es unser erstes Spiel nach Paris war, ein etwas mulmiges Gefühl. Jetzt war es schon wieder ein bisschen anders. Wie es in Zukunft sein wird, wird man sehen. Aber ich glaube, wir tun gut daran, wenn wir den zuständigen Leuten vertrauen.

Frage: Wie wichtig ist es, dass Jérôme Boateng seinen Vertrag wohl vorzeitig verlängern wird?

Lahm: Sehr wichtig. Er ist eine große Stütze für uns. Er hat sich unglaublich entwickelt, ist ein exzellenter Spieler, der immer mehr Verantwortung übernimmt. Es ist wichtig, dass man solche Spieler an den Verein binden kann.

Frage: Auch mit Thomas Müller, Manuel Neuer und David Alaba soll langfristig verlängert werden. Richtig aus Ihrer Sicht?

Lahm: Da gibt es kein richtig oder falsch, da gibt es nur richtig. Das sind Stützen, die alle das Herz am rechten Fleck haben, die das Wappen des FC Bayern auch in ihrem Herzen tragen. Und die muss man an den Verein binden. Die Identifikation ist enorm wichtig.

Frage: Wenn alle verlängern, denken Sie dann auch noch einmal darüber nach?

Lahm: Ich werde nicht einmal darüber nachdenken. Irgendwann bin ich in einem Alter, dann muss es auch mal gut sein. Ich werde keinen Vertrag mehr als aktiver Profi unterschreiben.

Frage: Am Samstag geht es in der Bundesliga gegen den Tabellenvierten Hertha BSC. Freuen Sie sich schon auf dieses Spitzenspiel?

Lahm: Wenn ich ehrlich bin: heute noch nicht. Wir haben gerade erst die Champions League hinter uns. Jetzt folgt die Regeneration, am Donnerstag ist frei, und dann werden wir uns auf das Wochenende fokussieren. Da stehen die nächsten drei Punkte vor der Tür. Die wollen wir wieder in München behalten - wie alle drei, vier Tage.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]

Bayern München ist dem Traumziel Mailand wieder ein Stück näher gekommen. Auf dem Weg ins Champions-League-Endspiel siegte der deutsche Rekordmeister gegen Olympiakos Piräus locker mit 4:0 und sicherte sich so schon einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase das Ticket fürs Achtelfinale. Auf DFB.de spricht Weltmeister- und Bayern-Kapitän Philipp Lahm über das vorzeitige Erreichen der nächsten Runde, die Titelfavoriten in der Königsklasse und anstehende Vertragsverlängerungen bei den Münchnern.

Frage: Herr Lahm, hätte der FC Bayern das Spiel auch zu neunt gewonnen?

Philipp Lahm: Am liebsten ist es uns, wenn wir elf gegen elf spielen. Dann hat man noch mehr Kontrolle, als wenn man in Unterzahl spielt. Diesmal hat uns in Unterzahl in die Karten gespielt, dass wir schon in Führung waren und der Gegner ein bisschen aufgegeben hatte. Am liebsten wäre es uns aber gewesen, wenn wir elf gegen elf zu Ende gespielt hätten. Und natürlich ist es schade für Holger Badstuber (der wegen Notbremse die Rote Karte gesehen hatte; Anm. d. Red.).

Frage: Wie wichtig ist es, bereits nach fünf von sechs Spielen Gruppensieger zu sein?

Lahm: Das ist sehr wichtig, weil das nächste wichtige Spiel erst im Februar oder März ist, im Achtelfinale. Es ist schön, dass wir die Gruppe jetzt schon erledigt haben. Wir haben noch ein Auswärtsspiel (am 9. Dezember bei Schlusslicht Dinamo Zagreb; Anm. d. Red.), das wollen wir auch ganz seriös angehen und gewinnen, weil es für die anderen noch um was geht. Aber es ist schön, wenn man Mitte oder Ende November schon sicher ist.

Frage: Wer kommt außer Bayern München und Barcelona noch für den Titel in der Champions League in Frage?

Lahm: Ich glaube, es gibt wie jedes Jahr fünf, sechs Mannschaften, die die Champions League gewinnen können. Es wird alles darauf ankommen, was dann in den entscheidenden Spielen ist, eben ab dem Achtelfinale bis in den Mai hinein. Es ist schön, wenn man Gruppenerster wird, das ist wichtig - aber die Preise werden am Ende verteilt. Und wir wissen, wie K.o.-Runden sein können. Das kann immer eng sein in zwei Spielen. Da muss man seine Leistungen abrufen. Wie gesagt: Auf fünf, sechs Mannschaften wird es wieder hinauslaufen.

Frage: Haben Sie den Eindruck, dass im Fußball emotional langsam wieder Normalität einkehrt nach dem Terror von Paris?

Lahm: Es ist schwer für mich zu beurteilen, weil ich nicht vor dem Stadion war. Ich habe immer gesagt: Wir brauchen Vertrauen. Vertrauen in die Politik, in die Sicherheitsleute, denn die kennen sich aus bei dem Thema. Und ich habe da ein gutes Gefühl. Aber ich muss auch ehrlich sagen: Am vergangenen Wochenende hatte ich, weil es unser erstes Spiel nach Paris war, ein etwas mulmiges Gefühl. Jetzt war es schon wieder ein bisschen anders. Wie es in Zukunft sein wird, wird man sehen. Aber ich glaube, wir tun gut daran, wenn wir den zuständigen Leuten vertrauen.

Frage: Wie wichtig ist es, dass Jérôme Boateng seinen Vertrag wohl vorzeitig verlängern wird?

Lahm: Sehr wichtig. Er ist eine große Stütze für uns. Er hat sich unglaublich entwickelt, ist ein exzellenter Spieler, der immer mehr Verantwortung übernimmt. Es ist wichtig, dass man solche Spieler an den Verein binden kann.

Frage: Auch mit Thomas Müller, Manuel Neuer und David Alaba soll langfristig verlängert werden. Richtig aus Ihrer Sicht?

Lahm: Da gibt es kein richtig oder falsch, da gibt es nur richtig. Das sind Stützen, die alle das Herz am rechten Fleck haben, die das Wappen des FC Bayern auch in ihrem Herzen tragen. Und die muss man an den Verein binden. Die Identifikation ist enorm wichtig.

Frage: Wenn alle verlängern, denken Sie dann auch noch einmal darüber nach?

Lahm: Ich werde nicht einmal darüber nachdenken. Irgendwann bin ich in einem Alter, dann muss es auch mal gut sein. Ich werde keinen Vertrag mehr als aktiver Profi unterschreiben.

Frage: Am Samstag geht es in der Bundesliga gegen den Tabellenvierten Hertha BSC. Freuen Sie sich schon auf dieses Spitzenspiel?

Lahm: Wenn ich ehrlich bin: heute noch nicht. Wir haben gerade erst die Champions League hinter uns. Jetzt folgt die Regeneration, am Donnerstag ist frei, und dann werden wir uns auf das Wochenende fokussieren. Da stehen die nächsten drei Punkte vor der Tür. Die wollen wir wieder in München behalten - wie alle drei, vier Tage.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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