Kwasniok beim KSC: "Herausforderungen machen das Leben interessant"

Die Gegensätze könnten kaum größer sein: In der vergangenen Saison qualifizierte sich die U 19 des Karlsruher SC als Vizemeister in der Süd/Südwest-Staffel der A-Junioren-Bundesliga für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, scheiterte im Halbfinale nur denkbar knapp am späteren Titelträger FC Schalke 04 (1:2, 1:1). Aktuell sieht es für die Badener ganz anders aus. Nach Abschluss der Hinserie ist der KSC mit acht Punkten aus 13 Partien Tabellenschlusslicht, der Rückstand auf das "rettende Ufer" beträgt fünf Zähler.

"Um einen neuen Impuls zu setzen und den Klassenverbleib der U 19 zu sichern", entschieden sich die Verantwortlichen des Vereins zu einem internen Trainerwechsel. Der bisherige U 17-Trainer Lukas Kwasniok übernahm Anfang Dezember die Aufgaben von Ramon Gehrmann, der bis dahin für die A-Junioren verantwortlich war. Gehrmann leitet dafür ab sofort die B-Junioren, die mit dem 34-jährigen Kwasniok eine starke Hinrunde gespielt hatten und auf Platz vier rangieren.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der neue U 19-Trainer Lukas Kwasniok mit dem Journalisten Christian Knoth über seinen vorläufigen Abschied von der U 17, die Gründe für seinen misslungenen Einstand in der Partie beim 1. FC Nürnberg, das Duell heute (ab 13 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth, das Rezept fürs angestrebte Ziel Klassenverbleib und persönliche Träume im Trainergeschäft.

DFB.de: Sowohl Ihr eigener Einstand als auch das Debüt von Ramon Gehrmann bei der U 17 sind missglückt. Für die U 19 gab es eine 0:1-Auswärtsniederlage beim 1. FC Nürnberg, die B-Junioren unterlagen der abstiegsbedrohten SpVgg Greuther Fürth sogar 0:3. Benötigen Sie beide erst einmal Zeit, um die jeweils neue Mannschaft kennenzulernen, Herr Kwasniok?

Lukas Kwasniok: Nein, wir hatten beide bereits vorher ein gewisses Bild von unserem neuem Team. Es sind andere Faktoren, die für die Misserfolge verantwortlich sind. In der U 19 arbeite ich mit einem sehr großen Kader, mir stehen 26 Spieler zur Verfügung. Was noch fehlte, war die Harmonie untereinander - es muss sich ein Teamspirit entwickeln. Auf diesem Weg haben wir in den wenigen Tagen miteinander schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. In Nürnberg haben wir außerdem eine starke Leistung gezeigt, waren vor dem gegnerischen Tor aber noch nicht überzeugend genug. Auch daran werden wir arbeiten. Verloren haben wir am Ende nur wegen eines unglücklichen Eigentores. In der U 17 ist es vor allem die Verletzungsseuche, die derzeit Probleme bereitet.

DFB.de: Stehen Sie in regelmäßigem Austausch mit Ramon Gehrmann?

Kwasniok: Ja, das war aber auch schon vor dem Tausch der Mannschaften so. Wir sitzen in einem Büro, stehen täglich stundenlang miteinander im Kontakt. Daran hat sich nichts geändert. Außer, dass bei Ramons Team jetzt die Sieben und bei meiner Mannschaft die Neun am Ende steht. (lacht)



Die Gegensätze könnten kaum größer sein: In der vergangenen Saison qualifizierte sich die U 19 des Karlsruher SC als Vizemeister in der Süd/Südwest-Staffel der A-Junioren-Bundesliga für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, scheiterte im Halbfinale nur denkbar knapp am späteren Titelträger FC Schalke 04 (1:2, 1:1). Aktuell sieht es für die Badener ganz anders aus. Nach Abschluss der Hinserie ist der KSC mit acht Punkten aus 13 Partien Tabellenschlusslicht, der Rückstand auf das "rettende Ufer" beträgt fünf Zähler.

"Um einen neuen Impuls zu setzen und den Klassenverbleib der U 19 zu sichern", entschieden sich die Verantwortlichen des Vereins zu einem internen Trainerwechsel. Der bisherige U 17-Trainer Lukas Kwasniok übernahm Anfang Dezember die Aufgaben von Ramon Gehrmann, der bis dahin für die A-Junioren verantwortlich war. Gehrmann leitet dafür ab sofort die B-Junioren, die mit dem 34-jährigen Kwasniok eine starke Hinrunde gespielt hatten und auf Platz vier rangieren.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der neue U 19-Trainer Lukas Kwasniok mit dem Journalisten Christian Knoth über seinen vorläufigen Abschied von der U 17, die Gründe für seinen misslungenen Einstand in der Partie beim 1. FC Nürnberg, das Duell heute (ab 13 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth, das Rezept fürs angestrebte Ziel Klassenverbleib und persönliche Träume im Trainergeschäft.

DFB.de: Sowohl Ihr eigener Einstand als auch das Debüt von Ramon Gehrmann bei der U 17 sind missglückt. Für die U 19 gab es eine 0:1-Auswärtsniederlage beim 1. FC Nürnberg, die B-Junioren unterlagen der abstiegsbedrohten SpVgg Greuther Fürth sogar 0:3. Benötigen Sie beide erst einmal Zeit, um die jeweils neue Mannschaft kennenzulernen, Herr Kwasniok?

Lukas Kwasniok: Nein, wir hatten beide bereits vorher ein gewisses Bild von unserem neuem Team. Es sind andere Faktoren, die für die Misserfolge verantwortlich sind. In der U 19 arbeite ich mit einem sehr großen Kader, mir stehen 26 Spieler zur Verfügung. Was noch fehlte, war die Harmonie untereinander - es muss sich ein Teamspirit entwickeln. Auf diesem Weg haben wir in den wenigen Tagen miteinander schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. In Nürnberg haben wir außerdem eine starke Leistung gezeigt, waren vor dem gegnerischen Tor aber noch nicht überzeugend genug. Auch daran werden wir arbeiten. Verloren haben wir am Ende nur wegen eines unglücklichen Eigentores. In der U 17 ist es vor allem die Verletzungsseuche, die derzeit Probleme bereitet.

DFB.de: Stehen Sie in regelmäßigem Austausch mit Ramon Gehrmann?

Kwasniok: Ja, das war aber auch schon vor dem Tausch der Mannschaften so. Wir sitzen in einem Büro, stehen täglich stundenlang miteinander im Kontakt. Daran hat sich nichts geändert. Außer, dass bei Ramons Team jetzt die Sieben und bei meiner Mannschaft die Neun am Ende steht. (lacht)

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DFB.de: Fiel Ihnen der vorläufige Abschied von der U 17 schwer?

Kwasniok: Definitiv. Wir haben zusammen die beste Hinrunde gespielt, die jemals eine Karlsruher U 17 hingelegt hat, konnten in 13 Spielen 28 Punkte holen. Wenn man dieses Team dann plötzlich verlassen muss, ist das erst einmal nicht angenehm. Allerdings hat mich die U 19 herzlich aufgenommen. Einige Spieler kannte ich ja bereits aus der vergangenen Saison.

DFB.de: Wie ist Ihr erster Eindruck von der neuen Mannschaft?

Kwasniok: Schon während der ersten Trainingseinheiten konnte ich erkennen, dass das Team mehr Qualität besitzt, als es die Platzierung aussagt. Etwas anderes hätte mich aber auch gewundert. Aus unserem Kader haben einige Akteure in der vergangen Saison noch die Endrunde um die Deutsche A-Junioren Meisterschaft gespielt. Viele haben mit mir in der B-Junioren-Bundesliga einen starken dritten Platz erreicht. Jetzt gilt es herauszufinden, warum es noch nicht läuft. Ein Ansatzpunkt ist, dass wir zwar einige hervorragende Individualisten im Team besitzen. Sie müssen aber noch lernen, ihre Stärken richtig anzuwenden und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

DFB.de: Zuletzt gab es für die A-Junioren vier Niederlagen in Folge. Was macht Sie optimistisch, dass Sie das Ruder herumreißen und die U 19 zum Klassenverbleib führen können?

Kwasniok: Es gilt, die vorhandene Qualität richtig und geschlossen einzusetzen und trotz der schlechten Ausgangslage mit Selbstvertrauen in die kommenden Aufgaben zu gehen. Sicherlich ist das in der Theorie leichter gesagt als in der Praxis getan. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir den Weg aus der Krise finden werden. Unser Ziel muss es sein, von den verbleibenden 13 Partien mindestens sechs Spiele zu gewinnen. Dann haben wir 26 Punkte auf dem Konto und gute Chancen, den Abstieg zu verhindern. Ich bin mir bewusst, dass dies eine Herkulesaufgabe ist. Aber erst solche spannenden und schwierigen Herausforderungen machen das Leben interessant.

DFB.de: Sie sprachen bereits die fehlende Harmonie innerhalb des Teams an. Haben Sie weitere Ansatzpunkte gefunden, die es zu verbessern gilt?

Kwasniok: Wir haben bereits 30 Gegentore kassiert - das sind eindeutig zu viele. Die bisher 20 erzielten Treffer hören sich besser an, als sie es in Wirklichkeit sind. Elf Tore wurden bei Niederlagen erzielt, haben also keine Punkte gebracht. Das hängt auch mit der Anfälligkeit in der Abwehr zusammen. Das 3:5 gegen den TSV 1860 München und das 3:6 gegen die TSG 1899 Hoffenheim sind passende Beispiele. Wir müssen daran arbeiten, hinten stabiler zu stehen und gleichzeitig mehr Profit aus unseren erzielten Toren zu schlagen.

DFB.de: Nun gastiert der KSC im letzten Spiel vor der Winterpause beim direkten Konkurrenten SpVgg Greuther Fürth. Mit welchem Ziel reisen Sie dorthin?

Kwasniok: Ich sehe eine realistische Chance, drei Punkte einzufahren. Ein Erfolgserlebnis vor der Winterpause wäre nicht nur für den Kopf wichtig, sondern vor allem auch deshalb, weil wir so den Abstand zu Fürth auf drei Zähler verkürzen könnten. Bei einer Niederlage wären es dagegen schon neun Punkte und wir würden zumindest Fürth vorerst aus den Augen verlieren. Aber selbst, wenn es mit dem Sieg nicht klappt: Auch dann haben wir noch zwölf Spiele Zeit, um die nötigen Punkte für den Klassenverbleib einzufahren.

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DFB.de: Haben Sie sich bereits über den Winterfahrplan Gedanken gemacht?

Kwasniok: Die Wintervorbereitung hat noch komplett mein Vorgänger geplant. Die einzige Änderung ist, dass wir bereits am 2. Januar - eine Woche früher als ursprünglich angedacht - wieder ins Training einsteigen werden. Unser Fokus liegt jetzt aber erst einmal zu 100 Prozent auf der Aufgabe in Fürth. Danach ist immer noch genügend Zeit, weitere organisatorische Dinge zu klären.

DFB.de: Sie sind seit Juli 2014 Nachwuchstrainer in Karlsruhe, waren zuvor für den Verbandsligisten TSV Reichenbach tätig. Wie kam es zu Ihrem Engagement beim KSC, bei dem Sie einst selbst im Juniorenbereich gespielt hatten?

Kwasniok: Reichenbach ist nur etwas mehr als zehn Kilometer von Karlsruhe entfernt. Ich habe dort viele frühere Nachwuchsspieler des KSC betreut, die nicht den direkten Sprung in den Profibereich geschafft hatten. So kam der Kontakt nach und nach zustande. Als dann das Angebot kam, für meinen Heimatverein zu arbeiten und erneut ein Teil der KSC-Familie zu werden, musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Was hat sich seit Ihrer aktiven Zeit im Nachwuchsbereich geändert?

Kwasniok: Als Jugendspieler hatte ich zwar nicht den Einblick, den ich heute als Nachwuchstrainer habe. Allerdings kann ich sagen, dass ich bisher jeden Tag mit Freude zum Trainingsgelände gefahren bin - damals genauso wie heute. Es sind auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, die hier immer gepasst haben und einem die Arbeit leicht machen. Der Verein schwelgt keineswegs im Luxus. Der KSC bietet aber dennoch gute Rahmenbedingungen, um Profifußballer zu werden. Daran hat sich nichts geändert. Wenn ich aber dennoch eine Veränderung nennen müsste, wäre es die Modernisierung des Nachwuchsleistungszentrums. Zumindest besteht heute nicht mehr die Gefahr, dass einem die eine oder andere Maus auf dem Trainingsgelände über den Weg läuft! (lacht)

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie in Ihrer Trainerkarriere? Wollen Sie irgendwann auch eine Profimannschaft im Seniorenbereich leiten?

Kwasniok: Ich bin eher ein Mensch, der wenig für die Zukunft plant. Ich lasse die Dinge lieber auf mich zukommen. Trotzdem würde ich lügen, wenn ich sage, dass ich nicht nach Höherem strebe. Dazu zählt zum Beispiel auch die Ausbildung zum Fußballlehrer, die ich gerne absolvieren möchte, sobald sich die Möglichkeit ergibt. Klar ist aber, dass ich das Rampenlicht des Profifußballs nicht für mein Lebensglück benötige. Vielleicht darf ich auch in den nächsten 20 Jahren die U 19 des Karlsruher SC leiten. Wer weiß?

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