Kuznik: "Fürs Pokalfinale zerreißt man sich"

Und schon steht das nächste Highlight auf dem Programm: Nachdem der 1. FFC Frankfurt am Sonntag souverän das Halbfinale der Champions League erreicht hat, steht am heutigen Mittwoch (ab 15.30 Uhr, live im hr-Fernsehen) das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Turbine Potsdam auf dem Programm - der ewig junge Klassiker im deutschen Frauenfußball also.

Peggy Kuznik hat lange für Potsdam gespielt, inzwischen ist sie Stammkraft in Frankfurt. Im DFB.de-Interview schaut die Abwehrspielerin kurz zurück auf die überzeugenden Leistungen in der Champions League. Aber viel wichtiger ist für die 28-Jährige der Blick nach vorne, denn der Traum von der Titelverteidigung in Köln ist nur noch zwei Schritte entfernt.

DFB.de: Frau Kuznik, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Halbfinals der Champions League! 5:0 und 7:0 gegen Bristol - hatten Sie sich die Aufgabe so leicht vorgestellt?

Peggy Kuznik: Die Ergebnisse lesen sich deutlich, keine Frage. Aber als leicht habe ich die Begegnungen nicht empfunden. Man sieht ja nicht die Arbeit, die hinter diesen Spielen steckt - das fängt schon in der Vorbereitung an. Unser Trainer Colin Bell hat sich intensiv mit Bristol Academy WFC beschäftigt und uns optimal auf diesen Gegner eingestellt. Man fährt nicht mal einfach so nach England und gewinnt da 5:0, da steckt schon etwas mehr dahinter. Man darf auch nicht vergessen, dass die Saison in England ja noch gar nicht begonnen hat.

DFB.de: War der FFC also so stark oder Bristol so schwach?

Kuznik: Ich denke, dass wir in beiden Spielen sehr stark aufgetreten sind und unsere gute Form der letzten Wochen bestätigt haben. Und Bristol war eben noch nicht richtig eingespielt, das waren wir auch noch nicht vor dem ersten Liga-Spieltag im August. Der unterschiedliche Terminkalender ist durchaus ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.

DFB.de: Im Halbfinale geht es nun gegen Bröndby aus Dänemark. Was erwarten Sie von dem Duell?

Kuznik: Bröndby hat mit Linköpings einen schwedischen Topklub ausgeschaltet - das ist schon mal ein Ausrufezeichen. Wir werden uns auch diesen Gegner optimal einstellen, denn eins ist klar: Zufällig erreicht man kein Champions-League-Halbfinale.



Und schon steht das nächste Highlight auf dem Programm: Nachdem der 1. FFC Frankfurt am Sonntag souverän das Halbfinale der Champions League erreicht hat, steht am heutigen Mittwoch (ab 15.30 Uhr, live im hr-Fernsehen) das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Turbine Potsdam auf dem Programm - der ewig junge Klassiker im deutschen Frauenfußball also.

Peggy Kuznik hat lange für Potsdam gespielt, inzwischen ist sie Stammkraft in Frankfurt. Im DFB.de-Interview schaut die Abwehrspielerin kurz zurück auf die überzeugenden Leistungen in der Champions League. Aber viel wichtiger ist für die 28-Jährige der Blick nach vorne, denn der Traum von der Titelverteidigung in Köln ist nur noch zwei Schritte entfernt.

DFB.de: Frau Kuznik, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Halbfinals der Champions League! 5:0 und 7:0 gegen Bristol - hatten Sie sich die Aufgabe so leicht vorgestellt?

Peggy Kuznik: Die Ergebnisse lesen sich deutlich, keine Frage. Aber als leicht habe ich die Begegnungen nicht empfunden. Man sieht ja nicht die Arbeit, die hinter diesen Spielen steckt - das fängt schon in der Vorbereitung an. Unser Trainer Colin Bell hat sich intensiv mit Bristol Academy WFC beschäftigt und uns optimal auf diesen Gegner eingestellt. Man fährt nicht mal einfach so nach England und gewinnt da 5:0, da steckt schon etwas mehr dahinter. Man darf auch nicht vergessen, dass die Saison in England ja noch gar nicht begonnen hat.

DFB.de: War der FFC also so stark oder Bristol so schwach?

Kuznik: Ich denke, dass wir in beiden Spielen sehr stark aufgetreten sind und unsere gute Form der letzten Wochen bestätigt haben. Und Bristol war eben noch nicht richtig eingespielt, das waren wir auch noch nicht vor dem ersten Liga-Spieltag im August. Der unterschiedliche Terminkalender ist durchaus ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.

DFB.de: Im Halbfinale geht es nun gegen Bröndby aus Dänemark. Was erwarten Sie von dem Duell?

Kuznik: Bröndby hat mit Linköpings einen schwedischen Topklub ausgeschaltet - das ist schon mal ein Ausrufezeichen. Wir werden uns auch diesen Gegner optimal einstellen, denn eins ist klar: Zufällig erreicht man kein Champions-League-Halbfinale.

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DFB.de: Lassen Sie uns nun über das anstehende DFB-Pokal-Halbfinale sprechen. Hat die Partie gegen Turbine Potsdam für Sie eine doppelte Bedeutung, weil es gegen einen Ihrer ehemaligen Vereine geht?

Kuznik: Mittlerweile nicht mehr. Ich habe ja schon oft gegen Potsdam gespielt, mit dem SC 07 Bad Neuenahr und auch schon mit dem 1. FFC Frankfurt. Die eigene Geschichte gerät da immer mehr in den Hintergrund. Es ist aber ein besonderes Spiel für uns alle, weil wir die Chance haben, das erste unserer Saisonziele zu erreichen. Wir wollen unbedingt wieder nach Köln.

DFB.de: Würde mit dem Einzug ins Endspiel ein weiterer Traum in Erfüllung gehen?

Kuznik: Alle Vereine, die sich für den DFB-Pokal qualifizieren, träumen insgeheim vom Finale in Köln. Und wir haben die Chance, uns zum zweiten Mal in Folge dafür zu qualifizieren. Das ist schon ein Traum, weil es im Vereinsfrauenfußball nicht allzu viele Highlights dieser Art gibt.

DFB.de: Sie haben den DFB-Pokal bereits viermal gewonnen. Denken Sie an ein bestimmtes Endspiel besonders zurück?

Kuznik: Mein erstes Finale in Berlin 2004. Ich war gerade einmal 17 Jahre alt und total beeindruckt von der Atmosphäre in diesem riesigen Stadion. Und dann haben wir mit Turbine Potsdam auch noch mit 3:0 gegen den 1. FFC Frankfurt gewonnen - das war einfach ein perfekter Tag.

DFB.de: Wie erlebt man als Spielerin die Stimmung rund um das Endspiel?

Kuznik: Leider nicht so wie als Zuschauer... Als Spielerin hat man keinen Kopf für das Drumherum, da zählt nur die Aufgabe. Wir fahren mit dem Bus in die Tiefgarage, und dann sind wir im wahrsten Sinne des Wortes im Tunnel. Was draußen so alles abgeht, davon bekommt man nichts mit. Was anderes ist es natürlich im Stadion selbst: Über 10.000 Zuschauer, die allein wegen eines Frauenfußballspiels kommen - das gibt's nach wie vor nicht alle Tage.

DFB.de: Sie gehen als Titelverteidiger ins Halbfinale. Erhöht das den Druck?

Kuznik: Also für mich spielt das auf dem Platz überhaupt keine Rolle. Okay, wir haben den DFB-Pokal in der letzten Saison gewonnen, aber dafür können wir uns jetzt nichts mehr kaufen. Wenn man die Chance hat, ein DFB-Pokalfinale zu erreichen, zerreißt man sich dafür. Ob man nun Titelverteidiger ist oder nicht - das ist zweitrangig.

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DFB.de: Wie stark schätzen Sie Turbine Potsdam ein?

Kuznik: Es ist keine neue Erkenntnis, dass man Turbine nie unterschätzen darf. Nachdem sie bei uns im ersten Spiel nach der Winterpause verloren hatten, waren sie schon fast abgeschrieben - und dann kam das 2:0 gegen Wolfsburg. Auch der erneuten Rückschlag mit dem 0:1 in München wird Potsdam nicht umwerfen, da bin ich mir sicher. Trainer Bernd Schröder wird seine Spielerinnen heiß machen und alles dafür tun, damit die Revanche für die Niederlage in der Bundesliga gelingt.

DFB.de: In der Meisterschaft haben Sie zuletzt mit dem FFC gegen Turbine 5:1 gewonnen. Wie ist dieses klare Resultat zu erklären?

Kuznik: Während der gesamten Wintervorbereitung hatten wir nur auf das Potsdam-Spiel hingearbeitet. Wir wussten, dass diese Partie ein Schlüsselspiel sein kann, wenn wir noch mal im Kampf um die Meisterschaft eingreifen wollen. Allen war klar, dass wir uns keine weiteren Punktverluste mehr erlauben dürfen. Und so haben wir an diesem Tag auch gespielt: Das war einfach eine richtig starke Leistung.

DFB.de: In der Allianz Frauen-Bundesliga stehen noch drei Begegnungen auf dem Programm. Sie haben wegen der Champions League noch eine Partie mehr auf dem Konto. Wie sehen Sie die Ausgangslage?

Kuznik: Es ist klar, dass wir die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand haben, wenn Bayern München seine restlichen Partien gewinnt. Am Sonntag in Sand haben sie sich ja keinen Ausrutscher erlaubt. Daher bringt es nichts, andauernd irgendwelche Rechnungen anzustellen und sich den Kopf über verschiedene Konstellationen zu zerbrechen. Tatsache ist, dass wir alle unsere Spiele gewinnen wollen, um zumindest Zweiter zu werden und uns wieder für die Champions League zu qualifizieren. Wenn's dann noch mehr werden sollte, hätten wir nichts dagegen...

DFB.de: Ihre zweite Saison in Frankfurt neigt sich dem Ende entgegen. Wie haben Sie die Zeit beim FFC bisher erlebt?

Kuznik: Es war bislang eine sehr intensive und auch schöne Zeit. Ich habe mich schnell im Team zurechtgefunden und mir meinen Platz in der ersten Elf erarbeitet - und das ist in einer so hervorragend besetzten Topmannschaft keine Selbstverständlichkeit. Man muss sich in jeder Trainingseinheit neu beweisen, immer wieder auf hohem Niveau.

DFB.de: Nachdem Sie nach der Winterpause schon fast abgeschlagen waren, könnte es nun sogar noch den totalen Triumph geben, das Triple...

Kuznik: ... aber das liegt eben nicht mehr in unserer Hand. In der Bundesliga wollen wir unbedingt wieder mindestens Zweiter werden, um auch nächstes Jahr international zu spielen. Und in den Cupwettbewerben wäre das Erreichen der Endspiele schon ein Erfolg. Aber klar: Als professionelle Sportlerin will man natürlich immer mehr, sonst hätte man seinen Beruf verfehlt. Ich würde mich letztlich auch nicht dagegen wehren, drei Titel zu holen.