Kunst auf dem Platz, Kunst am Zaun

Auf dem Feld drehen Mario Götze und Mesut Özil ihre Kringel, auf dem Zaun hat eine junge Malerin die eleganten Drehungen deutscher Nationalspieler vorweg genommen. Gemeinsam mit den Kindern des kleinen Fischerdorfes Santo André hat die 21 Jahre junge Theresa Ernst die Sichtblende rund um den Trainingsplatz der deutschen Mannschaft zu einem Ereignis gemacht. Zu einem wunderschönen, fröhlichen Blickfang. Kreativität auf dem Platz, Farbenfreude und Fantasie auch auf der Umrandung.

"„Ich habe die Kinder einer Kindertagesstätte in Santo André angesprochen, die haben begeistert mitgemalt“", berichtet Theresa Ernst, sonst Studentin an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung, von ihrem brasilianischen Malkurs. Fünf Jugendliche und 20 Kinder unterstützten die junge Künstlerin. Tagsüber. Spätabends unterstützte sie ein Scheinwerfer: „"Ich wollte unbedingt fertig sein, wenn die deutsche Mannschaft das erste Mal in Santo André trainiert."“ Am Samstag also stand sie 14 Stunden an ihrem Zaun - 2,40 Meter hoch, rund 100 Meter lang. Die Motive stammen aus Bildern der Kinder. Viel grün, blau und gelb, die Farben Brasiliens. Inspiration lieferte indes nicht die Kunst, sondern der Wunsch nach Gemeinschaft. „"Ich fand, dass dieser Platz auch den Leuten von Santo André gehören sollte, dass die Kinder des Dorfes hier eine Rolle spielen müssen.“"

Vater Rasen, Tochter Kunst

Teresa Ernsts Werk verzaubert, das Werk ihres Vaters überzeugt. Rainer Ernst hat den Rasen des deutschen Trainingsplatzes angelegt. Insgesamt 20.000 Quadratmeter sattestes Grün. Der Landschaftsarchitekt ist eine Choriphäe des Rasenbaus, ein international anerkannter Spezialist. 2006 hatte er den deutschen WM-Rasen gezüchtet. Ob Berliner Olympiastadion oder Allianz-Arena, Leverkusen oder Bielefeld, alle haben ihm vertraut. „"Beruflich meine größte Herausforderung aber war hier der Platz. Vor einem halben Jahr stand hier nur Busch. Die Tiere hier haben wir eingefangen und neu ausgesetzt, dann begann das Roden“", so Rainer Ernst.

Viel ist geschehen in kurzer Zeit. Wo noch vor einem halben Jahr Schlangen, Skorpione und Echsen ihr Habitat hatten, trainiert jetzt die deutsche Mannschaft auf Wembley-würdigen Grün. „"Ich musste hier mit fachfremdem Personal auskommen, ein Labor stand auch nicht zur Verfügung"“, sagt Ernst. Trotz widriger Bedingungen, Ernst hat es (wieder einmal) geschafft. Bermudagras Typ Celebration hat er verlegt. Dieselbe Sorte, auf der im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro in rund fünf Woche das Finale gespielt wird.

Was also ist das größere Kunstwerk, Raines Rasen oder Theresas Zaun? Theresa Ernst muss laut loslachen: „"Der Rasen von Papa ist schon wichtiger."“

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Auf dem Feld drehen Mario Götze und Mesut Özil ihre Kringel, auf dem Zaun hat eine junge Malerin die eleganten Drehungen deutscher Nationalspieler vorweg genommen. Gemeinsam mit den Kindern des kleinen Fischerdorfes Santo André hat die 21 Jahre junge Theresa Ernst die Sichtblende rund um den Trainingsplatz der deutschen Mannschaft zu einem Ereignis gemacht. Zu einem wunderschönen, fröhlichen Blickfang. Kreativität auf dem Platz, Farbenfreude und Fantasie auch auf der Umrandung.

"„Ich habe die Kinder einer Kindertagesstätte in Santo André angesprochen, die haben begeistert mitgemalt“", berichtet Theresa Ernst, sonst Studentin an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung, von ihrem brasilianischen Malkurs. Fünf Jugendliche und 20 Kinder unterstützten die junge Künstlerin. Tagsüber. Spätabends unterstützte sie ein Scheinwerfer: „"Ich wollte unbedingt fertig sein, wenn die deutsche Mannschaft das erste Mal in Santo André trainiert."“ Am Samstag also stand sie 14 Stunden an ihrem Zaun - 2,40 Meter hoch, rund 100 Meter lang. Die Motive stammen aus Bildern der Kinder. Viel grün, blau und gelb, die Farben Brasiliens. Inspiration lieferte indes nicht die Kunst, sondern der Wunsch nach Gemeinschaft. „"Ich fand, dass dieser Platz auch den Leuten von Santo André gehören sollte, dass die Kinder des Dorfes hier eine Rolle spielen müssen.“"

Vater Rasen, Tochter Kunst

Teresa Ernsts Werk verzaubert, das Werk ihres Vaters überzeugt. Rainer Ernst hat den Rasen des deutschen Trainingsplatzes angelegt. Insgesamt 20.000 Quadratmeter sattestes Grün. Der Landschaftsarchitekt ist eine Choriphäe des Rasenbaus, ein international anerkannter Spezialist. 2006 hatte er den deutschen WM-Rasen gezüchtet. Ob Berliner Olympiastadion oder Allianz-Arena, Leverkusen oder Bielefeld, alle haben ihm vertraut. „"Beruflich meine größte Herausforderung aber war hier der Platz. Vor einem halben Jahr stand hier nur Busch. Die Tiere hier haben wir eingefangen und neu ausgesetzt, dann begann das Roden“", so Rainer Ernst.

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Viel ist geschehen in kurzer Zeit. Wo noch vor einem halben Jahr Schlangen, Skorpione und Echsen ihr Habitat hatten, trainiert jetzt die deutsche Mannschaft auf Wembley-würdigen Grün. „"Ich musste hier mit fachfremdem Personal auskommen, ein Labor stand auch nicht zur Verfügung"“, sagt Ernst. Trotz widriger Bedingungen, Ernst hat es (wieder einmal) geschafft. Bermudagras Typ Celebration hat er verlegt. Dieselbe Sorte, auf der im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro in rund fünf Woche das Finale gespielt wird.

Was also ist das größere Kunstwerk, Raines Rasen oder Theresas Zaun? Theresa Ernst muss laut loslachen: „"Der Rasen von Papa ist schon wichtiger."“