KSC-Coach Tim Walter: "Wir leben und lieben das Offensivspiel"

Seit neun Jahren ist Tim Walter im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig: Zunächst als Co-Trainer bei der U 19, dann als Chef der U 15 und U 17. Seit Saisonbeginn ist der 39-Jährige für die U 19 in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga verantwortlich - und klopft mit seiner Mannschaft an der Tür zur Meisterschaftsendrunde.

Hinter dem Titelverteidiger 1899 Hoffenheim (49 Punkte) und dem FC Bayern München belegen die Badischen Rang drei. Nur wegen der schwächeren Tordifferenz liegt der KSC hinter den Bayern (beide 42 Zähler) zurück. Der zweite Platz würde ebenfalls reichen, um das Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zu erreichen. Im aktuellenDFB.de-Interview spricht Tim Walter mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Situation in der Meisterschaft, die Lust am Offensivfußball und den Stand der Ausbildung.

DFB.de: Sind Sie der erste Trainer, der eine U 19-Mannschaft des Karlsruher SC in das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft führt, Herr Walter?

Tim Walter: (lacht) Da hätte ich ganz bestimmt nichts gegen. Wir tun aber gut daran, den Fokus nur auf die nächste Aufgabe zu legen.

DFB.de: Die Chancen, als Meisterschaftszweiter zumindest in das Halbfinale einzuziehen, stehen nicht schlecht. Was muss Ihre Mannschaft in die Waagschale werfen, um den entscheidenden Schritt zu gehen?

Walter: Tabellenführer und Titelverteidiger 1899 Hoffenheim legt in dieser Saison die größte Konstanz an den Tag und wird sich Rang eins nicht mehr nehmen lassen. Unsere Ausgangsposition ist gut. Es gibt aber noch mehrere Mannschaften, für die alles möglich ist. Wir wollen nun am Freitag gegen Saarbrücken unsere Hausaufgaben machen. Dann haben wir acht Tage später beim direkten Konkurrenten FC Bayern München ein absolutes Top-Spiel.

DFB.de: Sieben Siege holte Ihre Mannschaft aus den vergangenen acht Partien (eine Niederlage beim 1:2 gegen Greuther Fürth, Anm. d. Red.). Gerade im Nachwuchsbereich sind solche Serien nicht unbedingt an der Tagesordnung.

Walter: Bei uns zeigt die Entwicklungskurve konstant nach oben. Jeder Einzelne hat sich im Saisonverlauf körperlich, technisch und taktisch verbessert. Das zieht sich durch die gesamte Mannschaft. Auch die Spieler, die nicht so viel Einsatzzeit bekommen, tragen ihren Teil dazu bei, damit alle einen Schritt nach vorn machen. Meine Spieler machen mir die Sache bei der Kaderzusammenstellung am Wochenende sehr schwer.



Seit neun Jahren ist Tim Walter im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig: Zunächst als Co-Trainer bei der U 19, dann als Chef der U 15 und U 17. Seit Saisonbeginn ist der 39-Jährige für die U 19 in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga verantwortlich - und klopft mit seiner Mannschaft an der Tür zur Meisterschaftsendrunde.

Hinter dem Titelverteidiger 1899 Hoffenheim (49 Punkte) und dem FC Bayern München belegen die Badischen Rang drei. Nur wegen der schwächeren Tordifferenz liegt der KSC hinter den Bayern (beide 42 Zähler) zurück. Der zweite Platz würde ebenfalls reichen, um das Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zu erreichen. Im aktuellenDFB.de-Interview spricht Tim Walter mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Situation in der Meisterschaft, die Lust am Offensivfußball und den Stand der Ausbildung.

DFB.de: Sind Sie der erste Trainer, der eine U 19-Mannschaft des Karlsruher SC in das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft führt, Herr Walter?

Tim Walter: (lacht) Da hätte ich ganz bestimmt nichts gegen. Wir tun aber gut daran, den Fokus nur auf die nächste Aufgabe zu legen.

DFB.de: Die Chancen, als Meisterschaftszweiter zumindest in das Halbfinale einzuziehen, stehen nicht schlecht. Was muss Ihre Mannschaft in die Waagschale werfen, um den entscheidenden Schritt zu gehen?

Walter: Tabellenführer und Titelverteidiger 1899 Hoffenheim legt in dieser Saison die größte Konstanz an den Tag und wird sich Rang eins nicht mehr nehmen lassen. Unsere Ausgangsposition ist gut. Es gibt aber noch mehrere Mannschaften, für die alles möglich ist. Wir wollen nun am Freitag gegen Saarbrücken unsere Hausaufgaben machen. Dann haben wir acht Tage später beim direkten Konkurrenten FC Bayern München ein absolutes Top-Spiel.

DFB.de: Sieben Siege holte Ihre Mannschaft aus den vergangenen acht Partien (eine Niederlage beim 1:2 gegen Greuther Fürth, Anm. d. Red.). Gerade im Nachwuchsbereich sind solche Serien nicht unbedingt an der Tagesordnung.

Walter: Bei uns zeigt die Entwicklungskurve konstant nach oben. Jeder Einzelne hat sich im Saisonverlauf körperlich, technisch und taktisch verbessert. Das zieht sich durch die gesamte Mannschaft. Auch die Spieler, die nicht so viel Einsatzzeit bekommen, tragen ihren Teil dazu bei, damit alle einen Schritt nach vorn machen. Meine Spieler machen mir die Sache bei der Kaderzusammenstellung am Wochenende sehr schwer.

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DFB.de: Woran müssen Sie noch besonders arbeiten?

Walter: In allen Bereichen gibt es Luft nach oben. Wir müssen zum Beispiel noch etwas abgezockter werden. Grundsätzlich spielen wir sehr offensiv und forsch. In einigen Situationen wäre die Handbremse sicher nicht schlecht. Dennoch werde ich unsere Mannschaft in dieser Beziehung nicht bremsen.

DFB.de: Kein einziges Spiel mit KSC-Beteiligung endete 0:0. Das ist also kein Zufall?

Walter: Genau! Wir leben und lieben das Offensivspiel. Darüber definieren wir uns, das pflegen wir. Ich gewinne lieber 6:5 als 1:0. Es entspricht der Mentalität der Mannschaft, immer wieder den Weg nach vorne zu suchen. Dass dabei defensiv auch mal etwas schief geht, ist ganz normal.

DFB.de: Am 12. Spieltag gab es ein 3:7 gegen den FSV Mainz 05. Warum hat sich Ihre Mannschaft davon nicht aus der Bahn werfen lassen?

Walter: Innerhalb unserer Mannschaft gibt es einen hervorragenden Teamgeist und große Harmonie. Deshalb war das 3:7 kein Anlass zur Sorge, sondern nur eine Ausnahme. Die Spieler wussten auch nach dieser herben Niederlage, dass sie es können. Personell hatten wir in jener Saisonphase auch mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen.

DFB.de: Aufgabe einer U 19 ist auch immer die Ausbildung. Wer steht vor dem Sprung?

Walter: Boubacar Barry hatte schon Einsätze bei den Profis. Ich denke nicht, dass er noch häufig bei uns aufschlagen wird, wenn er seine Verletzung überstanden hat. Marvin Mehlem, Matthias Bader und Jannik Dehm trainieren teilweise schon fest bei der ersten Mannschaft. Sie alle klopfen also als bereits an den Profibereich und ich bin sicher, dass weitere Spieler folgen.

DFB.de: Für Sie ist es die erste Saison als A-Junioren-Trainer. Mussten Sie sich groß umgewöhnen?

Walter: Ich bin seit neun Jahren beim KSC und kannte daher schon vorher alle Spieler. Es herrscht eine große Vertrautheit. Deshalb fiel mir der Sprung leicht.

DFB.de: Nächster Gegner ist der abstiegsbedrohte Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Das Hinspiel ging 1:4 verloren. Folgt nun die Revanche?

Walter: Wir freuen uns auf eine Abendpartie. Das ist in der Junioren-Bundesliga nicht alltäglich. Die Niederlage aus dem Hinspiel haben wir nicht vergessen. Saarbrücken stand damals tief und hat uns in der Offensive mit Kontern vor Probleme gestellt. Der Respekt ist groß. Wir werden allerdings alles daran setzen, um den Spieß diesmal umzudrehen.