Kroatien: Die "Feurigen" dank Kovac-Brüdern wieder obenauf

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute: Kroatien aus Gruppe A.

Zum vierten Mal nach 1998, 2002 und 2006 ist Kroatien bei einer WM dabei. Die "Feurigen" sind nach mäßiger Qualifikation auch dank des Brüderpaars Niko und Robert Kovac wieder heiß.

Ein Brüderpaar aus Berlin und zahlreiche Spieler mit Bundesliga-Erfahrung stehen hinter dem jüngsten Aufschwung der kroatischen Nationalmannschaft. Seit Oktober sitzen Niko und Robert Kovac, einst gemeinsam bei Bayern München und Bayer Leverkusen aktiv, auf der Trainerbank, Niko (42) als Chef, Robert (39) als Assistent. "Wir kennen uns in- und auswendig. Das klappt gut", sagt Robert. Die Brüder waren zuvor bei der U 21 tätig, nach dem Rücktritt von Igor Stimac wurden sie befördert. Neun Punkte betrug damals der Rückstand auf Gruppensieger Belgien, nur mit Mühe konnte der Nachbar und Rivale Serbien auf Distanz gehalten werden. In den Play-offs gegen Island (0:0, 2:0) löste das Team auf den letzten Drücker das WM-Ticket.

Die Stars der Mannschaft sind neben Luka Modric (Real Madrid) oder Kapitän Darijo Srna (Schachtjor Donezk) die Bundesliga-Torjäger Ivica Olic (VfL Wolfsburg) und Mario Mandzukic (Bayern München). Mandzukic schoss auch gegen Island das wichtige 1:0, sah anschließend aber die Rote Karte und ist in Brasilien mindestens ein Spiel gesperrt. Bei der WM verzichten muss Kroatien auf Josip Simuic. Der frühere Herthaner wurde von der FIFA wegen einer faschistischen Entgleisung nach dem Spiel gegen Island für zehn Spiele gesperrt.

Mit viel Bundesligaerfahrung zur WM

Auch ohne Simunic - viele Stützen des Teams haben Deutschland-Erfahrung. Ivan Perisic (VfL Wolfsburg) etwa oder die ehemaligen Bundesliga-Legionäre Mladen Petric (Borussia Dortmund, Hamburger SV) oder Ivan Rakitic (Schalke 04). Starke Individualisten, deren Egoismus in der Qualifikation zum Problem wurde. "Jeder muss für den anderen da sein. Dann haben wir ein Team auf gutem europäischem Niveau", sagt Niko Kovac.

Wenn der Trainer seine Spieler beobachten will, muss er jedes Mal eine Europareise antreten. Nur vier der 27 Profis aus dem Aufgebot für die Island-Duelle spielen in der heimischen Liga - alle bei Dinamo Zagreb. Die Überlegenheit des Serienmeisters (acht Titel in Folge) ist einer der Gründe für den Zuschauerschwund in den Stadien, auch der Erzrivale Hajduk Split hat den Anschluss verloren.

Doch anders als bei vielen Nachbarn aus dem ehemaligen Jugoslawien hat die Nationalmannschaft nicht unter der mangelnden Attraktivität der Liga gelitten. Von den Mannschaften aus dem ehemaligen Jugoslawien ist Kroatien die mit Abstand erfolgreichste. In Brasilien sind die "Feurigen" bereits zum vierten Mal (nach 1998, 2002 und 2006) bei einer WM vertreten. 1998 in Frankreich sprang sogar der dritte Platz heraus, nach einem denkwürdigen 3:0 im Viertelfinale gegen Deutschland. Ein Spie, das in seiner Bedeutung für die erst 1991 unabhängig gewordene Nation Kroatien in etwa vergleichbar ist mit dem "Wunder von Bern" für Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Im Januar 1999 belegte Kroatien auch in der FIFA-Weltrangliste Rang drei und damit seine bis heute beste Platzierung. Ein "Wunder von Rio de Janeiro" würde zumindest die Rückkehr in die Top 10 bedeuten.

[sl]

Am 12. Juni geht es los: Gastgeber Brasilien eröffnet gegen Kroatien die FIFA WM 2014. 32 Teams, darunter natürlich die deutsche Nationalmannschaft, verteilen sich auf acht Gruppen. Das große Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. DFB.de stellt in täglicher Folge alle Teilnehmer vor. Heute: Kroatien aus Gruppe A.

Zum vierten Mal nach 1998, 2002 und 2006 ist Kroatien bei einer WM dabei. Die "Feurigen" sind nach mäßiger Qualifikation auch dank des Brüderpaars Niko und Robert Kovac wieder heiß.

Ein Brüderpaar aus Berlin und zahlreiche Spieler mit Bundesliga-Erfahrung stehen hinter dem jüngsten Aufschwung der kroatischen Nationalmannschaft. Seit Oktober sitzen Niko und Robert Kovac, einst gemeinsam bei Bayern München und Bayer Leverkusen aktiv, auf der Trainerbank, Niko (42) als Chef, Robert (39) als Assistent. "Wir kennen uns in- und auswendig. Das klappt gut", sagt Robert. Die Brüder waren zuvor bei der U 21 tätig, nach dem Rücktritt von Igor Stimac wurden sie befördert. Neun Punkte betrug damals der Rückstand auf Gruppensieger Belgien, nur mit Mühe konnte der Nachbar und Rivale Serbien auf Distanz gehalten werden. In den Play-offs gegen Island (0:0, 2:0) löste das Team auf den letzten Drücker das WM-Ticket.

Die Stars der Mannschaft sind neben Luka Modric (Real Madrid) oder Kapitän Darijo Srna (Schachtjor Donezk) die Bundesliga-Torjäger Ivica Olic (VfL Wolfsburg) und Mario Mandzukic (Bayern München). Mandzukic schoss auch gegen Island das wichtige 1:0, sah anschließend aber die Rote Karte und ist in Brasilien mindestens ein Spiel gesperrt. Bei der WM verzichten muss Kroatien auf Josip Simuic. Der frühere Herthaner wurde von der FIFA wegen einer faschistischen Entgleisung nach dem Spiel gegen Island für zehn Spiele gesperrt.

Mit viel Bundesligaerfahrung zur WM

Auch ohne Simunic - viele Stützen des Teams haben Deutschland-Erfahrung. Ivan Perisic (VfL Wolfsburg) etwa oder die ehemaligen Bundesliga-Legionäre Mladen Petric (Borussia Dortmund, Hamburger SV) oder Ivan Rakitic (Schalke 04). Starke Individualisten, deren Egoismus in der Qualifikation zum Problem wurde. "Jeder muss für den anderen da sein. Dann haben wir ein Team auf gutem europäischem Niveau", sagt Niko Kovac.

Wenn der Trainer seine Spieler beobachten will, muss er jedes Mal eine Europareise antreten. Nur vier der 27 Profis aus dem Aufgebot für die Island-Duelle spielen in der heimischen Liga - alle bei Dinamo Zagreb. Die Überlegenheit des Serienmeisters (acht Titel in Folge) ist einer der Gründe für den Zuschauerschwund in den Stadien, auch der Erzrivale Hajduk Split hat den Anschluss verloren.

Doch anders als bei vielen Nachbarn aus dem ehemaligen Jugoslawien hat die Nationalmannschaft nicht unter der mangelnden Attraktivität der Liga gelitten. Von den Mannschaften aus dem ehemaligen Jugoslawien ist Kroatien die mit Abstand erfolgreichste. In Brasilien sind die "Feurigen" bereits zum vierten Mal (nach 1998, 2002 und 2006) bei einer WM vertreten. 1998 in Frankreich sprang sogar der dritte Platz heraus, nach einem denkwürdigen 3:0 im Viertelfinale gegen Deutschland. Ein Spie, das in seiner Bedeutung für die erst 1991 unabhängig gewordene Nation Kroatien in etwa vergleichbar ist mit dem "Wunder von Bern" für Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Im Januar 1999 belegte Kroatien auch in der FIFA-Weltrangliste Rang drei und damit seine bis heute beste Platzierung. Ein "Wunder von Rio de Janeiro" würde zumindest die Rückkehr in die Top 10 bedeuten.