Kramny: "Wollen uns langes Zittern ersparen"

Neben Rot-Weiß Erfurt ist die U 23 des VfB Stuttgart die einzige Mannschaft, die seit Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 bis heute ununterbrochen dabei ist. Nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Punkten aus den ersten zehn Partien hat sich die Mannschaft von Trainer

Trainer Jürgen Kramny stabilisiert. Dank sieben Zählern aus den vergangenen drei Begegnungen stellte Stuttgart den Anschluss an die Nichtabstiegsränge her. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Jürgen Kramny über den holprigen Saisonstart, die Stimmung im Verein und die besondere Bedeutung der U 23.

DFB.de: Mit dem jüngsten 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers hat der VfB II den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt. Ein Derbysieg zur rechten Zeit, Herr Kramny?

Jürgen Kramny: Der Sieg hat gut getan. Auch mit der Art und Weise, wie der Erfolg zustande kam, war ich zufrieden. Zum zweiten Mal in dieser Saison haben wir einen Rückstand in einen Dreier verwandelt. Darüber hinaus waren die Punkte wichtig, um den Anschluss zu halten.

DFB.de: Aus den zurückliegenden drei Partien hat die Stuttgarter U 23 sieben Zähler geholt. Kommt Ihre Mannschaft langsam ins Rollen?

Kramny: Dank der kleinen Serie konnten wir uns an den vergangenen drei Spieltagen jeweils um einen Platz verbessern. Wenn wir so weitermachen, sind wir zur Winterpause Zehnter (lacht). Im Ernst: Die Mannschaft hat sich stabilisiert. Ich glaube, dass wir das Derby an den ersten fünf Spieltagen noch verloren hätten. Das spricht dafür, dass die Mannschaft an Glauben gewonnen hat.

DFB.de: Worin lagen zu Saisonbeginn die größten Schwierigkeiten?

Kramny: Besonders die Anpassung an den Männerfußball war für viele der Spieler, die aus der U 19 kamen, eine Herausforderung. Wir haben frisch, aber naiv gespielt. Mittlerweile agieren wir mit einer viel besseren Balance, die dazu geführt hat, dass Gegentreffer deutlich seltener geworden sind. Auch in den Zweikämpfen präsentieren wir uns nun ganz anders.



Neben Rot-Weiß Erfurt ist die U 23 des VfB Stuttgart die einzige Mannschaft, die seit Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 bis heute ununterbrochen dabei ist. Nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Punkten aus den ersten zehn Partien hat sich die Mannschaft von Trainer

Trainer Jürgen Kramny stabilisiert. Dank sieben Zählern aus den vergangenen drei Begegnungen stellte Stuttgart den Anschluss an die Nichtabstiegsränge her. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Jürgen Kramny über den holprigen Saisonstart, die Stimmung im Verein und die besondere Bedeutung der U 23.

DFB.de: Mit dem jüngsten 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers hat der VfB II den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt. Ein Derbysieg zur rechten Zeit, Herr Kramny?

Jürgen Kramny: Der Sieg hat gut getan. Auch mit der Art und Weise, wie der Erfolg zustande kam, war ich zufrieden. Zum zweiten Mal in dieser Saison haben wir einen Rückstand in einen Dreier verwandelt. Darüber hinaus waren die Punkte wichtig, um den Anschluss zu halten.

DFB.de: Aus den zurückliegenden drei Partien hat die Stuttgarter U 23 sieben Zähler geholt. Kommt Ihre Mannschaft langsam ins Rollen?

Kramny: Dank der kleinen Serie konnten wir uns an den vergangenen drei Spieltagen jeweils um einen Platz verbessern. Wenn wir so weitermachen, sind wir zur Winterpause Zehnter (lacht). Im Ernst: Die Mannschaft hat sich stabilisiert. Ich glaube, dass wir das Derby an den ersten fünf Spieltagen noch verloren hätten. Das spricht dafür, dass die Mannschaft an Glauben gewonnen hat.

DFB.de: Worin lagen zu Saisonbeginn die größten Schwierigkeiten?

Kramny: Besonders die Anpassung an den Männerfußball war für viele der Spieler, die aus der U 19 kamen, eine Herausforderung. Wir haben frisch, aber naiv gespielt. Mittlerweile agieren wir mit einer viel besseren Balance, die dazu geführt hat, dass Gegentreffer deutlich seltener geworden sind. Auch in den Zweikämpfen präsentieren wir uns nun ganz anders.

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DFB.de: Hatten Sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt Sorgen gemacht?

Kramny: Es hätten aus den zurückliegenden drei Begegnungen durchaus auch nur zwei Punkte sein können. Dann würden wir jetzt sicher über ganz andere Dinge reden. Selbstverständlich macht man sich als Trainer seine Gedanken, wenn es über einen längeren Zeitraum nicht läuft. Das 3:0 gegen Fortuna Köln am 11. Spieltag war daher sehr wichtig. Für uns war das ein Aha-Erlebnis.

DFB.de: Zwischenzeitlich standen sieben Spiele in Serie ohne Sieg zu Buche. Wie sehr nagt das - gerade bei einer extrem jungen Mannschaft - am Selbstvertrauen?

Kramny: Das war in der Tat nicht einfach. In den Nachbesprechungen der Spiele gab es nicht allzu viele Szenen, die positiv waren. Man muss die Fehler ansprechen. Das kann jedoch dafür sorgen, dass der Kopf in die falsche Richtung arbeitet. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie die Tabelle einmal beiseitelassen sollen. Mögliche Kritik hätte ich ausschließlich auf mich genommen. Die Jungs sollten einfach frei aufspielen.

DFB.de: Die Bundesliga-Mannschaft steckt in einer ganz ähnlichen Situation, landete zuletzt aber ebenfalls einen kleinen Befreiungsschlag. Hat das Auswirkungen auf die Stimmung?

Kramny: Jede Trainingswoche ist einfacher, wenn zu Beginn ein Erfolg steht. Im anderen Fall wird zwar auch konzentriert trainiert. Eine gewisse Verkrampfung ist jedoch immer dabei. Beide Trainerteams haben in den schwachen Phasen dennoch daran gearbeitet, für gute Stimmung zu sorgen.

DFB.de: Welche Fehler führten bisher am häufigsten zu Punktverlusten?

Kramny: Die mangelnde Kompaktheit war eines unserer größten Probleme. Wir wollten den Gegner hoch angreifen, haben das aber nur selten im Verbund gemacht. Dadurch hatten die anderen Mannschaften zu viel Platz. Einige individuelle Fehler kamen noch hinzu.

DFB.de: In der abgelaufenen Spielzeit musste Ihre Mannschaft bis drei Spieltage vor dem Saisonende um den Klassenverbleib zittern. Wie geht es diesmal aus?

Kramny: Uns allen ist bewusst, dass uns nach dem Umbruch vor der Saison eine schwierige Runde bevorsteht. Der Kader wurde schließlich noch einmal verjüngt. Ein langes Zittern - möglicherweise bis zum 38. Spieltag - wollen wir uns aber ersparen.

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DFB.de: In welchen Bereichen ist eine Steigerung möglichst schnell erforderlich?

Kramny: Es geht darum, den eingeschlagenen Weg Schritt für Schritt weiter zu gehen. Unsere Hauptaufgabe ist die Ausbildung. Es gibt allerdings auch hier eine Wechselwirkung. Spielt die Mannschaft besser, wird auch der Einzelne besser. Negativphasen können die Entwicklung dabei durchaus positiv beeinflussen. Nicht nur das Trainerteam, auch unsere Routiniers Daniel Vier, Tobias Rathgeb und Marco Grüttner geben dabei Hilfestellungen.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat die ununterbrochene Zugehörigkeit zur 3. Liga für den Verein?

Kramny: Die U 23 genießt beim VfB grundsätzlich einen hohen Stellenwert. Der Verein hat gute Erfahrungen gemacht. Ich denke da zum Beispiel an Nationalspieler wie Sami Khedira oder Antonio Rüdiger, die über die zweite Mannschaft den Sprung zu den Profis geschafft hatten. In der 3. Liga werden junge Talente optimal gefordert. Duelle mit Vereinen wie Arminia Bielefeld und den MSV Duisburg in der abgelaufenen Saison, Dynamo Dresden oder VfL Osnabrück sind von der Atmosphäre her nicht weit weg von der Bundesliga.

DFB.de: Nur noch Rot-Weiß Erfurt ist seit Einführung der 3. Liga ebenfalls ohne Unterbrechung dabei. Wie stolz sind Sie, Ihren Teil dazu beigetragen zu haben?

Kramny: Mein Trainerteam und ich wollen immer das Optimale herausholen. Für uns heißt das in der 3. Liga - rein sportlich - Klassenverbleib. Dass wir schon im fünften Jahr zusammenarbeiten, ist ein großer Vorteil. Wir wissen, wie wir mit Phasen umgehen müssen, in denen es nicht so gut läuft. Eine besondere Herausforderung liegt darin, Jahr für Jahr eine neue Mannschaft aufbauen zu müssen. Im Idealfall greifen wir nicht auf externe Verstärkungen zurück. Die können zwar für frischen Wind sorgen. Unser Bestreben ist es aber, die Mannschaft mit Spielern aus der eigenen Jugend zusammenzustellen.

DFB.de: Nächster Gegner ist am Samstag der VfR Aalen. Was muss Ihre Mannschaft auf der Schwäbischen Alb zeigen, damit die aktuelle Serie nicht reißt?

Kramny: Das ist für uns erneut ein Derby. Ich erwarte eine offene Begegnung, in der wir dem VfR nicht viele Räume geben dürfen. In den Zweikämpfen müssen wir mit der nötigen Aggressivität dagegen halten. Es gilt, trotz des Positivlaufs auf keinen Fall nachlässig zu werden.