Frank Kramer: "Genau das, wonach sich ein Fan sehnt"

Frank Kramer begleitet die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit besonderem Interesse. Der DFB-Trainer war bei allen vier Halbfinals vor Ort und wird natürlich auch das Endspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Montag (19.30 Uhr, live auf Sport1) im Signal Iduna Park besuchen. Schließlich sieht der Trainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft hier zahlreiche Kandidaten für die U 19-EM in Georgien. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer erklärt er, warum er ein spektakuläres Jugend-Spiel erwartet.

DFB.de: Frank Kramer, freuen Sie sich auf das A-Junioren Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München?

Frank Kramer: Natürlich, keine Frage. Beide Mannschaften sind sehr offensiv ausgerichtet. Das hat man ja schon in den Halbfinal-Spielen gesehen, in denen viele Tore gefallen sind. Von daher könnte das durchaus ein spektakuläres Jugend-Spiel werden.

DFB.de: Das klingt gut. Begeistern Sie uns weiter.

Kramer: Beide Mannschaften spielen technisch auf einem guten Niveau. Sie verfügen über individuelle Qualität, die national heraussticht. Dortmund hat sehr schnelle Spieler. Die Bayern, deren Stärke wiederum im Spiel mit Ball liegt, sind über die Saison hinweg immer dominanter geworden. Daher glaube ich nicht, dass es im Finale ein großes „Geplänkel“ geben wird. Die Eindrücke der Halbfinals sprechen dafür: Es gab viele Chancen, viele Torraumszenen und Tore. Und das ist ja genau das, wonach sich ein Fußballfan sehnt.

DFB.de: Zehn Tore in dem einen, acht Tore in dem anderen Halbfinale ...

Kramer: Der Wahnsinn! Das ist gut, das ist erfrischend. Auf jeden Fall für den Zuschauer. Für die Trainer ist das natürlich eine andere Situation, weil das Nervenkostüm mit jedem Treffer angefasst wird. Das macht das Ganze sehr emotional, aber für den Zuschauer eben auch spektakulär!



Frank Kramer begleitet die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit besonderem Interesse. Der DFB-Trainer war bei allen vier Halbfinals vor Ort und wird natürlich auch das Endspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Montag (19.30 Uhr, live auf Sport1) im Signal Iduna Park besuchen. Schließlich sieht der Trainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft hier zahlreiche Kandidaten für die U 19-EM in Georgien. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer erklärt er, warum er ein spektakuläres Jugend-Spiel erwartet.

DFB.de: Frank Kramer, freuen Sie sich auf das A-Junioren Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München?

Frank Kramer: Natürlich, keine Frage. Beide Mannschaften sind sehr offensiv ausgerichtet. Das hat man ja schon in den Halbfinal-Spielen gesehen, in denen viele Tore gefallen sind. Von daher könnte das durchaus ein spektakuläres Jugend-Spiel werden.

DFB.de: Das klingt gut. Begeistern Sie uns weiter.

Kramer: Beide Mannschaften spielen technisch auf einem guten Niveau. Sie verfügen über individuelle Qualität, die national heraussticht. Dortmund hat sehr schnelle Spieler. Die Bayern, deren Stärke wiederum im Spiel mit Ball liegt, sind über die Saison hinweg immer dominanter geworden. Daher glaube ich nicht, dass es im Finale ein großes „Geplänkel“ geben wird. Die Eindrücke der Halbfinals sprechen dafür: Es gab viele Chancen, viele Torraumszenen und Tore. Und das ist ja genau das, wonach sich ein Fußballfan sehnt.

DFB.de: Zehn Tore in dem einen, acht Tore in dem anderen Halbfinale ...

Kramer: Der Wahnsinn! Das ist gut, das ist erfrischend. Auf jeden Fall für den Zuschauer. Für die Trainer ist das natürlich eine andere Situation, weil das Nervenkostüm mit jedem Treffer angefasst wird. Das macht das Ganze sehr emotional, aber für den Zuschauer eben auch spektakulär!

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DFB.de: Welche Spieler des FC Bayern sollte man am Montag im Signal-Iduna-Park denn beäugen?

Kramer: Bayern verfügt über geballte Offensivkraft, die quasi durchweg aus U 18-Nationalspielern besteht. Da ist Timothy Tillman, der insbesondere im Rückspiel bei der Aufholjagd Akzente gesetzt hat. Aber auch Manuel Wintzheimer, der als Stürmer immer brandgefährlich ist. Adrian Fein wäre ein weiterer Name aus dem erweiterten Kreise der deutschen U 18-Nationalmannschaft. Meritan Shabani war ebenfalls bereits bei einem U 18-Lehrgang mit dabei. Hinzu kommt noch der ein oder andere Spieler, der für andere Nationen international aktiv ist.

DFB.de: Und bei Borussia Dortmund?

Kramer: Sieht es ähnlich aus. Bei Dortmund sind es eher die Spieler des 98-er Jahrgangs, die dem Spiel einen Stempel aufdrücken können. Etienne Amenyido hat beispielsweise eine tolle Entwicklung genommen, weil er auch körperlich über einen längeren Zeitraum stabil war. In der Qualifikation zur U 19-EM hat er einige Tore erzielt. Ebenso zu nennen ist natürlich Felix Passlack, der bei uns in der U 19 eine absolute Stütze und Kapitän ist. BVB-Spielführer Dzenis Burnic ist bei uns Stammspieler in der Zentrale. Auch Torwart Eike Banse aus dem 98er Jahrgang des BVB war bereits bei uns und Gabriel Kyeremateng war wiederholt bei U 18-Lehrgängen. Dieser Kreis lässt sich noch um einige Spieler erweitern. Auffallend ist: Fast alle Jungs sind offensiv ausgerichtete Spieler. Dzenis Burnic hat im zentralen Mittelfeld gespielt und von dort aus immer offensive Impulse gesetzt. Felix Passlack als Rechtsverteidiger hat immer den Vorwärtsgang drin. Es wird also eine ganze Reihe an Nationalspielern auf dem Platz stehen, die alle Offensivqualitäten haben. Anhand der Anzahl der Spieler, die ich hier exemplarisch aufgezählt habe, kann man sich denken, was die Zuschauer am Montag zu erwarten haben.

DFB.de: Sie werden das Finale sicher besonders aufmerksam verfolgen, da sich Ihr Blick auf die U19-EM in Georgien richtet. Steht der Kader bereits?

Kramer: So ein Kader entwickelt sich über eine gesamte Saison. Wir sichten sehr viel, haben unsere Maßnahmen und Länderspiele. Da fließen sehr viele Eindrücke ein. Und wenn dann am Ende einer Saison ein Turnier ansteht, ist es eher unwahrscheinlich, dass jemand, den wir bisher überhaupt nicht auf dem Zettel hatten, sich durch ein oder zwei Einsätze in der Endrunde für die EM aufdrängt. Worauf wir jedoch achten, ist, wer eine gewisse Druckresistenz zeigt und wer sich in den Spielen zeigt, wenn es drauf ankommt. Gerade für ein Turnier ist das ein wichtiges Kriterium. Ansonsten beobachten wir natürlich speziell „unsere Jungs“. Wie sie sich verhalten, ob sie sich durchsetzen können, wie sie mental auf uns wirken.

DFB.de: Sie sprechen es an, Sie haben die A-Junioren-Bundesliga-Saison intensiv begleitet. Wie schätzen Sie den aktuellen Jahrgang ein?

Kramer: Wir beobachten ja nicht nur die A-Junioren-Bundesliga. Gerade der U 19-Jahrgang verteilt sich mittlerweile über einige Ligen. Da gibt es Spieler, die haben bereits erste Einsätze in der Bundesliga, andere haben in der 2. Liga Spielzeit bekommen. Wieder andere laufen regelmäßig in der 3. Liga auf. Einige stehen in den zweiten Mannschaften, weil sie ein Jahr früher hochgezogen wurden, das heißt in der Regionalliga. Insgesamt macht das elf Ligen, die wir im Blick haben müssen, um den Jahrgang 98 zu beobachten. Diese Eindrücke dann im Vergleich zur U 19-Bundesliga einzuordnen, ist der entscheidende Ansatz aber nicht ganz unproblematisch.

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DFB.de: Und die A-Junioren-Bundesliga besteht auch aus drei Staffeln.

Kramer: Richtig. Und die muss man auch untereinander einstufen. Die Staffel Süd/Südwest war lange Zeit sehr ausgeglichen, sodass bis wenige Spieltage vor Schluss noch viel passieren konnte. Erst gegen Ende hat sich herauskristallisiert, dass sich die Bayern durchsetzen. Im Westen war die Spitze wirklich klasse. Mit Schalke, Dortmund, Leverkusen und Bochum haben gleich vier Mannschaften Topleistungen gebracht – und das über die ganze Saison. Die Spiele waren immer eng und selbst in den Spitzenspielen sind viele Tore gefallen. Im Norden waren mit Wolfsburg und Hertha zwei Mannschaften auf ihre jeweilige Art und Weise herausragend.

DFB.de: In der Summe kann man also sagen, dass die Bundesligen eine Qualität haben?

Kramer: Auf jeden Fall. Jede Staffel hat für sich ihre Qualität. In den Nachwuchsleistungszentren wird sehr gute Arbeit geleistet. Das hat sich in den Spielen gezeigt, auch in der Endrunde. Es ist ein spannender Jahrgang und gerade die Spitzenspiele finden meist auf einem guten Niveau statt.