"Kraftwerk" Cacau besucht Förderschule und WDFV-Konferenz

Vierzehn Jahre Profifußball liegen hinter Claudemir Jeronimo Baretto, den die Fußballwelt als Cacau kennt. Eine lange Zeit, eine Menge verschiedener Trainer. Giovanne Trapattoni, Armin Veh oder auch der heutige Löw-Assistent Thomas Schneider trainierten und motivierten ihn im Laufe seiner langen und erfolgreichen Laufbahn. Heute will Cacau andere motivieren. "Ich spüre, dass ich mit meinen Besuchen Leuten Kraft gebe, auch künftig wieder anzupacken", sagte der 36 Jahre alte Ex-Stürmer des VfB Stuttgart am Rande eines Schulbesuchs in der Nähe von Duisburg. Cacau ist seit November DFB-Integrationsbeauftragter und "Kraftwerk" in einem.

Seitdem DFB-Präsident Reinhard Grindel ihm diese schwierige Aufgabe übertrug und ihn auf einem Pressetermin in Frankfurt vorstellte, ist Cacau also der Mann der Mitte. Er wirbt für das Miteinander, für die integrative Kraft des Fußballs, für das sich Mühe geben und das Willkommen heißen. Seine Beliebtheit ist auch fast sieben Jahre nach der WM in Südafrika ungebrochen. Die Anfragen stapeln sich. Cacau ist nicht pausenlos unterwegs im Land. Aber fast. Rund vierzig Termine sind es in den wenigen Monaten geworden: Vereins- und Schultermine, er spricht und hört zu, er treibt an und erzählt seine eigene Geschichte, auch auf Verbandskonferenzen, bei TV-Auftritten oder beim Besuch von Projekten für Flüchtlinge.

Fußball als Brückenbauer

Rund 20 Jungen und ein Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren, darunter auch acht Kinder aus Flüchtlingsfamilien, warteten am Freitag auf dem Parkplatz der Janusz-Korczak-Schule im Duisburger Vorort Voerde auf Cacau. An der Förderschule hatten Leiterin Marietta Meinert und Stefan Wolters vom Deutschen Kinderschutz-Bund im "Flüchtlings-Sommer" 2015 das Projekt "Toleranz gewinnt" gestartet. Der Fußball diente und funktionierte als Brückenbauer. Zweimal schon schaffte die Schule eine Platzierung unter den Top Ten beim DFB- und Mercedes-Integrationspreis.

Nach Selfies und ersten Autogrammen erzählt Cacau in der Aula die Geschichte seiner märchenhaften Karriere. Wie er in der Nähe von Sao Paulo in Brasilien aufwuchs, bei Regen im Wohnzimmer die Vasen der Mutter kaputtschoss, wie er immer Fußball spielte, 1999 nach Deutschland kam und von einem Fünftligisten in München den weiten, total unwahrscheinlichen Weg bis in die Bundesliga packte. Und 2010 für Deutschland bei der WM stürmte. Schnell ist das Eis gebrochen. Anschließend leitet er noch eine Trainingseinheit in der Turnhalle und erfüllt wirklich jeden Autogrammwunsch.

"Einen deutschen Nationalspieler zu treffen, ist etswa ganz Besonderes"

"Unsere Schüler können bei uns einen Abschluss machen. Einige wechseln anschließend sogar in ein größeres Schulsystem und machen ihre Mittlere Reife. Viele brauchen einfach etwas mehr Zuwendung. Cacaus Besuch heute ist einfach grandios", sagt die Schulleiterin. Der 14-jährige Nader, der vor vier Jahren mit seiner Familie aus Syrien flüchtete, sagt: "Ich spiele selbst Fußball bei Rot-Weiß Lohberg. Dass ich heute einen deutschen Nationalspieler getroffen habe, ist etwas ganz Besonderes."

Cacau muss weiter zum nächsten Termin. Am Freitagabend ist er angekündigt auf einer Konferenz des Westdeutschen Fußball-Verbandes in der Duisburger Schauinsland-Arena, zu der sich 150 Ehrenamtler angemeldet haben. Der Job bleibt immer gleich: die eigene Geschichte erzählen, zuhören…und motivieren.

[th]

Vierzehn Jahre Profifußball liegen hinter Claudemir Jeronimo Baretto, den die Fußballwelt als Cacau kennt. Eine lange Zeit, eine Menge verschiedener Trainer. Giovanne Trapattoni, Armin Veh oder auch der heutige Löw-Assistent Thomas Schneider trainierten und motivierten ihn im Laufe seiner langen und erfolgreichen Laufbahn. Heute will Cacau andere motivieren. "Ich spüre, dass ich mit meinen Besuchen Leuten Kraft gebe, auch künftig wieder anzupacken", sagte der 36 Jahre alte Ex-Stürmer des VfB Stuttgart am Rande eines Schulbesuchs in der Nähe von Duisburg. Cacau ist seit November DFB-Integrationsbeauftragter und "Kraftwerk" in einem.

Seitdem DFB-Präsident Reinhard Grindel ihm diese schwierige Aufgabe übertrug und ihn auf einem Pressetermin in Frankfurt vorstellte, ist Cacau also der Mann der Mitte. Er wirbt für das Miteinander, für die integrative Kraft des Fußballs, für das sich Mühe geben und das Willkommen heißen. Seine Beliebtheit ist auch fast sieben Jahre nach der WM in Südafrika ungebrochen. Die Anfragen stapeln sich. Cacau ist nicht pausenlos unterwegs im Land. Aber fast. Rund vierzig Termine sind es in den wenigen Monaten geworden: Vereins- und Schultermine, er spricht und hört zu, er treibt an und erzählt seine eigene Geschichte, auch auf Verbandskonferenzen, bei TV-Auftritten oder beim Besuch von Projekten für Flüchtlinge.

Fußball als Brückenbauer

Rund 20 Jungen und ein Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren, darunter auch acht Kinder aus Flüchtlingsfamilien, warteten am Freitag auf dem Parkplatz der Janusz-Korczak-Schule im Duisburger Vorort Voerde auf Cacau. An der Förderschule hatten Leiterin Marietta Meinert und Stefan Wolters vom Deutschen Kinderschutz-Bund im "Flüchtlings-Sommer" 2015 das Projekt "Toleranz gewinnt" gestartet. Der Fußball diente und funktionierte als Brückenbauer. Zweimal schon schaffte die Schule eine Platzierung unter den Top Ten beim DFB- und Mercedes-Integrationspreis.

Nach Selfies und ersten Autogrammen erzählt Cacau in der Aula die Geschichte seiner märchenhaften Karriere. Wie er in der Nähe von Sao Paulo in Brasilien aufwuchs, bei Regen im Wohnzimmer die Vasen der Mutter kaputtschoss, wie er immer Fußball spielte, 1999 nach Deutschland kam und von einem Fünftligisten in München den weiten, total unwahrscheinlichen Weg bis in die Bundesliga packte. Und 2010 für Deutschland bei der WM stürmte. Schnell ist das Eis gebrochen. Anschließend leitet er noch eine Trainingseinheit in der Turnhalle und erfüllt wirklich jeden Autogrammwunsch.

"Einen deutschen Nationalspieler zu treffen, ist etswa ganz Besonderes"

"Unsere Schüler können bei uns einen Abschluss machen. Einige wechseln anschließend sogar in ein größeres Schulsystem und machen ihre Mittlere Reife. Viele brauchen einfach etwas mehr Zuwendung. Cacaus Besuch heute ist einfach grandios", sagt die Schulleiterin. Der 14-jährige Nader, der vor vier Jahren mit seiner Familie aus Syrien flüchtete, sagt: "Ich spiele selbst Fußball bei Rot-Weiß Lohberg. Dass ich heute einen deutschen Nationalspieler getroffen habe, ist etwas ganz Besonderes."

Cacau muss weiter zum nächsten Termin. Am Freitagabend ist er angekündigt auf einer Konferenz des Westdeutschen Fußball-Verbandes in der Duisburger Schauinsland-Arena, zu der sich 150 Ehrenamtler angemeldet haben. Der Job bleibt immer gleich: die eigene Geschichte erzählen, zuhören…und motivieren.

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