Koschinat: "Bisher eine fast perfekte Saison"

Rot-Weiß Oberhausen gegen Fortuna Köln - in der Regionalliga West steht heute (ab 20.15 Uhr) ein traditionsreiches Duell auf dem Programm. Das Besondere: Das Spiel des Tabellendritten beim 13. wird live im TV auf Sport1 übertragen. Es geht aber um viel mehr als nur um deutschlandweite Beachtung. Oberhausen hat sich kürzlich von Trainer Mario Basler getrennt und will so schnell wie möglich die unteren Tabellenregionen verlassen.

Fortuna Köln hingegen kann mit einem Erfolg zumindest für eine Nacht die Tabellenführung übernehmen und Viktoria Köln verdrängen. Aber der große Konkurrent von der anderen Rheinseite wird dann zwei Begegnungen weniger auf dem Konto haben. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen spricht Fortuna-Trainer Uwe Koschinat über den tollen Saisonstart, die Attraktivität der Regionalliga, die eigene Ziele und die Rivalität zu Viktoria Köln.

DFB.de: Herr Koschinat, wie groß ist die Vorfreude auf das Livespiel heute Abend bei Rot-Weiß Oberhausen?

Uwe Koschinat: Ich will diesem Ereignis nicht zu viel Bedeutung zumessen, weil es für uns um drei ganz wichtige Punkte geht. Meine gesamte Konzentration richtet sich darauf, die Mannschaft perfekt auf den angeschlagenen Gegner vorzubereiten. Wir haben schon den Anspruch, auch dort die Zähler zu holen. Aber für den Verein ist das heute Abend natürlich großartig, das ist eine ganz besondere Situation. Man darf nicht vergessen, dass Fortuna Köln einerseits wegen finanzieller Probleme und den damit verbundenen Abstiegen lange Zeit deutschlandweit nicht präsent war. Andererseits sind wir immer noch der Klub, der in der 2. Bundesliga die zweitmeisten Spiele bestritten hat. Ich denke, dass sehr viele Menschen so im ganzen Land mal wieder wahrnehmen werden, was in den vergangenen Jahren alles Positive mit der Fortuna passiert ist. Wir sind wieder auf einem aufstrebenden Ast.

DFB.de: Bereiten Sie Ihre Mannschaft speziell auf die Situation eines Live-Spiels vor?

Koschinat: Nein. Trainer und Mannschaft werden sich komplett auf die sportliche Bedeutung dieses Duells reduzieren. Ich werde auf keinen Fall zusätzlichen Druck aufbauen oder den Spielern mit auf den Weg geben, dass sie etwas ganz Besonderes leisten müssen. Das wäre der falsche Weg. Oberhausen steht unter Druck, die haben zuletzt den Trainer gewechselt. Mario Basler ist nicht mehr da, dafür hat jetzt Peter Kunkel die Verantwortung. Aber am Wochenende haben die erneut verloren, uns hat der 2:1-Derbysieg gegen die U 21 des 1. FC Köln weiteres Selbstvertrauen gegeben. Entsprechend werden wir das Duell in Oberhausen auch angehen.

DFB.de: Wie sehen Sie derzeit die Situation bei der Fortuna?

Koschinat: Wir sind vor einem guten Jahr etwas überraschend aufgestiegen, haben uns in der vergangenen Saison in der Regionalliga gut eingelebt und in dieser Serie ambitionierte Ziele. Wir wollen am Ende unter den ersten Fünf landen. Das habe ich am Anfang ganz bewusst so mutig und offensiv formuliert. Und dazu stehe ich auch.



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Rot-Weiß Oberhausen gegen Fortuna Köln - in der Regionalliga West steht heute (ab 20.15 Uhr) ein traditionsreiches Duell auf dem Programm. Das Besondere: Das Spiel des Tabellendritten beim 13. wird live im TV auf Sport1 übertragen. Es geht aber um viel mehr als nur um deutschlandweite Beachtung. Oberhausen hat sich kürzlich von Trainer Mario Basler getrennt und will so schnell wie möglich die unteren Tabellenregionen verlassen.

Fortuna Köln hingegen kann mit einem Erfolg zumindest für eine Nacht die Tabellenführung übernehmen und Viktoria Köln verdrängen. Aber der große Konkurrent von der anderen Rheinseite wird dann zwei Begegnungen weniger auf dem Konto haben. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen spricht Fortuna-Trainer Uwe Koschinat über den tollen Saisonstart, die Attraktivität der Regionalliga, die eigene Ziele und die Rivalität zu Viktoria Köln.

DFB.de: Herr Koschinat, wie groß ist die Vorfreude auf das Livespiel heute Abend bei Rot-Weiß Oberhausen?

Uwe Koschinat: Ich will diesem Ereignis nicht zu viel Bedeutung zumessen, weil es für uns um drei ganz wichtige Punkte geht. Meine gesamte Konzentration richtet sich darauf, die Mannschaft perfekt auf den angeschlagenen Gegner vorzubereiten. Wir haben schon den Anspruch, auch dort die Zähler zu holen. Aber für den Verein ist das heute Abend natürlich großartig, das ist eine ganz besondere Situation. Man darf nicht vergessen, dass Fortuna Köln einerseits wegen finanzieller Probleme und den damit verbundenen Abstiegen lange Zeit deutschlandweit nicht präsent war. Andererseits sind wir immer noch der Klub, der in der 2. Bundesliga die zweitmeisten Spiele bestritten hat. Ich denke, dass sehr viele Menschen so im ganzen Land mal wieder wahrnehmen werden, was in den vergangenen Jahren alles Positive mit der Fortuna passiert ist. Wir sind wieder auf einem aufstrebenden Ast.

DFB.de: Bereiten Sie Ihre Mannschaft speziell auf die Situation eines Live-Spiels vor?

Koschinat: Nein. Trainer und Mannschaft werden sich komplett auf die sportliche Bedeutung dieses Duells reduzieren. Ich werde auf keinen Fall zusätzlichen Druck aufbauen oder den Spielern mit auf den Weg geben, dass sie etwas ganz Besonderes leisten müssen. Das wäre der falsche Weg. Oberhausen steht unter Druck, die haben zuletzt den Trainer gewechselt. Mario Basler ist nicht mehr da, dafür hat jetzt Peter Kunkel die Verantwortung. Aber am Wochenende haben die erneut verloren, uns hat der 2:1-Derbysieg gegen die U 21 des 1. FC Köln weiteres Selbstvertrauen gegeben. Entsprechend werden wir das Duell in Oberhausen auch angehen.

DFB.de: Wie sehen Sie derzeit die Situation bei der Fortuna?

Koschinat: Wir sind vor einem guten Jahr etwas überraschend aufgestiegen, haben uns in der vergangenen Saison in der Regionalliga gut eingelebt und in dieser Serie ambitionierte Ziele. Wir wollen am Ende unter den ersten Fünf landen. Das habe ich am Anfang ganz bewusst so mutig und offensiv formuliert. Und dazu stehe ich auch.

DFB.de: Ist nicht sogar mehr möglich?

Koschinat: Es stimmt, dass wir im Moment eine gute Phase haben. Wir hatten ein sehr schweres Auftaktprogramm und haben 22 von 27 möglichen Punkten geholt. Die Mannschaft hat beinahe das Maximum herausgeholt, und das wollen wir weiterhin. Wir haben bisher eine fast perfekte Saison gespielt. Da kann ich den Jungs nur ein riesiges Kompliment aussprechen. Mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein werden wir auch nach Oberhausen fahren. Wir wollen auch dort dreifach punkten, das ist unser Anspruch. In jeder anderen Regionalliga würde unser Punkteschnitt ausreichen, um relativ souveräner Spitzenreiter zu sein. Wenn man es so sieht, sind wir aktuell zweitbester Regionalligist in Deutschland - von 93 Mannschaften. Aber in unserer Staffel hat bis jetzt eben Viktoria Köln seine acht Spiele alle gewonnen. Allerdings eher gegen schwächere Gegner, zumindest meiner Meinung nach. Jedoch muss man sagen, dass sie das weitgehend souverän gemeistert haben. Dennoch bin ich gespannt, wie der Klub von der anderen Rheinseite gegen Teams wie Wuppertal, Essen oder Lotte bestehen wird.

DFB.de: Mit einem Sieg könnten Sie zumindest für eine Nacht Spitzenreiter werden und an dem großen Lokalkonkurrenten vorbeiziehen. Ist das auch ein Ziel für Montagabend?

Koschinat: Zunächst ist es unser Ziel, eine maximal hohe Punktausbeute zu holen. Alles Weitere ergibt sich dann von selbst. Ich möchte mich nicht permanent an der Viktoria orientieren. Quervergleiche lassen sich noch nicht ziehen. Wir haben bis jetzt gegen die Schwergewichte der Liga weitgehend gewonnen. Darauf bin ich stolz, und wir ziehen auch weiterhin nur unser Ding hier durch. Ich schaue nicht täglich auf die Tabelle, dafür ist es noch zu früh.

DFB.de: Wie ist Ihr Verhältnis zu den Kollegen von Viktoria Köln?

Koschinat: Wir sind Konkurrenten, das ist doch ganz klar. Aber wir haben auch Respekt voreinander. Heiko Scholz macht dort gute Arbeit. Viktoria hat extrem viel Qualität im Kader. Mit Mike Wunderlich oder Giovanni Federico haben die Spieler, die jederzeit eine Begegnung alleine entscheiden können. Aber trotzdem muss man erst mal so souverän durch die Liga gehen, wie sie das bis jetzt machen. Es ist also eine sehr gesunde Rivalität. Für die Stadt Köln ist es bestimmt eine großartige Situation, dass im Moment diese beide Mannschaft vorneweg marschieren. In einer so starken und interessanten Regionalliga die beiden Topklubs zu stellen, ist sicher nicht alltäglich. Wir werden alles tun, um oben dabei zu bleiben.

DFB.de: Läuft es auf einen Zweikampf zwischen Fortuna und Viktoria hinaus?

Koschinat: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. In keiner anderen Regionalliga haben so viele Teams so hohe Ansprüche. Sportlich haben die Wuppertaler sicher die gleiche Wertigkeit wie meine Mannschaft, die sind sehr erfahren und wissen, wie man aufsteigt. Auch Lotte hat einen starken Kader. Aber wir zählen natürlich auch dazu.

DFB.de: Was zeichnet ihre Mannschaft aus?

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Koschinat: Ich kann allen im Verein nur ein riesiges Kompliment aussprechen. Ich hatte sehr früh eine klare Idee, wie der Kader aussehen soll. Diese Wünsche sind mir alle erfüllt worden. Meine Spieler haben ihr Niveau alle bereits gezeigt. Ich hatte viel Zeit, mein System einzuüben. Und ein ganz wichtiger Punkt ist sicher auch unsere gute Physis. Wir sind in der Lage, eine ganz hohe Anzahl an Spielen in der Endphase einer Begegnung zu entscheiden. Meine Spieler wissen, dass sie zu jeder Zeit ein Spiel entscheiden können, auch ganz zum Schluss. Wir haben eine Tempohärte wie kaum ein Konkurrent in der Liga.

DFB.de: Wohin führt der Weg der Fortuna langfristig? Ist auch eine Rückkehr in die 2. Bundesliga realistisch?

Koschinat: Das hängt von vielen Faktoren ab, ganz entscheidend natürlich auch vom finanziellen. Da braucht man Menschen im Hintergrund, die das Geld zur Verfügung stellen und einen entsprechend langen Atem haben. Ich als sportlich Verantwortlicher habe klare Vorstellungen und eine entsprechende Vision, wie so etwas funktionieren kann. In Koblenz habe ich es als Co-Trainer bereits mitgemacht. Da sind wir aus den Niederrungen der Oberliga bis in die 2. Bundesliga hochgekommen. Ich weiß, was dafür nötig ist. Natürlich muss das eine Zielsetzung für einen Traditionsverein wie die Fortuna sein. Aber das ist ein langfristiges Projekt.

DFB.de: Und kurzfristig?

Koschinat: Konzentrieren wir uns auf unsere Ziele. Es ist meine erste Cheftrainerposition, ich bin sehr glücklich bei der Fortuna. Ich versuche zunächst, das Optimum herauszuholen. Was dann in der Zukunft passiert, kann ich ja nur beeinflussen, wenn mir weiterhin das Vertrauen geschenkt wird. Aber jetzt freuen wir uns erst mal alle auf das tolle Spiel gegen Oberhausen - ob live im Stadion oder im Fernsehen.