Korb: "Favre macht jeden Spieler besser"

Julian Korb gelang vergangene Saison der Durchbruch bei Borussia Mönchengladbach. Die Belohnung war eine Vertragsverlängerung bis 2018. "Wir freuen uns, dass wir in ihm einen weiteren Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs in die Profimannschaft gebracht haben und ihn langfristig an uns binden konnten", sagt Sportdirektor Max Eberl über den Rechtsverteidiger, der auch in der laufenden Spielzeit eine feste Größe ist und in zehn der bisherigen zwölf Bundesligaspiele über die vollen 90 Minuten zum Einsatz kam.

Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) kommt es zum Duell zwischen dem Tabellenzweiten VfL Wolfsburg und dem bisherigen Dritten Gladbach. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 22-jährige Julian Korb über das Spitzenspiel, über Gladbachs Trainer Lucien Favre und darüber, welcher U-Nationaltrainer in ihm das Talent als Rechtsverteidiger entdeckt hat.

DFB.de: Herr Korb, nachdem die Borussia bis zum zehnten Spieltag ungeschlagen blieb, gab es in der Liga zuletzt gegen Dortmund und Frankfurt zwei Niederlagen. Steht Ihre Mannschaft dadurch in Wolfsburg besonders unter Druck?

Julian Korb: Natürlich wollen wir nach zwei Niederlagen wieder punkten. Aber Wolfsburg wird eine richtig schwere Aufgabe.

DFB.de: Sind Gladbach und Wolfsburg nach den Bayern momentan die spielstärksten Mannschaften der Liga?

Korb: Ich denke, dass unsere Mannschaft gut zusammenpasst. Erwischen wir einen guten Tag, spielen wir einen richtig guten Fußball. Das trifft auf Wolfsburg genauso zu.

DFB.de: Warum hat Ihre Mannschaft am vergangenen Wochenende in Frankfurt nach einer 1:0-Führung noch drei Gegentore bekommen?

Korb: Wir haben einige Fehler gemacht und hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht so aus der Hand geben dürfen. In der Offensive hätten wir bereits die eine oder andere Chance zum 2:0 nutzen müssen. Auch das Abwehrverhalten war nicht sonderlich gut. Das wollen wir nun besser machen. Mut macht unser Auftritt in Villareal (2:2 im fünften Gruppenspiel der Europa League am vergangenen Donnerstag; Anm. d. Red.).



Julian Korb gelang vergangene Saison der Durchbruch bei Borussia Mönchengladbach. Die Belohnung war eine Vertragsverlängerung bis 2018. "Wir freuen uns, dass wir in ihm einen weiteren Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs in die Profimannschaft gebracht haben und ihn langfristig an uns binden konnten", sagt Sportdirektor Max Eberl über den Rechtsverteidiger, der auch in der laufenden Spielzeit eine feste Größe ist und in zehn der bisherigen zwölf Bundesligaspiele über die vollen 90 Minuten zum Einsatz kam.

Heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) kommt es zum Duell zwischen dem Tabellenzweiten VfL Wolfsburg und dem bisherigen Dritten Gladbach. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 22-jährige Julian Korb über das Spitzenspiel, über Gladbachs Trainer Lucien Favre und darüber, welcher U-Nationaltrainer in ihm das Talent als Rechtsverteidiger entdeckt hat.

DFB.de: Herr Korb, nachdem die Borussia bis zum zehnten Spieltag ungeschlagen blieb, gab es in der Liga zuletzt gegen Dortmund und Frankfurt zwei Niederlagen. Steht Ihre Mannschaft dadurch in Wolfsburg besonders unter Druck?

Julian Korb: Natürlich wollen wir nach zwei Niederlagen wieder punkten. Aber Wolfsburg wird eine richtig schwere Aufgabe.

DFB.de: Sind Gladbach und Wolfsburg nach den Bayern momentan die spielstärksten Mannschaften der Liga?

Korb: Ich denke, dass unsere Mannschaft gut zusammenpasst. Erwischen wir einen guten Tag, spielen wir einen richtig guten Fußball. Das trifft auf Wolfsburg genauso zu.

DFB.de: Warum hat Ihre Mannschaft am vergangenen Wochenende in Frankfurt nach einer 1:0-Führung noch drei Gegentore bekommen?

Korb: Wir haben einige Fehler gemacht und hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht so aus der Hand geben dürfen. In der Offensive hätten wir bereits die eine oder andere Chance zum 2:0 nutzen müssen. Auch das Abwehrverhalten war nicht sonderlich gut. Das wollen wir nun besser machen. Mut macht unser Auftritt in Villareal (2:2 im fünften Gruppenspiel der Europa League am vergangenen Donnerstag; Anm. d. Red.).

DFB.de: Sie gehören seit 2011 zum Profikader der Borussia. Kurz zuvor hatte Gladbach erst in der Relegation den Abstieg in die 2. Bundesliga verhindert - seitdem ging es steil bergauf. Welche Gründe sehen Sie dafür?

Korb: Der Trainer hat einfach gute Arbeit geleistet. Lucien Favre sagte bereits damals, dass er hier über Jahre etwas aufbauen möchte. Bei uns sieht man, was möglich ist, wenn ein Trainer wirklich Zeit bekommt. Wir haben als Mannschaft große Fortschritte gemacht. Nicht ohne Grund ist er bekannt dafür, jeden einzelnen Spieler besser zu machen.

DFB.de: In welchen Punkten hat er Sie besser gemacht?

Korb: Er hat mir im taktischen und technischen Bereich viel weitergeholfen. Er war früher selbst ein technisch starker Spieler. Das zeigt sich daran, dass er einige Übungen noch immer vormacht.

DFB.de: Ursprünglich waren Sie ein gelernter Sechser. Ihr Durchbruch in der Bundesliga gelang Ihnen allerdings als Rechtsverteidiger. Sehen Sie sich auch langfristig auf der Position, oder möchten Sie zurück ins Mittelfeld?

Korb: Ich fühle mich auf der Position momentan sehr wohl. Ich spiele seit etwa eineinhalb Jahren als Rechtsverteidiger. Genauso könnte ich mir vorstellen, als Sechser zu spielen.

DFB.de: Woran mussten Sie sich als Rechtsverteidiger gewöhnen?

Korb: Als Rechtsverteidiger habe ich viele Eins-gegen-Eins-Situationen in der Defensive. Zudem bin ich durch die Außenlinie begrenzt. Als Sechser kann man sich freier bewegen. Ein weiterer Unterschied ist, dass man als Außenspieler relativ abhängig von den Spielern aus der Mitte ist, von denen man die Bälle bekommt.

DFB.de: Profitieren Sie als Rechtsverteidiger von Ihrer Erfahrung als Sechser?

Korb: Das denke ich schon. Als Sechser darf man sich keine Ballverluste erlauben, weil die ansonsten tödlich sein können. Dadurch steckt es in mir, dass ich auf Ballbesitz aus bin und nicht im Eins-gegen-Eins auf Risiko gehe. Ich bin eher auf den sicheren Pass aus.

DFB.de: Gibt es keine Situationen, in denen etwas mehr Risiko sinnvoll wäre? Auf Ihr erstes Bundesligator warten Sie schließlich noch.

Korb: Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern. Es gibt durchaus Situationen, in denen man besser in das Eins-gegen-Eins gehen könnte. Aber da wir als Mannschaft vor allem auf Ballbesitz aus sind, dürfte mein Spielstil in Ordnung sein.

DFB.de: Sie haben alle U-Nationalmannschaften durchlaufen. Spricht auch für die Position des Rechtsverteidigers, dass in der A-Nationalmannschaft nach dem Rücktritt von Philipp Lahm hier eher Bedarf bestehen könnte?

Korb: Das weiß ich nicht. Das müssen andere entscheiden.

DFB.de: Erst einmal dürfte ohnehin die U 21-Europameisterschaft im kommenden Jahr Ihr Ziel sein. Welche Chancen rechnen Sie sich mit Deutschland in Tschechien aus?

Korb: Wir haben die Favoritenrolle bereits zugeschoben bekommen. Als deutsche Nationalmannschaft nehmen wir diese gerne an. Unser Ziel ist der Titel.

DFB.de: Welcher Trainer bei den U-Nationalmannschaften hat Sie besonders geprägt?

Korb: Das ist schwer zu sagen. Ralf Minge hat mir viel mitgegeben. Er hat mich zum ersten Mal auf die Position des Rechtsverteidigers gesetzt. Daher hat er seinen Anteil daran, dass ich nun rechts hinten spiele.

DFB.de: Sie stammen ursprünglich nicht aus der Jugendabteilung von Gladbach, sondern des MSV Duisburg. Mit 14 Jahren erfolgte der Wechsel zur Borussia. Was war der Grund?

Korb: Mit Duisburg hatten wir uns bei der U 15 leider nicht für die höchste Spielklasse qualifiziert. Für mich war es bereits damals wichtig, in der höchsten Spielklasse zu spielen. Auf Gladbach traf das zu. Von daher war der Wechsel sinnvoll.

DFB.de: In der Spielzeit 2011/2012 gaben Sie Ihr Bundesligadebüt am letzten Spieltag gegen Mainz. In der Folgesaison durften Sie lediglich für die zweite Mannschaft in der Regionalliga auflaufen. Woran lag's?

Korb: Vielleicht hat der Trainer mich noch nicht so weit gesehen. Man darf nicht vergessen, dass wir bereits damals eine sehr starke Mannschaft hatten.

DFB.de: Wie nahe waren Sie damals an einem Vereinswechsel?

Korb: Wir hatten bereits beschlossen, dass für alle Beteiligten eine Ausleihe hilfreich wäre. Es hat auch Angebote gegeben, aber keines davon erschien uns wirklich sinnvoll. Nach der Saisonvorbereitung hat der Trainer entschieden, dass ich aufgrund der guten Trainingsleistungen in Gladbach bleiben soll.

DFB.de: Letztendlich die richtige Entscheidung, denn vergangene Saison kamen Sie am zehnten Spieltag gegen Frankfurt zum Einsatz und sind seitdem praktisch Stammspieler. Wie kam es zu diesem plötzlichen Durchbruch?

Korb: Ich musste bis dahin viel Geduld zeigen. Das war nicht immer einfach. Ich habe natürlich im Training und in den Freundschaftsspielen immer Gas gegeben. Aber man braucht auch etwas Glück. Zu der Zeit gab es einige Verletzte in der Abwehr. Also wurde ich einfach reingeschmissen.

DFB.de: Sie haben einmal bei der Borussia ein Praktikum gemacht und sind sämtliche Abteilungen durchlaufen - vom Fanshop bis zur Pressestelle. Welchen Bereich fanden Sie am interessantesten?

Korb: Die Pressestelle, weil man so nahe am Fußball dran ist. Ich habe selbst einige Artikel über die Mannschaft geschrieben.

DFB.de: Wenn es mit dem Fußball irgendwann vorbei ist: Bleiben Sie also dem Sport als Journalist erhalten?

Korb: Vielleicht. Jedenfalls interessiert mich dieser Bereich sehr.