Köpke: "Wechsel aus Anspannung und Entspannung lernen."

"Torhüter müssen bei gewissen Spielformen mit den Spielern zusammen trainieren", sagt Andreas Köpke, Torwart-Trainer der deutschen Nationalmannschaft im TWO-Schwerpunktinterview zum Thema "Torhütertraining". Außerdem spricht der 51-Jährige über Talentsichtung, psychische Belastungen und wie wichtig Erfahrung auf der Torhüterposition ist.

TWO: Herr Köpke, muss man für das Torwartspiel geboren sein? Wie viel macht Talent bei einem Torhüter aus, wie viel kann man sich antrainieren?

Andreas Köpke: Ganz nach oben kann man ohne ein gewisses Talent nicht kommen, aber man kann sich mit viel Ehrgeiz viele Dinge erarbeiten. Das Torhüterspiel ist heutzutage so komplex geworden, das man sehr spezifisch trainieren muss und kann. Es gibt aber Fähigkeiten, die man nicht oder nur kaum durch Training erwerben kann.

TWO: Welche sind das?

Köpke: Torhüter werden mit der Erfahrung besser - und Erfahrung kann man nicht trainieren. Es gibt daneben aber noch andere Eigenschaften: Reaktionsschnelligkeit und Reflexe kann man durch Training steigern, aber nur in gewissem Maße. Für die Strafraumbeherrschung benötigt man ein gutes Raumgefühl, Antizipation und räumliche Wahrnehmung sind Grundvoraussetzungen, die sich durch Training verbessern lassen, die aber im Grundsatz vorhanden sein müssen, wenn man ein guter Torhüter werden will.

TWO: Torhüter müssen oft „Kopf und Kragen“ riskieren, kann man sich Furcht abtrainieren?

Köpke: Wer Angst hat, dreht sich weg und geht Gefahren aus dem Weg. Torhüter müssen oft gegen die Instinkte handeln, sie müssen dahin gehen, wo es weh tut, sie müssen sich groß machen, wo andere sich verstecken. Aber auch das kann man trainieren. Durch Wiederholung und Erfahrung wächst der Mut. In ihrer Jugend haben viele Torhüter zwar keine Angst vor dem Ball, sie drehen sich aber doch häufiger weg und gehen nicht klar in Eins-gegen-Eins-Situationen. Aber je häufiger man erlebt, dass man diese Situationen ohne Schmerz übersteht, desto mutiger und größer wird man. Außerdem steht der Schmerz immer im Verhältnis zum Erfolg. Wenn man ein Tor verhindert, merkt man kaum noch, ob eine Stelle am Körper kurzzeitig schmerzt.

TWO: Sie haben die Komplexität des Torhüterspiels angesprochen. Wie haben sich die Anforderungen an die Keeper in den vergangen Jahren gewandelt?

Köpke: Wie viel Zeit haben wir? Das Wichtigste ist wohl, dass Torhüter heute über viele Fähigkeiten verfügen müssen, die früher nur von Feldspielern verlangt wurden. Torhüter müssen über die Fähigkeit verfügen, das Spiel zu eröffnen. Das betrifft einmal die technischen, also die fußballerischen Fähigkeiten, Torhüter müssen heutzutage beispielsweise beidfüßig sein. Daneben müssen sie aber auch ein sehr ausgeprägtes Spielverständnis haben und etwa wissen, wann es sinnvoll ist, das Spiel schnell zu machen und wann nicht. Früher hat es genügt, wenn die Torhüter den Fünf-Meter-Raum beherrscht haben, heute müssen die Torhüter mindestens den ganzen Strafraum beherrschen. Torhüter spielen offensiver, sie stehen offensiver, wenn man so will, sind sie manchmal eine Art Libero.

TWO: Wie schwierig ist diese Umstellung für die Torhüter?

Köpke: Das ist gar keine Umstellung. Torhüter wie Manuel Neuer, Ron Robert Zieler, Marc André ter Stegen und auch schon René Adler kennen das nicht anders. Sie sind schon mit diesen Anforderungen groß geworden. Das wird heute oft noch immer als „modernes“ Torwartsspiel bezeichnet, ist aber längst Standard. Schon in der Jugend haben sie dies verinnerlicht, die Torhüter sind heute alle gute Fußballer. Zu meiner Zeit war es noch eine Umstellung, sie begann mit der Rückpassregelung, als wir auf einmal den Ball nicht mehr mit der Hand aufnehmen durften. Diese Regeländerung hat das Torhüterspiel gravierend beeinflusst. Für die Torhüter heutzutage ist das aber Normalität, sie kennen es nicht anders.

TWO: Welche Möglichkeiten gibt es, diese fußballerischen Fertigkeiten der Torhüter noch zu verstärken?

Köpke: Ganz generell ist es sinnvoll, die Torhüter in gewissen Spielformen als Feldspieler einzusetzen. Torhüter müssen lernen, mit dem Ball am Fuß schnell Lösungen zu finden. Auf diese Weise bekommen sie auch ein Verständnis dafür, wie die Feldspieler denken und reagieren. Auch bei Passformen sollten die Torhüter mit einbezogen werden, erstens um die technischen Fähigkeiten zu schulen und zweitens, um die Laufwege der Spieler noch mehr zu verinnerlichen.

TWO: Amateurmannschaften haben häufig nicht mehr als zwei bis drei Mal Training in der Woche. Gibt es eine Faustregel, wie viel Raum das spezifische Torwarttraining dabei einnehmen sollte?

Köpke: Vor jedem Training sollten die Torhüter mindestens eine Viertelstunde vor dem Rest der Mannschaft auf den Platz gehen. Sie brauchen für eine halbe Stunde ein vernünftiges, ein torwartspezifisches Aufwärmprogramm. Mit Schüssen, mit Fangen, mit Sprungübungen. Die Torhüter benötigen immer ein wenig länger, um warm zu werden, u.a. weil sie Sicherheit bekommen müssen. Es sollte so sein, dass die Torhüter schon auf vollen Touren laufen, wenn die Feldspieler warmgemacht sind. Dann können sie ins Training der gesamten Mannschaft integriert werden. 

TWO: Wie erkennt ein Trainer, ob ein Kind, das gerne Fußball spielt, Talent als Torhüter hat?

Köpke: In ganz jungen Jahren halte ich es für sinnvoll, dass die Trainer im Training viel durchwechseln und alle Spieler auf allen Positionen testen. Dann erkennt man ziemlich schnell, ob ein Kind für das Tor geeignet ist. Das fängt schon damit an, wie es sich bewegt oder ob es Angst vor dem Ball hat. Wichtiges Kriterium ist auch, ob er fangsicher ist. Vor allem muss ein Spieler ins Tor wollen. Wer dazu verdonnert werden muss, ins Tor zu gehen, wird nie ein guter Torhüter werden.

TWO: Manuel Neuer ist nicht das einzige Beispiel eines Torhüters, der im Spiel häufig nur wenige Situationen hat, dann aber voll da sein muss. Auch im Amateurbereich kennen Torhüter dieses Problem. Wie lässt es sich trainieren, die Konzentration hoch zu halten, auch wenn im Spiel nur wenige Prüfungen zu bestehen sind?

Köpke: Die Torhüter entwickeln da im Laufe der Zeit eine Routine, wie sie über einen langen Zeitraum fokussiert bleiben können. Wichtig ist, immer den Ball als Bezugspunkt zu behalten. Es ist sinnvoll, dass sich der Torhüter immer mit Ball verschiebt und mit dem Ball in Bewegung bleibt. Auch im Training ist dies zu empfehlen. Was ich den Torhütern in allen Bereichen sonst raten kann, ist, die Trainingsteuerung der Spielbelastung anzupassen. Manuel Neuer macht es nach Spielen, in denen er wenig gefordert wurde, am Folgetag häufig so, dass er mit den Spielern trainiert, die nicht zum Einsatz gekommen sind. Er macht dann eine normale Trainingseinheit mit guter Belastung  und kein Regenerationstraing!    

TWO: Torhüter sind oft mehr psychisch als physisch belastet. Lässt es sich trainieren, die Belastung für den Kopf besser auszuhalten?

Köpke: Essentiell für die Torhüter ist die Konzentration. Sie müssen den Wechsel aus Anspannung und Entspannung beherrschen. Wenn eine Mannschaft mehrere Torhüter hat, müssen sie auch im Training lernen, voll da zu sein, wenn sie an der Reihe sind und abzuschalten, wenn der Kollege zwischen den Pfosten steht. Die Fähigkeit zum schnellen Spannungsaufbau ist für Torhüter wesentlich. Im Spiel dürfen sie zu keinem Zeitpunkt vollständig abschalten, aber sie müssen in Maßen relaxen. Um dann sofort wieder bei 100 Prozent zu sein, wenn sich der Ball dem eigenen Tor nähert.

TWO: Früher hat man gesagt, dass Torhüter im Alter im besser werden. Heutzutage gibt es neben Manuel Neuer noch andere Torhüter, die schon in jungen Jahren absolute Weltklasse sind. Hat der Wert der Erfahrung für Torhüter abgenommen?

Köpke: Der Ansatz ist falsch. Es ist heute einfach so, dass die Torhüter durch die verbesserte Ausbildung viel früher viel mehr Erfahrung auf hohem Niveau sammeln. Gerade in Deutschland ist die Struktur so, dass junge Torhüter früh ein Top-Level erreichen. Die meisten Vereine haben schon bei den Jugendmannschaften einen oder mehrere  Torwarttrainer, gerade an den Nachwuchsleitungszentren. Hinzu kommt die Schulung an den DFB-Stützpunkten. Gute Torhüter sind heute schon früh gewohnt, mit Drucksituationen umzugehen. Das beginnt spätestens in der B-Junioren-Bundesliga. Dort müssen sie sich immer mit den Besten messen. Der Altersschnitt der Torhüter in der Bundesliga ist deswegen sehr jung, und es ist Wahnsinn, auf welchem Niveau sich diese Burschen schon bewegen.

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[bild1] "Torhüter müssen bei gewissen Spielformen mit den Spielern zusammen trainieren", sagt Andreas Köpke, Torwart-Trainer der deutschen Nationalmannschaft im TWO-Schwerpunktinterview zum Thema "Torhütertraining". Außerdem spricht der 51-Jährige über Talentsichtung, psychische Belastungen und wie wichtig Erfahrung auf der Torhüterposition ist.

TWO: Herr Köpke, muss man für das Torwartspiel geboren sein? Wie viel macht Talent bei einem Torhüter aus, wie viel kann man sich antrainieren?

Andreas Köpke: Ganz nach oben kann man ohne ein gewisses Talent nicht kommen, aber man kann sich mit viel Ehrgeiz viele Dinge erarbeiten. Das Torhüterspiel ist heutzutage so komplex geworden, das man sehr spezifisch trainieren muss und kann. Es gibt aber Fähigkeiten, die man nicht oder nur kaum durch Training erwerben kann.

TWO: Welche sind das?

Köpke: Torhüter werden mit der Erfahrung besser - und Erfahrung kann man nicht trainieren. Es gibt daneben aber noch andere Eigenschaften: Reaktionsschnelligkeit und Reflexe kann man durch Training steigern, aber nur in gewissem Maße. Für die Strafraumbeherrschung benötigt man ein gutes Raumgefühl, Antizipation und räumliche Wahrnehmung sind Grundvoraussetzungen, die sich durch Training verbessern lassen, die aber im Grundsatz vorhanden sein müssen, wenn man ein guter Torhüter werden will.

TWO: Torhüter müssen oft „Kopf und Kragen“ riskieren, kann man sich Furcht abtrainieren?

Köpke: Wer Angst hat, dreht sich weg und geht Gefahren aus dem Weg. Torhüter müssen oft gegen die Instinkte handeln, sie müssen dahin gehen, wo es weh tut, sie müssen sich groß machen, wo andere sich verstecken. Aber auch das kann man trainieren. Durch Wiederholung und Erfahrung wächst der Mut. In ihrer Jugend haben viele Torhüter zwar keine Angst vor dem Ball, sie drehen sich aber doch häufiger weg und gehen nicht klar in Eins-gegen-Eins-Situationen. Aber je häufiger man erlebt, dass man diese Situationen ohne Schmerz übersteht, desto mutiger und größer wird man. Außerdem steht der Schmerz immer im Verhältnis zum Erfolg. Wenn man ein Tor verhindert, merkt man kaum noch, ob eine Stelle am Körper kurzzeitig schmerzt.

TWO: Sie haben die Komplexität des Torhüterspiels angesprochen. Wie haben sich die Anforderungen an die Keeper in den vergangen Jahren gewandelt?

Köpke: Wie viel Zeit haben wir? Das Wichtigste ist wohl, dass Torhüter heute über viele Fähigkeiten verfügen müssen, die früher nur von Feldspielern verlangt wurden. Torhüter müssen über die Fähigkeit verfügen, das Spiel zu eröffnen. Das betrifft einmal die technischen, also die fußballerischen Fähigkeiten, Torhüter müssen heutzutage beispielsweise beidfüßig sein. Daneben müssen sie aber auch ein sehr ausgeprägtes Spielverständnis haben und etwa wissen, wann es sinnvoll ist, das Spiel schnell zu machen und wann nicht. Früher hat es genügt, wenn die Torhüter den Fünf-Meter-Raum beherrscht haben, heute müssen die Torhüter mindestens den ganzen Strafraum beherrschen. Torhüter spielen offensiver, sie stehen offensiver, wenn man so will, sind sie manchmal eine Art Libero.

TWO: Wie schwierig ist diese Umstellung für die Torhüter?

Köpke: Das ist gar keine Umstellung. Torhüter wie Manuel Neuer, Ron Robert Zieler, Marc André ter Stegen und auch schon René Adler kennen das nicht anders. Sie sind schon mit diesen Anforderungen groß geworden. Das wird heute oft noch immer als „modernes“ Torwartsspiel bezeichnet, ist aber längst Standard. Schon in der Jugend haben sie dies verinnerlicht, die Torhüter sind heute alle gute Fußballer. Zu meiner Zeit war es noch eine Umstellung, sie begann mit der Rückpassregelung, als wir auf einmal den Ball nicht mehr mit der Hand aufnehmen durften. Diese Regeländerung hat das Torhüterspiel gravierend beeinflusst. Für die Torhüter heutzutage ist das aber Normalität, sie kennen es nicht anders.

TWO: Welche Möglichkeiten gibt es, diese fußballerischen Fertigkeiten der Torhüter noch zu verstärken?

Köpke: Ganz generell ist es sinnvoll, die Torhüter in gewissen Spielformen als Feldspieler einzusetzen. Torhüter müssen lernen, mit dem Ball am Fuß schnell Lösungen zu finden. Auf diese Weise bekommen sie auch ein Verständnis dafür, wie die Feldspieler denken und reagieren. Auch bei Passformen sollten die Torhüter mit einbezogen werden, erstens um die technischen Fähigkeiten zu schulen und zweitens, um die Laufwege der Spieler noch mehr zu verinnerlichen.

TWO: Amateurmannschaften haben häufig nicht mehr als zwei bis drei Mal Training in der Woche. Gibt es eine Faustregel, wie viel Raum das spezifische Torwarttraining dabei einnehmen sollte?

[bild2] Köpke: Vor jedem Training sollten die Torhüter mindestens eine Viertelstunde vor dem Rest der Mannschaft auf den Platz gehen. Sie brauchen für eine halbe Stunde ein vernünftiges, ein torwartspezifisches Aufwärmprogramm. Mit Schüssen, mit Fangen, mit Sprungübungen. Die Torhüter benötigen immer ein wenig länger, um warm zu werden, u.a. weil sie Sicherheit bekommen müssen. Es sollte so sein, dass die Torhüter schon auf vollen Touren laufen, wenn die Feldspieler warmgemacht sind. Dann können sie ins Training der gesamten Mannschaft integriert werden. 

TWO: Wie erkennt ein Trainer, ob ein Kind, das gerne Fußball spielt, Talent als Torhüter hat?

Köpke: In ganz jungen Jahren halte ich es für sinnvoll, dass die Trainer im Training viel durchwechseln und alle Spieler auf allen Positionen testen. Dann erkennt man ziemlich schnell, ob ein Kind für das Tor geeignet ist. Das fängt schon damit an, wie es sich bewegt oder ob es Angst vor dem Ball hat. Wichtiges Kriterium ist auch, ob er fangsicher ist. Vor allem muss ein Spieler ins Tor wollen. Wer dazu verdonnert werden muss, ins Tor zu gehen, wird nie ein guter Torhüter werden.

TWO: Manuel Neuer ist nicht das einzige Beispiel eines Torhüters, der im Spiel häufig nur wenige Situationen hat, dann aber voll da sein muss. Auch im Amateurbereich kennen Torhüter dieses Problem. Wie lässt es sich trainieren, die Konzentration hoch zu halten, auch wenn im Spiel nur wenige Prüfungen zu bestehen sind?

Köpke: Die Torhüter entwickeln da im Laufe der Zeit eine Routine, wie sie über einen langen Zeitraum fokussiert bleiben können. Wichtig ist, immer den Ball als Bezugspunkt zu behalten. Es ist sinnvoll, dass sich der Torhüter immer mit Ball verschiebt und mit dem Ball in Bewegung bleibt. Auch im Training ist dies zu empfehlen. Was ich den Torhütern in allen Bereichen sonst raten kann, ist, die Trainingsteuerung der Spielbelastung anzupassen. Manuel Neuer macht es nach Spielen, in denen er wenig gefordert wurde, am Folgetag häufig so, dass er mit den Spielern trainiert, die nicht zum Einsatz gekommen sind. Er macht dann eine normale Trainingseinheit mit guter Belastung  und kein Regenerationstraing!    

TWO: Torhüter sind oft mehr psychisch als physisch belastet. Lässt es sich trainieren, die Belastung für den Kopf besser auszuhalten?

Köpke: Essentiell für die Torhüter ist die Konzentration. Sie müssen den Wechsel aus Anspannung und Entspannung beherrschen. Wenn eine Mannschaft mehrere Torhüter hat, müssen sie auch im Training lernen, voll da zu sein, wenn sie an der Reihe sind und abzuschalten, wenn der Kollege zwischen den Pfosten steht. Die Fähigkeit zum schnellen Spannungsaufbau ist für Torhüter wesentlich. Im Spiel dürfen sie zu keinem Zeitpunkt vollständig abschalten, aber sie müssen in Maßen relaxen. Um dann sofort wieder bei 100 Prozent zu sein, wenn sich der Ball dem eigenen Tor nähert.

TWO: Früher hat man gesagt, dass Torhüter im Alter im besser werden. Heutzutage gibt es neben Manuel Neuer noch andere Torhüter, die schon in jungen Jahren absolute Weltklasse sind. Hat der Wert der Erfahrung für Torhüter abgenommen?

Köpke: Der Ansatz ist falsch. Es ist heute einfach so, dass die Torhüter durch die verbesserte Ausbildung viel früher viel mehr Erfahrung auf hohem Niveau sammeln. Gerade in Deutschland ist die Struktur so, dass junge Torhüter früh ein Top-Level erreichen. Die meisten Vereine haben schon bei den Jugendmannschaften einen oder mehrere  Torwarttrainer, gerade an den Nachwuchsleitungszentren. Hinzu kommt die Schulung an den DFB-Stützpunkten. Gute Torhüter sind heute schon früh gewohnt, mit Drucksituationen umzugehen. Das beginnt spätestens in der B-Junioren-Bundesliga. Dort müssen sie sich immer mit den Besten messen. Der Altersschnitt der Torhüter in der Bundesliga ist deswegen sehr jung, und es ist Wahnsinn, auf welchem Niveau sich diese Burschen schon bewegen.