Köpke: "Die schönste Zeit meiner Karriere"

Frankreich gegen Deutschland, heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) im Stade de France von Paris, ein Klassiker des Weltfußballs - aber nicht nur deshalb ein ganz besonderes Spiel für Andreas Köpke. Der Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft war einst Profi in Marseille - und ist bei Olympique immer noch überaus beliebt.

Wenn der Name Jordan Letschkow fällt, klingelt es bei vielen Deutschen. Die Bilder der WM 1994 in den USA erscheinen vor dem geistigen Auge. Der Kopfball, das Aus. Hinter Illgner klingelt es, Endstation Viertelfinale. Es gibt einen Deutschen, der nicht Bodo Illgner ist, der aber mit Letschkow auch positive Gedanken verbindet, obwohl er damals ganz nah dabei war.

Bei der WM 1994 war Andreas Köpke Deutschlands Nummer zwei, zwei Jahre später kam bei der EM 1996 seine große Zeit im DFB-Trikot. Es folgte ein geplatzter Wechsel zum FC Barcelona, schließlich die Entscheidung für Olympique Marseille und damit ein Wiedersehen mit Letschkow. "Für mich war gut, dass Jordan Letschkow zum Kader gehört hat, mit ihm konnte ich Deutsch reden. Er hat bei der Integration geholfen", sagt Köpke heute.

Köpke: "Ich musste mich manchmal kneifen"

17 Jahre sind seither vergangen, für zweieinhalb Spielzeiten hat Köpke für "OM" Bälle gehalten. Seinen Bezug zum Verein und zu den Menschen in Frankreich hat der Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft bis heute nicht verloren. Für ihn sind Länderspiele gegen die "Équipe Tricolore" niemals gewöhnlich, zumal nicht, wenn sie in Frankreich stattfinden. Die "Grande Nation" ist seine zweite Heimat, und natürlich verstärken sich in ihm die Erinnerungen an früher, wenn er mit Franzosen, Französisch und Frankreich umgeben ist.

Und ganz sicher ist: Wenn heute im Stade de France beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich die Marseillaise erklingt, wird Köpke an seine Zeit in Marseille denken. Er wird sich an die vielen schönen Erlebnisse erinnern, die positive Menschen, die Fans in Marseille. Die drei Jahre an der Cote d'Azur nennt Köpke "die schönste Zeit meiner Karriere", er hat das Leben genossen, hat aber auch sportlich viele neue und wertvolle Erfahrungen gemacht.

Im Team mit Blanc, Makelele, Dugarry und Co.

Als der Torhüter damals den Weg aus Franken über Frankfurt nach Frankreich fand, begann für ihn ein neuer und spannender Abschnitt. "Ich musste mich manchmal kneifen", sagt er. Das Flair, das "savoir-vivre", auch klimatisch empfing ihn eine andere Welt. "An der Cote d'Azur scheint fast immer die Sonne, das ganz Leben ist viel entspannter, dort ist jeden Tag Urlaubsstimmung, die Lebensqualität ist viel höher", sagt Köpke.



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Frankreich gegen Deutschland, heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) im Stade de France von Paris, ein Klassiker des Weltfußballs - aber nicht nur deshalb ein ganz besonderes Spiel für Andreas Köpke. Der Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft war einst Profi in Marseille - und ist bei Olympique immer noch überaus beliebt.

Wenn der Name Jordan Letschkow fällt, klingelt es bei vielen Deutschen. Die Bilder der WM 1994 in den USA erscheinen vor dem geistigen Auge. Der Kopfball, das Aus. Hinter Illgner klingelt es, Endstation Viertelfinale. Es gibt einen Deutschen, der nicht Bodo Illgner ist, der aber mit Letschkow auch positive Gedanken verbindet, obwohl er damals ganz nah dabei war.

Bei der WM 1994 war Andreas Köpke Deutschlands Nummer zwei, zwei Jahre später kam bei der EM 1996 seine große Zeit im DFB-Trikot. Es folgte ein geplatzter Wechsel zum FC Barcelona, schließlich die Entscheidung für Olympique Marseille und damit ein Wiedersehen mit Letschkow. "Für mich war gut, dass Jordan Letschkow zum Kader gehört hat, mit ihm konnte ich Deutsch reden. Er hat bei der Integration geholfen", sagt Köpke heute.

Köpke: "Ich musste mich manchmal kneifen"

17 Jahre sind seither vergangen, für zweieinhalb Spielzeiten hat Köpke für "OM" Bälle gehalten. Seinen Bezug zum Verein und zu den Menschen in Frankreich hat der Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft bis heute nicht verloren. Für ihn sind Länderspiele gegen die "Équipe Tricolore" niemals gewöhnlich, zumal nicht, wenn sie in Frankreich stattfinden. Die "Grande Nation" ist seine zweite Heimat, und natürlich verstärken sich in ihm die Erinnerungen an früher, wenn er mit Franzosen, Französisch und Frankreich umgeben ist.

Und ganz sicher ist: Wenn heute im Stade de France beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich die Marseillaise erklingt, wird Köpke an seine Zeit in Marseille denken. Er wird sich an die vielen schönen Erlebnisse erinnern, die positive Menschen, die Fans in Marseille. Die drei Jahre an der Cote d'Azur nennt Köpke "die schönste Zeit meiner Karriere", er hat das Leben genossen, hat aber auch sportlich viele neue und wertvolle Erfahrungen gemacht.

Im Team mit Blanc, Makelele, Dugarry und Co.

Als der Torhüter damals den Weg aus Franken über Frankfurt nach Frankreich fand, begann für ihn ein neuer und spannender Abschnitt. "Ich musste mich manchmal kneifen", sagt er. Das Flair, das "savoir-vivre", auch klimatisch empfing ihn eine andere Welt. "An der Cote d'Azur scheint fast immer die Sonne, das ganz Leben ist viel entspannter, dort ist jeden Tag Urlaubsstimmung, die Lebensqualität ist viel höher", sagt Köpke.

Höher war auch die Qualität im Training. Der deutsche Nationaltorhüter war als Star in guter Gesellschaft. "Marseille ist damals aus der zweiten Liga aufgestiegen und dann mit vielen fantastischen Spielern verstärkt worden", sagt er: "Ich habe mit Laurent Blanc zusammengespielt, Fabrizio Ravanelli, Claude Makelele, Christophe Dugarry, William Gallas, Seydou Keita. Alles große Namen. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, wir hatten wirklich eine tolle Mannschaft."

Das Leben in der Sonne hatte für Köpke kaum Schattenseiten, in Marseille war es deswegen in den Sommermonaten üblich, nur einmal am Tag zu trainieren. Am Nachmittag - und sehr lange. Für den Torhüter war dies nicht die einzige Umstellung im Vergleich zum Trainingsbetrieb in Deutschland. Bei "OM" wurde erheblich mehr Wert auf die taktische Schulung gelegt, neu für Köpke war auch, dass die Mannschaft an Trainingstagen häufig von morgens bis abends zusammen geblieben ist. "In den Pausen sind wir gemeinsam ins Hotel gegangen, das kannte ich in dieser Form aus Deutschland nicht", sagt Köpke.

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"Wer bei OM angekommen ist, steht immer hoch im Kurs"

Und auch beim Torwartsspiel war für Köpke einiges anders, als er es aus seinen Stationen bei Kiel, Hertha, Nürnberg und Frankfurt gewohnt war. So musste Köpke lernen, aus vielen Optionen die richtige zu wählen. In Deutschland gab es für den Torhüter häufig kaum mehr als eine Anspielstation, ganz anders die Situation in Frankreich. "Alle Spieler waren technisch besser ausgebildet, jeder wollte den Ball haben, jeder wollte sich ins Spiel einbringen", sagt Köpke. Für den Torwart resultierte daraus ein Luxusproblem. "Auch daran musste ich mich gewöhnen, ich hatte auf einmal ganz viele Anspielstationen", sagt er.

Sportlich war die zweite Saison für ihn die beste. In seinem ersten Jahr bei den Franzosen wurde er Zehnter, ein Jahr später Vierter in der Ligue 1, wobei Marseille mit nur 27 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellte. Es lief gut für den Deutschen in Frankreich, wie so viele seiner Vorgänger eroberte auch Köpke die Herzen der Fans. Und umgekehrt. "Die Anhänger leben Fußball, Niederlagen des Teams sind für sie persönliche Niederlagen", sagt Köpke: "Der positive Fanatismus war für mich sehr beeindruckend."

Bis heute sind seine Leistungen bei "OM" unvergessen. Weder im Verein noch bei den Fans. "Ich gehe hin und wieder zum Verein und schaue mir das Training an", sagt Köpke: "Es ist immer wieder schön, dort bekannte Gesichter zu sehen. Aus dem Betreuerstab sind noch einige bei Olympique, die auch schon vor 13 Jahren dort gewesen sind. Wer dort einmal angekommen ist, steht bei ihnen immer hoch im Kurs. Zum Glück gilt das auch für mich."