Kölns Koschinat: "Wir haben einen krassen Fehlstart hingelegt"

Den Saisonstart in die 3. Liga hatte sich Uwe Koschinat, Trainer des SC Fortuna Köln, ganz anders vorgestellt. Nach Niederlagen bei den Stuttgarter Kickers (1:2) und beim FC Hansa Rostock (2:4) sowie einem Remis gegen den Zweitliga-Absteiger VfR Aalen (1:1) stehen ein Zähler und Tabellenplatz 18 zu Buche. Außerdem mussten die Rheinländer auch noch drei Platzverweise hinnehmen. In Stuttgart traf es Boné Uaferro und Tobias Fink, zuletzt in Rostock erneut Fink.

Der 43-jährige Koschinat, der bereits seit 2011 im Amt ist, steht vor der Herausforderung, den ehemals langjährigen Zweitligisten aus Köln auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga zum Klassenverbleib zu führen. In der abgelaufenen Saison (Platz 14) war das mit sieben Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang souverän gelungen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Uwe Koschinat mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Fehlstart, die Platzverweise und die Bedeutung von Erfolgserlebnissen.

DFB.de: Nur ein Punkt aus drei Spielen: Wie fällt Ihr Fazit aus, Herr Koschinat?

Uwe Koschinat: Jede Partie hatte ihre ganz eigene Dynamik. In den Auswärtsspielen haben wir uns - nicht zuletzt wegen der Platzverweise - selbst geschlagen. Das Heimspiel gegen Aalen hätte in beide Richtungen kippen können. Unter dem Strich muss ich dennoch sagen, dass wir einen krassen Fehlstart hingelegt haben.

DFB.de: Woran hapert es aktuell noch am meisten?

Koschinat: Wir schaffen es in vielen Phasen nicht, an die 100 Prozent heranzukommen. Mit der Offensive bin ich nicht ganz unzufrieden. Wir erspielen uns viele Möglichkeiten und schießen aus den unterschiedlichsten Situationen auf das Tor. Hinten lassen wir freilich viel zu viele Chancen des Gegners zu. Es ist entscheidend, dass wir wieder an die Vorsaison anknüpfen: Damals haben wir deutlich körperlicher verteidigt und häufig zu Null gespielt. Da müssen wir wieder hinkommen.

DFB.de: Gleich drei Platzverweise, davon allein zwei für Tobias Fink, stehen nach nur drei Begegnungen zu Buche. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Koschinat: Tobi hat in den beiden Situationen sicher emotional statt rational gehandelt. Er war in der abgelaufenen Saison lange verletzt. Ich hatte mich für ihn stark gemacht, damit er trotz seines auslaufenden Vertrages bleibt. Mir war bewusst, dass er nach der Pause Anlaufzeit benötigt. Mit Spielpraxis wollten wir ihn wieder an die alte Form heranbringen. Tobi ist ein Typ, der sehr risikofreudig verteidigt. Es fehlt ihm allerdings noch das Timing. Das hat man deutlich gesehen. Das Risiko, ihn trotzdem in Rostock ein zweites Mal von Beginn an zu bringen, war hoch. Ohne die Platzverweise und mit einem Tobias Fink in schwacher Form hätten wir möglicherweise in den Auswärtsspielen eine Chance gehabt. Ohne ihn wurde es ungleich schwerer. Der Spieler macht sich selbst große Vorwürfe. Er ist nun trotzdem in der Bringschuld, sich im Training in Topform zu bringen.



Den Saisonstart in die 3. Liga hatte sich Uwe Koschinat, Trainer des SC Fortuna Köln, ganz anders vorgestellt. Nach Niederlagen bei den Stuttgarter Kickers (1:2) und beim FC Hansa Rostock (2:4) sowie einem Remis gegen den Zweitliga-Absteiger VfR Aalen (1:1) stehen ein Zähler und Tabellenplatz 18 zu Buche. Außerdem mussten die Rheinländer auch noch drei Platzverweise hinnehmen. In Stuttgart traf es Boné Uaferro und Tobias Fink, zuletzt in Rostock erneut Fink.

Der 43-jährige Koschinat, der bereits seit 2011 im Amt ist, steht vor der Herausforderung, den ehemals langjährigen Zweitligisten aus Köln auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga zum Klassenverbleib zu führen. In der abgelaufenen Saison (Platz 14) war das mit sieben Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang souverän gelungen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Uwe Koschinat mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Fehlstart, die Platzverweise und die Bedeutung von Erfolgserlebnissen.

DFB.de: Nur ein Punkt aus drei Spielen: Wie fällt Ihr Fazit aus, Herr Koschinat?

Uwe Koschinat: Jede Partie hatte ihre ganz eigene Dynamik. In den Auswärtsspielen haben wir uns - nicht zuletzt wegen der Platzverweise - selbst geschlagen. Das Heimspiel gegen Aalen hätte in beide Richtungen kippen können. Unter dem Strich muss ich dennoch sagen, dass wir einen krassen Fehlstart hingelegt haben.

DFB.de: Woran hapert es aktuell noch am meisten?

Koschinat: Wir schaffen es in vielen Phasen nicht, an die 100 Prozent heranzukommen. Mit der Offensive bin ich nicht ganz unzufrieden. Wir erspielen uns viele Möglichkeiten und schießen aus den unterschiedlichsten Situationen auf das Tor. Hinten lassen wir freilich viel zu viele Chancen des Gegners zu. Es ist entscheidend, dass wir wieder an die Vorsaison anknüpfen: Damals haben wir deutlich körperlicher verteidigt und häufig zu Null gespielt. Da müssen wir wieder hinkommen.

DFB.de: Gleich drei Platzverweise, davon allein zwei für Tobias Fink, stehen nach nur drei Begegnungen zu Buche. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Koschinat: Tobi hat in den beiden Situationen sicher emotional statt rational gehandelt. Er war in der abgelaufenen Saison lange verletzt. Ich hatte mich für ihn stark gemacht, damit er trotz seines auslaufenden Vertrages bleibt. Mir war bewusst, dass er nach der Pause Anlaufzeit benötigt. Mit Spielpraxis wollten wir ihn wieder an die alte Form heranbringen. Tobi ist ein Typ, der sehr risikofreudig verteidigt. Es fehlt ihm allerdings noch das Timing. Das hat man deutlich gesehen. Das Risiko, ihn trotzdem in Rostock ein zweites Mal von Beginn an zu bringen, war hoch. Ohne die Platzverweise und mit einem Tobias Fink in schwacher Form hätten wir möglicherweise in den Auswärtsspielen eine Chance gehabt. Ohne ihn wurde es ungleich schwerer. Der Spieler macht sich selbst große Vorwürfe. Er ist nun trotzdem in der Bringschuld, sich im Training in Topform zu bringen.

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DFB.de: Die zweite Saison nach einem Aufstieg gilt als besonders schwer. Könnte sich diese "Fußballer-Weisheit" auch für die Fortuna bewahrheiten?

Koschinat: Es gibt da zwei Ansatzpunkte: Die Mannschaft hat schon eine Saison in der 3. Liga gespielt, Erfahrungen gesammelt und die Atmosphäre kennengelernt. Die Liga ist also kein Neuland mehr. Warum sollte es also schwerer sein? Allerdings ist der Effekt des Neuen gerade auch nicht mehr da. Für die Gegner ist die Fortuna kein unbeschriebenes Blatt. Die Konkurrenz kann sich also viel besser auf uns einstellen. Wenn es dann auch noch so einfach ist, Tore gegen uns zu erzielen, wird es schwer für uns.

DFB.de: Was können Sie als Trainer unternehmen, damit es möglichst bald besser läuft?

Koschinat: Mein Trainerteam und ich sind gefordert, Strategien und Taktiken zu entwickeln, damit wir vor allem defensiv stabiler werden. Die richtige Personalwahl gehört ebenfalls dazu. Im Training arbeiten wir an den Problemen, erarbeiten Lösungsmöglichkeiten und wollen uns so die nötige Sicherheit holen. In Panik verfalle ich nicht. Es fehlte schließlich in allen drei Partien nicht viel. Der Kader genießt mein Vertrauen - ohne Wenn und Aber.

DFB.de: Welche Spieler sind jetzt besonders gefordert?

Koschinat: Ich sehe da gar nicht einmal so sehr die Führungsspieler in der Pflicht. Vielmehr müssen wir defensiv als Mannschaft noch konzentrierter agieren. Das fängt schon bei den Stürmern an.

DFB.de: Mit einem Heimsieg gegen den FC Energie Cottbus am Freitag könnten Sie den Blick auf die Tabelle positiver gestalten!

Koschinat: Das stimmt. Mit einem Dreier würden wir uns ins Mittelfeld verbessern. In unserer Situation hilft uns ein guter Auftritt nicht weiter, wenn wir verlieren. Nur Punkte helfen. Schaffen wir ein Erfolgserlebnis, spielt es sich gleich leichter.

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DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft gegen die Lausitzer in die Waagschale werfen?

Koschinat: Cottbus hat nach einem guten Start mit zwei Siegen nun zweimal hintereinander verloren, darunter im DFB-Pokal 0:3 gegen den FSV Mainz 05. Eine gute Organisation und eine hohe individuelle Klasse zeichnen die Lausitzer aus. Voraussetzung für uns ist, dass wir die absolute Galligkeit an den Tag legen, gewinnen zu wollen. Diese Einstellung entscheidet in der engen 3. Liga häufig über Sieg und Niederlage. Alle Mannschaften liegen extrem nah beieinander. Meistens gewinnt derjenige, der mehr Hingabe zeigt.

DFB.de: Wie sieht es personell aus?

Koschinat: Tobias Fink ist gesperrt. Auch Cauly Oliveira Souza fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Johannes Rahn ist nach seinen Rückenproblemen gerade erst wieder ins Training eingestiegen, auch Boné Uaferro hat mit Problemen zu kämpfen.

DFB.de: Wie steht es mit der Erwartungshaltung der Fans?

Koschinat: Es gibt bei den Anhängern, mit denen ich spreche, keine übertriebene Erwartungshaltung. Vor fünf Jahren hießen die Gegner der Fortuna noch Borussia Freialdenhoven und Germania Lich-Steinstraß. Die Fans sagen, dass sie es damals nicht für möglich gehalten hätten, innerhalb so kurzer Zeit in die 3. Liga aufzusteigen und vor Gastspielen in Dresden und Rostock zu stehen. Was wir uns erarbeitet konnten, hatte kaum jemand erwartet. Alle wissen, dass wir in der 3. Liga nicht zu den Schwergewichten gehören. Sollten wir am Saisonende wegen eines Tores nicht absteigen, wäre das ein Erfolg.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung insgesamt?

Koschinat: Dass es sportlich aktuell nicht nach Wunsch läuft, ist nur ein kleiner Ausschnitt. Insgesamt sehe ich den Verein auf einem sehr guten Weg. Wir haben die Infrastruktur verbessert, das Stadion besitzt jetzt zum Beispiel eine Rasenheizung. Die U 19 ist in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegen und auch die zweite Mannschaft hat den Sprung in die Bezirksliga geschafft. Es geht aufwärts - und dabei mussten wir vor wenigen Monaten noch den plötzlichen Tod unseres langjährigen Präsidenten Klaus Ulonska verdauen. Er hat eine große Lücke hinterlassen.