Knapper Sieg reicht Bayern nicht fürs Finale

Das "Wunder von München" ist ausgeblieben: Der zweifache Torschütze Neymar und ein überragender Marc-André ter Stegen im Tor des FC Barcelona haben dem FC Bayern den Weg nach Berlin versperrt. Die leidenschaftlichen Münchner versuchten im Halbfinal-Rückspiel der Champions League alles, um das Unmögliche möglich zu machen und das 0:3 aus dem Hinspiel umzudrehen, erreichten aber trotz einer starken Vorstellung nur ein 3:2 (1:2). Im Finale am 6. Juni in Berlin trifft Barca, das den Henkelpott zuletzt 2011 unter Trainer Pep Guardiola gewonnen hatte, auf Titelverteidiger Real Madrid oder Juventus Turin.

Nach dem frühen Führungstreffer der Bayern durch Medhi Benatia (7.) machte ein Doppelschlag von Neymar (15. und 29.) umgehend alle Hoffnungen der Gastgeber zunichte. Zwischendurch erstickte ter Stegen mit atemberaubenden Paraden und Reaktionen jegliches Aufbäumen der Münchner, die in der zweiten Halbzeit noch fünf Treffer zum Weiterkommen hätten erzielen müssen - es blieb bei den zwei Toren der starken Robert Lewandowski (60.) und Thomas Müller (74.). Wenn sich die Bayern, erneut ohne Mario Götze angetreten, etwas vorzuwerfen hatten, dann naives Abwehrverhalten und ihre Chancenverwertung. Allein Müller hatte ein halbes Dutzend Treffer auf Kopf und Fuß. Götze durfte nur die letzten paar Minuten spielen.

"Wir haben alle an das Wunder geglaubt, leider hat es nicht geklappt. Aber es war eine sensationelle Stimmung, ich habe selten so etwas erlebt", sagte Kapitän Philipp Lahm im ZDF: "Wir haben es nicht heute verloren, das ist klar, sondern im Hinspiel. Diese Spieler zu 100 Prozent auszuschalten, ist unmöglich. Aber wenn ich sehe, aber wir hatten sehr viele Torchancen."

Frühe Münchner Führung

Trotz der miserablen Ausgangslage hatten sich alle Münchner noch einmal ins Zeug gelegt - auch die Anhänger. Ihre Choreografie vor dem Anpfiff ergab unter anderem den Schriftzug "Eine Stadt, ein Traum". Tatsächlich dauerte es nur 6:45 Minuten, da lag der Ball im Netz hinter ter Stegen. Nach einem Eckball von Xabi Alonso war Benatia unbedrängt zum Kopfball gekommen - der Ball schien nicht unhaltbar. Allerdings war es schon zu diesem frühen Zeitpunkt und trotz der Führung nur eine Frage der Zeit, ehe Barca selbst einen Treffer erzielen würde.

Schon kurz vor dem Führungstor wären die Münchner beinahe überrumpelt worden: Manuel Neuer allerdings verhinderte gegen den allein vor ihm auftauchenden Ivan Rakitic den frühen Rückstand (4.). Doch nur elf Minuten später traf Barcelonas Trio Infernale den FC Bayern mitten ins Herz. Lionel Messi spielte Luis Suarez frei, der Uruguayer lief alleine auf Neuer zu - legte aber quer, statt selbst zu schießen: Neymar musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.

Damit war das "Wunder von München" praktisch gestorben: Zum Weiterkommen waren nach einer Viertelstunde vier weitere Treffer nötig. Und trotzdem versuchte es der FC Bayern weiter tapfer - und hatte Riesenchancen. Es war die Phase, in der ter Stegen die Münchner fast zur Verzweiflung bachte: Müller scheiterte mit einem Kopfball am überragend reagierenden deutschen Torhüter (19.), der auch die Schüsse von Lewandowski (27.) und erneut Müller (29.) parierte.

Barcelonas Abwehr anfällig

Und so kam es, wie es wohl kommen musste: Die Bayern kassierten den nächsten Gegentreffer, und das nach fast dem gleichen Muster. Messi gewann einen Kopfball, Suarez schnappte sich den Ball - und legte ihn Neymar vor: 2:1. Ärgerlich, denn Barcelonas Abwehr war und blieb anfällig, vielleicht auch im Gefühl, sicher im Finale zu stehen. Lewandowski hatte daher kurz vor der Pause noch eine Riesenchance zum 2:2. Ter Stegen parierte erneut sensationell und wischte den an ihm vorbeikullernden Ball von der Torlinie.

In den ersten 15 Minuten nach der Pause schien es, als hätten sich beide Mannschaften mit dem Resultat abgefunden. Die Bayern, die zum vierten Mal nacheinander im Halbfinale standen, wussten, dass es wie im Vorjahr nicht für das Endspiel reichen würde. Und Barcelona konnte sich sicher sein, dass es zum achten Mal nach dem Henkelpott greifen würde. Viermal haben die Katalanen die silberne Trophäe schon gewonnen - 2009 und 2011 jeweils gegen Manchester United und mit Guardiola.

[sid]

Das "Wunder von München" ist ausgeblieben: Der zweifache Torschütze Neymar und ein überragender Marc-André ter Stegen im Tor des FC Barcelona haben dem FC Bayern den Weg nach Berlin versperrt. Die leidenschaftlichen Münchner versuchten im Halbfinal-Rückspiel der Champions League alles, um das Unmögliche möglich zu machen und das 0:3 aus dem Hinspiel umzudrehen, erreichten aber trotz einer starken Vorstellung nur ein 3:2 (1:2). Im Finale am 6. Juni in Berlin trifft Barca, das den Henkelpott zuletzt 2011 unter Trainer Pep Guardiola gewonnen hatte, auf Titelverteidiger Real Madrid oder Juventus Turin.

Nach dem frühen Führungstreffer der Bayern durch Medhi Benatia (7.) machte ein Doppelschlag von Neymar (15. und 29.) umgehend alle Hoffnungen der Gastgeber zunichte. Zwischendurch erstickte ter Stegen mit atemberaubenden Paraden und Reaktionen jegliches Aufbäumen der Münchner, die in der zweiten Halbzeit noch fünf Treffer zum Weiterkommen hätten erzielen müssen - es blieb bei den zwei Toren der starken Robert Lewandowski (60.) und Thomas Müller (74.). Wenn sich die Bayern, erneut ohne Mario Götze angetreten, etwas vorzuwerfen hatten, dann naives Abwehrverhalten und ihre Chancenverwertung. Allein Müller hatte ein halbes Dutzend Treffer auf Kopf und Fuß. Götze durfte nur die letzten paar Minuten spielen.

"Wir haben alle an das Wunder geglaubt, leider hat es nicht geklappt. Aber es war eine sensationelle Stimmung, ich habe selten so etwas erlebt", sagte Kapitän Philipp Lahm im ZDF: "Wir haben es nicht heute verloren, das ist klar, sondern im Hinspiel. Diese Spieler zu 100 Prozent auszuschalten, ist unmöglich. Aber wenn ich sehe, aber wir hatten sehr viele Torchancen."

Frühe Münchner Führung

Trotz der miserablen Ausgangslage hatten sich alle Münchner noch einmal ins Zeug gelegt - auch die Anhänger. Ihre Choreografie vor dem Anpfiff ergab unter anderem den Schriftzug "Eine Stadt, ein Traum". Tatsächlich dauerte es nur 6:45 Minuten, da lag der Ball im Netz hinter ter Stegen. Nach einem Eckball von Xabi Alonso war Benatia unbedrängt zum Kopfball gekommen - der Ball schien nicht unhaltbar. Allerdings war es schon zu diesem frühen Zeitpunkt und trotz der Führung nur eine Frage der Zeit, ehe Barca selbst einen Treffer erzielen würde.

Schon kurz vor dem Führungstor wären die Münchner beinahe überrumpelt worden: Manuel Neuer allerdings verhinderte gegen den allein vor ihm auftauchenden Ivan Rakitic den frühen Rückstand (4.). Doch nur elf Minuten später traf Barcelonas Trio Infernale den FC Bayern mitten ins Herz. Lionel Messi spielte Luis Suarez frei, der Uruguayer lief alleine auf Neuer zu - legte aber quer, statt selbst zu schießen: Neymar musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.

Damit war das "Wunder von München" praktisch gestorben: Zum Weiterkommen waren nach einer Viertelstunde vier weitere Treffer nötig. Und trotzdem versuchte es der FC Bayern weiter tapfer - und hatte Riesenchancen. Es war die Phase, in der ter Stegen die Münchner fast zur Verzweiflung bachte: Müller scheiterte mit einem Kopfball am überragend reagierenden deutschen Torhüter (19.), der auch die Schüsse von Lewandowski (27.) und erneut Müller (29.) parierte.

Barcelonas Abwehr anfällig

Und so kam es, wie es wohl kommen musste: Die Bayern kassierten den nächsten Gegentreffer, und das nach fast dem gleichen Muster. Messi gewann einen Kopfball, Suarez schnappte sich den Ball - und legte ihn Neymar vor: 2:1. Ärgerlich, denn Barcelonas Abwehr war und blieb anfällig, vielleicht auch im Gefühl, sicher im Finale zu stehen. Lewandowski hatte daher kurz vor der Pause noch eine Riesenchance zum 2:2. Ter Stegen parierte erneut sensationell und wischte den an ihm vorbeikullernden Ball von der Torlinie.

In den ersten 15 Minuten nach der Pause schien es, als hätten sich beide Mannschaften mit dem Resultat abgefunden. Die Bayern, die zum vierten Mal nacheinander im Halbfinale standen, wussten, dass es wie im Vorjahr nicht für das Endspiel reichen würde. Und Barcelona konnte sich sicher sein, dass es zum achten Mal nach dem Henkelpott greifen würde. Viermal haben die Katalanen die silberne Trophäe schon gewonnen - 2009 und 2011 jeweils gegen Manchester United und mit Guardiola.