Kimmich glänzt: Einer für "EM oder Olympia"

Joshua Kimmich wird den 5. März 2016 so schnell nicht vergessen. Und das lag nicht nur an seiner exzellenten Leistung. Kühn hatte der U 21-Nationalspieler beim 0:0 seines FC Bayern München sämtlichen Angriffen von Verfolger Borussia Dortmund getrotzt - aber Sekunden nach dem Abpfiff kam ein Wirbelwind auf ihn zugestürmt, gegen den Pierre-Emerick Aubameyang im Sprint fast nur ein Lufthauch ist. Wie wild redete Pep Guardiola auf seinen 21-jährigen Aushilfsinnenverteidiger ein, er stieß ihn vor sich her, er legte die Hände um seinen Hals, zog ihn wieder heran, seine Hände zuckten auf und ab, hin und her. Stirn an Stirn setzte es für Joshua Kimmich eine Taktiklektion höchster Intensität.

Was wie ein Wutanfall des Trainers von Bayern München aussah, war tatsächlich ein Ausdruck großer Wertschätzung. "Ich liebe diesen Jungen", schwärmte Guardiola. "Er hat alles, er kann alles, er gibt alles. Wahnsinn, Wahnsinn." Er wolle, sagte der Fußball-Lehrer und stach einen Zeigefinger nach oben, den Journalisten einen Ratschlag geben: "Sagt nie wieder, dass er nicht in der Innenverteidigung spielen kann! Er kann jeden Spieler der Welt verteidigen." Und, typisch Guardiola: "Mit diesem Spieler kannst du gehen wherever you want."

Kimmich: "Es ist wichtig, auf Fehler angesprochen zu werden"

Selbstverständlich kam nach Kimmichs in der Tat exzellenter Leistung die Frage, die kommen wusste. Matthias Sammer beantwortete sie. "Bei ihm kommen zwei Dinge infrage: die EM oder Olympia", sagte der Sportvorstand. "Wir sind mit allem einverstanden." Bundestrainer Joachim Löw wird im Dortmunder Stadion nicht nur ob dieser Empfehlung aufgemerkt haben. Kimmich spielte intelligent, abgeklärt und konnte imposante Zahlen präsentieren. Er hatte 121 Ballkontakte, mit 94 Prozent die beste Passquote im Team und mit 64 Prozent die zweitbeste Zweikampfbilanz.

Selbst ist Joshua Kimmich, der auf die Aussprache "Josua" besteht, kein Mann großer Worte. Er ist bescheiden, zurückhaltend, fast schüchtern. "Es ist wichtig, auf Fehler angesprochen zu werden", sagte er schlicht nach Guardiolas emotionaler Ansage nach Abpfiff. "Das hilft." Und das zeigt er auch längst in der U 21-Nationalmannschaft, in der er bei Trainer Horst Hrubesch gesetzt ist - und eigentlich als Fixpunkt des DFB-Teams für die Olympischen Spiele im Sommer in Rio vorgesehen.

Guardiola über Kimmich: "Er will lernen, er lernt"

Auch bei Facebook, Twitter oder Instagram produziert Kimmich sich im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht - angenehm. Die Süddeutsche Zeitung nannte ihn "Männlein des Abends", auch, weil er Marco Reus eine Riesenchance vom Fuß stibitzt hatte. Das passte. Einiges spricht dafür, dass der beim VfB Stuttgart und später bei RB Leipzig ausgebildete Junge aus Rottweil bald eine Stütze dieser Münchner Weltklassemannschaft sein wird.

Oder von zweien, wenn es für die Nationalmannschaft reicht. Löw, der in Dortmund ein "irres Tempo und eine unglaubliche Geschwindigkeit im Spiel" gesehen hatte, wird sich diesbezüglich mit Hrubesch und den Bayern-Verantwortlichen abstimmen. Einer stellte dem Schüler schon jetzt ein sehr gutes Zeugnis aus: "Er will lernen", so Guardiola über Kimmich. "Er lernt." Und BVB-Kollege Thomas Tuchel assistierte dem Spanier mit Blick auf den U 21-Nationalspieler: "He's a very good guy."

[sid/dfb]

Joshua Kimmich wird den 5. März 2016 so schnell nicht vergessen. Und das lag nicht nur an seiner exzellenten Leistung. Kühn hatte der U 21-Nationalspieler beim 0:0 seines FC Bayern München sämtlichen Angriffen von Verfolger Borussia Dortmund getrotzt - aber Sekunden nach dem Abpfiff kam ein Wirbelwind auf ihn zugestürmt, gegen den Pierre-Emerick Aubameyang im Sprint fast nur ein Lufthauch ist. Wie wild redete Pep Guardiola auf seinen 21-jährigen Aushilfsinnenverteidiger ein, er stieß ihn vor sich her, er legte die Hände um seinen Hals, zog ihn wieder heran, seine Hände zuckten auf und ab, hin und her. Stirn an Stirn setzte es für Joshua Kimmich eine Taktiklektion höchster Intensität.

Was wie ein Wutanfall des Trainers von Bayern München aussah, war tatsächlich ein Ausdruck großer Wertschätzung. "Ich liebe diesen Jungen", schwärmte Guardiola. "Er hat alles, er kann alles, er gibt alles. Wahnsinn, Wahnsinn." Er wolle, sagte der Fußball-Lehrer und stach einen Zeigefinger nach oben, den Journalisten einen Ratschlag geben: "Sagt nie wieder, dass er nicht in der Innenverteidigung spielen kann! Er kann jeden Spieler der Welt verteidigen." Und, typisch Guardiola: "Mit diesem Spieler kannst du gehen wherever you want."

Kimmich: "Es ist wichtig, auf Fehler angesprochen zu werden"

Selbstverständlich kam nach Kimmichs in der Tat exzellenter Leistung die Frage, die kommen wusste. Matthias Sammer beantwortete sie. "Bei ihm kommen zwei Dinge infrage: die EM oder Olympia", sagte der Sportvorstand. "Wir sind mit allem einverstanden." Bundestrainer Joachim Löw wird im Dortmunder Stadion nicht nur ob dieser Empfehlung aufgemerkt haben. Kimmich spielte intelligent, abgeklärt und konnte imposante Zahlen präsentieren. Er hatte 121 Ballkontakte, mit 94 Prozent die beste Passquote im Team und mit 64 Prozent die zweitbeste Zweikampfbilanz.

Selbst ist Joshua Kimmich, der auf die Aussprache "Josua" besteht, kein Mann großer Worte. Er ist bescheiden, zurückhaltend, fast schüchtern. "Es ist wichtig, auf Fehler angesprochen zu werden", sagte er schlicht nach Guardiolas emotionaler Ansage nach Abpfiff. "Das hilft." Und das zeigt er auch längst in der U 21-Nationalmannschaft, in der er bei Trainer Horst Hrubesch gesetzt ist - und eigentlich als Fixpunkt des DFB-Teams für die Olympischen Spiele im Sommer in Rio vorgesehen.

Guardiola über Kimmich: "Er will lernen, er lernt"

Auch bei Facebook, Twitter oder Instagram produziert Kimmich sich im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht - angenehm. Die Süddeutsche Zeitung nannte ihn "Männlein des Abends", auch, weil er Marco Reus eine Riesenchance vom Fuß stibitzt hatte. Das passte. Einiges spricht dafür, dass der beim VfB Stuttgart und später bei RB Leipzig ausgebildete Junge aus Rottweil bald eine Stütze dieser Münchner Weltklassemannschaft sein wird.

Oder von zweien, wenn es für die Nationalmannschaft reicht. Löw, der in Dortmund ein "irres Tempo und eine unglaubliche Geschwindigkeit im Spiel" gesehen hatte, wird sich diesbezüglich mit Hrubesch und den Bayern-Verantwortlichen abstimmen. Einer stellte dem Schüler schon jetzt ein sehr gutes Zeugnis aus: "Er will lernen", so Guardiola über Kimmich. "Er lernt." Und BVB-Kollege Thomas Tuchel assistierte dem Spanier mit Blick auf den U 21-Nationalspieler: "He's a very good guy."

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