Kimmich: "Ein Highlight jagt das nächste"

Nationalspieler Joshua Kimmich macht momentan auf allen Bühnen eine gute Figur: In der Nationalmannschaft, in der Bundesliga und auch in der Champions League zeigt der 21-Jährige gute Leistungen. Am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL und im Fan-Club-Radio) trifft der Mittelfeldspieler mit der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation auf Tschechien. Im DFB.de-Interview spricht Kimmich über seine neue Torgefährlichkeit, seine Rolle beim FC Bayern München und der DFB-Auswahl und seine Erinnerungen an die EM in Frankreich.

DFB.de: Für Sie persönlich läuft die Saison bisher glänzend: Viele Einsatzzeiten und vor allem: viele Tore. Woher kommt plötzlich diese Torgefährlichkeit?

Joshua Kimmich: Es ist schon ein super Gefühl, Tore zu schießen. Das kannte ich vorher ja so nicht. Und dann treffe ich in der Nationalmannschaft, in der Bundesliga und auch in der Champions League. Fußball macht sehr viel Spaß, aber wenn man das eine oder andere Tor schießt, ist es das i-Tüpfelchen. Und wenn man auch noch wichtige Tore macht, die der Mannschaft helfen, ist es umso besser.

DFB.de: Hat sich Ihre Rolle beim FC Bayern in dieser Saison verändert?

Kimmich: Unter Carlo Ancelotti habe ich bislang einen offensiveren Auftrag. Ich spiele nicht mehr in der Verteidigung oder die defensive Sechs, sondern die Acht daneben. Ich versuche, die Wege in den Strafraum öfter zu suchen und zu gehen. Das hat bislang einfach gut funktioniert.

DFB.de: Mit jedem guten Spiel, mit jedem Treffer, ob in der Nationalmannschaft oder in der Bundesliga, wachsen die Erwartungen.

Kimmich: Das stimmt. Ich bin letztes Jahr als Zweiligaspieler zum FC Bayern gekommen, nicht viele haben mich gekannt. Jetzt ist es etwas anderes, ich hab in der letzten Saison einige Spiele gemacht und bin als Nationalspieler von der EM zurückgekommen. Dadurch haben sich auch die Ansprüche und Erwartungen verändert. Dabei bin ich immer noch über jede Minute glücklich, die ich spielen darf.

DFB.de: Wie gehen Sie mit diesem Druck um?

Kimmich: Der Druck ist nicht größer geworden, denn ich mache mir wahrscheinlich den größten Druck, aber die Aufmerksamkeit hat zugenommen. Mein Name taucht einfach öfter in den Medien auf. Und auch nach Autogrammen werde ich öfter gefragt. Vor einem Jahr war das alles noch anders, da konnte ich in den Mannschaftsbus einsteigen, ohne dass mich jemand erkannt hat (lacht).

DFB.de: Und die Gefahr abzuheben…

Kimmich: Ich habe sowohl beim FC Bayern als auch hier in der Nationalmannschaft so viele Mitspieler, die schon viel mehr erreicht haben. Sie sind Weltmeister, Europameister oder Champions League-Sieger. Allein dadurch besteht nicht die Gefahr abzuheben. Nur weil ich jetzt regelmäßig spiele und auch mal ein Tor mache, ist das im Vergleich zu Manuel Neuer, Thomas Müller oder Xabi Alonso einfach gar nichts.



Nationalspieler Joshua Kimmich macht momentan auf allen Bühnen eine gute Figur: In der Nationalmannschaft, in der Bundesliga und auch in der Champions League zeigt der 21-Jährige gute Leistungen. Am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL und im Fan-Club-Radio) trifft der Mittelfeldspieler mit der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation auf Tschechien. Im DFB.de-Interview spricht Kimmich über seine neue Torgefährlichkeit, seine Rolle beim FC Bayern München und der DFB-Auswahl und seine Erinnerungen an die EM in Frankreich.

DFB.de: Für Sie persönlich läuft die Saison bisher glänzend: Viele Einsatzzeiten und vor allem: viele Tore. Woher kommt plötzlich diese Torgefährlichkeit?

Joshua Kimmich: Es ist schon ein super Gefühl, Tore zu schießen. Das kannte ich vorher ja so nicht. Und dann treffe ich in der Nationalmannschaft, in der Bundesliga und auch in der Champions League. Fußball macht sehr viel Spaß, aber wenn man das eine oder andere Tor schießt, ist es das i-Tüpfelchen. Und wenn man auch noch wichtige Tore macht, die der Mannschaft helfen, ist es umso besser.

DFB.de: Hat sich Ihre Rolle beim FC Bayern in dieser Saison verändert?

Kimmich: Unter Carlo Ancelotti habe ich bislang einen offensiveren Auftrag. Ich spiele nicht mehr in der Verteidigung oder die defensive Sechs, sondern die Acht daneben. Ich versuche, die Wege in den Strafraum öfter zu suchen und zu gehen. Das hat bislang einfach gut funktioniert.

DFB.de: Mit jedem guten Spiel, mit jedem Treffer, ob in der Nationalmannschaft oder in der Bundesliga, wachsen die Erwartungen.

Kimmich: Das stimmt. Ich bin letztes Jahr als Zweiligaspieler zum FC Bayern gekommen, nicht viele haben mich gekannt. Jetzt ist es etwas anderes, ich hab in der letzten Saison einige Spiele gemacht und bin als Nationalspieler von der EM zurückgekommen. Dadurch haben sich auch die Ansprüche und Erwartungen verändert. Dabei bin ich immer noch über jede Minute glücklich, die ich spielen darf.

DFB.de: Wie gehen Sie mit diesem Druck um?

Kimmich: Der Druck ist nicht größer geworden, denn ich mache mir wahrscheinlich den größten Druck, aber die Aufmerksamkeit hat zugenommen. Mein Name taucht einfach öfter in den Medien auf. Und auch nach Autogrammen werde ich öfter gefragt. Vor einem Jahr war das alles noch anders, da konnte ich in den Mannschaftsbus einsteigen, ohne dass mich jemand erkannt hat (lacht).

DFB.de: Und die Gefahr abzuheben…

Kimmich: Ich habe sowohl beim FC Bayern als auch hier in der Nationalmannschaft so viele Mitspieler, die schon viel mehr erreicht haben. Sie sind Weltmeister, Europameister oder Champions League-Sieger. Allein dadurch besteht nicht die Gefahr abzuheben. Nur weil ich jetzt regelmäßig spiele und auch mal ein Tor mache, ist das im Vergleich zu Manuel Neuer, Thomas Müller oder Xabi Alonso einfach gar nichts.

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DFB.de: Beim FC Bayern spielen Sie vorrangig im Mittelfeld, in der Nationalmannschaft Rechtsverteidiger. Welchen Anteil an Ihrer Entwicklung hat Ihre Flexibilität?

Kimmich: Einen großen Anteil. Ohne diese Flexibilität hätte mich Pep Guardiola in der letzten Saison wahrscheinlich nicht als Innen- oder Außenverteidiger getestet und dann hätte ich sicherlich auch nicht so viele Einsatzzeiten bekommen und wäre auch nicht Nationalspieler geworden. Es ist für mich sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft ein Vorteil, dass ich mehrere Positionen spielen kann und so der Trainer mehr Optionen hat, mich einzusetzen. 

DFB.de: Das kam Ihnen auch bei der Europameisterschaft zu Gute, dort haben Sie unter anderem einen Elfmeter im Viertelfinale gegen Italien sicher verwandelt. Können Sie Ihre Karriere im Eiltempo eigentlich in vollen Zügen genießen oder fühlen Sie sich manchmal von den Ereignissen überrollt?

Kimmich: Ich bin bisher sehr gut damit gefahren, dass ich mir darüber keinen großen Gedanken gemacht habe. Im letzten Jahr hat ein Highlight das nächste gejagt. Es war für mich großartig beim FC Bayern zu sein, dann bin ich das erste Mal eingewechselt worden, dann das erste Spiel von Beginn an, dann Champions League, dann Nationalmannschaft und schließlich noch die Europameisterschaft. Ich versuche immer das Positive mitzunehmen und daraus Selbstvertrauen zu ziehen. Ich mache mir keine großen Gedanken, ob Champions League- oder EM-Halbfinale, sondern genieße jeden Moment.

DFB.de: Welche Bilder vom Sommer in Frankreich sind geblieben?

Kimmich: Auch wenn die Halbfinal-Niederlage gegen Frankreich extrem bitter war und wir gerne Europameister geworden wären, war die EM für mich persönlich ein Riesenerlebnis. Für meine Entwicklung war es überragend, dass ich bei so vielen großen Spielen auf dem Platz stehen konnte. Ich denke sehr positiv an die Zeit in Frankreich zurück.

DFB.de: Von der EM zur WM. Genauer gesagt zur WM-Qualifikation: Am Samstag treffen Sie auf den vermeintlich stärksten Gegner in Ihrer Gruppe. Mit wie viel Respekt geht die Mannschaft die Aufgabe Tschechien an?

Kimmich: Wir gehen in das Spiel gegen Tschechien so wie immer. Wir wollen gewinnen. Die Tschechen werden tief stehen, da kommt es darauf an, dass wir uns viele Chancen erarbeiten, den Ball schnell laufen lassen und dann die Chancen nutzen. Wir müssen die Kontrolle über das Spiel haben, über Konter und Standards kann aber jede Mannschaft gefährlich werden.

DFB.de: Sie sind sehr ehrgeizig, wollen jedes Spiel gewinnen. Egal ob mit dem FC Bayern oder der Nationalmannschaft, egal ob im Training oder im Spiel.

Kimmich: Mich hat es schon als Kind gestört, wenn ich verloren habe. Heute ist es immer noch so. Selbst nach einem verloren Trainingsspiel brauche ich erst einmal ein paar Minuten, manchmal auch Stunden, um das zu verarbeiten. Wenn ich irgendetwas mache, dann mache ich das zu Hundertprozent. Das ist nicht immer ein Vorteil, man darf die Lockerheit nicht verlieren. Mein Ehrgeiz hat mir bislang aber mehr geholfen als geschadet. Ich will in jedem Training, in jedem Spiel mein Bestes geben, immer weiter dazulernen. Und als Fußballer will man Titel gewinnen.