Joshua Kimmich: "Damals das größte Spiel meiner Karriere"

Gerade einmal fünf Jahre ist es her, da stand Joshua Kimmich mit den B-Junioren des VfB Stuttgart im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Gegen Hertha BSC setzte es ein 0:2. Eine Niederlage, an der das Talent zu knabbern hatte. Wie der Nationalspieler heute berichtet. Im DFB.de-Interview sprach er mit Redakteur André Fulczyk in Sotschi über das Finale 2012 und das B-Junioren-Endspiel am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf Sport1) zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen.

DFB.de: Herr Kimmich, heute vor exakt fünf Jahren spielten Sie mit der U 17 des VfB Stuttgart das Finale um die B-Junioren-Meisterschaft. Welche Erinnerungen haben Sie an das Endspiel?

Joshua Kimmich: Leider keine guten. Ich kann mich auch nach fünf Jahren noch genau daran erinnern: Wir haben damals gegen Hertha BSC gespielt und ein super Spiel gemacht. Unser Trainer war übrigens Thomas Schneider. Wir haben das Spiel gemacht, sind aber durch einen Konter in Rückstand geraten. Danach sind wir gegen die Berliner angerannt, hatten sehr viele Chancen, haben aber leider das Tor nicht getroffen und in der Nachspielzeit einen Konter zum 0:2 kassiert. Zum damaligen Zeitpunkt war das meine bitterste Niederlage. Wenn man in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft steht, träumt man als Spieler natürlich davon, den Titel zu holen.

DFB.de: Wie kommt es, dass das Spiel noch so präsent in Ihrem Kopf ist?

Kimmich: Das war damals für mich das größte Spiel meiner Karriere. Wir sind schlecht in die Saison gestartet, hatten dann einen richtig guten Lauf und haben uns für das Halbfinale qualifiziert. Das Hinspiel haben wir gegen Nürnberg zuhause verloren, im Rückspiel haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und uns für das Finale qualifiziert, nachdem uns alle schon abgeschrieben hatten. Wir waren ein super Team und wollten unbedingt Deutscher Meister werden. Das war unser aller Traum.

DFB.de: Sie sprechen die Mannschaft an. Damals standen Sie gemeinsam mit Timo Werner in der Startelf, heute sind sie beide Nationalspieler. Hat man als U 17-Spieler schon ein Gefühl, ob es im Verlauf der Karriere für ganz oben reichen kann?

Kimmich: Timo und ich haben im Finale auf jeden Fall die Chancen der Reihe nach verballert (lacht). Zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht einschätzen, ob ich Profi werde. Timo ist jedes Jahr Torschützenkönig geworden, da hat man durchaus früh gemerkt , dass er richtig Qualität hat.

DFB.de: Worauf kommt es denn an, um den Durchbruch zu schaffen?

Kimmich: Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Ich glaube, jeder geht da seinen eigenen Weg. Bei Timo war es so, dass er sich beim VfB Stuttgart durchgesetzt hatte und relativ früh zu den Profis hochgezogen wurde. Bei mir lief es anders. Ich bin den Weg über Leipzig gegangen, habe dort in der 3. Liga und in der 2. Bundesliga gespielt. Da wächst dann mit jedem Jahr die Hoffnung, es nach ganz oben zu schaffen. Ich glaube, dass viel Wille dazugehört. Man braucht ein klares Ziel vor Augen, dem man alles unterordnen muss. Ich wollte Abitur machen, da gab es außer Fußball und Schule nicht viel mehr in meinem Leben. Außerdem braucht man den Glauben an sich selbst und das gewisse Quäntchen Glück , dass jemand auf dich setzt und dir eine Chance gibt. Diese zu nutzen, dafür ist man dann selbst verantwortlich.



Gerade einmal fünf Jahre ist es her, da stand Joshua Kimmich mit den B-Junioren des VfB Stuttgart im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Gegen Hertha BSC setzte es ein 0:2. Eine Niederlage, an der das Talent zu knabbern hatte. Wie der Nationalspieler heute berichtet. Im DFB.de-Interview sprach er mit Redakteur André Fulczyk in Sotschi über das Finale 2012 und das B-Junioren-Endspiel am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf Sport1) zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen.

DFB.de: Herr Kimmich, heute vor exakt fünf Jahren spielten Sie mit der U 17 des VfB Stuttgart das Finale um die B-Junioren-Meisterschaft. Welche Erinnerungen haben Sie an das Endspiel?

Joshua Kimmich: Leider keine guten. Ich kann mich auch nach fünf Jahren noch genau daran erinnern: Wir haben damals gegen Hertha BSC gespielt und ein super Spiel gemacht. Unser Trainer war übrigens Thomas Schneider. Wir haben das Spiel gemacht, sind aber durch einen Konter in Rückstand geraten. Danach sind wir gegen die Berliner angerannt, hatten sehr viele Chancen, haben aber leider das Tor nicht getroffen und in der Nachspielzeit einen Konter zum 0:2 kassiert. Zum damaligen Zeitpunkt war das meine bitterste Niederlage. Wenn man in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft steht, träumt man als Spieler natürlich davon, den Titel zu holen.

DFB.de: Wie kommt es, dass das Spiel noch so präsent in Ihrem Kopf ist?

Kimmich: Das war damals für mich das größte Spiel meiner Karriere. Wir sind schlecht in die Saison gestartet, hatten dann einen richtig guten Lauf und haben uns für das Halbfinale qualifiziert. Das Hinspiel haben wir gegen Nürnberg zuhause verloren, im Rückspiel haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und uns für das Finale qualifiziert, nachdem uns alle schon abgeschrieben hatten. Wir waren ein super Team und wollten unbedingt Deutscher Meister werden. Das war unser aller Traum.

DFB.de: Sie sprechen die Mannschaft an. Damals standen Sie gemeinsam mit Timo Werner in der Startelf, heute sind sie beide Nationalspieler. Hat man als U 17-Spieler schon ein Gefühl, ob es im Verlauf der Karriere für ganz oben reichen kann?

Kimmich: Timo und ich haben im Finale auf jeden Fall die Chancen der Reihe nach verballert (lacht). Zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht einschätzen, ob ich Profi werde. Timo ist jedes Jahr Torschützenkönig geworden, da hat man durchaus früh gemerkt , dass er richtig Qualität hat.

DFB.de: Worauf kommt es denn an, um den Durchbruch zu schaffen?

Kimmich: Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Ich glaube, jeder geht da seinen eigenen Weg. Bei Timo war es so, dass er sich beim VfB Stuttgart durchgesetzt hatte und relativ früh zu den Profis hochgezogen wurde. Bei mir lief es anders. Ich bin den Weg über Leipzig gegangen, habe dort in der 3. Liga und in der 2. Bundesliga gespielt. Da wächst dann mit jedem Jahr die Hoffnung, es nach ganz oben zu schaffen. Ich glaube, dass viel Wille dazugehört. Man braucht ein klares Ziel vor Augen, dem man alles unterordnen muss. Ich wollte Abitur machen, da gab es außer Fußball und Schule nicht viel mehr in meinem Leben. Außerdem braucht man den Glauben an sich selbst und das gewisse Quäntchen Glück , dass jemand auf dich setzt und dir eine Chance gibt. Diese zu nutzen, dafür ist man dann selbst verantwortlich.

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DFB.de: Welche Tipps oder Ratschläge würden Sie heutigen U 17-Spielern geben?

Kimmich: Ich würde ihnen sagen, dass sie immer an sich glauben sollen! Sie müssen sich ein klares Ziel setzen, das sie nie aus den Augen verlieren. Das Wichtigste ist allerdings, sich nicht unter Druck zu setzen. Fußball soll Spaß machen, nur dann kannst du auch Ehrgeiz entwickeln und Leistung bringen.

DFB.de: Was kann man als junger Spieler aus einem B-Junioren-Endspiel mitnehmen?

Kimmich: Für mich war es damals eine neue Erfahrung, dass es in einem Spiel um alles geht. Im Finale um die Deutsche Meisterschaft verspürt man eine ganz andere Anspannung als in einem Bundesligaspiel, wo es "nur" um Punkte geht. Es zählt nur der Titel. Wenn man das Finale verliert, ist das sehr bitter. Man stand so kurz vor dem Erreichen seines Ziels. Es bleibt kein Rückspiel, um die Niederlage wieder wettzumachen. Aus dem B-Jugend-Finale kann daher jeder junge Spiele wichtige Erfahrungen mitnehmen.

DFB.de: Mit dem FC Bayern steht dieses Jahr der Nachwuchs Ihres aktuellen Vereins im Finale und trifft auf Werder Bremen. Wie schätzen Sie das Niveau des Finals ein?

Kimmich: Ich habe diese Saison ein paar Spiele unserer B-Jugend gesehen, immer wenn es sich nicht mit meinen eigenen Spielen überschnitten hat und schätze sie sehr stark ein. Ich bin überzeugt, dass Bayern einen sehr guten Jahrgang hat. Das Halbfinal-Hinspiel haben sie 3:0 gegen Schalke gewonnen, das war eindrucksvoll. Auch wenn das Rückspiel dann 0:1 verloren ging. In den Spielen, die ich gesehen habe, dominierten sie immer spielerisch, was gerade in der Altersklasse nicht leicht ist. Da gibt es viele Mannschaften, die körperlich weit sind, hinten drin stehen und die Bälle wegkloppen.

DFB.de: Für Die Mannschaft und Sie beginnt am 19. Juni der Confed Cup mit dem ersten Gruppenspiel gegen Australien. Was haben Sie sich für das Turnier vorgenommen?

Kimmich: Für uns als Mannschaft ist es wichtig, gut ins Turnier zu starten und gegen Australien einen Sieg einzufahren. Auch wenn es nicht einfach wird mit einer Mannschaft aus vielen neuen, jungen Spielern, ist es wichtig, dass wir die Abläufe, die wir im Training einstudieren, umsetzen und uns somit Sicherheit holen. Für mich persönlich ist es wichtig, ein paar Spiele hintereinander zu absolvieren, um einen Rhythmus zu bekommen. Ich habe jetzt die beiden letzten Länderspiele auf dem Platz gestanden und gemerkt, dass ich immer mehr Sicherheit bekomme und mit Leistung vorangehen kann.

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