Kiels Marcel Gebers: "Wir haben noch Luft nach oben"

Marcel Gebers, als Innenverteidiger des Drittliga-Aufsteigers Holstein Kiel eigentlich für das Toreverhindern zuständig, trifft plötzlich selbst wie am Fließband. Als torgefährlichster Abwehrspieler der 3. Liga markierte der 27-Jährige bereits vier Treffer in fünf Spielen und führt zusammen mit an Angreifern Kingsley Onuegbu (MSV Duisburg), Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) und Jose-Pierre Vunguidica (SV Wehen Wiesbaden) die Torschützenliste an. Damit ist Gebers auf dem besten Wege seine persönliche Bestmarke von sieben Toren aus der Saison 2008/09 - damals noch im Trikot des VfB Lübeck - frühzeitig zu übertreffen.

Nicht nur für Gebers persönlich läuft es rund. Auch Drittliga-Neuling Holstein Kiel rangiert nach fünf Partien auf dem zweiten Tabellenplatz und ist noch unbesiegt. Zusammen mit dem erst 19-jährigen Hauke Wahl bildet Gebers ein starkes Abwehrduo. Erst zwei Gegentreffer kassierten die Kieler, die am Samstag (ab 14 Uhr) Schlusslicht SV Wacker Burghausen empfangen, in dieser Saison.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht der treffsichere Innenverteidiger über die gute Stimmung in der Mannschaft, den neuen Holstein-Trainer Karsten Neitzel und seine Tore nach Standardsituationen.

DFB.de: Fünf Spiele, elf Punkte, keine Niederlage. Wie sehr genießen Sie derzeit den Blick auf die Tabelle der 3. Liga, Herr Gebers?

Marcel Gebers: Wir sind natürlich froh über unseren guten Saisonstart. Doch wir sind Aufsteiger und bleiben realistisch. Nach fünf Spieltagen ist noch keiner aufgestiegen. Wir wollen in der 3. Liga weiter Spaß haben und noch einige Gegner ärgern. Das hat in dieser Spielzeit bislang ganz gut geklappt. Es kann gerne so weitergehen.

DFB.de: Besonders in der Defensive läuft es gut. Erst zwei Gegentore in fünf Spielen ist ein Spitzenwert!

Gebers: Die Defensivarbeit beginnt bei uns bereits vorne. Unsere Stürmer arbeiten sehr gut gegen den Ball. Wir lassen insgesamt nur wenige Torchancen des Gegners zu, weil wir kompakt stehen. Das ist aber auch unser Anspruch, denn nur so kann ein Aufsteiger in der 3. Liga bestehen. Wenn wir defensiv weiter so gut stehen wie in den ersten fünf Partien, dann wird es auch künftig schwer, uns zu schlagen.

DFB.de: Was macht den Erfolg der Mannschaft aus?



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Marcel Gebers, als Innenverteidiger des Drittliga-Aufsteigers Holstein Kiel eigentlich für das Toreverhindern zuständig, trifft plötzlich selbst wie am Fließband. Als torgefährlichster Abwehrspieler der 3. Liga markierte der 27-Jährige bereits vier Treffer in fünf Spielen und führt zusammen mit an Angreifern Kingsley Onuegbu (MSV Duisburg), Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) und Jose-Pierre Vunguidica (SV Wehen Wiesbaden) die Torschützenliste an. Damit ist Gebers auf dem besten Wege seine persönliche Bestmarke von sieben Toren aus der Saison 2008/09 - damals noch im Trikot des VfB Lübeck - frühzeitig zu übertreffen.

Nicht nur für Gebers persönlich läuft es rund. Auch Drittliga-Neuling Holstein Kiel rangiert nach fünf Partien auf dem zweiten Tabellenplatz und ist noch unbesiegt. Zusammen mit dem erst 19-jährigen Hauke Wahl bildet Gebers ein starkes Abwehrduo. Erst zwei Gegentreffer kassierten die Kieler, die am Samstag (ab 14 Uhr) Schlusslicht SV Wacker Burghausen empfangen, in dieser Saison.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht der treffsichere Innenverteidiger über die gute Stimmung in der Mannschaft, den neuen Holstein-Trainer Karsten Neitzel und seine Tore nach Standardsituationen.

DFB.de: Fünf Spiele, elf Punkte, keine Niederlage. Wie sehr genießen Sie derzeit den Blick auf die Tabelle der 3. Liga, Herr Gebers?

Marcel Gebers: Wir sind natürlich froh über unseren guten Saisonstart. Doch wir sind Aufsteiger und bleiben realistisch. Nach fünf Spieltagen ist noch keiner aufgestiegen. Wir wollen in der 3. Liga weiter Spaß haben und noch einige Gegner ärgern. Das hat in dieser Spielzeit bislang ganz gut geklappt. Es kann gerne so weitergehen.

DFB.de: Besonders in der Defensive läuft es gut. Erst zwei Gegentore in fünf Spielen ist ein Spitzenwert!

Gebers: Die Defensivarbeit beginnt bei uns bereits vorne. Unsere Stürmer arbeiten sehr gut gegen den Ball. Wir lassen insgesamt nur wenige Torchancen des Gegners zu, weil wir kompakt stehen. Das ist aber auch unser Anspruch, denn nur so kann ein Aufsteiger in der 3. Liga bestehen. Wenn wir defensiv weiter so gut stehen wie in den ersten fünf Partien, dann wird es auch künftig schwer, uns zu schlagen.

DFB.de: Was macht den Erfolg der Mannschaft aus?

Gebers: Nach dem Aufstieg sind wir fast komplett zusammengeblieben. Wir kennen uns schon sehr gut und verstehen uns auch abseits des Fußballplatzes. In der Freizeit unternehmen wir viel miteinander, gehen Essen oder auch mal nur einen Kaffee trinken.

DFB.de: Mit Hauke Wahl steht Ihnen in der Innenverteidigung ein junger Kollege zur Seite. Weshalb harmonieren Sie schon so gut?

Gebers: Hauke Wahl macht seine Sache überragend. Er hat eine ordentliche Vorbereitung gespielt und sich den Platz verdient. Während des Spiels sprechen wir sehr viel miteinander und jeder ist für jeden da.

DFB.de: Mit vier Toren führen Sie als Verteidiger zusammen mit drei Stürmern die Torschützenliste der 3. Liga an. Wie haben Sie das angestellt?

Gebers: Um ganz ehrlich zu sein: Ich kann mir selbst gar nicht erklären, wie das zu Stande gekommen ist. In der Jugend und auch beim VfB Lübeck habe ich mal im Mittelfeld gespielt. Vielleicht habe ich daher den Torriecher. Es ist auf jeden Fall ein Super-Gefühl, aber ich sehe es nur als Bonus. Denn meine Hauptaufgabe bleibt das Verhindern von Gegentoren.

DFB.de: Drei Ihrer vier Treffer erzielten Sie per Kopf nach Eckbällen oder Freistößen. Sind die Standards der Kieler „Störche“ so gut einstudiert?

Gebers: Als Standardschützen haben Tim Siedschlag und Rafael Kazior auf jeden Fall einen großen Anteil an meinen vier Toren. Die beiden schlagen immer gefährliche Ecken und Freistöße. Außerdem stand ich in den letzten Spielen halt oft genau richtig. Da gehört natürlich auch ein wenig Glück dazu.

DFB.de: Trotz einer langen Verletzungspause auf Grund von Achillessehnenproblemen und wegen eines Bänderrisses waren Sie in der vergangenen Regionalliga-Saison am Aufstieg nicht ganz unbeteiligt. Schon in den Aufstiegsspielen gegen Hessen Kassel gelangen Ihnen in zwei Spielen ein Tor und ein Assist. War das schon ein Fingerzeig?

Gebers: Ganz wichtig war, dass ich bereits in den Begegnungen zuvor gegen den Hamburger SV II und Victoria Hamburg Spielpraxis sammeln konnte. Es war super, dass ich genau zum Saisonhöhepunkt wieder fit war. Der Treffer und die Vorlage waren das I-Tüpfelchen zu meinem Comeback.

DFB.de: Vor der Saison trat Kiels Aufstiegstrainer Thorsten Gutzeit überraschend zurück. Wie haben Sie damals die Entscheidung aufgenommen?

Gebers: Wir waren zu diesem Zeitpunkt mit der Mannschaft auf Mallorca und haben unseren Aufstieg gefeiert. Im ersten Moment waren wir alle geschockt, mussten es dann so hinnehmen und akzeptieren.

DFB.de: Der neue Trainer heißt Karsten Neitzel. Wie lautet sein Erfolgsrezept?

Gebers: Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Er spricht sehr viel mit uns und hat klare Vorstellungen vom Fußball, die er bei uns umsetzt. Am aktuellen Erfolg hat Karsten Neitzel mit seiner Art und Weise großen Anteil.

DFB.de: Vor der Saison hatte sich am Holstein-Kader nicht viel verändert. Zahlt sich die Eingespieltheit jetzt aus?

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Gebers: Es ist schon ein Vorteil, dass wir uns bis auf wenige Neuzugänge schon länger kennen. So konnten wir die Aufstiegseuphorie noch besser in die neue Saison mitnehmen. Auf dem Platz kämpft jeder für die Mannschaft. Interessant wird es aber erst, wenn wir eine erste Durststrecke durchlaufen. Dann wird sich zeigen, wie gut die Mannschaft funktioniert.

DFB.de: Was kann sich noch verbessern?

Gebers: Wir haben immer noch Luft nach oben. Beispielsweise haben wir in den ersten Partien zu viele Kontermöglichkeiten ausgelassen und mussten daher oft noch bis zum Schlusspfiff zittern.

DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele?

Gebers: Nach meiner langen Leidenszeit in der vergangenen Saison möchte ich vor allem gesund bleiben. Darüber hinaus ist es mein Ziel, möglichst viele Spiele zu bestreiten und mit Holstein so lange wie möglich ungeschlagen zu bleiben.