Kiels Kazior: "Wir sind kein Aufstiegsfavorit"

Die letzte Zweitligasaison von Holstein Kiel liegt über 30 Jahre zurück. In der Spielzeit 1980/1981 waren die "Störche" aus der 2. Bundesliga abgestiegen - und stehen nun vor der überraschenden Rückkehr. Zu Beginn der aktuellen Runde hatte kein Trainer die Norddeutschen auf dem Zettel. Aktuell belegt die Mannschaft von KSV-Trainer Karsten Neitzel jedoch acht Spieltage vor Schluss hinter Arminia Bielefeld (59 Punkte) mit 55 Zählern Rang zwei und damit einen direkten Aufstiegsrang.

Kapitän der Kieler ist Rafael Kazior. Der 32-jährige variabel einsetzbare Mittelfeldspieler spielte einst mit Wacker Burghausen in der zweiten Liga. Im Sommer 2011 kehrte er nach Stationen bei Rot-Weiss Essen und Hamburger SV II nach Kiel zurück. Mit für einen eher defensiv orientierten Spieler beachtlichen acht Saisontreffern hat er keinen geringen Anteil am positiven Abschneiden der "Störche". Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rafael Kazior mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonverlauf, den Endspurt und seine Rolle als Spielführer.

DFB.de: Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle, Herr Kazior?

Rafael Kazior: Das sieht gut aus. (lacht) Wir freuen uns darüber, dass wir aktuell auf Rang zwei stehen. Das ist bis hierher eine Leistung, auf die wir stolz sein können.

DFB.de: Sieben Siege gab es in den zurückliegenden sieben Begegnungen. Was macht die Mannschaft derzeit so stark?

Kazior: Mit Serien beschäftigen wir uns innerhalb der Mannschaft überhaupt nicht. Es klingt - zugegeben - fast ein wenig langweilig: Unsere Konzentration liegt aber immer nur auf dem jeweils nächsten Gegner. Dass es aktuell so gut läuft, liegt sicher auch daran, dass wir eine homogene und kompakte Einheit bilden. Jeder zieht mit. Vom Abwehrspieler bis zum Zeugwart.

DFB.de: Die vergangenen drei Partien endeten allesamt 1:0. Hätte es das eine oder andere Mal auch kippen können?

Kazior: Wir sind uns darüber bewusst, dass es in einigen Partien auch hätte anders laufen können. Beim 1:0 gegen Osnabrück hatten wir zum Beispiel in einigen Situationen das nötige Glück. Auf der anderen Seite war es möglich, einige Begegnungen auch früher unter Dach und Fach zu bringen. Unter dem Strich bringen wir regelmäßig unsere Leistungen. Eine solche Konstanz zu entwickeln, geht nur, wenn man sich immer weiterentwickelt und hart an sich arbeitet.

DFB.de: Mit nur 19 Gegentreffern stellt Holstein die beste Defensive. Woher kommt diese Qualität?

Kazior: In diesem Bereich muss man das große Ganze sehen. Schon die Stürmer verteidigen, sind laufstark und helfen im Mittelfeld aus. Gleiches gilt für die Reihen dahinter. Jeder läuft für den anderen. Zusätzlich haben wir mit Kenneth Kronholm im Tor einen sicheren Rückhalt, der ab und zu auch mal einen Ball fängt. (lacht)

DFB.de: Wie bewerten Sie als Kapitän Ihren Anteil am bisherigen Abschneiden?

Kazior: Mein Ziel ist es, der Mannschaft in jeder Situation zu helfen. Mal gelingt mir das gut, mal vielleicht nicht ganz so gut. Ich saß auch schon draußen. Dann habe ich mich so verhalten, wie ich es auch von allen anderen Ersatzspielern erwarte. Dass ich Kapitän bin, möchte ich gar nicht überbewerten. Das ist auch gar nicht so entscheidend. Bei uns arbeitet jeder für jeden und übernimmt Verantwortung. Es ist extrem einfach, Kapitän dieser Mannschaft zu sein.



Die letzte Zweitligasaison von Holstein Kiel liegt über 30 Jahre zurück. In der Spielzeit 1980/1981 waren die "Störche" aus der 2. Bundesliga abgestiegen - und stehen nun vor der überraschenden Rückkehr. Zu Beginn der aktuellen Runde hatte kein Trainer die Norddeutschen auf dem Zettel. Aktuell belegt die Mannschaft von KSV-Trainer Karsten Neitzel jedoch acht Spieltage vor Schluss hinter Arminia Bielefeld (59 Punkte) mit 55 Zählern Rang zwei und damit einen direkten Aufstiegsrang.

Kapitän der Kieler ist Rafael Kazior. Der 32-jährige variabel einsetzbare Mittelfeldspieler spielte einst mit Wacker Burghausen in der zweiten Liga. Im Sommer 2011 kehrte er nach Stationen bei Rot-Weiss Essen und Hamburger SV II nach Kiel zurück. Mit für einen eher defensiv orientierten Spieler beachtlichen acht Saisontreffern hat er keinen geringen Anteil am positiven Abschneiden der "Störche". Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rafael Kazior mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Saisonverlauf, den Endspurt und seine Rolle als Spielführer.

DFB.de: Was denken Sie beim Blick auf die Tabelle, Herr Kazior?

Rafael Kazior: Das sieht gut aus. (lacht) Wir freuen uns darüber, dass wir aktuell auf Rang zwei stehen. Das ist bis hierher eine Leistung, auf die wir stolz sein können.

DFB.de: Sieben Siege gab es in den zurückliegenden sieben Begegnungen. Was macht die Mannschaft derzeit so stark?

Kazior: Mit Serien beschäftigen wir uns innerhalb der Mannschaft überhaupt nicht. Es klingt - zugegeben - fast ein wenig langweilig: Unsere Konzentration liegt aber immer nur auf dem jeweils nächsten Gegner. Dass es aktuell so gut läuft, liegt sicher auch daran, dass wir eine homogene und kompakte Einheit bilden. Jeder zieht mit. Vom Abwehrspieler bis zum Zeugwart.

DFB.de: Die vergangenen drei Partien endeten allesamt 1:0. Hätte es das eine oder andere Mal auch kippen können?

Kazior: Wir sind uns darüber bewusst, dass es in einigen Partien auch hätte anders laufen können. Beim 1:0 gegen Osnabrück hatten wir zum Beispiel in einigen Situationen das nötige Glück. Auf der anderen Seite war es möglich, einige Begegnungen auch früher unter Dach und Fach zu bringen. Unter dem Strich bringen wir regelmäßig unsere Leistungen. Eine solche Konstanz zu entwickeln, geht nur, wenn man sich immer weiterentwickelt und hart an sich arbeitet.

DFB.de: Mit nur 19 Gegentreffern stellt Holstein die beste Defensive. Woher kommt diese Qualität?

Kazior: In diesem Bereich muss man das große Ganze sehen. Schon die Stürmer verteidigen, sind laufstark und helfen im Mittelfeld aus. Gleiches gilt für die Reihen dahinter. Jeder läuft für den anderen. Zusätzlich haben wir mit Kenneth Kronholm im Tor einen sicheren Rückhalt, der ab und zu auch mal einen Ball fängt. (lacht)

DFB.de: Wie bewerten Sie als Kapitän Ihren Anteil am bisherigen Abschneiden?

Kazior: Mein Ziel ist es, der Mannschaft in jeder Situation zu helfen. Mal gelingt mir das gut, mal vielleicht nicht ganz so gut. Ich saß auch schon draußen. Dann habe ich mich so verhalten, wie ich es auch von allen anderen Ersatzspielern erwarte. Dass ich Kapitän bin, möchte ich gar nicht überbewerten. Das ist auch gar nicht so entscheidend. Bei uns arbeitet jeder für jeden und übernimmt Verantwortung. Es ist extrem einfach, Kapitän dieser Mannschaft zu sein.

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DFB.de: Kiel hatten vor der Saison nur wenige Experten auf dem Aufstiegszettel. Ist die im Vergleich zu anderen Mannschaften geringere Erwartungshaltung ein Vorteil?

Kazior: In der abgelaufenen Saison waren wir als Aufsteiger häufig noch belächelt worden. Die anderen Mannschaften haben uns eher als das "kleine Kiel" wahrgenommen. Diese Sichtweise hat sich mittlerweile geändert. Wir sehen uns aber nach wie vor nicht als Aufstiegsfavorit. Der Verein hat als Ziel nie ausgegeben, aufsteigen zu müssen. Das heißt freilich nicht, dass wir nicht können oder wollen. Es gibt Vereine, die bessere Einzelspieler in ihren Reihen haben. Wichtiger als individuelle Klasse ist jedoch das Mannschaftsgebilde.

DFB.de: Was ist gefordert, um oben zu bleiben?

Kazior: Konstanz! Wenn wir Woche für Woche an die 100-Prozent-Grenze kommen, dann werden wir auch weiter erfolgreich sein.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Tabellensituation ein?

Kazior: Die geringen Abstände zeigen, wie eng es in der Liga zugeht. Wir wissen, dass schon ein bis zwei Punktverluste reichen, um abzurutschen. Damit beschäftigen uns wir aber nicht groß.

DFB.de: Welche Mannschaften sind die größten Konkurrenten?

Kazior: Diese Frage ist in dieser extrem ausgeglichenen 3. Liga schwer zu beantworten. Jede Woche gibt es Ergebnisse, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Von den Mannschaften aus dem oberen Tabelledrittel besitzt jede die Qualität, um ganz nach oben zu kommen.

DFB.de: Am Karsamstag, 4. April, geht es zum formstarken Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach. Ihre Einschätzung?

Kazior: Der aktuelle Positivlauf der SGS unter Trainerrückkehrer Rüdiger Rehm spricht für sich. Wir treffen auf einen unangenehmen Gegner. Wie stark wir ihn werden lassen, liegt an uns.

DFB.de: Was würde Ihnen der Aufstieg in die 2. Bundesliga persönlich bedeuten?

Kazior: Über die 2. Bundesliga mache ich mir erst Gedanken, wenn es soweit ist. Selbstverständlich ticke ich aber wie jeder andere Fußballer auch: Uns eint, dass wir so hoch wie möglich spielen wollen.