Kiels Herrmann: "Arminia ist klarer Favorit"

Beim Aufstiegsanwärter Holstein Kiel ist er Teil der besten Defensive in der 3. Liga: Patrick Herrmann, nicht verwandt oder verschwägert mit seinem Namensvetter von Borussia Mönchengladbach, könnte mit den Störchen für eine Riesenüberraschung sorgen. Denn die Norddeutschen, die in 34 Partien nur 23 Gegentreffer zuließen, klopfen als Tabellenzweiter an die Tür zur 2. Liga. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR- und WDR-Fernsehen) steht das Spitzenspiel beim Spitzenreiter Arminia Bielefeld an. Die Ostwestfalen führen die Tabelle mit 68 Punkten vor Kiel (63) und dem MSV Duisburg (62) an.

Der 27 Jahre alte Herrmann ist bei Holstein für die rechte Abwehrseite verantwortlich. Seit 2011 spielt er für die Kieler. Zuvor war er für den VfL Osnabrück und Hannover 96 am Ball. Für die 96er kam er sogar dreimal in der Bundesliga zum Einsatz. Seinen Vertrag bei Holstein hatte er im März bis 2016 verlängert. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Patrick Herrmann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das Bielefeld-Spiel, die Gründe für das gute Abschneiden und einen Wunschgegner im DFB-Pokal.

DFB.de: Wie ist Ihr Gefühl beim Blick auf die Tabelle, Herr Herrmann?

Patrick Herrmann: Dass wir nach 34 Spieltagen Rang zwei belegen, freut uns alle. Uns ist jedoch bewusst, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt. Es herrscht daher keine übertriebene Euphorie. Vielmehr sind wir alle nur auf die nächste Aufgabe fokussiert.

DFB.de: Warum hatte die "Störche" lange keiner auf der Rechnung?

Herrmann: Meiner Meinung nach liegt das daran, dass wir erst vor zwei Jahren in die 3. Liga aufgestiegen sind. In der vergangenen Saison haben wir unser Spielsystem verfeinert - allerdings fehlten die Ergebnisse. Das ist diesmal anders. Ein wichtiger Faktor ist der mannschaftliche Zusammenhalt, der überragend ist.

DFB.de: Erfolgsgarant ist vor allem die Defensive mit 23 Gegentreffern nach 34 Spielen.

Herrmann: Die Abwehrarbeit fängt bei uns im Sturm an. Alle ziehen hervorragend mit. Wir üben schon früh Druck aus. Dadurch finden viele unserer Ballgewinne bereits in der gegnerischen Hälfte statt. Jeder weiß um seine Aufgabe und erfüllt sie. Geht einmal etwas schief, hilft die gesamte Mannschaft, den Fehler zu korrigieren.



Beim Aufstiegsanwärter Holstein Kiel ist er Teil der besten Defensive in der 3. Liga: Patrick Herrmann, nicht verwandt oder verschwägert mit seinem Namensvetter von Borussia Mönchengladbach, könnte mit den Störchen für eine Riesenüberraschung sorgen. Denn die Norddeutschen, die in 34 Partien nur 23 Gegentreffer zuließen, klopfen als Tabellenzweiter an die Tür zur 2. Liga. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR- und WDR-Fernsehen) steht das Spitzenspiel beim Spitzenreiter Arminia Bielefeld an. Die Ostwestfalen führen die Tabelle mit 68 Punkten vor Kiel (63) und dem MSV Duisburg (62) an.

Der 27 Jahre alte Herrmann ist bei Holstein für die rechte Abwehrseite verantwortlich. Seit 2011 spielt er für die Kieler. Zuvor war er für den VfL Osnabrück und Hannover 96 am Ball. Für die 96er kam er sogar dreimal in der Bundesliga zum Einsatz. Seinen Vertrag bei Holstein hatte er im März bis 2016 verlängert. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Patrick Herrmann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das Bielefeld-Spiel, die Gründe für das gute Abschneiden und einen Wunschgegner im DFB-Pokal.

DFB.de: Wie ist Ihr Gefühl beim Blick auf die Tabelle, Herr Herrmann?

Patrick Herrmann: Dass wir nach 34 Spieltagen Rang zwei belegen, freut uns alle. Uns ist jedoch bewusst, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt. Es herrscht daher keine übertriebene Euphorie. Vielmehr sind wir alle nur auf die nächste Aufgabe fokussiert.

DFB.de: Warum hatte die "Störche" lange keiner auf der Rechnung?

Herrmann: Meiner Meinung nach liegt das daran, dass wir erst vor zwei Jahren in die 3. Liga aufgestiegen sind. In der vergangenen Saison haben wir unser Spielsystem verfeinert - allerdings fehlten die Ergebnisse. Das ist diesmal anders. Ein wichtiger Faktor ist der mannschaftliche Zusammenhalt, der überragend ist.

DFB.de: Erfolgsgarant ist vor allem die Defensive mit 23 Gegentreffern nach 34 Spielen.

Herrmann: Die Abwehrarbeit fängt bei uns im Sturm an. Alle ziehen hervorragend mit. Wir üben schon früh Druck aus. Dadurch finden viele unserer Ballgewinne bereits in der gegnerischen Hälfte statt. Jeder weiß um seine Aufgabe und erfüllt sie. Geht einmal etwas schief, hilft die gesamte Mannschaft, den Fehler zu korrigieren.

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DFB.de: Sind Sie mit dem Saisonverlauf bis jetzt auch persönlich zufrieden?

Herrmann: Zu Beginn der Saison hätte ich "ausbaufähig" gesagt. Durch die Erfolge stieg - nicht nur bei mir - das Selbstvertrauen. Aktuell läuft es sehr gut.

DFB.de: Zu einem Tor hat es für Sie bisher noch nicht gereicht. Warum?

Herrmann: Das bringt meine Position als Rechtsverteidiger mit sich. Bei Ecken und Freistößen komme ich nur selten nach vorn. Ich bin meist eher für die Absicherung zuständig.

DFB.de: Das Bielefeld-Spiel am Samstag wäre eine prima Gelegenheit für die Torpremiere, oder?

Herrmann: Das wäre zwar nicht schlecht. Tore spielen für mich aber keine Hauptrolle. Wenn wir am Samstag gewinnen, ist es egal, wer den Ball über die Linie befördert.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 1:0 gegen Bielefeld aus der Hinrunde?

Herrmann: Dass Arminia Bielefeld im Vergleich zu anderen Drittligisten über die größte Qualität im Kader verfügt, war schon damals deutlich zu merken. Chancen gab es auf beiden Seiten. Wir waren an diesem Tag vielleicht die etwas glücklichere Mannschaft.

DFB.de: Auf was für ein Spiel stellen Sie sich diesmal ein?

Herrmann: In Bielefeld ist die Euphorie groß. Das Stadion wird voll sein. Darauf freuen auch wir uns. Die Favoritenrolle liegt ganz klar bei Arminia. Obwohl wir Zweiter sind, rechnen nicht viele damit, dass wir punkten. Genau darin liegt unsere Chance.

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DFB.de: Gibt es das Duell zwischen Bielefeld und Kiel in der kommenden Zweitligasaison erneut?

Herrmann: Das weiß ich nicht. Wir tun gut daran, den Fokus nur auf die Partie in Bielefeld zu richten. Vielleicht sind wir danach etwas schlauer.

DFB.de: Was ist entscheidend, um die Position zu verteidigen?

Herrmann: Unser Saisonziel Klassenverbleib hatten wir schon vor Wochen erreicht. Alles was danach kam und kommt, ist für uns Bonus. Den großen Coup erwartet kaum jemand. Dadurch sind wir in einigen Situationen leichtfüßiger. Diesen Vorteil wollen wir uns bewahren.

DFB.de: Sie sind schon einmal mit dem VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Zweitligaeinsätze stehen trotzdem nicht in Ihrer Vita.

Herrmann: Das stimmt. Nach dem Aufstieg hatte der Verein nicht mehr mit mir geplant. Ich habe ein Jahr für die zweite Mannschaft gespielt, im Sommer 2011 ging es dann zu Holstein Kiel.

DFB.de: Werden Sie manchmal mit Patrick Herrmann vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach verwechselt?

Herrmann: Das kommt eher selten vor. Wir kennen uns nicht persönlich. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn wir vielleicht mal im DFB-Pokal aufeinandertreffen würden.