Kiels Heider: "Vielleicht noch mal eine Liga höher kommen"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in einer Serie vor. Heute: Marc Heider, Stürmer und Identifikationsfigur bei Holstein Kiel.

Mit Höchstgeschwindigkeit durch die Lüfte gleiten, über den Wolken schweben und etwas von der Welt sehen. Eine Karriere als Pilot hätte sich Marc Heider, Stürmer des Drittligisten Holstein Kiel, gut vorstellen können. Doch wegen einer angeborenen Rot-Grün-Sehschwäche konnte der Sohn eines Bundeswehrpiloten diese Laufbahn nicht einschlagen. Er fand sein Glück stattdessen im Fußballgeschäft.

"Ich bin ein Typ, dem mittlerweile ohne Fußball etwas fehlen würde", sagt der 28-Jährige, der sich aktuell mit den "Störchen" im Trainingslager in der Türkei auf die Restrunde vorbereitet, gegenüber DFB.de. "Daher bin ich auch froh, dass die Vorbereitung längst wieder läuft."

"Es gibt keinen Stillstand bei Holstein"

Als Fußballer ist Marc Heider, der - weil sein Vater Jörg zu dieser Zeit in den USA stationiert war - in Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien geboren wurde, etwas weniger herumgekommen. Seit 2009 steht der Linksfuß bei den Kielern unter Vertrag und ist zusammen mit Fiete Sykora der dienstälteste Spieler im Kader. Auch sein privater Lebensmittelpunkt liegt seit einigen Jahren in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, wo er auch seine Frau Justine kennenlernte. Zur Familie gehört außerdem Sohn Kian (2). "Wie lange du bei einem Verein bleibst, lässt sich im Vorfeld immer schwer abschätzen", sagt der 1,87 Meter große Stürmer. "Durch die ruhige Arbeit und die Entwicklung habe ich Holstein schätzen gelernt. Es gab in den vergangenen Jahren keinen Stillstand. Daher bin daher den Weg des Vereins immer mitgegangen."

Bei seiner Vertragsverlängerung bis 2016 im abgelaufenen Jahr adelte ihn KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke bereits als "Identifikationsfigur". Auch bei den Fans steht der Mann mit der Nummer 20 dank seiner leidenschaftlichen Art hoch im Kurs. Heider: "Ich bin kein übertrieben guter Techniker, mache dieses Handicap aber durch andere Stärken wieder wett und gebe nie auf. Die körperliche Spielweise unserer Mannschaft habe ich ganz gut verinnerlicht."

Mit sechs Treffern trug der Deutsch-Amerikaner zur sehr ordentlichen Hinrunde der defensivstarken Kieler (16 Gegentore) bei, die zur Winterpause im gesicherten Tabellenmittelfeld rangieren und eine Serie von zwischenzeitlich elf Partien in Folge ohne Niederlage hingelegt hatten. "Tore sind für einen Stürmer persönlich immer das schönste Gefühl, auch in dieser Saison möchte ich wieder mindestens zehnmal treffen", so Heider, der sich in den vergangenen vier Spielzeiten (zehn, zwölf, 15 und 18 Tore) stets über eine zweistellige Quote freuen durfte.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in einer Serie vor. Heute: Marc Heider, Stürmer und Identifikationsfigur bei Holstein Kiel.

Mit Höchstgeschwindigkeit durch die Lüfte gleiten, über den Wolken schweben und etwas von der Welt sehen. Eine Karriere als Pilot hätte sich Marc Heider, Stürmer des Drittligisten Holstein Kiel, gut vorstellen können. Doch wegen einer angeborenen Rot-Grün-Sehschwäche konnte der Sohn eines Bundeswehrpiloten diese Laufbahn nicht einschlagen. Er fand sein Glück stattdessen im Fußballgeschäft.

"Ich bin ein Typ, dem mittlerweile ohne Fußball etwas fehlen würde", sagt der 28-Jährige, der sich aktuell mit den "Störchen" im Trainingslager in der Türkei auf die Restrunde vorbereitet, gegenüber DFB.de. "Daher bin ich auch froh, dass die Vorbereitung längst wieder läuft."

"Es gibt keinen Stillstand bei Holstein"

Als Fußballer ist Marc Heider, der - weil sein Vater Jörg zu dieser Zeit in den USA stationiert war - in Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien geboren wurde, etwas weniger herumgekommen. Seit 2009 steht der Linksfuß bei den Kielern unter Vertrag und ist zusammen mit Fiete Sykora der dienstälteste Spieler im Kader. Auch sein privater Lebensmittelpunkt liegt seit einigen Jahren in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, wo er auch seine Frau Justine kennenlernte. Zur Familie gehört außerdem Sohn Kian (2). "Wie lange du bei einem Verein bleibst, lässt sich im Vorfeld immer schwer abschätzen", sagt der 1,87 Meter große Stürmer. "Durch die ruhige Arbeit und die Entwicklung habe ich Holstein schätzen gelernt. Es gab in den vergangenen Jahren keinen Stillstand. Daher bin daher den Weg des Vereins immer mitgegangen."

Bei seiner Vertragsverlängerung bis 2016 im abgelaufenen Jahr adelte ihn KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke bereits als "Identifikationsfigur". Auch bei den Fans steht der Mann mit der Nummer 20 dank seiner leidenschaftlichen Art hoch im Kurs. Heider: "Ich bin kein übertrieben guter Techniker, mache dieses Handicap aber durch andere Stärken wieder wett und gebe nie auf. Die körperliche Spielweise unserer Mannschaft habe ich ganz gut verinnerlicht."

Mit sechs Treffern trug der Deutsch-Amerikaner zur sehr ordentlichen Hinrunde der defensivstarken Kieler (16 Gegentore) bei, die zur Winterpause im gesicherten Tabellenmittelfeld rangieren und eine Serie von zwischenzeitlich elf Partien in Folge ohne Niederlage hingelegt hatten. "Tore sind für einen Stürmer persönlich immer das schönste Gefühl, auch in dieser Saison möchte ich wieder mindestens zehnmal treffen", so Heider, der sich in den vergangenen vier Spielzeiten (zehn, zwölf, 15 und 18 Tore) stets über eine zweistellige Quote freuen durfte.

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In Bremen Teamkollege von Kruse und Harnik

Dabei war Marc Heider während seiner Schulzeit eigentlich nur per Zufall zum Fußball gekommen. Sein damaliger Biologie-Lehrer Heinz Rolfes, Vater des späteren Nationalspielers Simon Rolfes, arbeitete gleichzeitig für den TuS Recke. "Es hat sich dann irgendwie so ergeben", erinnert sich der Holstein-Stürmer. Einige Jahre später beobachtete ihn Heiko Flottmann, langjähriger Jugendtrainer und Nachwuchskoordinator beim VfL Osnabrück, und holte ihn zu den Niedersachsen.

Drei Jahre später ging es zum SV Werder Bremen. Bei der U 23 des Bundesligisten spielte der 28-Jährige in der Offensive unter anderem mit Max Kruse (Borussia Mönchengladbach), der inzwischen zehn Partien für die DFB-Auswahl absolviert hat, und dem österreichischen Nationalspieler Martin Harnik (VfB Stuttgart) zusammen. "Ich werde öfter gefragt, ob die beiden meine bisher besten Mitspieler waren", so Heider. "Ich fand aber beispielsweise Frank Löning (jetzt FC Erzgebirge Aue; Anm. d. Red.) damals genauso gut. Aber du musst halt auch Glück haben, im richtigen Moment fit und am richtigen Ort zu sein."

Vorbild Pizarro: Heiders Zeit bei Werder

Dabei spricht der gebürtige US-Amerikaner, dem in seiner Zeit bei Werder vor allem die Qualitäten eines Claudio Pizarro ("Herausragende Ballbehandlung und Schusstechnik") in Erinnerung geblieben sind, aus eigener Erfahrung. In seiner letzten Spielzeit in Bremen (2008/2009) entwickelte sich seine Achillessehne zu einer schmerzhaften Baustelle. "Es waren zwei Operationen notwendig", blickt Marc Heider zurück. Auch deshalb konnte er sich ein Jahr später in Kiel keinen Stammplatz erarbeiten und erlebte eine Art Bruchlandung.

Die damals vom erfahrenen Falko Götz trainierten "Störche" mussten nach nur einem Jahr in der 3. Liga wieder den Gang in die Regionalliga antreten. "Der Verein war als Aufsteiger mit sehr ambitionierten Zielen gestartet, so etwas geht meistens nicht gut", sagt der Hobbydartspieler, der schließlich in der Regionalliga durchstartete.

45 Treffer erzielte Marc Heider in 91 Partien und schaffte in seiner vierten Saison bei Holstein den Wiederaufstieg. Inzwischen sieht der Angreifer den Verein längst wieder auf dem richtigen Kurs: "Holstein arbeitet kontinuierlich und nachhaltig, hat in der 3. Liga einen großen Schritt nach vorne gemacht." Welche Ziele verfolgt er noch in seiner Karriere? "Mein Traum, vielleicht noch einmal eine Liga höher zu kommen, wird nie zu Ende gehen", sagt Marc Heider und fügt an: "Wichtig ist mir aber, nicht in ein Loch zu fallen."