Kickers-Präsident Lauprecht: "Jeder in Offenbach ist heiß"

Der Traditionsverein und aktuelle Südwest-Regionalligist Kickers Offenbach, der am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf Sky) in der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde gegen den Zweitligisten Karlsruher SC antritt, hat sich zu einem der größten Favoritenschrecks in der jüngeren Vergangenheit dieses Wettbewerbs entwickelt. In der Saison 2010/2011 drangen die Hessen bis ins Achtelfinale vor. Nur zwei Jahre später - unter anderem wurden die damaligen Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf (jeweils 2:0) ausgeschaltet - gelang sogar der Sprung in die Runde der letzten acht Vereine.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der finanziellen Probleme würde dem ehemaligen Bundesligisten vom Bieberer Berg, der 1970 als erster Zweitligist (2:1 im Endspiel gegen den 1. FC Köln) den Pokalgewinn feiern konnte und erst vor rund eineinhalb Jahren auf Grund eines Insolvenzantrags in die Viertklassigkeit absteigen musste, eine erneute Überraschung gegen den KSC gut zu Gesicht stehen.

Für die Offenbacher, die in der ersten Runde des DFB-Pokals den aktuellen Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt 04 ausgeschaltet hatten (4:2 nach Elfmeterschießen), läuft es aber auch in der Meisterschaft rund. Das jüngste 1:0 bei Eintracht Trier war bereits das 13. Spiel in Serie ohne Niederlage (elf Siege) und festigte die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht OFC-Präsident Claus-Arwed Lauprecht (51), im Hauptberuf Geschäftsführer eines Wellness-Instituts, über den Weg der Kickers, seine Herzfrequenz während eines Elfmeterschießens und den Stand des Insolvenzverfahrens.

DFB.de: Was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie das Wort DFB-Pokal hören, Herr Lauprecht?

Claus-Arwed Lauprecht: Überraschung, Kampf, Leidenschaft, Emotionen, David gegen Goliath, Spannung pur, Alles oder Nichts. Der DFB Pokal ist etwas Einmaliges und begeistert alle.

DFB.de: Am Dienstag gastiert der Karlsruher SC am Bieberer Berg. Ist das Pokal-Fieber in Offenbach schon wieder ausgebrochen?

Lauprecht: Die Regionalliga ist und bleibt unser Kerngeschäft. Doch wir freuen uns ungemein auf den Pokal-Hit bei einem Flutlichtspiel. Jeder in Offenbach wartet und ist heiß.



Der Traditionsverein und aktuelle Südwest-Regionalligist Kickers Offenbach, der am Dienstag (ab 19 Uhr, live auf Sky) in der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde gegen den Zweitligisten Karlsruher SC antritt, hat sich zu einem der größten Favoritenschrecks in der jüngeren Vergangenheit dieses Wettbewerbs entwickelt. In der Saison 2010/2011 drangen die Hessen bis ins Achtelfinale vor. Nur zwei Jahre später - unter anderem wurden die damaligen Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf (jeweils 2:0) ausgeschaltet - gelang sogar der Sprung in die Runde der letzten acht Vereine.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der finanziellen Probleme würde dem ehemaligen Bundesligisten vom Bieberer Berg, der 1970 als erster Zweitligist (2:1 im Endspiel gegen den 1. FC Köln) den Pokalgewinn feiern konnte und erst vor rund eineinhalb Jahren auf Grund eines Insolvenzantrags in die Viertklassigkeit absteigen musste, eine erneute Überraschung gegen den KSC gut zu Gesicht stehen.

Für die Offenbacher, die in der ersten Runde des DFB-Pokals den aktuellen Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt 04 ausgeschaltet hatten (4:2 nach Elfmeterschießen), läuft es aber auch in der Meisterschaft rund. Das jüngste 1:0 bei Eintracht Trier war bereits das 13. Spiel in Serie ohne Niederlage (elf Siege) und festigte die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht OFC-Präsident Claus-Arwed Lauprecht (51), im Hauptberuf Geschäftsführer eines Wellness-Instituts, über den Weg der Kickers, seine Herzfrequenz während eines Elfmeterschießens und den Stand des Insolvenzverfahrens.

DFB.de: Was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie das Wort DFB-Pokal hören, Herr Lauprecht?

Claus-Arwed Lauprecht: Überraschung, Kampf, Leidenschaft, Emotionen, David gegen Goliath, Spannung pur, Alles oder Nichts. Der DFB Pokal ist etwas Einmaliges und begeistert alle.

DFB.de: Am Dienstag gastiert der Karlsruher SC am Bieberer Berg. Ist das Pokal-Fieber in Offenbach schon wieder ausgebrochen?

Lauprecht: Die Regionalliga ist und bleibt unser Kerngeschäft. Doch wir freuen uns ungemein auf den Pokal-Hit bei einem Flutlichtspiel. Jeder in Offenbach wartet und ist heiß.

DFB.de: Wäre Ihnen ein Bundesligist als Gegner lieber gewesen oder haben Sie sich über das Los gefreut, weil die Chance auf eine weitere Überraschung so noch ein wenig größer ist?

Lauprecht: Bei einem attraktiven Erstligisten hätte man seit Wochen nur noch über dieses Spiel geredet und darüber vielleicht ein wenig das Tagesgeschäft vergessen. So habe ich bei unseren Spielern in den vergangenen Wochen gespürt, dass sie nicht nur den Pokalfight im Kopf hatten, sondern sich jede Woche mental nur auf das jeweils anstehende Spiel einstellen konnten. Das ist die Grundlage für unsere aktuellen Erfolge. Der KSC ist für uns ein attraktiver Gegner, spielt sehr guten Fußball und bringt viele Fans mit.

DFB.de: In der ersten Runde zwang der OFC den aktuellen Zweitliga-Tabellenführer FC Ingolstadt 04 nach Elfmeterschießen (4:2) in die Knie. Können Sie bei einem solchen Spiel ruhig auf der Tribüne sitzen?

Lauprecht: Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen in solchen Situationen. Allerdings weiß ich, dass wir mit Daniel Endres einen der besten Torhüter auf der Linie haben. Dazu schießen unsere Jungs bisher alle Elfmeter sicher. Gegen den KSC erneut bis zum Elfmeterschießen zu kommen, wäre schon ein Riesenerfolg für den OFC.

DFB.de: Nach einem Insolvenzantrag im Juli 2013 ist Ihr Verein nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Wie wichtig wäre ein erneutes Weiterkommen im Pokal aus finanzieller Sicht?

Lauprecht: Für Vereine in unserer Situation ist der DFB-Pokal unglaublich wichtig. Ein Weiterkommen wäre für uns eine nicht budgetierte Einnahme, die uns nochmal stärker machen würde.

DFB.de: Wann kann das Insolvenzverfahren abgeschlossen werden?

Lauprecht: Der Insolvenzverwalter hat seine Abschlussrechnung gestellt. Nun warten wir auf die Beendigung des Insolvenzverfahrens durch das Gericht. Dieses wird aber nur noch wenige Wochen dauern. Danach übernimmt Geschäftsführer David Fischer verantwortlich wieder die GmbH und wird vom Aufsichtsrat kontrolliert. Als derzeitiger Aufsichtsratsvorsitzender weiß ich sicher, dass wir dann erst recht sehr eng mit unserem Geschäftsführer kommunizieren werden.

DFB.de: Wie sehen Sie die Entwicklung des Vereins seit Ihrer Wahl im September 2013?

Lauprecht: Wir haben viele neue Projekte ins Leben gerufen und zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, den Verein weiterzuentwickeln und auf professionelle Füße zu stellen. Insgesamt kann ich nach nur einem Jahr feststellen, dass der OFC lebt und dass das Umfeld einfach fantastisch ist. Der Klub erhält viel Unterstützung aus der Basis, von den Mitgliedern, Fans, der Politik und den Sponsoren.

DFB.de: "Hier steht die Zukunft, nicht die Vergangenheit", sagten Sie bei Ihrem Amtsantritt. Konnten Sie den Stachel der Enttäuschung im Umfeld lösen?

Lauprecht: Ich spüre viele positive Signale und Motivation, sehe viele helfende Hände. Es gibt zwar noch verbrannte Erde und bei dem einen oder anderen ist auch noch die Enttäuschung vorhanden. Allerdings höre ich immer mehr von allen Seiten, dass die Menschen wieder dem Verein vertrauen. Einen großen Teil trägt dazu aktuell auch unsere Regionalliga-Mannschaft bei. Wir sind eine Einheit und das ist der Schlüssel zum Erfolg.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: "Wenn der OFC erneut im Pokal weiterkommt, werde ich als erstes…."

Lauprecht: …mich bei der Mannschaft, dem Trainer- und Medizinstab sowie dem Geschäftsführer und natürlich bei den besten Fans der Welt bedanken. Denn sie gemeinsam hätten diesen Erfolg ermöglicht.