Khedira: "Es ist eine Ehre, für Juve zu spielen"

Ein Weltmeister ist weitergezogen. Nach fünf Jahren bei Real Madrid hat sich Sami Khedira in diesem Sommer Juventus Turin angeschlossen. Von einem Rekordmeister ist er zu einem anderen gewechselt, von den "Königlichen" zur "Alten Dame". Nach seinem Pflichtspieldebüt in der Champions League steht der wieder genesene Khedira an diesem Sonntag gegen den FC Bologna (18 Uhr) auch vor seiner Premiere in der Serie A. Im Interview mit DFB.de spricht der 28-Jährige über seinen Abschied aus Spanien, seinen Neuanfang in Italien, seine Ziele in Frankreich. Und über Hilfe in der alten Heimat.

DFB.de: Herr Khedira, Sie sind von Real Madrid zu Juventus Turin gewechselt. Was ist gleich, was anders?

Sami Khedira: Für mich ist Juve neben Real der Verein mit der größten Aura überhaupt. Die Besonderheit dieses Klubs zeigt schon der Blick auf die Erfolge und auf die Spieler, die hier unter Vertrag standen: Haller, Platini, Zidane, Nedved, Del Piero, Baggio, Pirlo, das sind die ganz großen Namen. Es ist eine Ehre, dieses Trikot zu tragen. Im Training und in der Mentalität gibt es natürlich Unterschiede, gravierend sind sie aber nicht. Für mich ist die Umstellung nicht so groß. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich mit Carlo Ancelotti zuletzt schon in Madrid einen italienischen Trainer hatte.

DFB.de: Sie hätten zu vielen Vereinen wechseln können. Was hat den Ausschlag zugunsten von Juve gegeben?

Khedira: Juve ist ein fantastischer Verein, ein Klub mit großer Tradition, glänzender Gegenwart und vielversprechender Zukunft. Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft in diesem Jahr wieder in die Reihe der europäischen Top-Klubs aufgestiegen ist. Ich bin sicher, dass Juve künftig weiter mitreden wird, wenn es um die Vergabe großer europäischer Titel geht. Dazu will ich meinen Teil beitragen.

DFB.de: Wie sind Ihre ersten Eindrücke von Turin? Wie wurden Sie von der Mannschaft aufgenommen?

Khedira: Es ist ähnlich, wie es zu Beginn in Madrid gewesen ist: Von der Stadt sieht man zunächst nicht viel, dafür bleibt einfach nicht die Zeit. Ich freue mich aber darauf, Turin zu erkunden. Von meinen Kollegen habe ich schon ein paar Tipps bekommen. Für mich war es überhaupt nicht schwer, mich bei Juve gleich wohlzufühlen. Ein paar Spieler kenne ich noch aus der Primera División, mit Álvaro Morata habe ich ja gemeinsam in Madrid gespielt. Zwischen Real und Juve gibt es außerdem noch eine weitere Parallele: Beide Klubs sind sehr familiär, jeder hilft dem anderen. Ich glaube auch, dass dies ein großer Baustein der Erfolge ist.

DFB.de: Sie haben schon Ende vergangenen Jahres entschieden, Real Madrid zu verlassen. Hat die lange Vorlaufzeit den Abschied schwerer oder leichter gemacht?

Khedira: Dass mir dieser Schritt nicht leichtgefallen ist, ist kein Geheimnis. Aber es ist immer einfacher, wenn man selbst bestimmen kann. Und so war es bei mir. Schon während meiner Verletzung habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie und wo es für mich weitergehen könnte. Ich wollte für mich als Mensch und für meine Karriere einen neuen Reiz setzen und eine neue Herausforderung annehmen.

DFB.de: Was bleibt nach fünf Jahren in Madrid, neben den zahlreichen Titeln?

Khedira: Natürlich sind die Erfolge wertvoll und wichtig, sie sind aber nicht entscheidend, wenn ich auf mein künftiges Leben blicke. Nach der Karriere lebt man als Mensch weiter – und nicht als Fußballer. Für mich bleibt deswegen vor allem, tolle Menschen kennengelernt zu haben. Im Verein, aber auch außerhalb des Vereins. Ich durfte ein komplett anderes Leben kennenlernen, eine andere Mentalität, andere Persönlichkeiten, eine andere Sicht auf einige Dinge. Ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.

DFB.de: Wie würden Sie dort gerne in Erinnerung bleiben?

Khedira: Als sehr professioneller Spieler und fairer Sportsmann. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sagen: Das ist einer von uns. Das ist ein Madridista. Ich habe fünf Jahre lang alles für den Verein getan. Ich wünsche mir, dass die Menschen dies anerkennen. Real Madrid ist in meinem Herzen. Für immer.



Ein Weltmeister ist weitergezogen. Nach fünf Jahren bei Real Madrid hat sich Sami Khedira in diesem Sommer Juventus Turin angeschlossen. Von einem Rekordmeister ist er zu einem anderen gewechselt, von den "Königlichen" zur "Alten Dame". Nach seinem Pflichtspieldebüt in der Champions League steht der wieder genesene Khedira an diesem Sonntag gegen den FC Bologna (18 Uhr) auch vor seiner Premiere in der Serie A. Im Interview mit DFB.de spricht der 28-Jährige über seinen Abschied aus Spanien, seinen Neuanfang in Italien, seine Ziele in Frankreich. Und über Hilfe in der alten Heimat.

DFB.de: Herr Khedira, Sie sind von Real Madrid zu Juventus Turin gewechselt. Was ist gleich, was anders?

Sami Khedira: Für mich ist Juve neben Real der Verein mit der größten Aura überhaupt. Die Besonderheit dieses Klubs zeigt schon der Blick auf die Erfolge und auf die Spieler, die hier unter Vertrag standen: Haller, Platini, Zidane, Nedved, Del Piero, Baggio, Pirlo, das sind die ganz großen Namen. Es ist eine Ehre, dieses Trikot zu tragen. Im Training und in der Mentalität gibt es natürlich Unterschiede, gravierend sind sie aber nicht. Für mich ist die Umstellung nicht so groß. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich mit Carlo Ancelotti zuletzt schon in Madrid einen italienischen Trainer hatte.

DFB.de: Sie hätten zu vielen Vereinen wechseln können. Was hat den Ausschlag zugunsten von Juve gegeben?

Khedira: Juve ist ein fantastischer Verein, ein Klub mit großer Tradition, glänzender Gegenwart und vielversprechender Zukunft. Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft in diesem Jahr wieder in die Reihe der europäischen Top-Klubs aufgestiegen ist. Ich bin sicher, dass Juve künftig weiter mitreden wird, wenn es um die Vergabe großer europäischer Titel geht. Dazu will ich meinen Teil beitragen.

DFB.de: Wie sind Ihre ersten Eindrücke von Turin? Wie wurden Sie von der Mannschaft aufgenommen?

Khedira: Es ist ähnlich, wie es zu Beginn in Madrid gewesen ist: Von der Stadt sieht man zunächst nicht viel, dafür bleibt einfach nicht die Zeit. Ich freue mich aber darauf, Turin zu erkunden. Von meinen Kollegen habe ich schon ein paar Tipps bekommen. Für mich war es überhaupt nicht schwer, mich bei Juve gleich wohlzufühlen. Ein paar Spieler kenne ich noch aus der Primera División, mit Álvaro Morata habe ich ja gemeinsam in Madrid gespielt. Zwischen Real und Juve gibt es außerdem noch eine weitere Parallele: Beide Klubs sind sehr familiär, jeder hilft dem anderen. Ich glaube auch, dass dies ein großer Baustein der Erfolge ist.

DFB.de: Sie haben schon Ende vergangenen Jahres entschieden, Real Madrid zu verlassen. Hat die lange Vorlaufzeit den Abschied schwerer oder leichter gemacht?

Khedira: Dass mir dieser Schritt nicht leichtgefallen ist, ist kein Geheimnis. Aber es ist immer einfacher, wenn man selbst bestimmen kann. Und so war es bei mir. Schon während meiner Verletzung habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie und wo es für mich weitergehen könnte. Ich wollte für mich als Mensch und für meine Karriere einen neuen Reiz setzen und eine neue Herausforderung annehmen.

DFB.de: Was bleibt nach fünf Jahren in Madrid, neben den zahlreichen Titeln?

Khedira: Natürlich sind die Erfolge wertvoll und wichtig, sie sind aber nicht entscheidend, wenn ich auf mein künftiges Leben blicke. Nach der Karriere lebt man als Mensch weiter – und nicht als Fußballer. Für mich bleibt deswegen vor allem, tolle Menschen kennengelernt zu haben. Im Verein, aber auch außerhalb des Vereins. Ich durfte ein komplett anderes Leben kennenlernen, eine andere Mentalität, andere Persönlichkeiten, eine andere Sicht auf einige Dinge. Ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.

DFB.de: Wie würden Sie dort gerne in Erinnerung bleiben?

Khedira: Als sehr professioneller Spieler und fairer Sportsmann. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sagen: Das ist einer von uns. Das ist ein Madridista. Ich habe fünf Jahre lang alles für den Verein getan. Ich wünsche mir, dass die Menschen dies anerkennen. Real Madrid ist in meinem Herzen. Für immer.

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DFB.de: Die Nationalmannschaft firmiert jetzt als "Die Mannschaft". Wurde damit aus Ihrer Sicht der Kern des Teams erfasst?

Khedira: Ich finde es toll, dass wir so wahrgenommen werden, wie wir auch sind. Eine Einheit, ein echtes Team. Das hat sich immer mehr entwickelt, und bei der WM in Brasilien war dieser Zusammenhalt unser großes Plus. Nun drückt sich dies auch in Deutschland im Namen aus. In der Bezeichnung "Die Mannschaft" sehe ich aber auch eine Verpflichtung. Im Grunde ist das ein Prädikat, das man sich immer wieder neu verdienen muss.

DFB.de: Ist dies nach der WM schwerer gefallen, weil es innerhalb der Mannschaft einen kleinen Umbruch gab?

Khedira: Nein, finde ich nicht. Als Team sind wir schließlich schon sehr lange zusammen, die Mannschaft ist sehr gefestigt. Und auch die neuen Spieler wie Antonio Rüdiger oder Patrick Herrmann sind super Jungs. Sie integrieren sich sehr gut. Ich glaube, dass die Prognose nicht gewagt ist, dass wir in der Nationalmannschaft auf Dauer keine Probleme in Sachen Teamgeist haben werden.

DFB.de: Sie sind jetzt schon sechs Jahre bei der Nationalmannschaft. Wie schaffen Sie es, dieses hohe Level zu halten?

Khedira: Mir fällt es immer schwer, über mich selbst zu reden. Das Einzige, was ich über mich sagen kann, ist, dass ich jeden Tag versuche, das Beste aus mir rauszuholen. Ich bin bestrebt, immer professionell zu sein und meinen Traumberuf so zu leben, dass ich meine Fähigkeiten für meine Mannschaften maximal einbringen kann.

DFB.de: Die vergangene Saison endete für Sie mit der Benefizpartie Ihrer Stiftung in Stuttgart, dem "Spiel des Jahres". Mit den Einnahmen unterstützen Sie Kinderheime und ein Kinderhospiz in der Region Stuttgart. Warum helfen Sie gerade hier?

Khedira: Ich hatte in meinem Leben viel Glück und habe erreicht, wovon die meisten Kinder und Jugendlichen träumen. Mit viel Arbeit, mit vielen Entbehrungen. Und mit viel Unterstützung. Und dafür will ich etwas zurückgeben. Ich will benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus meiner Heimat Chancen geben, sie sollen sich entwickeln können, sollen die gleichen Möglichkeiten haben. Wichtig ist mir auch die Botschaft an die Kinder und Jugendlichen, die beim Spiel dabei waren.

DFB.de: Welche Botschaft ist das?

Khedira: Sie konnten sehen, dass sie etwas erreichen können, dass sich Einsatz lohnt. Es waren Kinder dabei, die sich im Vorfeld sportlich oder sozial hervorgetan haben. Sie durften an der Seite großer Stars vor mehr als 10.000 Zuschauern auftreten, das Spiel lief live im Fernsehen. Es war für die Kinder ein Erlebnis, das sie niemals vergessen werden. Es sollte zugleich auch Antrieb sein für Kinder, die diesmal nicht dabei waren. Wir planen eine Fortsetzung dieser Aktion, es lohnt sich also, dranzubleiben – vielleicht klappt es beim nächsten Mal.