Khedira: "Erfolg ist eine Kopfsache""

Sami Khedira gehört seit Jahren zum festen Stammpersonal der deutschen Nationalmannschaft. Umso mehr schmerzt sein Ausfall aufgrund eines im Länderspiel gegen Italien erlittenen Kreuzbandrisses. Momentan absolviert der Mittelfeldspieler die Reha, stieg jetzt ins Lauftraining ein und hofft rechtzeitig zur WM in Brasilien wieder fit zu werden. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Khedira über die Leidenszeit, seine Motivation und einen speziellen Bruder-Traum.

DFB.de: Herr Khedira, auf Ihrer Homepage haben Sie folgende Gleichung aufgestellt: Arbeit kombiniert mit Leiden ergibt den größtmöglichen Erfolg. Gilt diese Formel umso mehr für die Reha nach einer Verletzung?

Sami Khedira: Ja, klar - das gilt dort auch. Eigentlich gilt dies aber ganz grundsätzlich für jede Phase im Leben. Gerade in schwierigen Zeiten ist Erfolg zu allererst aber eine Kopfsache. Man muss sich bewusst machen, wofür man arbeitet, damit steigt dann auch die Bereitschaft, sich für den Erfolg zu quälen.

DFB.de: In der Reha in Donaustauf haben Sie bei Klaus Eder zeitweise mit Mario Gomez zusammen gearbeitet. Hat Ihnen geholfen, dass Sie dort einen Leidensgenossen aus dem Kollegenkreis hatten?

Khedira: Wir haben uns dort getroffen, das stimmt. Im Trainingsraum haben wir uns weniger gesehen, aber abends haben wir uns zum Essen verabredet. Wir kennen uns schon aus Stuttgarter Zeiten und hatten damals relativ viel miteinander zu tun. Wir verstehen uns immer noch sehr gut. Auch wenn die Umstände schlecht waren, war es schön, wieder mehr Zeit mit Mario zu verbringen.

DFB.de: Nach Ihrer Verletzung gab es aus dem Kreis der Nationalmannschaft viel Zuspruch und aufmunternde Wortmeldungen. Wie gut hat Ihnen dies getan?

Khedira: Die meisten dieser Äußerungen sprechen für sich. Mich freut vor allem, dass ich weiß, dass sie ernst gemeint sind. Für mich ist es in der Reha ein Ansporn mehr, dass so viele Menschen an mich denken und mir das Beste wünschen.

DFB.de: Wie sehen die nächsten Schritte in der Reha aus?



Sami Khedira gehört seit Jahren zum festen Stammpersonal der deutschen Nationalmannschaft. Umso mehr schmerzt sein Ausfall aufgrund eines im Länderspiel gegen Italien erlittenen Kreuzbandrisses. Momentan absolviert der Mittelfeldspieler die Reha, stieg jetzt ins Lauftraining ein und hofft rechtzeitig zur WM in Brasilien wieder fit zu werden. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Khedira über die Leidenszeit, seine Motivation und einen speziellen Bruder-Traum.

DFB.de: Herr Khedira, auf Ihrer Homepage haben Sie folgende Gleichung aufgestellt: Arbeit kombiniert mit Leiden ergibt den größtmöglichen Erfolg. Gilt diese Formel umso mehr für die Reha nach einer Verletzung?

Sami Khedira: Ja, klar - das gilt dort auch. Eigentlich gilt dies aber ganz grundsätzlich für jede Phase im Leben. Gerade in schwierigen Zeiten ist Erfolg zu allererst aber eine Kopfsache. Man muss sich bewusst machen, wofür man arbeitet, damit steigt dann auch die Bereitschaft, sich für den Erfolg zu quälen.

DFB.de: In der Reha in Donaustauf haben Sie bei Klaus Eder zeitweise mit Mario Gomez zusammen gearbeitet. Hat Ihnen geholfen, dass Sie dort einen Leidensgenossen aus dem Kollegenkreis hatten?

Khedira: Wir haben uns dort getroffen, das stimmt. Im Trainingsraum haben wir uns weniger gesehen, aber abends haben wir uns zum Essen verabredet. Wir kennen uns schon aus Stuttgarter Zeiten und hatten damals relativ viel miteinander zu tun. Wir verstehen uns immer noch sehr gut. Auch wenn die Umstände schlecht waren, war es schön, wieder mehr Zeit mit Mario zu verbringen.

DFB.de: Nach Ihrer Verletzung gab es aus dem Kreis der Nationalmannschaft viel Zuspruch und aufmunternde Wortmeldungen. Wie gut hat Ihnen dies getan?

Khedira: Die meisten dieser Äußerungen sprechen für sich. Mich freut vor allem, dass ich weiß, dass sie ernst gemeint sind. Für mich ist es in der Reha ein Ansporn mehr, dass so viele Menschen an mich denken und mir das Beste wünschen.

DFB.de: Wie sehen die nächsten Schritte in der Reha aus?

Khedira: Ich bemühe mich, möglichst wenig in die Zukunft zu schauen. Mein Plan ist, täglich intensiv und gewissenhaft meine Arbeit zu erledigen und das umzusetzen, was mir meine Trainer und Therapeuten vorgeben. Damit befasse ich mich - und nicht damit, anzukündigen, wann ich wieder fit bin. Ich glaube, dass es der richtige Weg ist, sich voll auf die Reha zu konzentrieren. Alles andere ergibt sich dann.

DFB.de: Gegen Chile spielt die deutsche Nationalmannschaft in Stuttgart, Ihrer Heimat. Schmerzt es deswegen umso mehr, dass Sie nicht dabei sein können?

Khedira: Absolut. Schon vor der Verletzung wusste ich ja, dass ein Länderspiel in Stuttgart ansteht. Und ich habe mich sehr darauf gefreut. Noch mehr, weil ich schon vor drei Jahren beim Spiel in Stuttgart gegen Brasilien nicht dabei sein konnte. Dass es jetzt wieder nicht klappt, ist traurig. Ich hätte wirklich sehr gerne mal wieder in meinem alten Wohnzimmer gespielt.

DFB.de: Erinnern Sie sich an ein Länderspiel in Stuttgart, das Sie in Ihrer Kindheit oder Jugend als Fan im Stadion gesehen haben?

Khedira: Bewusst in Erinnerung geblieben sind mir die Spiele bei der WM 2006. Ich habe damals zwei Partien gesehen. Zum einen Tunesien gegen Spanien, ich saß damals in der ersten Reihe, habe den Tunesiern die Daumen gedrückt und die tolle Stimmung genossen. Noch gigantischer war danach das Spiel um Platz drei. Es war der Abschied von Oliver Kahn, ein toller Sieg gegen Portugal und aus deutscher Sicht ein stimmungsvolles Ende einer grandiosen WM. Es waren damals besondere Momente in Stuttgart, und für mich war es phantastisch, diese live miterleben zu können. Auch wenn ich "nur" auf der Tribüne saß, war dies ein beeindruckendes Erlebnis, das Lust auf mehr gemacht hat.

DFB.de: Wie sehr fehlt Ihnen das Schwabenland seit Ihrem Wechsel nach Spanien. Und was am meisten?

Khedira: Es ist immer schwer, die Familie hinter sich zu lassen. Aber wenn man sich zu so einem Schritt entschließt, gehört das dazu. Der Wechsel zu Real hat mir geholfen, menschlich zu reifen, selbstständiger zu werden und eine neue Perspektive zu entwickeln. Wobei der Kontakt nach Stuttgart nie abgerissen ist. Zu meiner Familie ohnehin nicht, aber auch nicht zum VfB. Jedes Mal wenn ich auf dem Vereinsgelände oder im Stadion bin, kommen viele schöne Erinnerungen auf. 15 Jahre meines Lebens habe ich mich dort sehr wohl gefühlt, diese Zeit werde ich immer wertschätzen.

DFB.de: Ihr Bruder Rani spielt mittlerweile bei den Profis des VfB. Wenn Sie am Samstagnachmittag auf die Ergebnisse der Bundesliga blicken, schauen Sie zu erst auf Stuttgart, richtig?

Khedira: Ja, aber nicht nur seinetwegen. Ich habe den VfB stets weiter beobachtet, der Verein wird immer ein Teil von mir bleiben. Ich bin ein Stuttgarter Junge und war sehr stolz, den Brustring zu tragen. Aber durch Rani beobachte ich die Spiele noch genauer. Unser Verhältnis ist sehr eng, wir sind fast täglich in Kontakt. Eigentlich unterhalten wir uns über alles, nicht nur über Fußball. Aber speziell in dieser Phase, in der seine Karriere in der Bundesliga beginnt und für ihn vieles neu ist, steht der Fußball schon sehr im Fokus.

DFB.de: Dass Sie zum Ende Ihrer Karriere noch einmal nach Stuttgart zurückkehren, haben Sie nie ausgeschlossen. Haben Sie diesen Gedanken mit Ihrem Bruder schon einmal gemeinsam entwickelt: Eines Tages gemeinsam für den VfB…

Khedira: Er hat mal gesagt, dass dies für ihn ein Traum wäre. Und ich kann das bestätigen. Es wäre sehr schön, mal mit ihm gemeinsam in einer Mannschaft zu spielen. Ob das dann beim VfB ist, wird man sehen. Aber wenn es sich so ergeben sollte - super gerne!