Kevin Trapp: "Unser Erfolg ist kein Zufall"

Für die Frankfurter Eintracht läuft es mehr als gut. Der Aufsteiger belegt nach 22 Bundesligaspielen den vierten Tabellenplatz, und wird mit dem nächsten Dreier vorzeitig die 40-Punkte-Grenze erreicht haben. Das 0:3 bei Borussia Dortmund ist für die Hessen angesichts dieser Zwischenbilanz ein leicht zu verschmerzender Schönheitsfehler.

Den guten Tabellenplatz hat die Eintracht auch ihrem Torhüter zu verdanken: Kevin Trapp, 22, im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern an den Main gewechselt. Seitdem hat sich das Talent kontinuierlich weiterentwickelt.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Kevin Trapp über die Niederlage beim Deutschen Meister, das Erreichen der 40-Punkte-Marke, den Konkurrenzkampf im Tor der U 21 und den letzten Test am 24. März bei EM-Gastgeber Israel.

DFB.de: Herr Trapp, was war in Dortmund beeindruckender: Die 80.000 Zuschauer oder die vielen Nationalspieler, die ständig auf ihr Tor zustürmten?

Kevin Trapp: Dass uns in Dortmund eine wahnsinnige Kulisse erwarten würde, war uns vorher klar. Jeder, der hier schon mal gespielt hat, wusste, was dort los ist. Natürlich haben wir gegen eine attraktive Mannschaft gespielt, aber ich glaube nicht, dass das vor dem Spiel irgend jemanden beschäftigt hat. Wir wussten, dass Dortmund sehr spielstark ist, dennoch haben wir versucht, unser Spiel durchzuziehen. Am Ende steht trotzdem eine verdiente Niederlage.

DFB.de: Die 40-Punkte-Marke hat die Eintracht in Dortmund verpasst. Ist der Klassenerhalt nur aufgeschoben?

Trapp: Es wäre natürlich schön gewesen, die 40-Punkte-Marke dort zu erreichen. Ich denke, wir haben trotz der Niederlage insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Wenn Dortmund mit seiner Qualität nach zehn Minuten schon 2:0 führt, dann sind sie clever genug, das runterzuspielen. Mit dem 3:0 war es in der zweiten Halbzeit dann entschieden.

DFB.de: Der eine oder andere wähnte Frankfurt mit Dortmund auf Augenhöhe. Hat das Ergebnis gezeigt, dass sich die Realität anders darstellt?



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Für die Frankfurter Eintracht läuft es mehr als gut. Der Aufsteiger belegt nach 22 Bundesligaspielen den vierten Tabellenplatz, und wird mit dem nächsten Dreier vorzeitig die 40-Punkte-Grenze erreicht haben. Das 0:3 bei Borussia Dortmund ist für die Hessen angesichts dieser Zwischenbilanz ein leicht zu verschmerzender Schönheitsfehler.

Den guten Tabellenplatz hat die Eintracht auch ihrem Torhüter zu verdanken: Kevin Trapp, 22, im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern an den Main gewechselt. Seitdem hat sich das Talent kontinuierlich weiterentwickelt.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Kevin Trapp über die Niederlage beim Deutschen Meister, das Erreichen der 40-Punkte-Marke, den Konkurrenzkampf im Tor der U 21 und den letzten Test am 24. März bei EM-Gastgeber Israel.

DFB.de: Herr Trapp, was war in Dortmund beeindruckender: Die 80.000 Zuschauer oder die vielen Nationalspieler, die ständig auf ihr Tor zustürmten?

Kevin Trapp: Dass uns in Dortmund eine wahnsinnige Kulisse erwarten würde, war uns vorher klar. Jeder, der hier schon mal gespielt hat, wusste, was dort los ist. Natürlich haben wir gegen eine attraktive Mannschaft gespielt, aber ich glaube nicht, dass das vor dem Spiel irgend jemanden beschäftigt hat. Wir wussten, dass Dortmund sehr spielstark ist, dennoch haben wir versucht, unser Spiel durchzuziehen. Am Ende steht trotzdem eine verdiente Niederlage.

DFB.de: Die 40-Punkte-Marke hat die Eintracht in Dortmund verpasst. Ist der Klassenerhalt nur aufgeschoben?

Trapp: Es wäre natürlich schön gewesen, die 40-Punkte-Marke dort zu erreichen. Ich denke, wir haben trotz der Niederlage insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Wenn Dortmund mit seiner Qualität nach zehn Minuten schon 2:0 führt, dann sind sie clever genug, das runterzuspielen. Mit dem 3:0 war es in der zweiten Halbzeit dann entschieden.

DFB.de: Der eine oder andere wähnte Frankfurt mit Dortmund auf Augenhöhe. Hat das Ergebnis gezeigt, dass sich die Realität anders darstellt?

Trapp: Es wäre sehr, sehr vermessen, wenn wir sagen würden, wir wären mit Dortmund auf Augenhöhe. Sie sind zweimal hintereinander Deutsche Meister geworden, sind außerdem Pokalsieger und spielen eine super Rolle in der Champions League. Wer da sagt, wir wären mit Dortmund auf Augenhöhe, der hat wohl andere Spiele gesehen. Aber wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Unser Erfolg ist kein Zufall.

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DFB.de: Nicht zuletzt dank Ihrer Leistungen, die Sie zum derzeit notenbesten Bundesliga-Torhüter gemacht haben. Wie sehr schmeichelt Ihnen das?

Trapp: Das ist natürlich eine schöne Sache, wenn die eigene Leistung so honoriert wird. Aber das sind Dinge, die mich kaum beschäftigen. Ich versuche Woche für Woche, meine Leistung zu bestätigen und mich immer zu verbessern. Ich werde jetzt aber nicht jeden Montag im „Kicker“ auf die Notenliste schauen und mich fragen, warum ich diese oder jene Note bekommen habe.

DFB.de: Trotz Ihrer guten Noten ist der Konkurrenzkampf im U 21-Tor mit Leverkusens Bernd Leno und Freiburgs Oliver Baumann groß. Wie bewerten Sie die Situation?

Trapp: Mittlerweile wissen alle, dass wir in Deutschland kein Torhüterproblem haben. Mehr als die Hälfte der 18 Bundesligisten setzt auf sehr, sehr junge Torhüter, die alle zeigen, dass sie es können. Deswegen ist es schwer. Aber ich versuche, dem Trainer vor allem über die Bundesliga zu zeigen, dass ich bei der U 21 wieder in die Mannschaft will. Wenn ich eingeladen werde, will ich auch dort meine Leistung abrufen. Danach liegt es nicht mehr in meiner Hand, dann entscheidet der Trainer.

DFB.de: Mit elf Einsätzen sind Sie der erfahrenste Torhüter in der U 21. Ein Vorteil im Kampf um die Nummer eins?

Trapp: Ich weiß nicht, ob der Trainer darauf schaut. Ich denke, es ist vor allem wichtig, wie man sich in der Bundesliga präsentiert, weil es einfach ein sehr hohes Level ist, auf dem man sich dort weiterentwickeln kann.

DFB.de: Das 0:1 in Italien war nach 14 Spielen die erste Niederlage der U 21. Wie gehen Sie mit diesem kleinen Rückschlag um?

Trapp: Ich glaube nicht, dass es einen Bruch gibt. Für mich war es überhaupt die erste Niederlage, seitdem ich dabei bin. Die Bedingungen waren nicht unbedingt einfach. Das ist keine Ausrede, Italien musste schließlich auch auf dem Platz spielen. Aber ich will die Niederlage auch nicht zu hoch hängen. Wir haben eine wirklich gute Qualifikationsrunde für die EM gespielt und die Playoffs erfolgreich bestritten. Von daher wissen wir, dass wir eine brutal starke Mannschaft haben.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat am 24. März der letzte Test vor der Endrunde beim EM-Gastgeber Israel?

Trapp: Da gilt es, nicht mehr viel auszuprobieren, sondern die Mannschaft zu finden, die bei der Endrunde auf dem Platz stehen soll. Es ist ein wichtiger Test, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Ich denke, wir werden im Juni sehr gut vorbereitet beim Turnier in Israel antreten.