Kevin Großkreutz: Blick zurück mit Stolz

Unter seinem rechtem Auge klaffte diese hässliche Platzwunde, das Blut lief Bastian Schweinsteiger dick die Wange runter und tropfte auf sein weißes Trikot. Sergio Aguero hatte ihm beim Luftduell mit geballter linker Faust einen harten Schlag versetzt. Die 108. Minute des WM-Finales gegen Argentinien. Und der Moment, als nur noch Zentimeter Dortmunds Kevin Großkreutz vom Endspiel-Einsatz trennten.

Dass Schweinsteiger nach schmerzhafter Behandlung ins Spiel zurückkehrte, hat dem Weltmeister den finalen Push gegeben. Kevin Großkreutz musste wieder auf die Bank zurück. Für ihn blieb es ein Finaleinsatz im Konjunktiv. Dass sein Blick zurück eben nicht im Zorn ausfällt, ist ein prägendes Merkmal dieser deutschen Mannschaft aus dem Sommer 2014.

"Es war ein Riesenereignis, ich bin stolz, dass ich dabei sein durfte. Es war toll, wie uns die Menschen in Brasilien aufgenommen haben, wie sie uns unterstützt haben. Und mich als Fußballer hat es auch weitergebracht, mit so einem Weltklasseteam zu trainieren", sagt der 26 Jahre alte Nationalspieler einen Monat nach der Nacht von Rio. Im Interview mit der Berliner Morgenpost betont der Dortmunder den ausgeprägten Teamgeist. "Wir hatten alle ein gemeinsames Ziel: den Titel."

"Sind durch den Zusammenhalt zu Weltmeistern geworden"

Im Mai 2010 gab der Allrounder, der für Borussia Dortmund auf sieben verschiedenen Positionen (inklusive Torwart) gespielt hat, sein Debüt für Deutschland. Nach längerer Pause hatte er sich im Frühjahr 2014 wieder ins Notizbuch des Bundestrainers gespielt. Am 2. Juni nominierte ihn Joachim Löw für das endgültige DFB-Aufgebot, sechs Tage später flog er mit der Mannschaft nach Brasilien. Wo "ich mich doch erstmal am Kopf kratzen musste", wie er jetzt verriet.

Schließlich wurden die Spieler im Teamquartier Campo Bahia mit jeweils sechs Mietern in einem Haus und einer WM-WG untergebracht. Großkreutz: "Ich war zunächst sehr überrascht von der Zusammensetzung unserer Wohngemeinschaft, da hab’ ich mich doch erstmal am Kopf kratzen müssen. Ich habe mit Matthias Ginter, Julian Draxler, Benedikt Höwedes, Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer zusammengewohnt. Aber wir haben uns gut verstanden. Ich bin überzeugt, dass wir auch durch diesen Zusammenhalt Weltmeister geworden sind."

Ein WM-Pokal-Tattoo hat er sich inzwischen stechen lassen, die Tätowierung erweitert Großkreutz’ imposante Trophäensammlung: 2011 und 2012 wurde er mit dem BVB Deutscher Meister, 2012 Pokalsieger. Schale und Pott waren auf seiner linken Schulter bereits verewigt, nun also auch der WM-Pokal.

"Persönliches Highlight war der Besuch der Grundschule im Fischerdorf Santo André"



Unter seinem rechtem Auge klaffte diese hässliche Platzwunde, das Blut lief Bastian Schweinsteiger dick die Wange runter und tropfte auf sein weißes Trikot. Sergio Aguero hatte ihm beim Luftduell mit geballter linker Faust einen harten Schlag versetzt. Die 108. Minute des WM-Finales gegen Argentinien. Und der Moment, als nur noch Zentimeter Dortmunds Kevin Großkreutz vom Endspiel-Einsatz trennten.

Dass Schweinsteiger nach schmerzhafter Behandlung ins Spiel zurückkehrte, hat dem Weltmeister den finalen Push gegeben. Kevin Großkreutz musste wieder auf die Bank zurück. Für ihn blieb es ein Finaleinsatz im Konjunktiv. Dass sein Blick zurück eben nicht im Zorn ausfällt, ist ein prägendes Merkmal dieser deutschen Mannschaft aus dem Sommer 2014.

"Es war ein Riesenereignis, ich bin stolz, dass ich dabei sein durfte. Es war toll, wie uns die Menschen in Brasilien aufgenommen haben, wie sie uns unterstützt haben. Und mich als Fußballer hat es auch weitergebracht, mit so einem Weltklasseteam zu trainieren", sagt der 26 Jahre alte Nationalspieler einen Monat nach der Nacht von Rio. Im Interview mit der Berliner Morgenpost betont der Dortmunder den ausgeprägten Teamgeist. "Wir hatten alle ein gemeinsames Ziel: den Titel."

"Sind durch den Zusammenhalt zu Weltmeistern geworden"

Im Mai 2010 gab der Allrounder, der für Borussia Dortmund auf sieben verschiedenen Positionen (inklusive Torwart) gespielt hat, sein Debüt für Deutschland. Nach längerer Pause hatte er sich im Frühjahr 2014 wieder ins Notizbuch des Bundestrainers gespielt. Am 2. Juni nominierte ihn Joachim Löw für das endgültige DFB-Aufgebot, sechs Tage später flog er mit der Mannschaft nach Brasilien. Wo "ich mich doch erstmal am Kopf kratzen musste", wie er jetzt verriet.

Schließlich wurden die Spieler im Teamquartier Campo Bahia mit jeweils sechs Mietern in einem Haus und einer WM-WG untergebracht. Großkreutz: "Ich war zunächst sehr überrascht von der Zusammensetzung unserer Wohngemeinschaft, da hab’ ich mich doch erstmal am Kopf kratzen müssen. Ich habe mit Matthias Ginter, Julian Draxler, Benedikt Höwedes, Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer zusammengewohnt. Aber wir haben uns gut verstanden. Ich bin überzeugt, dass wir auch durch diesen Zusammenhalt Weltmeister geworden sind."

Ein WM-Pokal-Tattoo hat er sich inzwischen stechen lassen, die Tätowierung erweitert Großkreutz’ imposante Trophäensammlung: 2011 und 2012 wurde er mit dem BVB Deutscher Meister, 2012 Pokalsieger. Schale und Pott waren auf seiner linken Schulter bereits verewigt, nun also auch der WM-Pokal.

"Persönliches Highlight war der Besuch der Grundschule im Fischerdorf Santo André"

Am Mittwoch wollen Großkreutz und die Dortmunder den ersten Titel der neuen Saison gewinnen. Im Supercup trifft man auf die Bayern. Mit Bastian Schweinsteiger hat sich KG nach eigenem Bekunden in Brasilien besonders gut verstanden. "Er ist waschechter Bayer, ich ein Dortmunder." Zwischen den beiden, so Großkreutz, habe "vom ersten Tag an die Chemie gestimmt."

Sein persönliches Highlight sei aber der Besuch der Grundschule im Fischerdorf Santo André gewesen, sagt Großkreutz im Gespräch mit der Morgenpost. Der DFB, die Bundesliga und weitere Partner hatten begleitend zur WM mehr als 15 Sozialprojekte im Gastgeberland gefördert. 500.000 Euro wurden verteilt, profitieren werden die Kinder Brasiliens. Bildung, Gesundheit, Prävention – darum ging es. Die kleine Schule in Santo André wird über vier Jahre finanziell gefördert, schon im Sommer wurde der verwahrloste Bolzplatz in Stand gesetzt.

Großkreutz und mit ihm fünf weitere Nationalspieler besuchten kurz vor dem Auftaktspiel gegen Portugal die Kinder von Santo André. "Wie die Kinder sich gefreut haben, dass wir gekommen sind, wie sie mich in den Arm genommen haben. Da wurden wir ein bisschen aus unserer Fußballerwelt herausgeholt, da haben wir gesehen, wie das wirkliche Leben in Brasilien aussieht."