Kempe: "Dieser Saison die Krone aufsetzen"

RB Leipzig will Geschichte schreiben: Noch nie stand ein Zweitligist im Endspiel des DFB-Pokals der Frauen in Köln. Bevor die RB-Fußballerinnen einen historischen Triumph feiern können, müssen sie heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) noch im Halbfinale gegen den SC Freiburg bestehen. Leipzigs Frederike Kempe (26) spricht im DFB.de-Interview über eine überragende Saison bisher, die Chancen gegen den Bundesligisten und den unmittelbar bevorstehenden Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Frederike Kempe, ist die Partie gegen den SC Freiburg die große Chance, eine sowieso schon starke Saison weiter zu krönen?

Frederike Kempe: Ja, auf jeden Fall. Wir freuen uns alle riesig auf das Spiel. Ein Finaleinzug würde dieser bisherigen Saison wirklich die Krone aufsetzen. Schon der Einzug ins Halbfinale ist für uns als Zweitligist eine herausragende Leistung. Jetzt wollen wir auch noch den nächsten Schritt gehen und das Endspiel in Köln erreichen.

DFB.de: Sie haben in dieser Saison erst zwei Pflichtspiele verloren und im DFB-Pokal unter anderem die Erstligisten Eintracht Frankfurt und SGS Essen besiegt. Das Selbstvertrauen müsste jetzt riesig sein...

Kempe: Wir werden sehr selbstbewusst in die Partie gehen, auch wenn wir natürlich wissen, dass Freiburg der Favorit ist. Wir haben allerdings gezeigt, dass wir Erstligisten besiegen können. An beiden Tagen hat im Grunde alles gestimmt. Gegen Essen hatten wir in der ersten Halbzeit vier Chancen und wir haben daraus vier Tore gemacht. Auch gegen Frankfurt haben wir eine Top-Leistung auf den Rasen gebracht. Ähnlich müssen wir nun wieder auftreten. Vielleicht haben uns Frankfurt und Essen auch etwas unterschätzt. Ich gehe nicht davon aus, dass das noch einmal passieren wird. Wir werden sicher auch das nötige Quäntchen Glück brauchen. Grundsätzlich haben wir natürlich großen Respekt vor dem SC Freiburg, denn sie haben in dieser Saison bereits mehrfach nachgewiesen, über welche Qualitäten sie verfügen. In der Weihnachtspause standen sie nicht ohne Grund auf Rang vier.

DFB.de: Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Freiburg die letzten fünf Spiele verloren hat.

Kempe: Ich gehe davon aus, dass der DFB-Pokal auch für die Freiburgerinnen die große Chance ist, einer zuletzt etwas schwierige Phase einen positiven Dreh zu geben. Sie werden deshalb vermutlich sehr motiviert in die Begegnung gehen. Auch sie wollen unbedingt ins Finale, deshalb ist dieser negative Lauf der Freiburgerinnen wahrscheinlich gar kein Vorteil für uns.

DFB.de: Mit Bayer 04 Leverkusen standen Sie 2017 bereits einmal im Halbfinale des DFB-Pokals...

Kempe: ... und dort haben wir gegen den SC Sand leider mit 0:4 verloren. Auch für mich persönlich ist es Traum und Ziel zugleich, das DFB-Pokalfinale in Köln zu spielen. Wenn wir das jetzt als Zweitligist schaffen würden, wäre die ganze Sache doppelt besonders.

DFB.de: Noch nie zuvor hat ein Zweitligist das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln erreicht.

Kempe: Wir haben die Chance, etwas Historisches zu schaffen und können Geschichte schreiben. Für RB Leipzig ist schon das Halbfinale besonders, weil die Frauen vorher noch nie so weit gekommen sind. Wir werden alles dafür geben, damit unsere Reise noch etwas weitergeht.

DFB.de: Ihre Reise scheint auch ohne Umwege in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu führen. Ihr Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze beträgt bei noch sechs ausstehenden Begegnungen inzwischen 18 Punkte. Steht der Sekt schon kalt?

Kempe: Wenn mich nicht alles täuscht, könnten wir bereits heute ohne eigenes Zutun den Aufstieg perfekt machen. Wenn Gütersloh verlieren sollte, hätten wir es geschafft. Zum Glück ist unser Polster so komfortabel, dass wir nicht auf andere schauen müssen. Wir haben alles selbst in der Hand und wollen es jetzt endlich schaffen. Der Verein hat lange darauf hingearbeitet. Der Aufstieg war und ist unser wichtigstes Ziel, darauf richtet sich auch unser primärer Fokus. Der DFB-Pokal ist ein Bonus. Dass wir dort zu diesem Zeitpunkt der Saison auch noch dabei sind, ist einfach überragend. Grandios wäre es natürlich, als Aufsteiger das DFB-Pokalfinale zu bestreiten. Aber so weit sind wir noch nicht.

DFB.de: Wie sehen Sie – nach dem wahrscheinlichen Aufstieg – die Perspektive bei RB Leipzig?

Kempe: Wir werden sicher etwas Zeit benötigen, um uns an das höhere Niveau zu gewöhnen. In der Bundesliga wird ein anderer Fußball gespielt als in der 2. Bundesliga. Aber ich traue es uns zu, das schnell zu schaffen. Im ersten Jahr sollte der Klassenverbleib das Ziel sein, danach wollen wir uns Schritt für Schritt nach oben entwickeln. Ich denke schon, dass wir mittel- und langfristig im oberen Tabellendrittel mitspielen können. Bis dahin muss aber noch einiges passieren. Der Verein steht klar dahinter. Es ist viel möglich in Leipzig.

[sw]

RB Leipzig will Geschichte schreiben: Noch nie stand ein Zweitligist im Endspiel des DFB-Pokals der Frauen in Köln. Bevor die RB-Fußballerinnen einen historischen Triumph feiern können, müssen sie heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) noch im Halbfinale gegen den SC Freiburg bestehen. Leipzigs Frederike Kempe (26) spricht im DFB.de-Interview über eine überragende Saison bisher, die Chancen gegen den Bundesligisten und den unmittelbar bevorstehenden Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Frederike Kempe, ist die Partie gegen den SC Freiburg die große Chance, eine sowieso schon starke Saison weiter zu krönen?

Frederike Kempe: Ja, auf jeden Fall. Wir freuen uns alle riesig auf das Spiel. Ein Finaleinzug würde dieser bisherigen Saison wirklich die Krone aufsetzen. Schon der Einzug ins Halbfinale ist für uns als Zweitligist eine herausragende Leistung. Jetzt wollen wir auch noch den nächsten Schritt gehen und das Endspiel in Köln erreichen.

DFB.de: Sie haben in dieser Saison erst zwei Pflichtspiele verloren und im DFB-Pokal unter anderem die Erstligisten Eintracht Frankfurt und SGS Essen besiegt. Das Selbstvertrauen müsste jetzt riesig sein...

Kempe: Wir werden sehr selbstbewusst in die Partie gehen, auch wenn wir natürlich wissen, dass Freiburg der Favorit ist. Wir haben allerdings gezeigt, dass wir Erstligisten besiegen können. An beiden Tagen hat im Grunde alles gestimmt. Gegen Essen hatten wir in der ersten Halbzeit vier Chancen und wir haben daraus vier Tore gemacht. Auch gegen Frankfurt haben wir eine Top-Leistung auf den Rasen gebracht. Ähnlich müssen wir nun wieder auftreten. Vielleicht haben uns Frankfurt und Essen auch etwas unterschätzt. Ich gehe nicht davon aus, dass das noch einmal passieren wird. Wir werden sicher auch das nötige Quäntchen Glück brauchen. Grundsätzlich haben wir natürlich großen Respekt vor dem SC Freiburg, denn sie haben in dieser Saison bereits mehrfach nachgewiesen, über welche Qualitäten sie verfügen. In der Weihnachtspause standen sie nicht ohne Grund auf Rang vier.

DFB.de: Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Freiburg die letzten fünf Spiele verloren hat.

Kempe: Ich gehe davon aus, dass der DFB-Pokal auch für die Freiburgerinnen die große Chance ist, einer zuletzt etwas schwierige Phase einen positiven Dreh zu geben. Sie werden deshalb vermutlich sehr motiviert in die Begegnung gehen. Auch sie wollen unbedingt ins Finale, deshalb ist dieser negative Lauf der Freiburgerinnen wahrscheinlich gar kein Vorteil für uns.

DFB.de: Mit Bayer 04 Leverkusen standen Sie 2017 bereits einmal im Halbfinale des DFB-Pokals...

Kempe: ... und dort haben wir gegen den SC Sand leider mit 0:4 verloren. Auch für mich persönlich ist es Traum und Ziel zugleich, das DFB-Pokalfinale in Köln zu spielen. Wenn wir das jetzt als Zweitligist schaffen würden, wäre die ganze Sache doppelt besonders.

DFB.de: Noch nie zuvor hat ein Zweitligist das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln erreicht.

Kempe: Wir haben die Chance, etwas Historisches zu schaffen und können Geschichte schreiben. Für RB Leipzig ist schon das Halbfinale besonders, weil die Frauen vorher noch nie so weit gekommen sind. Wir werden alles dafür geben, damit unsere Reise noch etwas weitergeht.

DFB.de: Ihre Reise scheint auch ohne Umwege in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu führen. Ihr Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze beträgt bei noch sechs ausstehenden Begegnungen inzwischen 18 Punkte. Steht der Sekt schon kalt?

Kempe: Wenn mich nicht alles täuscht, könnten wir bereits heute ohne eigenes Zutun den Aufstieg perfekt machen. Wenn Gütersloh verlieren sollte, hätten wir es geschafft. Zum Glück ist unser Polster so komfortabel, dass wir nicht auf andere schauen müssen. Wir haben alles selbst in der Hand und wollen es jetzt endlich schaffen. Der Verein hat lange darauf hingearbeitet. Der Aufstieg war und ist unser wichtigstes Ziel, darauf richtet sich auch unser primärer Fokus. Der DFB-Pokal ist ein Bonus. Dass wir dort zu diesem Zeitpunkt der Saison auch noch dabei sind, ist einfach überragend. Grandios wäre es natürlich, als Aufsteiger das DFB-Pokalfinale zu bestreiten. Aber so weit sind wir noch nicht.

DFB.de: Wie sehen Sie – nach dem wahrscheinlichen Aufstieg – die Perspektive bei RB Leipzig?

Kempe: Wir werden sicher etwas Zeit benötigen, um uns an das höhere Niveau zu gewöhnen. In der Bundesliga wird ein anderer Fußball gespielt als in der 2. Bundesliga. Aber ich traue es uns zu, das schnell zu schaffen. Im ersten Jahr sollte der Klassenverbleib das Ziel sein, danach wollen wir uns Schritt für Schritt nach oben entwickeln. Ich denke schon, dass wir mittel- und langfristig im oberen Tabellendrittel mitspielen können. Bis dahin muss aber noch einiges passieren. Der Verein steht klar dahinter. Es ist viel möglich in Leipzig.

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