Kellond-Knight: "Deutschland als Gegner ist etwas Besonderes"

Australiens Nationalspielerin Elise Kellond-Knight (25) ist eher ein stiller Star bei Turbine Potsdam, in ihrem ersten Jahr ist sie ohne Schlagzeilen geblieben. Dennoch zeigt sich nunmehr Ex-Trainer Bernd Schröder hoch zufrieden. Vor einem Jahr verteilte er bereits großzügige Vorschusslorbeeren. Die halbe Welt sei hinter "KK" als Neuzugang her gewesen, hieß es damals im Verein. "Sehr beweglich, zweikampfstark, guter Überblick im Spielaufbau", lobte der pensionierte Trainer. "Für mich ist Elise das Beste, was es derzeit im defensiven Mittelfeld auf der Welt zu finden gibt." Sie sei voll integriert und eine der Fittesten im Team, mit noch weiterer Luft nach oben. Der Verein werde in der nächsten Saison noch sehr viel Freude an ihr haben, urteilte Schröder. Australiens Nationaltrainer Alen Stajcic, der mit seinem Team am Dienstag im Testspiel auf Neuseeland trifft, hofft das auch für Olympia in Rio, er hat "KK" (70 Länderspiele) als feste Größe auf seinem Notizblock.

DFB.de: Frau Kellond-Knight, wie sind Sie eigentlich zum Fußball gekommen?

Elise Kellond-Knight: Durch meinen älteren Bruder James. Der spielte Fußball und war so etwas wie ein Vorbild, dem ich nacheifern wollte. Aber James spielt längst nicht mehr. Vermutlich, weil ich besser bin.

DFB.de: Sie sind in Gold Coast geboren und Brisbane aufgewachsen, also direkt am Meer.

Kellond-Knight: Deshalb gehören Surfen und Windsurfen auf jeden Fall zu meinen Hobbys. Außerdem mag ich Golf und liebe es, zu fotografieren. Ich erkunde gerne Potsdam und Berlin. Tolle Städte mit Kultur. Ich lese und lerne gern, zum Beispiel die deutsche Sprache. Turbine hat einen speziellen Sprachkurs für uns ausländische Spielerinnen eingerichtet.

DFB.de: Haben Sie sich schnell in Potsdam eingelebt?

Kellond-Knight: Es war am Anfang sehr schwierig, sich umzustellen, denn Potsdam und Australien haben sehr große Unterschiede. In der Kultur, der Mentalität und auch fußballerisch.

DFB.de: Ein konkretes Beispiel, bitte.

Kellond-Knight: Beim Training etwa sind alle immer sehr ernst. Das ist zweifelsohne eine Form von Professionalität. Aber ich glaube auch, dass man so seine Persönlichkeit nicht immer offen präsentiert, sondern vor allem versucht zu funktionieren. Wir Australierinnen sind da offener, etwas lockerer, lachen auch gerne. Ich finde, im deutschen Training sollte vielleicht öfter mal gescherzt werden. Man kann trotzdem professionell dabei sein.

DFB.de: Man muss sich also an vieles erst gewöhnen?

Kellond-Knight: Es gibt Dinge, bei denen es ein wenig dauert, sich zu adaptieren. Das geht nicht über Nacht. Manch Ungewohntes muss man einfach akzeptieren, wenn man bestehen will. Es ist für mich ungewohnt, allein in einem Appartment zu leben. In Australien war es anders: Wir waren immer mehrere, die zusammen wohnen. Dann ist der Tagesablauf ganz anders.

DFB.de: Haben Sie gute Freunde im Team gefunden?

Kellond-Knight: Ja, Tabea Kemme zum Beispiel. Die ist cool, da passt vieles mit mir überein. Zum Beispiel die Leidenschaft fürs Surfen. Irgendwann wollen wir mal an der Ostsee surfen gehen.



Australiens Nationalspielerin Elise Kellond-Knight (25) ist eher ein stiller Star bei Turbine Potsdam, in ihrem ersten Jahr ist sie ohne Schlagzeilen geblieben. Dennoch zeigt sich nunmehr Ex-Trainer Bernd Schröder hoch zufrieden. Vor einem Jahr verteilte er bereits großzügige Vorschusslorbeeren. Die halbe Welt sei hinter "KK" als Neuzugang her gewesen, hieß es damals im Verein. "Sehr beweglich, zweikampfstark, guter Überblick im Spielaufbau", lobte der pensionierte Trainer. "Für mich ist Elise das Beste, was es derzeit im defensiven Mittelfeld auf der Welt zu finden gibt." Sie sei voll integriert und eine der Fittesten im Team, mit noch weiterer Luft nach oben. Der Verein werde in der nächsten Saison noch sehr viel Freude an ihr haben, urteilte Schröder. Australiens Nationaltrainer Alen Stajcic, der mit seinem Team am Dienstag im Testspiel auf Neuseeland trifft, hofft das auch für Olympia in Rio, er hat "KK" (70 Länderspiele) als feste Größe auf seinem Notizblock.

DFB.de: Frau Kellond-Knight, wie sind Sie eigentlich zum Fußball gekommen?

Elise Kellond-Knight: Durch meinen älteren Bruder James. Der spielte Fußball und war so etwas wie ein Vorbild, dem ich nacheifern wollte. Aber James spielt längst nicht mehr. Vermutlich, weil ich besser bin.

DFB.de: Sie sind in Gold Coast geboren und Brisbane aufgewachsen, also direkt am Meer.

Kellond-Knight: Deshalb gehören Surfen und Windsurfen auf jeden Fall zu meinen Hobbys. Außerdem mag ich Golf und liebe es, zu fotografieren. Ich erkunde gerne Potsdam und Berlin. Tolle Städte mit Kultur. Ich lese und lerne gern, zum Beispiel die deutsche Sprache. Turbine hat einen speziellen Sprachkurs für uns ausländische Spielerinnen eingerichtet.

DFB.de: Haben Sie sich schnell in Potsdam eingelebt?

Kellond-Knight: Es war am Anfang sehr schwierig, sich umzustellen, denn Potsdam und Australien haben sehr große Unterschiede. In der Kultur, der Mentalität und auch fußballerisch.

DFB.de: Ein konkretes Beispiel, bitte.

Kellond-Knight: Beim Training etwa sind alle immer sehr ernst. Das ist zweifelsohne eine Form von Professionalität. Aber ich glaube auch, dass man so seine Persönlichkeit nicht immer offen präsentiert, sondern vor allem versucht zu funktionieren. Wir Australierinnen sind da offener, etwas lockerer, lachen auch gerne. Ich finde, im deutschen Training sollte vielleicht öfter mal gescherzt werden. Man kann trotzdem professionell dabei sein.

DFB.de: Man muss sich also an vieles erst gewöhnen?

Kellond-Knight: Es gibt Dinge, bei denen es ein wenig dauert, sich zu adaptieren. Das geht nicht über Nacht. Manch Ungewohntes muss man einfach akzeptieren, wenn man bestehen will. Es ist für mich ungewohnt, allein in einem Appartment zu leben. In Australien war es anders: Wir waren immer mehrere, die zusammen wohnen. Dann ist der Tagesablauf ganz anders.

DFB.de: Haben Sie gute Freunde im Team gefunden?

Kellond-Knight: Ja, Tabea Kemme zum Beispiel. Die ist cool, da passt vieles mit mir überein. Zum Beispiel die Leidenschaft fürs Surfen. Irgendwann wollen wir mal an der Ostsee surfen gehen.

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DFB.de: Olympia rückt näher. Was ist drin?

Kellond-Knight: Wir fahren da nicht hin, um Urlaub zu machen. Wir wollen eine Medaille. Diesen Ehrgeiz haben wir alle. Und das Potenzial ist auch da, sehr viel zu erreichen. Das Viertelfinale der letzten WM hat uns mächtig nach vorne gepusht. Wir haben großes Selbstvertrauen gewonnen. Unser junges Team ist sehr ehrgeizig und erfolgshungrig. Dazu viele Spielerinnen, die in Deutschland, Schweden und den USA tätig sind. Das hilft dem Team, weil die australische Saison noch zu kurz ist und das Niveau noch nicht so hoch. Und Alen Stajcic, der letztes Jahr als Trainer kam, passt gut zu unserer Mentalität.

DFB.de: Was bedeutet das konkret?

Kellond-Knight: Der Spielstil hat sich verändert. Unser Fußball ist druckvoll, technisch und taktisch anspruchsvoll geworden. Wir wollen an der Weltspitze mitmischen. Noch sind wir zwar nur Fünfter der Weltrangliste, aber gefühlt sind wir ganz nahe an den anderen Topteams dran. Das wollen wir beweisen. Der Coach hat uns weiter entwickelt.

DFB.de: Am 4. und 7. Juni gibt es zwei Tests gegen Neuseeland als Start in die Olympia-Vorbereitung.

Kellond-Knight: Ja, wir spielen in Ballarat und Melbourne und sind jetzt im Trainingslager permanent bis Olympia. Seit dem 30. Mai ist es ernst mit Rio.

DFB.de: Wie schwer schätzen Sie die Gruppenspiele gegen Deutschland, Kanada und Simbabwe ein?

Kellond-Knight: Alle Gegner sind schwer, sie mussten sich alle qualifizieren. Aber gegen Deutschland – das ist etwas ganz besonderes, weil man ja die Spielerinnen aus der Bundesliga kennt und einige auch aus dem Vereinsalltag. Tabea Kemme zum Beispiel.

DFB.de: War Olympia mit ihr bereits ein Gesprächsthema?

Kellond-Knight: Weniger, den wir haben uns auf die Bundesliga konzentriert. Ein bisschen gefrotzelt wurde aber schon.

DFB.de: Nämlich?

Kellond-Knight: Tabbi meinte neulich zu mir: Wir gewinnen 6:0. Aber das kann nur ein Spaß gewesen sein. Ich hoffe, wir liefern uns ein gutes Match mit engem Ausgang.

DFB.de: Sie sind Fußballerin des Jahres in Australien. Bei der Wahl zu Asiens Fußballerin des Jahres gab es Silber.

Kellond-Knight: Zur Verleihung durch die Asiatische Konföderation in Kuala Lumpur war leider eine Abstellungsperiode der Fifa für Länderspiele, sodass an der Feier keine der Frauen teilnehmen konnten. Aber es ist mir eine riesige Ehre, dass ich auf Platz zwei gewählt wurden. Darauf bin ich echt stolz. Erst recht darauf, in Australien die Nummer eins zu sein. Die Medaille dazu hängt zu Hause.

DFB.de: Wie stark ist Ihre Bindung ans Elternhaus noch?

Kellond-Knight: Meine Eltern sind große Fans und unterstützen mich, wo sie können. Sie waren 2011 bei der WM in Deutschland, letztes Jahr in Kanada und kommen auch nach Rio. Ich finde das richtig gut.

DFB.de: Wie entstand eigentlich der Kontakt zu Turbine Potsdam?

Kellond-Knight: Bei Brisbane Roar über Nadine Angerer, als die unsere Torhüterin war. Nach acht Jahren dort wollte ich was anderes erleben, vor allem, mich weiter entwickeln.