Keller mit Union beim BVB: "Das ist schon David gegen Goliath"

Jens Keller ist angekommen. Angekommen in Berlin, angekommen beim 1. FC Union, angekommen auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. "Es geht mir sehr gut, ich fühle mich superwohl und es macht wahnsinnig viel Spaß hier", sagt der Union-Trainer im Gespräch mit DFB.de.

Wenn der 45-Jährige am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund im Ruhrgebiet gastiert, ist es auch eine Rückkehr in die Heimat. Denn in Lohmar bei Köln ist der gebürtige Stuttgarter mit seiner Frau und den beiden Söhnen zuhause.

Und es ist auch eine Rückkehr in die Vergangenheit, nur 30 Kilometer von seiner alten Arbeitsstätte entfernt. Von Dezember 2012 bis Oktober 2014 war er in Diensten des FC Schalke 04 tätig. Erfolgreich tätig. Auch wenn er vom ersten Tag an umstritten war. Seinen Rauswurf hat die erfolgreiche Arbeit im unruhigen S04-Umfeld nicht verhindert. Nun ist er erneut bei einem Arbeiterverein, wieder im Malocher-Milieu. "Wenn man meine Stationen als Spieler sieht, da war ich auch meistens bei solchen Vereinen", sagt Keller, der seit 1. Juli die sportlichen Geschicke der Berliner steuert. "Ich finde die Atmosphäre dort entspricht meinem Naturell, da fühle ich mich sehr wohl."

Keller: "Ich lebe nicht gerne in der Vergangenheit"

Als Spieler war er ein knallharter und zuverlässiger Verteidiger, ob beim TSV 1860 München, dem VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart, 1. FC Köln oder Eintracht Frankfurt. 142 Erst- und 115 Zweitligaspiele stehen in seiner Vita, dazu 20 DFB-Pokaleinsätze sowie ein Treffer im DFB-Pokal. "Das muss damals mit Köln im Elfmeterschießen gegen Bayer Uerdingen gewesen sein", erinnert sich Keller und lacht.

Große Meriten konnte er im DFB-Vereinswettbewerb weder als Spieler noch als Trainer erringen. Anders als die "Eisernen" von der Wulheide. 1968 - Jens Keller war da noch gar nicht geboren - wurden sie DDR-Pokalsieger. Nicht so weit zurück liegt das DFB-Pokalfinale 2001, als der damalige Drittligist dem FC Schalke durch zwei Tore von Jörg Böhme unterlag. Aber die Geschichten von früher sind Keller von alten Unionern noch nicht zu Ohren gekommen.

Für die bevorstehende Aufgabe kann der Coach daraus ohnehin keinen Nutzen ziehen. "Ich lebe nicht gerne in der Vergangenheit", sagt er. "Das ist für den Verein und seine Geschichte sicherlich toll, aber wir leben im Hier und Jetzt. Das ist für mich das Entscheidende."



Jens Keller ist angekommen. Angekommen in Berlin, angekommen beim 1. FC Union, angekommen auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. "Es geht mir sehr gut, ich fühle mich superwohl und es macht wahnsinnig viel Spaß hier", sagt der Union-Trainer im Gespräch mit DFB.de.

Wenn der 45-Jährige am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund im Ruhrgebiet gastiert, ist es auch eine Rückkehr in die Heimat. Denn in Lohmar bei Köln ist der gebürtige Stuttgarter mit seiner Frau und den beiden Söhnen zuhause.

Und es ist auch eine Rückkehr in die Vergangenheit, nur 30 Kilometer von seiner alten Arbeitsstätte entfernt. Von Dezember 2012 bis Oktober 2014 war er in Diensten des FC Schalke 04 tätig. Erfolgreich tätig. Auch wenn er vom ersten Tag an umstritten war. Seinen Rauswurf hat die erfolgreiche Arbeit im unruhigen S04-Umfeld nicht verhindert. Nun ist er erneut bei einem Arbeiterverein, wieder im Malocher-Milieu. "Wenn man meine Stationen als Spieler sieht, da war ich auch meistens bei solchen Vereinen", sagt Keller, der seit 1. Juli die sportlichen Geschicke der Berliner steuert. "Ich finde die Atmosphäre dort entspricht meinem Naturell, da fühle ich mich sehr wohl."

Keller: "Ich lebe nicht gerne in der Vergangenheit"

Als Spieler war er ein knallharter und zuverlässiger Verteidiger, ob beim TSV 1860 München, dem VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart, 1. FC Köln oder Eintracht Frankfurt. 142 Erst- und 115 Zweitligaspiele stehen in seiner Vita, dazu 20 DFB-Pokaleinsätze sowie ein Treffer im DFB-Pokal. "Das muss damals mit Köln im Elfmeterschießen gegen Bayer Uerdingen gewesen sein", erinnert sich Keller und lacht.

Große Meriten konnte er im DFB-Vereinswettbewerb weder als Spieler noch als Trainer erringen. Anders als die "Eisernen" von der Wulheide. 1968 - Jens Keller war da noch gar nicht geboren - wurden sie DDR-Pokalsieger. Nicht so weit zurück liegt das DFB-Pokalfinale 2001, als der damalige Drittligist dem FC Schalke durch zwei Tore von Jörg Böhme unterlag. Aber die Geschichten von früher sind Keller von alten Unionern noch nicht zu Ohren gekommen.

Für die bevorstehende Aufgabe kann der Coach daraus ohnehin keinen Nutzen ziehen. "Ich lebe nicht gerne in der Vergangenheit", sagt er. "Das ist für den Verein und seine Geschichte sicherlich toll, aber wir leben im Hier und Jetzt. Das ist für mich das Entscheidende."

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Keller vor Union-Duell mit BVB: "Wir sind nicht auf Augenhöhe"

Der Fußball-Lehrer richtet den Blick nach vorn. Die Gegenwart am Mittwoch heißt: Flutlichtspiel, Pokalatmosphäre, 80.000 Zuschauer. Nur ein Viertel davon umfasst die Kapazität der Alten Försterei, die mit ihren fast 19.000 Stehplätzen von den knapp 25.0000 der "Gelben Wand" im Signal Iduna Park gar nicht so weit entfernt ist. Allerdings umfasst die legendäre Südtribüne des BVB nur einen Bruchteil des gesamten Stadions, das bestbesuchte in ganz Europa.

"Ein Großteil meiner Spieler erlebt so eine Atmosphäre das erste Mal, das wird nicht ganz so einfach", sagt Keller. Gegen den amtierenden Vizemeister und DFB-Pokalfinalisten der vergangenen drei Jahre macht sich der erfahrene Coach keine Illusionen, was den Klassenunterschied angeht. Dennoch wittern die "Eisernen" ihre Chance, auch wenn sie winzig zu sein scheint. "Wir werden ihnen alles abverlangen, dagegenhalten und wollen natürlich das Wunder schaffen - aber wir sind alle realistisch", sagt Keller.

"Dortmund hat wahnsinnig viel Qualität"

Mit den Königsblauen schaffte er in seiner fast zweijährigen Amtszeit zwei Derbysiege gegen den Erzrivalen in Schwarzgelb. "Mit Schalke waren wir auf Augenhöhe, das sind wir hier nicht, das ist schon David gegen Goliath", sagt Keller. 2:1 hieß es seinerzeit jeweils in der Veltins-Arena, im Signal Iduna Park sprang maximal ein 0:0 heraus. Ein Ergebnis, das es am Mittwoch bei der Suche nach einem von insgesamt 16 DFB-Pokalachtelfinalisten am Ende nicht geben wird.

Von den Keller-Duellen mit Schalke werden beim BVB höchstens Weltmeister Matthias Ginter, Pierre-Emerick Aubameyang und Lukasz Piszczek auf dem Platz stehen. Unabhängig von der Startelf schätzt der Union-Coach das Personal seines Kollegen Thomas Tuchel als extrem stark ein. "Sie haben ein bisschen Verletzungsprobleme, aber sie haben einen großen und breiten Kader mit wahnsinnig viel Qualität", sagt Keller und bezeichnet das Team des dreimaligen DFB-Pokalsiegers als "absolute Topmannschaft in Deutschland".

Zwei Duelle, zwei BVB-Siege

Den Vergleich zwischen beiden Klub gab es bisher nur in zwei Testspielen an der Alten Försterei. Vor zehn Jahren, am 23. Juli 2006, hieß es 6:2 für den BVB, am 24. Januar dieses Jahres gingen die Köpenicker zum 50-jährigen Vereinsbestehen mit einem 1:3 vom Platz. Doch dass der Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet anfällig sein kann, zeigte nicht zuletzt das erst in der Nachspielzeit gesicherte 3:3 am 8. Bundesliga-Spieltag beim FC Ingolstadt. Dem Ballbesitzfußball der Tuchel-Mannschaft einen Riegel vorzuschieben, dafür hat der Union-Coach schon einen Plan: "Das Wichtigste wird sein, dass wir robust und aggressiv dagegenhalten und unsere körperliche Stärke mit einbringen. Wir müssen ihnen den Spaß am Fußball nehmen."

Als Aktiver war Keller mit 1860, Wolfsburg oder Frankfurt häufiger in der Underdog-Rolle. Auch daher weiß er: "Im Pokal sind immer Überraschungen möglich. Wenn man einen Toptag erwischt und der Gegner nicht, kann man in einem Spiel auch mal das glückliche Ende für sich haben. Darauf hoffen wir."

In der ersten Runde beim drittklassigen MSV Duisburg war das der Fall. Da hatten die "Eisernen" beim 2:1 nach Verlängerung durch ein Eigentor des Duisburgers Fabian Schnellhardt das Glück auf ihrer Seite. Durch ein Eigentor auch ins Achtelfinale einzuziehen, das würden Keller und seine Schützlinge sofort unterschreiben. Dann wäre Jens Keller nicht nur in Berlin, sondern auch endgültig im diesjährigen DFB-Pokalwettbewerb angekommen.

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