Kaymer: "Während der WM kein deutsches Spiel verpasst"

Mit seinem Sieg begann der Sommer der deutschen Erfolge. Am Tag bevor das DFB-Team mit einem 4:0 gegen Portugal furios in die WM startete, feierte Martin Kaymer einen seiner größten Erfolge: der Deutsche gewann die US Open. Deutschlands besten Golfer und Deutschlands beste Fußballer verbindet eine besondere Beziehung. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der Düsseldorfer über seine Begegnungen mit der Nationalmannschaft, die Fußballbegeisterung unter Golfern und einen 17:0-Sieg gegen die USA.

DFB.de: Herr Kaymer, wo waren Sie, als Deutschland Weltmeister wurde? Konnten Sie das Spiel sehen? Wie und mit wem haben Sie gefeiert?

Martin Kaymer: Na klar, ich habe das Finale in England gesehen – ein paar Tage vor den British Open. Das Spiel habe ich unter anderem mit meinem Caddie Craig gesehen. Und auch wenn er Schotte ist, habe ich ihn nach dem Sieg der Deutschen mehr oder weniger zum gemeinsamen Feiern gezwungen! (lacht) Ich habe während der WM sogar kein Spiel der deutschen Mannschaft verpasst und konnte immer vorm TV die Daumen drücken.

DFB.de: Ihr erstes Turnier nach dem WM-Titel waren die Open Championships. Wie oft wurden Sie während der vier Tage auf die Nationalmannschaft angesprochen? Haben Sie sich mit dem Argentinier Angel Cabrera über das Finale ausgetauscht? Hat dies möglicherweise sogar vom Golfen abgelenkt?

Kaymer: Ja, natürlich war das auch bei uns Golfern ein riesiges Thema und ich durfte schon so einige Glückwünsche meiner Kollegen entgegennehmen. Kurzfristig habe ich mir sogar mein Golf-Shirt auch mit vier Sternen bedrucken lassen. Abgelenkt hat es mich nicht, ab und an ist es sogar ganz gut, wenn man auf dem Golfplatz auf andere Gedanken kommt und über andere Dinge spricht. Wenn es dann um den deutschen WM-Titel geht, umso lieber!

DFB.de: Ihren Triumph bei den US Open hat die Mannschaft fast geschlossen im Teamhotel vor dem ersten Spiel der WM gegen Portugal verfolgt. Parallel lief ein WM-Spiel - die Fußballer wollten lieber Golf schauen und haben bei jedem Schlag mitgezittert. Haben Sie danach Glückwünsche aus dem Kreis der Mannschaft erhalten?

Kaymer: Mich hat das total gefreut und ich hätte nicht gedacht, wie präsent mein US Open-Sieg bei der deutschen Mannschaft war – gerade so kurz vor dem WM-Start. Die ganze Mannschaft hat mir gratuliert, der Kontakt hat über die ganze WM über angehalten und ich freue mich, dass nicht nur ich, sondern dann auch die deutsche Nationalmannschaft, einen so erfolgreichen Sommer hatte.

DFB.de: Sie haben einen guten Draht zur Nationalmannschaft, unter anderem mit Thomas Müller standen Sie mehrfach gemeinsam auf dem Golfplatz. Er hat bei der WM fünf Tore erzielt, wie treffsicher ist er auf dem Grün?



Mit seinem Sieg begann der Sommer der deutschen Erfolge. Am Tag bevor das DFB-Team mit einem 4:0 gegen Portugal furios in die WM startete, feierte Martin Kaymer einen seiner größten Erfolge: der Deutsche gewann die US Open. Deutschlands besten Golfer und Deutschlands beste Fußballer verbindet eine besondere Beziehung. Im Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht der Düsseldorfer über seine Begegnungen mit der Nationalmannschaft, die Fußballbegeisterung unter Golfern und einen 17:0-Sieg gegen die USA.

DFB.de: Herr Kaymer, wo waren Sie, als Deutschland Weltmeister wurde? Konnten Sie das Spiel sehen? Wie und mit wem haben Sie gefeiert?

Martin Kaymer: Na klar, ich habe das Finale in England gesehen – ein paar Tage vor den British Open. Das Spiel habe ich unter anderem mit meinem Caddie Craig gesehen. Und auch wenn er Schotte ist, habe ich ihn nach dem Sieg der Deutschen mehr oder weniger zum gemeinsamen Feiern gezwungen! (lacht) Ich habe während der WM sogar kein Spiel der deutschen Mannschaft verpasst und konnte immer vorm TV die Daumen drücken.

DFB.de: Ihr erstes Turnier nach dem WM-Titel waren die Open Championships. Wie oft wurden Sie während der vier Tage auf die Nationalmannschaft angesprochen? Haben Sie sich mit dem Argentinier Angel Cabrera über das Finale ausgetauscht? Hat dies möglicherweise sogar vom Golfen abgelenkt?

Kaymer: Ja, natürlich war das auch bei uns Golfern ein riesiges Thema und ich durfte schon so einige Glückwünsche meiner Kollegen entgegennehmen. Kurzfristig habe ich mir sogar mein Golf-Shirt auch mit vier Sternen bedrucken lassen. Abgelenkt hat es mich nicht, ab und an ist es sogar ganz gut, wenn man auf dem Golfplatz auf andere Gedanken kommt und über andere Dinge spricht. Wenn es dann um den deutschen WM-Titel geht, umso lieber!

DFB.de: Ihren Triumph bei den US Open hat die Mannschaft fast geschlossen im Teamhotel vor dem ersten Spiel der WM gegen Portugal verfolgt. Parallel lief ein WM-Spiel - die Fußballer wollten lieber Golf schauen und haben bei jedem Schlag mitgezittert. Haben Sie danach Glückwünsche aus dem Kreis der Mannschaft erhalten?

Kaymer: Mich hat das total gefreut und ich hätte nicht gedacht, wie präsent mein US Open-Sieg bei der deutschen Mannschaft war – gerade so kurz vor dem WM-Start. Die ganze Mannschaft hat mir gratuliert, der Kontakt hat über die ganze WM über angehalten und ich freue mich, dass nicht nur ich, sondern dann auch die deutsche Nationalmannschaft, einen so erfolgreichen Sommer hatte.

DFB.de: Sie haben einen guten Draht zur Nationalmannschaft, unter anderem mit Thomas Müller standen Sie mehrfach gemeinsam auf dem Golfplatz. Er hat bei der WM fünf Tore erzielt, wie treffsicher ist er auf dem Grün?

Kaymer: Von Thomas Müller weiß man ja, dass er gerne und häufig Golf spielen geht. Er trifft den Ball wirklich sehr gut und sauber und kann nicht nur auf dem Fußballplatz einiges. Beim Golf kommt ihm sicherlich auch sein Charakter zu Gute: er ist auch hier mit der nötigen Konzentration dabei, aber gleichzeitig ist er ein sehr lockerer Typ, wirkt entspannt und verkrampft nicht.

DFB.de: Als ein Grund für den WM-Titel wird immer wieder der hervorragende Teamgeist genannt. Sie haben die Mannschaft im Vorfeld der WM besucht – war davon schon etwas zu spüren?

Kaymer: Definitiv, für mich war das ein sehr interessanter und lehrreicher Tag. Zu sehen wie sich das deutsche Team gemeinsam auf ein so großes Event wie die WM vorbereitet, war eine neue Erfahrung für mich. Man hat bereits in Südtirol gespürt, was für ein Team Spirit in der Mannschaft entsteht. Von da an wusste ich, dass die Mannschaft Großes zu leisten imstande ist.

DFB.de: Sie haben früher selber erfolgreich, gut und ambitioniert Fußball gespielt. Kommen Sie heute noch hin und wieder dazu? Wie sehr juckt es in Ihren Füßen, insbesondere, wenn Sie die das DFB-Team besuchen? Sie "müssen" dann ja mit den Fußballern meistens Golf spielen…

Kaymer: Ja, hin und wieder spiele ich noch Fußball, für meinen Geschmack könnte es gerne sogar noch häufiger sein, aber das lässt sich mit den Turnierplänen einfach zu schwer kombinieren. Letztes Jahr haben wir spaßeshalber mit einigen Golf-Kollegen auf einer Wiese Europa gegen USA gespielt. Gewonnen hat Europa...17:0. (lacht) Aber wir Europäer wachsen halt mit Fußball auf – die Amerikaner hingegen mit Football, Baseball und Basketball.

DFB.de: 2010 hat man Sie während der WM im Deutschland-Trikot auf dem Golfplatz gesehen. Ähnliche Bilder gab es in diesem Jahr nicht. Gibt es dafür einen Grund? Oder ist in dieser Richtung noch etwas geplant?

Kaymer: Ich habe dieses Jahr zwar nicht im Deutschland-Trikot gespielt, dafür aber habe ich mein Golf-Bag in Schwarz-Rot-Gold speziell zur WM und zu den BMW International Open in Köln angepasst. Dazu kam dann einige Wochen später das besagte Golf-Shirt mit den vier Weltmeister-Sternen.